- Die Verwaltung wird beauftragt, eine Pilotanlage zur Nutzung der Windkraft auf dem Dach des Rathauses umzusetzen und deren Betrieb durch Monitoring zu begleiten:
Alternative A: Windkraftanlage mit 6 Windwalzen
Alternative B: Windkraftanlage mit 1 Windwalze
Referenz zur Vorlage 242/003/2020
Das Rathaus hat im Vergleich zu anderen
städtischen Gebäuden einen hohen spezifischen Verbrauch an Elektroenergie. Es
wird angestrebt, einen Teil des Stromverbrauchs durch ortsnahe regenerative
Energiegewinnung abzudecken. Neben dem Ausbau der Photovoltaik-Flächen soll
Energie aus Windkraft erzeugt werden. Die Herstellerfirma wird im BWA am
14.07.2020 das Konzept der Windwalzen in einem Kurzvortrag erläutern. Nach
Diskussion im BWA vom 16.06.2020 zur vorgesehenen Windwalzenanlage aus sechs
Windwalzen mit Photovoltaikmodulen werden folgende Angaben ergänzt:
1.
Was kostet eine Pilotanlage, bestehend aus
lediglich einer Windwalze?
Die Windkraftanlage besteht aus
einer oder mehreren Windwalzen und der Steuerungselektronik. An eine
Steuerungseinheit können bis zu 6 Windwalzen angeschlossen werden. Der
Anschluss lediglich einer Windwalze stellt sich entsprechend ungünstig dar.
Dies betrifft auch die Aufwendungen für die notwendigen Nebenleistungen
(Planung, Statik, Transport, Montage etc.).
Der Aufwand beträgt daher für eine
Windkraftanlage mit 6 Windwalzen: 73.000 € (davon Anteil Windwalzen 42.000 €) bzw.
Windkraftanlage mit 1 Windwalze: 31.000 € (davon Anteil Windwalze 18.000 €).
Ein Vorteil der Windwalzenanlage liegt darüber hinaus darin, dass mehrere Windwalzen direkt nebeneinander montiert werden können im Unterschied zu anderen Kleinwindkraftanlagen, die in der Regel einen Mast benötigen und bei denen man konstruktionsbedingt nicht mehrere Masten in sehr kurzen Abständen nebeneinander aufstellen kann. Mehrere Windwalzen nebeneinander beeinflussen zudem die Windströmung positiv, da die seitliche Umströmung eines Elements in der Aneinanderreihung mehrerer Walzen verringert werden kann und sich somit der Windertrag erhöht.
2.
Kann die Amortisationsrechnung mit weiteren Daten
untersetzt werden?
Laut Herstellerangaben liegen aufgrund der
Produktneuheit derzeit noch keine Angaben vor. Es handelt sich um ein
Pilotprojekt. Zusammen mit einem Elektronikkonzern und deren bewährte Produkte
wurde eine Steuerung entwickelt, die eine effizientere Energiegewinnung
erlaubt, als bisher verfügbare Techniken. Erste Pilotanlagen werden derzeit mit
dieser Elektronik ausgestattet.
Für Detailfragen ist der Hersteller in der Sitzung
anwesend.
3.
Wie erfolgt das Monitoring?
Das Monitoring beginnt mit dem Betriebsbeginn der
Anlage und erfolgt fortlaufend, wie vergleichbar der Überwachung der
Photovoltaikanlagen via Internetportal. Es erfolgt eine Erfassung folgender
Daten: aktueller Ertrag, Ertrag pro Tag, Woche, Monat, Jahr. Daneben liefert
eine Wetterstation auf dem Rathausdach einschlägige Klimadaten. Die Daten der
Anlage können mit den Daten der Wetterstation am Nürnberger Flughafen
abgeglichen werden. Die Vergleichbarkeit der beiden Messstellen wurde über
eigene Messreihen bereits nachgewiesen.
4.
Kann das Monitoring durch eine wissenschaftliche
Begleitung, z.B. durch Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg unterstützt werden?
Da eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung
der Anlagen primär dem Hersteller zum Vorteil gereicht, wird angestrebt, diesen
als Auftraggeber gegenüber der FAU zu gewinnen.
Ein größerer Mehrwert gegenüber dem unter 3. dargelegten Monitoring wird für
die Stadt nicht gesehen.