Aufgrund von häufigen Überflutungen und entsprechend hohen
Folgekosten sowie Verstößen gegen Arbeits- und
Gesundheitsschutzbestimmungen in diversen Arbeitsstätten des Theaters
besteht dringender Bedarf an einer neuen Lagerhalle für Bühnenbilder, Möbel und
Großrequisiten, die zugleich eine Schreinerei samt Mal- und Montageraum sowie
perspektivisch eine kleine Schlosserei beherbergen kann. Die Verwaltung wird
beauftragt, schnellstmöglich eine geeignete Fläche zu suchen und einen
Anmietbeschluss einzubringen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
(a) Die Lagerhalle des Theaters für Bühnenbilder, Möbel und Groß-Requisiten wird regelmäßig überflutet. Wahrscheinlich bedingt durch den Klimawandel verkürzten sich die Abstände in den letzten Jahren und auch die eintretenden Wassermengen erhöhten sich deutlich. Die jüngste Überflutung im Sommer 2014 verursachte Schäden in fünfstelliger Höhe. Bühnenbilder aktueller Produktionen gingen unwiederbringlich verloren. Die Halle ist nicht länger geeignet, zumal sie perspektivisch abgerissen wird. Es besteht höchste Dringlichkeit.
(b) Die Requisitenwerkstatt muss mit hoher Wahrscheinlichkeit 2015 aus
dem Laden in der
Altstadtmarkt-Passage ausziehen (Brauerei). Es laufen Verhandlungen über eine Ersatz-Anmietung im Leerstand gegenüber. Die dortige Fläche ist etwas größer als die bisherige
Requisite und könnte voraussichtlich für mind. 10 Jahre angemietet werden.
(c) Gleichzeitig gibt es am Theater mindestens zwei Werkstätten
(Beleuchtung und Deko-Abt.),
die einer Prüfung durch das Gewerbeaufsichtsamt nicht standhalten würden und geschlossen werden müssten (keine ausreichenden Fluchtwege, keine Fenster, situiert in Räumen, die nur für Lagerung zugelassen sind etc.). Diese Mängel, die das Theater wegen Raummangels nicht aus eigener Kraft beheben kann, sind in allen vergangenen Arbeitsprogrammen des Amtes ohne Erfolg immer wieder benannt worden.
Neben diesen Verstößen gegen
Arbeits- und Gesundheitsschutzbestimmungen genügen die winzige Schneiderei (4
Mitarbeiter) und das enge Tonbüro ohne Studio (2 Mitarbeiter) den
Anforderungen eines eigenproduzierenden Hauses nicht mehr. Die letzte
Besichtigung mit dem GME bestätigte zudem die hohe Baufälligkeit aller Räume
der sogenannten Garage, die die Sicherheit der hier Arbeitenden gefährdet. Je
nach Produktion sind dies 15-25 Personen, die keine Umkleide-, Wasch oder
Pausenräume und nur eine Toilette (!) nutzen können.
Bei Vorstößen zur Behebung dieser Missstände wurde bislang auf die anstehende
Sanierung des Langhauses verwiesen. Dies ist angesichts der großen zeitlichen
Ungewissheit keine
Option mehr.
Da all diese Arbeitsstätten in
unmittelbarer Nähe zum Markgrafentheater liegen müssen, hier
jedoch in absehbarer Zeit keine Räumlichkeiten erschlossen werden können, bleibt nur die
Umstrukturierung.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Amt 24/GME sucht eine neue Lagerhalle in Erlangen, notfalls im näheren Erlanger Umland, die zugleich eine Schreinerei samt Mal- und Montageraum sowie perspektivisch auch eine kleine Schlosserei beherbergen kann. Die dadurch frei werdenden Räume in der Theaterstraße/ Schiffsstraße sowie die größere Ladenfläche für die Requisite in der Altstadtmarkt-Passage schaffen Platz für eine vernünftige Neuaufteilung der vorschriftswidrigen Werkstätten, der zu kleinen Schneiderei und des Tonstudios (Ring-Umzug).
Zur Nutzungsänderung der Theaterschreinerei, die 2005 unter Zuhilfenahme
von Landesmitteln saniert wurde, liegt bereits eine positive
Stellungnahme der Regierung Mittelfranken vor.
Der Ring-Umzug würde zudem die
Arbeit der Schreinerei erheblich erleichtern, da diese für
viele Bühnenbildteile mit Bühnenmaßen zu klein dimensioniert ist. So würden
sich Mal-, Holz- und Montagearbeiten nicht mehr gegenseitig behindern.
Zeitaufwändiges Hin- und Hertragen sowie kritisches Zwischenlagern in Gängen
etc. könnte entfallen. Auch verringern sich die
Aufbauzeiten auf der Bühne des Markgrafentheaters, wenn nicht erst dort zum
ersten Mal alle Teile eines Bühnenbildes zusammengestellt würden, sondern
bereits parallel zur Herstellung in einem angrenzenden Montageraum. Hier
könnten auch die Malarbeiten stattfinden und nicht wie derzeit auf der Bühne
(Schließtage) oder auf der Probebühne Glockenstraße, was immer wieder zur
Einschränkung von Probenzeiten führt. Insgesamt könnte das Theater somit mehr
Vorstellungen spielen.
