Betreff
Abschlussbericht zum Projekt Smart City-Konzept für die Stadt Erlangen in Kooperation mit der IHK und dem Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B)
Vorlage
II/WA/011/2021
Aktenzeichen
II/WA
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

Gemeinsam mit der IHK Erlangen wurde Anfang 2021 ein Dialog zum Thema Smart City Erlangen gestartet. Zielstellung war es, einen besseren Überblick über die Vielzahl an innerstädtischen Aktivitäten in diesem Bereich zu bekommen. Dies galt zuallererst für die Stadtverwaltung selber, aber natürlich auch für weitere Akteure wie zum Beispiel die Erlanger Stadtwerke, die Universität oder das Medical Valley EMN.

 

Um diesen Prozess strukturiert anzugehen, bewarb sich die Stadt Erlangen erfolgreich als eine von 11 bayerischen Gebietskörperschaften um Fördermittel beim ZD.B (Zentrum Digitalisierung.Bayern). Zusammen mit einem vom ZD.B vorgegebenen externen Dienstleister (Urban Institute) wurde von Juli 2020 bis Mai 2021 an Erstellung eines Smart City -Konzeptes gearbeitet. Grundlage hierfür war das vom Freistaat Bayern geförderte Z.DB-Projekt „Regionale Digitalisierungskonzepte“.

 

In einem ersten Schritt ging es darum, den Ist-Zustand in der Stadt Erlangen systematisch zu beschreiben. In einem zweiten Schritt wurden mit einer Vielzahl an innerstädtischen Stakeholdern in einem kollaborativen Prozess in ausgewählten Handlungsfeldern (Mobilität – Umwelt – Energie/Energieinfrastruktur – Dienste/Open Data – Handel), konkrete Projektvorschläge erarbeitet, die in der Stadt Erlangen in den kommenden Jahren zur Umsetzung gebracht werden könnten. Die Orientierung am Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger, deren Bedarfe und Interessen sowie die Standortqualität für Unternehmen und weitere gesellschaftliche Akteure steht bei den in dem Smart City-Konzept skizzierten Projektvorschlägen im Vordergrund.

 

Das in der Anlage beigefügte Smart City-Kkonzept für die Stadt Erlangen sowie die abschließende Präsentation fassen die Ergebnisse des Projekts zusammen. Das Konzept stellt somit eine Grundlage für weitergehende inhaltliche und strukturelle Entscheidungen im Themenfeld Smart City dar. Zugleich ist es für Referate und Fachämter ein geeigneter Bezugsrahmen bei der weiteren Digitalisierung ihrer jeweiligen Aufgabenbereiche sowie für die Priorisierung von relevanten Themen.


Zentrale übergeordnete Ergebnisse des Smart City-Konzeptes sind folgende:

 

1.       Dem Thema Smart City wird in Erlangen eine große Bedeutung für nachhaltige, ressourcensparende und lebensqualitätssteigernde Stadtentwicklung zugesprochen. Sowohl in den Interviews als auch in den Workshops sowie der Stakeholder-Befragung wurden technische Lösungen als positiv für die Adressierung städtischer Herausforderungen betrachtet. Dies ist eine wichtige Grundvoraussetzung für digitale Transformation.

 

2.       Als relevante Themengebiete für Smart City-Anwendungsfälle werden aufgrund der aktuellen Herausforderungen insbesondere Mobilität & Verkehr, Umwelt/Nachhaltigkeit, Dienste/E-Government sowie der Handel bzw. die allgemeine Innenstadtförderung erachtet. Diese Priorisierung deckt sich im Wesentlichen mit der vieler anderer Kommunen.

 

3.       Im städtischen Ökosystem begrüßen die relevanten Stakeholder eine proaktive Digitalisierung in den genannten Feldern. Teilweise werden bereits pilothaft Smart City-Applikationen oder -Infrastrukturen implementiert.

 

4.       Die Stadt bzw. die Stadtwerke verfügen technisch-infrastrukturell aktuell über keine spezifische Smart City-Basisarchitektur (v.a. offene Datenplattform und flächendeckendes mioty (miniaturisiertes IoT-Sensornetzwerk). Es gibt aber bereits mioty-Piloten der Stadtwerke sowie an unterschiedlichen Stellen vereinzelte Smart City-Projekte, allerdings noch keine integrierte Gesamt-Architektur.

 

5.       In der Stadtverwaltung gibt es derzeit organisatorisch keine eigene Smart City-Einheit mit einem entsprechenden Mandat. Bereits laufende Maßnahmen erfolgen bottom-up, sie sind noch nicht in übergeordnete Initiativen eingebettet. Mit dem Fortbestehen der im Rahmen des Projekts etablierten Steuerungsgruppe mit Vertreter:innen der Stadtverwaltung, der estw sowie dem IHK-Gremium Erlangen soll zukünftig eine bessere Vernetzung gewährleistet werden.

 

6.       Prioritär sollen anschließend an das Projekt Maßnahmen initiiert und umgesetzt werden, die den Aufbau einer technisch-infrastrukturellen Basisarchitektur zum Ziel haben. Hierzu zählen insbesondere Konzeption und Aufbau einer offenen Datenplattform, ein stadtweites Sensornetzwerk sowie darauf aufbauend ein Umweltsensornetzwerk.  

 

 


Anlagen:        1. Smart City-Konzept für die Stadt Erlangen (Komplettfassung)

2. Ergebnisbericht des Smart City-Konzeptes Erlangen im Rahmen des
    ZD.B-Projektes „Regionale Digitalisierungskonzepte" (Präsentation)