Die Stadt Erlangen tritt dem „Konvent der BürgermeisterInnen“, einer EU-Initiative zum Kampf gegen den Klimawandel, bei.
1.
Ergebnis/Wirkungen
Die EU-Kommission hat mit dem „Konvent
der BürgermeisterInnen“ die bisher ehrgeizigste Initiative zur Einbeziehung der
Bürger in den Kampf gegen den Klimawandel gestartet (s. Anlage).
Die Mitglieder des Konvents verpflichten sich bei der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen
durch Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien und somit durch
die Umsetzung des Aktionsplanes für nachhaltige Energien die CO2-Emissionen
bis 2020 um mindestens 20 % zu senken.
2. Programme / Produkte /
Leistungen / Auflagen
Der vom Stadtrat Ende 2008 beschlossene Aktionsplan ist weiterhin umfassend
umzusetzen, vor allem in folgenden Bereichen:
- Erlanger Klima-Allianz; Umsetzung
der Klimaschutz-Vereinbarungen
- Aktivitäten der AG Energieversorgung zum Ausbau regenerativer Energien, zur
energieeffizienten Bauleitplanung, zur Realisierung innovativer
Energieversorgungskonzepte und zur Forcierung der dezentralen
Kraft-Wärme-Kopplung
- Forcierung des Fernwärme-Ausbaus im Bereich Uni-Süds-Gelände,
- Umsetzung des Aktionsprogramms bei den
städtischen Einrichtungen: GME (s. Energiebericht
2008), EBE, Tiefbauamt
(Beleuchtung), EB 77,
- Forcierung der energieeffizienten
Wohnungs-Neubaus (z. B. Passivhaus-Förderprogramm, Festlegung von
Energie-Standards unter den EnEV-2009-Anforderungen, Beratungspaket für
Büchenbach-West, Öffentlichkeitsarbeit),
- Aktivitäten der Erlanger
Wohnungswirtschaft im Mehrfamilienhausbereich, s. u. a. Aktivitäten der GEWOBAU (Energierunde), anderer
Wohnungsunternehmen und des Studentenwerks
- Forcierung der Energieeffizienz und Steigerung der Sanierungsrate im Ein- und Zweifamilienhausbereich:
Kooperation mit dem örtlichen Handwerk und Energieberatung, Weiterführung der
städtischen Energie-Impulsberatung (s. städt. Förderprogramm) und der
Energieberatung der EStW (s. a.
Solarthermie-Förderprogramm
- Forcierung der Energieeffizienz im
Nichtwohngebäude-Bereich (Aktivitäten innerhalb der AG-Energiemanagement)
- Forcierung der Energieeffizienz bei
Klein- und Mittelunternehmen (s. Vereinbarung mit dem Erlanger Handwerk),
öffentlichen Einrichtungen und Institutionen
- Forcierung der Effizienz im
Strom-Anwendungsbereich (s. Aktivitäten des EStW-Beratungszentrums,
Steigerung der Stromproduktivität bei Unternehmen, Gewerbe und öffentlichen
Einrichtungen)
- Deutliche Steigerung des
Umweltverbundanteils vor allem im Ziel-
und Quellverkehr (hier v. a. Fahrrad und ÖPNV)
3. Prozesse und Strukturen
Mit dem Beitritt zum
Bürgermeisterkonvent geht die Stadt Erlangen folgende Verpflichtungen ein:
Die von der EU für 2020 gesteckten Ziele, die CO2-Emissionen bis
2020 um 20 % zu reduzieren, sind zu übertreffen. S. Stadtratsbeschluss vom
27.11.2008: Vorgabe der CO2-Emissionsminderung um 22 % gegenüber
1990. Gegenwärtig wird der Klimaschutzbericht 2004 zum Stand 2009 aktualisiert.
Ein Inventar der Ausgangsemissionen ist aufzustellen und innerhalb eines Jahres einen Aktionsplan für nachhaltige Energie
vorzulegen. Dieser Aktionsplan liegt mit dem Ende 2008 beschlossenen
Aktionsprogramms für die Stadt Erlangen vor.
