Der Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie die erforderlichen zusätzlichen finanziellen Mittel anzumelden und die nächsten planerischen Schritte einzuleiten.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Mit Beschluss vom 18.10.2022 wurde der Bedarf zur Weiterentwicklung der Theodor-Heuss-Anlage und des Umfeldes als Quartiersmitte festgestellt. Die Verwaltung wurde beauftragt, in einem ersten Schritt eine städtebauliche Machbarkeitsstudie zu erstellen. Das Ergebnis der Studie liegt nun vor (vgl. Anlage 1) und soll die Grundlage für die nächsten Planungsschritte bilden.
2. Programme / Produkte /
Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Gefordert waren eine ganzheitliche, gestalterische, strategische und konzeptionelle Bearbeitung sowie eine integrierte Darstellung aller wesentlichen städtebaulichen und freiraumplanerischen Elemente. Dabei sollten insbesondere Aussagen zur baulich-räumlichen, funktionalen, gestalterischen, verkehrlichen, soziokulturellen und landschaftlich/freiräumlichen Dimension getroffen werden. Hierzu sollte die Anlage zukunftsfähig weiterentwickelt und nicht komplett neugestaltet werden.
In der Machbarkeitsstudie wurden drei Konzeptvarianten ausgearbeitet, welche unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben. Die Erarbeitung der Varianten erfolgte in enger Abstimmung mit den betroffenen Ämtern und unter Einbeziehung der Wünsche und Vorstellungen der Bürger*innen, welche in zwei vorgeschalteten Formaten abgefragt wurden.
Im Anschluss wurden die abgestimmten Varianten interessierten Bürger*innen am 25.10.2023 im Rahmen einer Informationsveranstaltung sowie am 29.11.2023 dem Stadteilbeirat Süd vorgestellt und gemeinsam diskutiert. In einem abschließenden verwaltungsinternen Termin, wurden die Ergebnisse der Beteiligung und die gesammelten Erkenntnisse abgewogen und daraus die Vorzugsvariante abgeleitet.
Die Vorzugsvariante bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Theodor-Heuss-Anlage.
Die Entwurfsidee der Vorzugsvariante lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Die Theodor-Heuss-Anlage wird als zentrale, öffentliche
Grünanlage in ihrer heutigen charakteristischen Art erhalten. Durch punktuelle
Ergänzungen, Weiterentwicklungen und Neustrukturierungen wird die Anlage und
der angrenzende Stadtraum qualitativ modernisiert und aufgewertet. Dabei werden
vor allem Maßnahmen innerhalb des Umgriffs der Grünanlage fokussiert und somit
die Theodor- Heuss-Anlage als grüne, soziale, identitätsstiftende Mitte im
Quartier gestärkt.
Die exponierte Lage zwischen Straßenräumen wird nach Außen
durch die Herstellung einer zusammenhängenden, barrierefreien Belagsfläche mit
hellem Pflasterbelag gestalterisch hervorgehoben. Zusammen mit Neupflanzungen
von 27 Straßenbäumen entsteht ein großzügiger, multicodierter Rahmen mit KFZ-
und Fahrradstellplätzen, Mobilitätsstation, barrierefreien Bushaltestellen und
Wertstoffsammelstelle. Dieses Belagsband kann bei Bedarf, z.B. bei künftigen
Änderungen unseres Mobilitätsverhaltens, in Teilen anders strukturiert werden,
z.B. mit Grünflächen, Außengastronomie oder alternativen Mobilitätsangeboten.
Die Pflanzung von Straßenbäumen in begrünten Baumscheiben
schafft Atmosphäre und Schatten, ermöglicht Versickerung und verringert die
Dimension der breiten Straßenräume, vor allem in der Breslauer Straße. Die
Bäume dienen zudem über den Straßenraum hinweg als grüne Filter zwischen der
Theodor-Heuss-Anlage und der umgebenden Bebauung und stellen eine räumliche
Beziehung her.
Da die fußläufige Frequentierung zwischen öffentlicher
Grünanlage und den Nahversorgungsgeschäften an der Karlsbader Straße besonders
hoch ist, soll die Straße zum „Verkehrsberuhigten Geschäftsbereich - Tempo 20“
umgewidmet werden.
Spiel- und Sportflächen, wie der gut ausgestattete
Kinderspielplatz, der Fahrradparcours und der Bolzplatz bleiben in ihrer Lage
und Ausgestaltung bestehen. Sie werden bedarfsweise ergänzt, z.B. durch
inklusive Spielgeräte oder Basketballkörbe.
Der prägnante Baumbestand wird im Entwurf besonders
berücksichtigt und nahezu vollständig als grüne Parkkulisse erhalten.
Die regelmäßig gemähte Wiese wird neu von einem
artenreichen, räumlich wirksamen Blühwiesensaum zoniert. Die hochwachsenden
Gräser und Kräuter werden nur zweimal im Jahr gemäht, steigern die
Biodiversität im Park und betonen die offene Parkwiese als nutzbare grüne
Mitte.
Im Kreuzungsbereich der Wege entsteht ein attraktiver
Aufenthaltsplatz für alle Generationen (Treffpunkt) mit Brunnen, langen
Sitzbänken und einem offenen Pavillon, der als gedeckte Bühne, Verweilort, Speakers‘
Corner oder für Pop-Up-Events genutzt werden kann. An den Wegezugängen liefern
Informationsschilder Orientierung und News aus dem Viertel.
Die von Bürgern gewünschte Boulefläche wird am Wegrand in
der Blühwiese verortet.
Das bestehende WC am Sportplatz soll an Ort und Stelle durch einen neuen Flachbau, z.B. in Holzbauweise, mit barrierefreien Toiletten und Pausenräume für Stadtpersonal ersetzt werden.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Auf der Grundlage dieser Vorzugsvariante sollen nun die weiteren Planungsschritte eingeleitet werden, um das Projekt zu konkretisieren. Die intensive Beteiligung der Bürger*innen wird im weiteren Planungsprozess fortgeführt.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative
Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung
vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Für die weitere Planung sind Haushaltsmittel in Höhe von 40.000 € beim Tiefbauamt vorhanden. Da die weitere Planung im Verantwortungsbereich des Eigenbetriebs für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung (EB77) liegt, erfolgt eine Umschichtung der Haushaltmittel vom Tiefbauamt zum Eigenbetrieb.
Es ist sicherzustellen, dass in den Folgejahren ausreichend Mittel für die Umsetzung der Maßnahme bereitgestellt werden.
Das Planungsgebiet liegt innerhalb des Stadterneuerungsgebietes „Erlangen-Südost“. Vorbereitende Planungsleistungen können über die Städtebauförderung bezuschusst werden. Daher soll, wie bereits für die Machbarkeitsstudie erfolgt, auch für die weiteren Planungsphasen ein Förderantrag bei der Regierung von Mittelfranken gestellt werden (zu erwartender Fördersatz: 60% der förderfähigen Kosten).
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr. 541S.51
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Anlage 1: Machbarkeitsstudie
Gesamtfassung