3. Schlussbemerkung
Diese Lösung ermöglicht
überhaupt ein weiteres Arbeiten (Lagerhalle nicht mehr nutzbar,
Gesetzesverstöße in Werkstätten,
Requisitenwerkstatt demnächst gekündigt). Die bekannte bedenkliche Situation
des Langhauses, der dringende Handlungsbedarf, um das Theater in der Garage als
Spielstätte zu erhalten und die notwendige Sanierung der Barockgarderoben mit
der daraus folgenden verbesserten Seiten- und Hinterbühnensituation sowie
unzumutbare
Arbeitsbedingungen für die technischen Mitarbeiter allgemein – alle diese immer
wieder
beschriebenen Probleme sind nur im Rahmen einer Generalsanierung zu lösen.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Geschätzte Kosten bei Amt 44/Theater: 54.000 € einmalig, 6.000 € p. a. im
Sachkostenetat:
a)
20.000 €
Kleintransporter für Fahrten zwischen Bühnen und Schreinerei[1]
b)
30.000 €
Ausstattung Schreinerei/Montageraum/Malsaal/Sozialräume (Fußboden mit
Holzbohlen für Aufbauten, Mobiliar, Teeküche etc.)
c)
4.000 € Aufbau neuer Regalsysteme für Requisite und
Deko-Abteilung sowie Umbau der Räumlichkeiten in der neuen Altstadtmarktpassage
d)
6.000 €
p. a. für erhöhten Aufwand für Haltung und Treibstoff von Fahrzeugen sowie
erweiterte Lagerhaltung (Beschaffung beim Einzelhandel in der Innenstadt
entfällt)
e)
Ggf.
eine halbe Stelle für Mehraufwand bei Transportlogistik, Be- und Entladen, Auf-
und Abbau (wird nur bei dringendem Bedarf
für das Haushaltsjahr 2016 angemeldet)
Das Theater trägt folgende Kosten selbst: 45.000 €:
·
20.000 €
Ersatzbeschaffung kleinerer Maschinen, die im Haus verbleiben (aus dem
eigenen Investitionsbudget in 2015/2016)
·
25.000 €
Ausstattung Schlosserei (mittelfristig
geplant, teilweise refinanziert durch
Ersparnisse bei Auftragsvergaben an externe Schlosserei in Nürnberg)
Geschätzte Kosten bei Amt 24/GME:
Die Anmietkosten der derzeitigen Lagerflächen (650 m2) liegen mit unter 3 € / m² auf sehr niedrigem Niveau (jährlich ca. 24.000 €). Derartige Preise sind bei Neuanmietungen nicht mehr realistisch. Recherchen des GME ergaben, dass selbst eine Ersatzhalle nur für ein neues Lager bei annähernd gleichbleibender Fläche mindestens doppelt so teuer würde.
f)
105.000
€ jährliche Anmietkosten-Mehrung (für ca. 1.500 m2)
g)
30.000 €
einmalig für Umzug von Lagerhalle und Schreinerei
h)
Kosten für die Herrichtung der Halle, die der
Vermieter nicht zu übernehmen bereit ist, wie beispielsweise brandschutz- bzw.
lärmschutztechnische Maßnahmen, Trennwände, Rolltore, Abluftschächte, Hubpodest
etc. Hierzu können erst im Anmietbeschluss
belastbare Zahlen vorgelegt werden. (Grob-Kalkulationen über Amt 24/GME)
Investitionskosten
Amt 44: |
€
54.000 |
bei
IPNr.: 261.351 |
Investitionskosten
Amt 24: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten
Amt 24: |
€
30.000 (für Umzug) |
bei
Sachkonto: 529101 |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten
Amt 24: |
€
105.000 (pro Jahr) |
bei
Sachkonto: 523111 (Mieten) |
Folgekosten
Amt 44: |
€
6.000 (pro
Jahr) |
bei
Sachkonto: 525101 / 2 |
Variante nur Lagerhalle:
Sollte dieser Antrag aus Kostengründen abgelehnt werden, weist die Verwaltung auf folgende Variante hin: es wäre möglich, die derzeit angedachte Halle nur zu einem Teil zu mieten und sie wenigstens für ein neues Lager zu verwenden. Allerdings bestünden damit die Probleme in den Werkstätten fort.
Bei einer Anmietdauer von mindestens 10 Jahren sind Vermieter oft bereit, die nötigen Umbau-maßnahmen selbst vorzunehmen, so dass hierfür möglicherweise keine Kosten anfielen.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten
Amt 24: |
€
10.000 (Umzug) |
bei
Sachkonto: 529101 |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten
Amt 24: |
€
30.000 (pro Jahr) |
bei
Sachkonto: 523111 (Mieten) |
Haushaltsmittel
sind nicht vorhanden
[1] Hierdurch würde sich ein mittelfristig anstehender Antrag auf Mittelnachbewilligung erübrigen, den Amt 44 für den Ersatz des alten VW Caddy benötigt, der voraussichtlich in 2-3 Jahren nicht mehr einsatzfähig sein wird. Es handelt sich also lediglich um einen Mehraufwand, nicht um komplett zusätzliche Kosten.
Anlagen: