Der Energienutzungsplan mit Schwerpunkt kommunaler Wärmeplan (ENP) in
Erlangen wird beschlossen.
1.
Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Der
Fahrplan Klima-Aufbruch mit dem dazugehörigen Maßnahmenkatalog bildet die
Grundlage für ein klimaneutrales Erlangen. Im Beschluss vom 28.10.2022 (BV
31/163/2022) hat der Stadtrat entschieden, 14 Maßnahmen mit hoher Priorität
umzusetzen.
Die
Maßnahme E1 – Masterplan Wärme ist eine der Leuchtturmmaßnahmen und beinhaltet
die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans als strategisches Planungsinstrument
für das Erreichen einer klimaneutralen Wärmeversorgung in Erlangen. Ein
Energienutzungsplan (ENP) berücksichtigt neben dem Wärmesektor auch den
Strombereich, welcher durch Elektromobilität, PV und Wärmepumpen an Bedeutung
zunimmt und sich nicht vom Wärmesektor trennen lässt (Sektorenkopplung).
Zum
Zeitpunkt der Beauftragung des ENP mit Schwerpunkt kommunale Wärmeplanung lag
keine bundes- und bayerische gesetzliche Verpflichtung zur Erstellung eines
Wärmeplans vor. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft,
Landesentwicklung und Energie fördert die Erstellung von Energienutzungsplänen,
so auch den ENP der Stadt Erlangen. Gegenüber dem Fördermittelgeber besteht
eine Nachweispflicht über Beschluss und Veröffentlichung.
Seit
Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes am 1. Januar 2024 sind Gemeinden zu
einer kommunalen Wärmeplanung verpflichtet. Nach den bayerischen
Ausführungsvorschriften gibt es keinen automatischen Bestandsschutz für
Energienutzungspläne. Somit besteht für die Stadt Erlangen auch nach
Fertigstellung des ENPs weiterhin die Pflicht zur Erstellung eines Wärmeplans.
Der
vorliegende Energienutzungsplan kann erweitert werden, um die Vorgaben des
Wärmeplanungsgesetzes zu erfüllen. Dieser ist gleichfalls zu beschließen und zu
veröffentlichen sowie gegenüber der zuständigen Landesbehörde anzuzeigen. Die
Mehrbelastung durch die kommunale Wärmeplanung wird durch den Freistaat mit
einer Pauschale ausgeglichen (Konnexität).
Eine
entsprechende Beauftragung des Dienstleisters ist erfolgt.
2.
Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Die Inhalte des Energienutzungsplans mit Schwerpunkt kommunaler Wärmeplan werden nachfolgend dargestellt und im Vortrag die zentralen Ergebnisse präsentiert.
In einer Bestandsanalyse wurden Daten zu Gebäude- und Energieinfrastruktur, Wärme- und Strombedarf in Erlangen erhoben und ausgewertet. Eine weitere Analyse beinhaltet die
Potenziale an erneuerbaren Energien, nicht vermeidbarer Abwärme und Wärmebedarfsreduktion durch energetische Gebäudesanierung. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der
Analysen wurden Gebiete für grundsätzlich mögliche Wärmenetze (Eignungsgebiete) definiert. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit Fachakteuren aus der Erlanger Stadtgesellschaft.
Basierend auf den Eignungsgebieten und nutzbaren Potenzialen, wird in Zielszenarien 2030 und 2040 eine mögliche, klimaneutrale Wärmeversorgung im Zieljahr dargestellt. Mit einem Zielszenario werden quantitativ folgende Kernfragen beantwortet:
· Wo können künftig Nah- und Fernwärmenetze liegen?
· Wie lässt sich die Wärmeversorgung dieser Netze treibhausgasneutral gestalten?
· Wie viele Gebäude sollen bis zur Zielerreichung energetisch saniert werden?
·
Wie kann die Wärmeversorgung für Gebäude
erfolgen, die nicht an ein Wärmenetz
angeschlossen werden
können?
In Zusammenarbeit mit den Fachakteuren wurden Maßnahmen für die Zielerreichung
erarbeitet, wie:
· Erstellung von Transformationsplänen für bestehende Fern- und Nahwärmenetze,
· Machbarkeitsstudien in Eignungsgebieten für neue Wärmenetze,
· Sicherstellung von Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien,
· Erstellung treibhausgasneutraler Energieversorgungskonzepte in Gewerbegebieten,
· Erstellung eines Zukunftsplans Gasnetz,
· Verstärkung und Ausbau des Stromnetzes,
· Erstellung von Energetischen / Integrierten Quartierskonzepten,
· Intensivierung der Bewerbung der bestehenden Energieberatungsangebote,
· Dekarbonisierung der Energieversorgung kommunaler und öffentlicher Gebäude.
Adressat dieser Maßnahmen sind die Kommune, Wärme-, Strom- und Gasnetzbetreiber sowie öffentliche Gebäudeeigentümer*innen. Die Umsetzung muss umgehend beginnen.
3.
Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Ein Energienutzugsplan
ist ein strategisches Planungsinstrument für die Kommune. Ein solcher führt
nicht zu einer rechtlich verbindlichen Außenwirkung und begründet keine
einklagbaren Rechte oder Pflichten. Die Übergangsfrist für den Heizungstausch
nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird durch diesen nicht verändert.
Der
Energienutzungsplan liefert Informationen für Gebäudeeigentümer*innen zu
Eignungs-gebieten für Nah- und Fernwärmenetze und über nutzbare erneuerbare
Energien. Diese
unterstützen bei
Entscheidungen über die zukünftige Heizungsart unter Berücksichtigung des GEG.
Die Adressaten der
Maßnahmen erhalten Handlungsempfehlungen für die Dekarbonisierung der
Wärmeversorgung, die als Orientierung dienen und nicht verpflichtend sind. Die
Kommune kann außerdem die Ergebnisse der Analysen nutzen, um die kommunalen
Planungen und Handlungen auf das Ziel der treibhausgasneutralen Wärmeversorgung
auszurichten.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung
aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative
Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung
vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Energienutzungsplan der Stadt Erlangen mit Schwerpunkt kommunaler Wärmeplan
Vortrag von greenventory GmbH zum ENP der Stadt Erlangen