Betreff
Rad-/Fußwegeplanung im Regnitzgrund / Querung der Aurach, ÖDP/FWG-Fraktionsantrag Nr. 002/2010 vom 29.12.2009 und SPD-Fraktionsantrag Nr. 066/2010 vom 29.06.2010
Vorlage
613/080/2011
Aktenzeichen
VI/61/613 T. 1327
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung der vorgeschlagenen Trassenführung (Präferenzvariante) für die Lückenschlüsse des Rad- und Fußwegenetzes durch das Regnitztal im Bereich zwischen Bahnlinie Richtung Herzogenaurach und Neumühlsteg weiterzuverfolgen. Nach Einbringung in den Naturschutzbeirat wird die Planung dem Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss zum Beschluss vorgelegt.

 

Die Anträge der ÖDP-Fraktion (002/2010) und der SPD-Fraktion (066/2010) sind hiermit bearbeitet.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Der Regnitzgrund gilt als wichtiges Naherholungsgebiet für die Erlanger Bürger und ist als Landschaftsschutz- sowie Überschwemmungsgebiet ausgewiesen. Seit dem aus Sicherheitsgründen notwendig gewordenen Abbau der Holzbrücke über die Aurach im Jahr 2007 ist es nicht mehr möglich, den Talgrund zwischen der Bahnlinie nach Herzogenaurach und dem Herzogenauracher Damm in Nord-Süd-Richtung durchgängig zu queren. Ebenso fehlt es an einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Rad- und Fußwegetrasse durch den Regnitzgrund zwischen dem Herzogenauracher Damm und dem Neumühlsteg/Freibad West. Ziel der Planung ist es zum einen, das Regnitztal in Nord-Süd-Richtung für Spaziergänger und den touristischen Ausflugsverkehr erlebbar zu machen. Zum anderen soll mit den in Anlage 1 und 2 dargestellten Lückenschlüssen im Talbereich dem mit dem Fahrrad pendelnden Bürger eine sichere und umwegfreie Fahrt auf die Arbeit, zur Schule oder in die Universität ermöglicht werden.

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

In Bezug auf Landschafts- und Gewässerschutz führen die geplanten Trassen durch hochwertige Bereiche. Zum Teil durchlaufen sie Flächen mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. In Bezug auf den Wegebelag ist aus naturschutzfachlicher Sicht grundsätzlich eine wassergebundene Führung zu bevorzugen. Im Überschwemmungsgebiet der Regnitz werden wassergebundene Beläge regelmäßig durch Auskolkungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zum anderen dienen diese Wege auch dem landwirtschaftlichen Verkehr. Demzufolge erweist sich ein Wegebelag in Asphaltbauweise als geeigneter, der möglichst höhengleich eingebaut wird.

Bei der Abwägung der Trassenführung durch den Talbereich hinsichtlich planerischer, liegenschaftlicher sowie natur- und wasserschutzrechtlicher Belange wurde versucht, den bestmöglichen Kompromiss zu finden. Im Bereich südlich des Herzogenauracher Damms werden zwei Alternativen (Präferenzvariante und Alternativvariante) vorgestellt. Die Verwaltung favorisiert die jeweils vorgestellten Präferenzvarianten.

 

Lückenschluss südlich des Herzogenauracher Damms (s. Anlage 1)

Im Bereich zwischen der stillgelegten Bahnlinie Herzogenaurach-Bruck und dem Herzogenauracher Damm werden zwei Trassenführungen vorgeschlagen. Der  Trampelpfad entlang des Regnitz­ufers scheidet aufgrund von liegenschaftlichen sowie naturschutzfachlichen Belangen aus. Die notwendigen Flurstücke für die Trasse werden seitens der Stadt Erlangen nicht erworben werden können.

