Entwurfsplanung nach DA-Bau 5.5.3
Der Entwurfsplanung für den Neubau einer Fahrradabstellanlage am S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße / Siemens Campus wird zugestimmt. Sie soll der Genehmigungs- und Ausführungsplanung zugrunde gelegt werden. Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
Die Kostenkonkretisierung in Höhe von rd. 383.000 € ist zum Haushalt 2024 ff anzumelden.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)
Deckung
des Bedarfs an überdachten Fahrradabstellplätzen im Bereich des Übergangs vom
S-Bahn Halt Paul-Gossen-Straße zum Siemens-Campus.
2. Programme
/ Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu
erzielen?)
Neubau einer Fahrradabstellanlage unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Bahnsteiganbindung.
3. Prozesse
und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht
werden?)
3.1 Planungsgrundlagen
Mit Beschluss des UVPA vom 22.02.2022
(Vorlagennummer 242/127/2022) wurde der Vorentwurfsplanung für den Neubau der
Fahrradabstellanlage am S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße zugestimmt. Auf die
Beschlussvorlage wird verwiesen.
3.2 Grundstück
Das Baugrundstück für die
Fahrradabstellanlage liegt an der Schnittstelle zwischen dem neu geplanten
Übergang und den Freiflächen des Moduls 1 im Siemens-Campus. Es ist als
„Bike+Ride“ gekennzeichnete Fläche Teil des Bebauungsplans 435. Mit Fa. Siemens
bestehen vertragliche Festlegungen durch einen städtebaulichen Vertrag, die im
Zuge der weiteren Planung angepasst werden. Auch das Thema Kostenbeteiligung
der barrierefreien Anbindung wird hier berücksichtigt.
Die zu errichtenden Radabstelleinrichtungen sind in Zusammenarbeit mit der AG Rad entstanden. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf Praktikabilität, Handhabbarkeit und Leichtgängigkeit um eine möglichst hohe Nutzungsakzeptanz zu erreichen.
3.3 Bedarf / Förderung
Für die Bike-and-Ride (B&R)-Anlage am
S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße wurde durch den VGN (Verkehrsverbund Großraum
Nürnberg GmbH) eine Bedarfsprognose erstellt. Die Anzahl der
Fahrradabstellplätze, die durch die Regierung von Mittelfranken gefördert wird,
orientiert sich an den Zahlen aus dieser Bedarfsprognose.
Es wird eine Förderung von 184 der insgesamt
geplanten 518 Stellplätze und der 8 Sonderplätze
für Hänger, Lastenräder in Höhe von 166.400€ erwartet.
Eine Förderung aus der Kommunalrichtlinie (nationale Klimaschutzinitiative) wird z.Zt. noch geprüft.
3.4 Entwurfskonzept
Unter Einbindung der von der Deutschen Bahn
neu geplanten Fußgängerbrücke ist die großzügig überdachte Fahrradabstellanlage
als zweiseitige Anlage mit der Anordnung „Rücken an Rücken“ konzipiert. Sie
verbindet die verschiedenen Höhenniveaus der Paul-Gossen-Straße, der
Freianlagen des Siemens-Campus und der neu geplanten Personenüberführung zum
S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße.
Es entstehen 526 Fahrradabstellplätze sowie
Sonderparkflächen für z.B. Lastenfahrräder oder Fahrradanhänger. Die Räder
werden in Doppelstockparksystemen und vermietbaren Doppelstockboxen
untergebracht.
Die Fahrradabstellanlage ist ohne
Zutrittskontrolle kostenfrei nutzbar, wobei die Fahrradboxen über ein noch zu
etablierendes Buchungssystem gegen eine Gebühr (zeitlich begrenzt) angemietet
werden können. Es ist vorgesehen, die jeweils unteren Boxen mit einer
Lademöglichkeit für E-Bikes auszustatten.