Mindestens alle zwei Jahre nach Einreichung des Aktionsplans, d. h. erstmals
Mitte 2012, ist ein Umsetzungsbericht
vorzulegen. Hierfür sind Kosten von etwa 20.000 € zu veranschlagen, falls
dieser nicht von eigenem Personal erstellt werden kann.
Erfahrungen und Know-how mit anderen Gebietseinheiten sind auszutauschen. Dies
erfolgt schon innerhalb von Kooperationen innerhalb der Metropolregion Nürnberg
Städtische Strukturen sind anzupassen und in diesem Sinne auch genügend Personalressourcen vorzusehen,
um die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
In diesem Sinn ist die bisherige Personalausstattung für den Klimaschutz und
Energieeffizienz beim Amt für Umweltschutz und Energiefragen auch zukünftig
erforderlich.
An der jährlichen EU-Konferenz der
Bürgermeister ist teilzunehmen und aktiv mitzuwirken. Die Stadt Nürnberg ist bereit, im Rahmen der Veranstaltungen des
Convent of Mayors die Vertretung der Nachbarstädte zu übernehmen.
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und mit anderen Kreisen sind
Energietage zu veranstalten, um Bürger an den Möglichkeiten und Vorteilen einer
intelligenteren Energieverwendung teilhaben zu lassen und um die lokalen Medien
regelmäßig über die Entwicklung des Aktionsplans zu informieren. Diese Information der Bürger erfolgt im
Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der städtischen Energieberatung.
Nach vorheriger schriftlicher Mitteilung
des Sekretariats ist die Beendigung der Mitgliedschaft im Konvent zu
akzeptieren, wenn einer der nachstehenden Fälle eintritt:
-- Nichtvorlage des Aktionsplans im Jahr nach dem offiziellen Beitritt zum
Konvent
-- Nichterfüllung des im Aktionsplans festgeschriebenen CO2-Emissionssenkungs-Gesamtziels
aufgrund einer nicht erfolgten bzw. unzureichenden Umsetzung des Aktionsplans
-- Nichtvorlage des Berichts in zwei aufeinanderfolgenden Zeiträumen.
4. Ressourcen
s. Punkt 3.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten
für den |
2012: |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
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Sachkonto: |
Folgekosten |
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bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
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Haushaltsmittel sind auf IPNr.: bzw. im Budget vorhanden!
Stellungnahme der
Kämmerei
In Anbetracht der derzeitigen Haushaltslage spricht sich die Kämmerei gegen einen Beitritt – freiwillige Maßnahme! - der Stadt Erlangen zum „Konvent der BürgermeisterInnen“ aus, weil ein Beitritt Kosten verursachen würde, die die Stadt zumindest kurz und mittelfristig nicht schultern kann.
Beispielhaft seien genannt:
- Forcierung des Passivhausförderprogramms
- Festlegung von Energie-Standards (auch) für städtische für städtische Gebäude unter den EnEV-2009-Anforderungen
- Bereitstellung genügender Personalressourcen bei Amt 31 zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Beitritt
- Regelmäßige Erstellung eines Umweltberichts jeweils 20.000 € wobei bei Erstellung durch eigenes Personal gerade nicht argumentiert werden kann, es fielen keine Kosten an, sondern es fallen eben Personalkosten an.
- Finanzielle Auswirkungen aus der Erstellung und dem Vollzug eines Aktionsplans zur CO2–Reduktion.
Daß die Stadt Bestrebungen unternimmt, dem Klimawandel entgegen zu wirken wird von der Kämmerei nicht kritisiert. Allerdings kann dies nach Auffassung der Kämmerei nur im Rahmen der finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt geschehen und nicht durch Beitritt zu einem Konvent mit verpflichtenden Regelungen.
Die derzeitige finanzielle Situation der Stadt ist davon geprägt, außer im Bereich Bildung und der Kindertagestätten grundsätzliche keine neuen Maßnahmen zu beginnen. Zu Lasten neuer Maßnahmen bei CO2-Einsparungen müssten dann aber mangels Deckungsalternativen gerade diese Maßnahmen gekürzt werden.