Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Volksschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie an den Förderschulen werden dem Schulausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres vorgelegt (vgl. Anlagen 1 – 4).
1. Schülerentwicklung an den
allgemeinbildenden Schulen von 2006 - 2013
An den staatlichen allgemeinbildenden Schulen entwickelten sich die Schülerzahlen in den Schuljahren von 2006/2007 bis 2013/2014 wie folgt:
Von 2006 bis heute ist an den allgemeinbildenden Schulen in der Stadt
Erlangen ein Schülerrückgang um 8,4 %
bzw. um 1050 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen.
Der stärkste Rückgang vollzog sich an den in den Regelklasse der Mittelschulen
(ohne Ü-Klassen) um 31 % und an den Grundschulen um 12 %. Der Rückgang an den
Gymnasien mit 4 % ist als moderat zu bezeichnen. Der stärkste Rückgang vollzog
sich im Schuljahr 2011/2012 und ist im Wesentlichen auf den Wechsel vom G9 zum
G8 zurückzuführen. Einzig die Realschulen verzeichnen in dem
dargestellten Zeitraum praktisch durchgehend steigende Schülerzahlen um rd. 6%.
2. Demographische Entwicklung:
Die demographische Entwicklung ist für die
Schulentwicklungsplanung aller Schulen, insbesondere aber für die
Entwicklungsplanung der Grundschulen von großer Bedeutung. Die Geburten- und
Hauptwohnbevölkerungszahlen geben dabei einen möglichen Anhaltspunkt für die zu erwartenden
Einschulungszahlen an den Grundschulen in den folgenden Jahren.
3. Schülerprognosen:
Im Rahmen der
Schulentwicklungsplanung werden durch die Abteilung Statistik und Stadtforschung
in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für einen Teil der Erlanger
Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt, um möglichen
Handlungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und zukünftig entsprechend gestaltend
auf die Schullandschaft einwirken zu können.
Schülerprognosen sind
Fortschreibungen der aktuellen Geburtenjahrgänge verbunden mit Prognosen über
die weitere Entwicklung
der Geburtenziffer und Annahmen über zukünftige Zu- und Wegzüge. Darüber hinaus
werden die Gastschüleranteile sowie Übertrittsquoten aus der Vergangenheit
berücksichtigt.
3.1 Schülerentwicklung an den Grundschulen:
Aufgrund der bereits bekannten Geburtenzahlen im Stadtgebiet ist in den kommenden Jahren voraussichtlich mit einem geringfügigen Schüleranstieg an einigen Grundschulen bis 2016/2017 zu rechnen. Bis 2018/2019 wird die Schülerzahl wieder rückläufig sein und sich bei rd. 3200 Kindern einpendeln. Langfristig (bis Schuljahr 2022/2023) wird ein weiterer moderater Schülerrückgang bis auf 3.100 Kinder prognostiziert.
Ein kurz- bis mittelfristiger Schüleranstieg wird für die Adalbert-Stifter-Schule (Röthelheimpark), für die Grundschule Tennenlohe sowie für die Hermann-Hedenus-Grundschule erwartet.
An der Adalbert-Stifter-Schule und an der Grundschule Tennenlohe werden derzeit Anbauten für die Ganztagsschule errichtet, die mit zusätzlichen Klassenzimmern der steigenden Schülerzahl Rechnung tragen werden. Die Hermann-Hedenus-Grundschule wird trotz Schüleranstieg auch langfristig 3-zügig bleiben, so dass die vorhandenen Unterrichtsräume ausreichend sein werden.
Für die Grundschulen wird aufgrund der letzten Berechnung aus dem Jahr 2012 folgende Entwicklung prognostiziert:
3.2 Übertrittsquoten von den
Erlanger Grundschulen
Das in Erlangen zu verzeichnende hohe Bildungsniveau spiegelt sich letztendlich auch in den Übertrittsquoten an die Gymnasien und Realschulen wieder. Die Eltern streben weiterhin einen höheren Bildungsabschluss für ihre Kinder an. Dieses Wahlverhalten liegt bundesweit im Trend. Die Übertrittsquote an die Gymnasien stieg im Schuljahr 2011/2012 bis auf über 60% an und erreichte damit ihren bisherigen Höchstwert.
Im bayerischen Landesdurchschnitt betragen die Übertrittsquoten auf das Gymnasium rd. 40%, auf die Realschule rd. 30 % und auf die Mittelschulen rd. 30 %.
3.3 Schülerentwicklung an den
Realschulen und Gymnasien:
Die Gymnasien verzeichneten bis 2010/2011 stetig ansteigende Schülerzahlen. Durch den Vollausbau des G 8 zum Schuljahr 2011/2012 sind die Schülerzahlen mit Wegfall der 13. Jahrgang stufe deutlich abgefallen und scheinen sich nun auch längerfristig auf einem Niveau von rd. 5.400 Schülern einzupendeln.
