1. Die Verkehrsunfallstatistik 2012 für das Stadtgebiet
Erlangen und die Ausführungen der Verwaltung zur Unfallstatistik 2011 werden
zur Kenntnis genommen.
2. Der Fraktionsantrag der Grünen Liste Nr. 126/2012 vom 18.10.2012 ist damit
bearbeitet.
In der Sitzung des UVPA am 22.5.2012 wurde die Auswertung der Verkehrsunfallstatistik 2011 als Mitteilung zur Kenntnis (MZK) aufgelegt. Die MZK wurde zum TOP erhoben und diskutiert. Nach Ankündigung eines Fraktionsantrags der Grünen Liste zur Statistik wurde der TOP vertagt. Der angekündigte Antrag ging am 19.10.2012 bei der Stadtverwaltung ein (Anlage 1).
Auf die durch die Verkehrsbehörde erbetene Stellungnahme teilte die Polizei
mit, dass die Anfrage der Grünen Liste sehr umfangreich sei und zeitintensive
Recherchen im polizeilichen
VU-Verfahren erfordere. Sie bat deshalb um Verständnis, dass eine Auswertung
erst mit der Unfallstatistik 2012 erstellt werden kann, da dann auch auf
aktuelles Zahlenmaterial zugegriffen werden könne. Über die Aussage der Polizei
wurde die Grüne Liste durch Referat III mündlich informiert.
Aus Praktikabilitätsgründen wird in diesem Sachbericht ausschließlich auf die
aktuelle Unfallstatistik des Jahres 2012 (Anlage 2) eingegangen. Die Verkehrsunfallstatistik
für 2011 wird als Anlage 3 beigefügt.
Folgende wesentliche Trends waren nach Darstellung der Polizei in der
Auswertung der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2012 zu beobachten:
Ø Rückgang der Gesamtunfallzahlen um 5,83 % (3064 VU gegenüber 3254 VU in 2011),
Ø weniger Unfälle mit Personenschaden,
Ø weniger schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden,
Ø weniger Unfallfluchten,
Ø
weniger Kleinunfälle jedoch
Ø mehr Alkoholunfälle
Ø mehr Geschwindigkeitsunfälle
Die Hauptunfallursachen im Jahr 2012 waren ähnlich wie auch schon in den Vorjahren ungenügender Sicherheitsabstand (1.395), Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren (916), Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorrangs (253), falsche Straßenbenutzung (174), Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit (124) sowie Alkoholeinfluss (49).
Positiv ist zu bemerken, dass die Anzahl der VU im Stadtgebiet Erlangen (-5,83
%) gegenüber dem Trend in Mittelfranken (+2,97 %) bzw. Bayern (+3,89 %) zurückgegangen
ist. Leider verstarben bei Unfällen im Jahr 2012 wie auch schon im Vorjahr 2 Verkehrsteilnehmer.
Schulwegunfälle
Im Jahr 2012 ereigneten sich wie
im Vorjahr 11 Schulwegunfälle. Dabei waren 3 Kinder zu Fuß und 8 Kinder mit dem
Fahrrad unterwegs. Insgesamt 6-mal wurden die Schulkinder als Unfallverursacher
aufgeführt. Erfreulich ist die Tatsache, dass bei den Schulwegunfällen
lediglich leichte Verletzungen zu verzeichnen waren.
Unfälle mit Radfahrerbeteiligung
Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2012 im Stadtgebiet 304 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung (2011 = 334). Dies bedeutet einen Rückgang von knapp 9 %. Der Anteil der Unfälle mit Radfahrern beträgt am Gesamtunfallaufkommen lediglich 9,92 %. An den Unfällen mit Personenschaden (499) sind Radfahrer jedoch mit 52,51 % (262) beteiligt. Bei den Unfällen mit Personenschaden, an den Radfahrer beteiligt waren, wurden insgesamt 289 Radfahrer verletzt, zwei Radfahrer verstarben.
Von den 304 Unfällen mit Radfahrern wurden in 142 Fällen Radfahrer als Hauptverursacher geführt, in 127 Fällen war ein Radfahrer ohne eigenes Verschulden am Unfall beteiligt.
Bezüglich der weiteren Auswertungen im Zusammenhang mit dem Radverkehr verweist die Polizei auf Ziffer 5 (Seite 11) der Verkehrsunfallstatistik 2012 (Anlage 2) und erklärt, dass eine so umfangreiche Auswertung - wie im Antrag der Grünen Liste vom 19.10.12 angefordert - derzeit nicht möglich ist.
Unfallhäufungsstellen
Die örtliche Untersuchung der Straßenverkehrsunfälle wurde durch die Richtlinie zur Bekämpfung des Unfallgeschehens auf bayerischen Straßen den Unfallkommissionen übertragen. Diese setzen sich aus den Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Straßenbaubehörde und der Polizei zusammen.
Die Unfallkommissionen wurden für das qualifizierte Straßennetz (Bundesautobahnen, Bundes-, Staatsstraßen und die durch die Straßenbauämter zu betreuenden Kreisstraßen) verpflichtend festgelegt. Für Gemeindestraßen ist die Einrichtung von Unfallkommissionen nicht zwingend vorgeschrieben. Die Einrichtung einer Unfallkommission für die Ortsstraßen wurde von der Stadt Erlangen befürwortet. Sie nimmt seit dem Jahr 2001 ihre Aufgaben wahr.
Eine Unfallhäufungsstelle liegt dann vor, wenn:
Ø im Einjahresvergleich mindestens 5 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle statistisch erfasst werden),
Ø im Einjahresvergleich mindestens 4 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle nicht statistisch erfasst werden) bzw.
Ø im Dreijahresvergleich mindestens 3 Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden registriert werden.
Im Jahr 2012 haben sich 19 Unfallhäufungsstellen (2011: 17 Unfallhäufungsstellen) gebildet. Bei den Unfallhäufungsstellen ist anzumerken, dass 5 dieser Stellen schon in 2011 Unfallhäufungsstellen dargestellt haben.
Dabei handelt es sich um folgende Kreuzungs- bzw. Einmündungsbereiche:
Ø Südspange / Abfahrt von der B 4 zur Kurt-Schumacher-Straße (Linkskurve) 6 Unfälle (2011 = 4 Unfälle)
Ø Paul-Gossen-Straße / Günther-Scharowsky-Straße / Koldestraße 7 VU (2011 = 6 VU)
Ø Karl-Zucker-Straße / Rathenaustraße 6 Verkehrsunfälle (2011 = 4)
Ø
Allee am Röthelheimpark / Carl-Thiersch-Straße /
Doris-Ruppenstein-Straße 5 VU
(2011 = 4 Unfälle)
Ø Paul-Gossen-Straße / Äußere Brucker Straße 9 Unfälle (2011 = 14 Verkehrsunfälle)
Die Verwaltung und Polizei werden auch weiterhin - im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten - mit geeigneten Maßnahmen versuchen, das Unfallaufkommen zu reduzieren und bestehende Unfallhäufungsstellen zu entschärfen.
Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
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Einnahmen |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Anlage 1 Fraktionsantrag Nummer 126/2012
Anlage 2
Polizeibericht Verkehrsunfallstatistik 2012 mit Anlagen