Schließfächer, Akku-Lademöglichkeiten, eine
Reparaturstation, ggf. ein Warenautomat für Zubehör, sowie ein Lager für den
Betrieb ergänzen das Angebot zu einer funktionierenden Fahrradstation - direkt
„auf dem Weg“ von oder zur S-Bahn und im Auftakt zum Siemens-Campus.
Barrierefreiheit
Das eingeschossige Gebäude nimmt auf der
Ostseite die barrierefreie Ausführung des vorhandenen Fuß- und Radweges von der
Paul-Gossen-Straße Richtung Süden auf. Um eine durchgängige Gestaltung des
Bereichs zu erreichen, wird das Pflaster der Rampe bis in die
Fahrradabstellanlage hineingeführt.
Auf der Westseite wird die planerisch
vorgegebene Höhe des Brückenbauwerks übernommen und verbindet diese über ein
Wechselpodest zu den verschiedenen Höhenniveaus der angrenzenden Flächen. So
wird die Anbindung durch eine barrierearme Rampe nach Süden (Neigung ca. 7,25%
mit Zwischenpodesten nach DIN), eine nahezu ebene Fläche nach Norden und eine
Treppe nach Osten hergestellt.
Der stufenlose Übergang vom S-Bahn-Halt, für
den im Rahmen des Projektes der deutschen Bahn ein Aufzug geplant ist, zum
Siemens-Campus wird sichergestellt.
Baukonstruktion/Photovoltaik
Die Überdachung weist eine Länge von 85 m
auf. Die Breite der Dachkonstruktion beträgt in Querrichtung etwa 6,60 m. Die
Lastabtragung erfolgt über mittige V-Stützen, die in Brettschichtholz geplant
sind. Für die Dachkonstruktion sind beidseitig auskragende Stahlprofile
vorgesehen, welche an einem in der Mittelachse verlaufenden Torsionsträger
angeschlossen werden. Das Dach ist als Gründach
(extensive Begrünung) mit einer PV-Anlage konzipiert. Die Anlage speist in das
Niederspannungsnetz der Fahrradabstellanlage ein. Überschuss wird in das
öffentliche Netz eingespeist. Es wird zudem eine Platzreserve für die
Nachrüstung eines Speichers vorgesehen.
Naturschutz
Die Integration von Nisthilfen unterhalb der
Dachüberstände ist berücksichtigt.
Grünkonzept
Im Norden des Grundstücks
ergänzen zwei mehrstämmige Rot-Eichen die Baumpflanzung, die auf den bereits
bestehenden, östlichen Rasenstufen erfolgt ist.
Die Böschung zur Bahn wird mit
Schotterrasen gegen Erosion gesichert. Es wird eine Ansaat mit einer
Kräutermischung/Trockenrasenmischung erfolgen.
Im nördlichen Bereich bildet das
angelegte Pflanzbeet den natürlichen Auftakt zur Fahrradabstellanlage. Dieses
Beet, in dessen Mitte eine der beiden Rot-Eichen platziert ist, wird mit
gemischter Unterpflanzung aus Wildstauden und Gräsern hochwertig bepflanzt.
Beteiligungen DB
AG / Siemens AG
Die Abstimmungen mit den zuständigen Fachbereichen der DB AG, der Siemens AG und des von der DB AG beauftragten Ingenieurbüros, welches mit der Planung der Personenüberführung zum S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Str. beauftragt wurde, laufen.
Betreiberkonzept
Für einen kooperativen Betrieb der baulichen
Anlagen haben bereits erste Gespräche mit der GGFA im Rahmen des
Beschäftigungsprojektes im Café „Hergricht“ stattgefunden. Der genaue
Aufgabenbereich befindet sich derzeit im Abstimmungsprozess mit den städtischen
Dienststellen.