Bei den Realschulen war durchgehend ein gemäßigter Anstieg der Schülerzahlen bis auf 1.700 Schüler zu registrieren. Dieser Trend wird sich voraussichtlich nur noch geringfügig fortführen und nach der Prognoserechnung bis 2018/2019 bei 1.750 Schülern stagnieren. Langfristig wird bis 2028/2029 wieder mit einem leichten Schülerrückgang auf rd. 1580 Schülern zu rechnen sein.
Nennenswerte Schwankungen sind nach aktueller Lage nicht erkennbar.
3.4 Schülerentwicklung an der Mittelschule:
Die Schülerzahlen an der Mittelschule waren in der Vergangenheit stark rückläufig. Im Schuljahr 2010/2011 begann der Umbau der Hauptschule zur Mittelschule. Da die inhaltliche Entwicklung (M-Züge, Vorbereitungsklassen) noch nicht abgeschlossen ist, sind mögliche Effekte, beispielsweise im Wahlverhalten der Eltern abzuwarten.
Bis 2018/2019 weist die Prognose einen weiteren Schülerrückgang bis auf 785 Mittelschülerinnen und -schüler aus.
3.5 Schülerentwicklung an Privatschulen:
Die Schullandschaft in Erlangen wird durch 4 private Schulen erweitert und bereichert. Während die Montessorischule schon seit 1992 in Erlangen ansässig ist, kam als letzte Privatschule die Franconian International School im Schuljahr 2008/ 2009 nach Erlangen.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 stieg der Anteil der Privatschüler von 1230 auf 1383 Schülerinnen und Schüler an. Der Anteil der Privatschüler im Bereich der allgemeinbildenden und Förderschulen beläuft sich auf rd. 12 %.
I
Die Entwicklung an den einzelnen Privatschulen stellt sich wie folgt dar:
Ø Die Freie Waldorfschule verzeichnete im Grundschulbereich einen Schülerrückgang, während die Schülerzahlen im Realschul- und Gymnasialbereich leicht anstiegen. Prognosezahlen liegen dem Schulverwaltungsamt nicht vor.
Ø Die Montessorischule weist einen durchgängig steigenden Verlauf der Schülerzahlen auf. Die Geschäftsführung der Schule beurteilt die Situation folgendermaßen:
„Der
bisherige Verlauf unserer Schulentwicklung kann als positiv, entsprechend
der Schü lerprognose
beschrieben werden. Auch hinsichtlich des Einzugsbereichs war in den letzten Jahren eine gewisse Stabilität vorhanden,
ca. 60 Prozent unserer Schüler wohnen im Stadtgebiet
Erlangen die restlichen 40% Schüler/innen kommen aus den Erlanger Um landgemeinden. Unsere Prognose
sieht vor, dass wir zum Schuljahresbeginn 2016/2017 die 16. Lerngruppe eröffnen, womit wir
dann die angestrebte Schulgröße von ca. 360 Schü lern/innen erreicht hätten.“
Ø Die Georg Zahn Schule als private Förderschule nimmt unter den Privatschulen eine gewisse Sonderstellung ein. Die zukünftige Schulentwicklung wird u.a. auch von der fortschreitenden Inklusion beeinflusst. Dieser Einfluss kann allerdings nur sehr schwer prognostiziert werden. Die Schulleitung äußerte sich dazu wie folgt:
„In
den nächsten vier Jahren um fasst die Zahl der Entlassschüler mit
durchschnittlich zehn Schülern
eine Klasse (Klassenmesszahl liegt bei 12 Schülern). Durchschnittlich wurden in
den vergangenen vier Jahren
sieben Erstklässler aufgenommen und einige Seiteneinstei ger (Aufnahmen in den Klassen zwei bis 12 aus anderen
Schulen oder bedingt durch Um zug).
Es ist fraglich, ob die derzeitige Klassenzahl über die nächsten Jahre erhalten
bleibt. Zu Beginn des
vergangenen Schuljahres gab es mit sechs Einzelintegrationen in diver sen Grundschulen
eine deutlich höhere Zahl als in den vergangenen und in diesem Schuljahr. Diese Schüler verblieben alle an den Regelschulen und werden durch
unseren Mobilen Sonderpädagogischen
Dienst (MSD) betreut. Ein Trend ist bisher noch nicht abzulesen.“
Ø Die FIS verzeichnet seit ihrem Umzug nach Erlangen steigende Schülerzahlen. Da die Schule als internationale Schule über kein klassisches Einzugsgebiet verfügt, gestaltet sich die Prognose lt. Aussagen der Schule eher schwierig. Beeinflussende Faktoren sind außerdem die wirtschaftlich Lage und die damit verbundene Fluktuation, die an dieser Schulart aufgrund der Internationalität ohnehin schon höher ist, als bei herkömmlichen Schulen.
Anlagen:
1. Entwicklung der Schülerzahlen an Erlanger Volksschulen
2. Entwicklung der Schülerzahlen an weiterführenden Schulen in Erlangen
3. Entwicklung der Schülerzahlen an Förderschulen
4. Gesamtübersicht.