Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die Polizei hat eine Analyse der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2010 mit einer Auflistung der Unfallhäufungsstellen vorgenommen. Die Verwaltung gibt den Bericht - wie auch schon in den Vorjahren - zur Kenntnis (vgl. Anlage).
Unfallentwicklung allgemein
Der im letzten Jahr festgestellte Trend sinkender
Unfallzahlen setzte sich 2010 nicht fort. Im vergangenen Jahr musste die
Polizei für das Stadtgebiet Erlangen (ohne BAB) insgesamt
3.179
Verkehrsunfälle
(2009: 2.961 Unfälle) registrieren. Im Vergleich zu 2009
bedeutet dies eine
Steigerung von
7,36 %.
Die Hauptunfallursachen im Jahr 2010 waren ähnlich wie auch schon in den Vorjahren ungenügender Sicherheitsabstand (1.424), Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (886), Missachtung der Vorfahrt oder des Vorrangs (257), nicht angepasste Geschwindigkeit (159) sowie Glätte bzw. Nässe (146).
Eine erfreuliche Entwicklung der Unfallzahlen im Stadtgebiet stellt der Rückgang der getöteten Personen dar. Im Jahr 2010 wurde im Verkehr 1 Person getötet (2009: 6 Personen). Dies bedeutet einen
Rückgang von 83,33 %.
Schulwegunfälle
Im vergangenen Jahr haben sich insgesamt 8 (2009 = 9) Schulwegunfälle ereignet. Dies bedeutet einen Rückgang um 11,11 %. Bei den 8 Schulwegunfällen im Jahr 2010 wurden insgesamt 9 Schulkinder verletzt.
Unfälle mit Fahrradfahrern
Die Zahl der Unfälle
mit Radfahrerbeteiligung ist mit 312 im letzten Jahr zur 314 im Jahr 2009
annähernd gleich geblieben.
Insgesamt wurden
dabei 266 Personen verletzt (davon 228 leicht). Dies bedeutet eine Zunahme um
6,4 % zu den 250 Verletzten im Jahr 2009.
Der Anteil am
Gesamtunfallgeschehen liegt bei 9,81 %, der Anteil der Verletzten liegt bei
43,89 %. Dies bedeutet, dass fast die Hälfte der bei Verkehrsunfällen im Jahr
2010 verletzten Personen Radfahrerinnen bzw. Radfahrer waren.
Die Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Fahrradfahrern waren falsche Straßenbenutzung / Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen, Wenden sowie Einfahren in den fließenden Verkehr, Alkoholeinfluss, Nichtbeachten der Vorfahrt bzw. des Vorrangs, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Rotlichtverstöße.
Unfallhäufungsstellen
Die örtliche Untersuchung der Straßenverkehrsunfälle wurde durch die Richtlinie zur Bekämpfung des Unfallgeschehens auf bayerischen Straßen den Unfallkommissionen übertragen. Diese setzen sich aus den Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Straßenbaubehörde und der Polizei zusammen.
Die Unfallkommissionen wurden für das qualifizierte Straßennetz (Bundesautobahnen, Bundes-, Staatsstraßen und die durch die Straßenbauämter zu betreuenden Kreisstraßen) verpflichtend festgelegt. Für Gemeindestraßen ist die Einrichtung von Unfallkommissionen nicht zwingend vorgeschrieben. Die Einrichtung einer Unfallkommission für die Ortsstraßen wurde von der Stadt Erlangen befürwortet. Sie nimmt seit dem Jahr 2001 ihre Aufgaben wahr.
Eine Unfallhäufungsstelle liegt dann vor, wenn:
· im Einjahresvergleich mindestens 5 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle statistisch erfasst werden),
· im Einjahresvergleich mindestens 4 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle nicht statistisch erfasst werden) bzw.
· im Dreijahresvergleich mindestens 3 Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden registriert werden.
Im Jahr 2010 haben sich 11 Unfallhäufungsstellen (2009: 9 Unfallhäufungsstellen) gebildet. Bei den Unfallhäufungsstellen ist anzumerken, dass 5 dieser Stellen schon in 2009 Unfallhäufungsstellen waren.
Dabei handelt es sich um folgende Kreuzungs- bzw. Einmündungsbereiche:
· Werner-von-Siemens-Straße / Münchener Straße mit insgesamt 7 Unfällen (2009: 8 Unfälle)
· Allee am Röthelheimpark / Carl-Thiersch-Straße / Doris-Ruppenstein-Straße mit 5 Unfällen (2009: 4 Unfälle)
· Universitätsstraße / Östliche Stadtmauerstraße mit 4 Unfällen (2009: 5 Unfälle)
· Werner-von-Siemens-Straße / Hofmannstraße mit 4 Unfällen (2009: 4 Unfälle)
·
Äußere Nürnberger Straße (B 4) mit 5 Unfällen (2009: 6 Unfälle)
Die Verwaltung und Polizei werden auch weiterhin - im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten - mit geeigneten Maßnahmen versuchen, das Unfallaufkommen zu reduzieren und bestehende Unfallhäufungsstellen zu entschärfen.
Anlagen: Polizeibericht