Die Präferenzvariante wird bevorzugt, weil sie hauptsächlich über städtischen Grund verläuft. Es müssten lediglich Teilflächen von zwei Flurstücken erworben werden. Die Trasse ist zudem steigungsfrei und ermöglicht den Bürgern aus den westlichen und östlichen Stadtteilen direkten Zugang ins Regnitztal. Im Vergleich zur Alternativvariante entlang dem westlichen Rand des Regnitztals verfügt sie daher über deutliche Vorteile in Bezug auf Topographie, Erreichbarkeit und Direktheit. Andererseits durchschneidet die Trasse Wiesen und liegt näher am für den Vogelschutz besonders bedeutsamen Gebiet.

 

Bei der Alternativvariante am Westrand des Regnitztales sprechen neben dem vorhandenen Relief, das eine steigungsfreie Fahrt verhindert, liegenschaftliche Belange gegen die Trassenführung. Für den Bau des Weges müssten mehrere Flurstücke zum Teil komplett erworben werden. Bürger aus den östlichen Stadtteilen (Bruck, Eltersdorf) müssten zur Querung des Talgrundes in Nord-Süd-Richtung diesen zunächst ca. 750 m in westliche Richtung durchfahren, um überhaupt auf den Weg zu gelangen.

In Anbetracht des beschriebenen Sachverhaltes hinsichtlich der beiden Trassenvarianten wird die im Plan als Präferenzvariante dargestellte Trasse eindeutig favorisiert.

 

Die geplanten Wege sollen grundsätzlich für den landwirtschaftlichen Verkehr befahrbar sein. Die Breite und das notwendige Brückenbauwerk über die Aurach sollen entsprechend ausgebaut werden. Die Baukosten für die Präferenzvariante werden von der Verwaltung auf 300.000 € grob geschätzt. Grunderwerbskosten sowie Kosten für Ausgleichsmaßnahmen können zum aktuellen Stand der Planung noch nicht angegeben werden.

 

Lückenschluss nördlich des Herzogenauracher Damms (s. Anlage 2)

Für die Verbindung der in Ost-West-Richtung verlaufenden Radwege unmittelbar nördlich des Herzogenauracher Damms mit dem Neumühlsteg/Freibad West ist der Neubau einer ca. 1,4 km langen Trasse notwendig. In diesem Bereich wurden mehrere Trassenführungen geprüft, die allerdings aufgrund eines enorm aufwändigen und kostenintensiven Grunderwerbs nicht in Frage kommen. Die in Anlage 2 dargestellte Trasse verläuft zu einem Großteil über städtischen Grund und stellt daher die einzig mögliche Führung dar. In Bezug auf den Landschafts- bzw. Gewässerschutz befindet sich die geplante Trasse wiederum innerhalb einer Fläche mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen werden mit dem Bau der Trasse zwingend notwendig. Die Baukosten für den Lückenschluss zwischen Herzogenauracher Damm und Neumühlsteg/Freibad West werden auf 300.000 € grob geschätzt. Grunderwerbskosten können zum aktuellen Stand der Planung noch nicht angegeben werden.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Nach der Einbringung in den Naturschutzbeirat wird die Verwaltung die Planung der favorisierten Trassen weiterverfolgen und diese dem Ausschuss im Rahmen der nächsten Sitzungen zum Beschluss vorlegen.

Nach Festlegung der Trassenführung ist ein landschaftspflegerischer Begleitplan zu erstellen, der die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen unter Berücksichtigung des Gewässerentwicklungsplanes Regnitz ermittelt.

Aufgrund der Höhe der entstehenden Kosten wird die Verwaltung Fördermöglichkeiten für die beschriebenen Lückenschlüsse prüfen.

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

600.000,-

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                   sind nicht vorhanden


Anlagen:

Anlage 1 Planung südlich Herzogenauracher Damm

Anlage 2 Planung nördlich Herzogenauracher Damm

Anlage 3 Fraktionsantrag 0022010 ÖDP

Anlage 4 Fraktionsantrag 0662010 SPD