3.5 Termine
Aufgrund der Finanzierung im Entwurf für den
Haushalt 2023 ergibt sich folgender zeitlicher Ablauf:
Genehmigungsplanung |
bis Ende 2022 |
Ausführungsplanung und Ausschreibung |
vss. 2026 |
Baubeginn |
ab 2027 |
Baufertigstellung |
derzeit offen |
3.6 Kosten
Die Kostenberechnung des Entwurfs setzt sich wie folgt zusammen
Kostengruppe |
Kostenberechnung zum Entwurf |
|
100 |
Grundstück |
--- € |
200 |
Herrichten und Erschließen |
162.000 € |
300 |
Bauwerk- Baukonstruktion |
2.250.000 € |
400 |
Bauwerk- Technische Anlagen |
205.000 € |
500 |
Außenanlagen |
323.000 € |
600 |
Ausstattung |
418.000 € |
700 |
Baunebenkosten |
591.000 € |
|
Gesamtkosten Bau |
3.949.000
€ |
Das Ergebnis der Kostenberechnung kann zum derzeitigen Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von -5%/+20% ermittelt werden.
Bei geschätzten
Gesamtkosten i. H. v. 3.949.000 € wird die Endabrechnungssumme voraussichtlich
zwischen 3.751.550 € und 4.738.800 € liegen.
Gegenüber der Kostenschätzung zur Vorplanung ergeben sich folgende Änderungen:
- Baupreisanpassungen (ca. 111,85 %): ca. 200.000 €
- Stahlpreissteigerung (ca. 197 %): ca. 50.000 €
- Berücksichtigung einer Regenrückhaltung: ca. 100.000€
- Zusätzlicher Blitzschutz/Erdung: ca. 27.000€
Die zur Finanzierung notwendigen Haushaltsmittel stellen sich auf Grundlage des Haushaltsentwurfs 2023 wie folgt dar:
|
|
|
|
|
|
|
|
bis 2021 |
2022 |
2023-2025 |
2026 |
später |
Gesamt |
€ |
€ |
€ |
€ |
€ |
€ |
|
Haushalt
2023 |
496.002 |
400.000 |
0 |
540.000 |
1.940.500 |
|
3.565.980 |
||||||
MiB und
Restmittel-einzug berücksichtigt |
|
|
|
|||
Stand
Entwurf |
496.002 |
400.000 |
0 |
540.000 |
2.512.998 |
|
Tatsächlicher |
|
|||||
|
|
|
|
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Die
Verwaltung verfolgt ein Klima-Konzept in den folgenden priorisierten Schritten:
1.
Reduktion/Suffizient/Vermeidung/Begrenzung
= nur unabdingbar notwendige Flächen sind zu errichten
2.
Effizienz/Optimierung/Verbesserung
= auf energetische Belange optimierte Bauweisen, Techniken, Materialien incl.
Einsatz nachwachsender Materialien
3.
Kompensieren/Reparieren
= Ausgleich/Kompensation, auch an anderer Stelle
Das Ergebnis kann der Anlage „CO2-Bilanz“ entnommen werden
Ergebnis:
Die CO2-Bilanz mit einem negativen Ergebnis
von -562 Tonnen CO2 über den Zeitraum von 40 Jahren ist klimapositiv.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
3.949.000 € |
bei IPNr.: 546.450 |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
3.700€/Jahr (Außenanlagenpflege) restl. Kosten noch nicht
bezifferbar |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
166.400€ |
bei Sachkonto: |
Ergebnis der
Zuschussprüfung: siehe Punkt 3.3 im
Sachbericht |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr. 546.450 in Höhe von 3.565.980 €
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden in Höhe von 383.020 €
Einsichtnahme durch das Revisionsamt
Das
Revisionsamt hat die Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß
Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.
Anlagen: Lageplan
Grundriss mit Ausstattung
Außenanlagenplan
Dachaufsicht
Querschnitt
Längsschnitt
Erläuterungsbericht
CO2-Bilanz
Beantwortung Protokollvermerk