Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den
weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen
Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss
regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur
Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten
Tabellen entnommen werden.
1. Schülerentwicklung
an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie
Gymnasien)
Die Entwicklung der Schülerzahlen an den
staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren
zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:
An den allgemeinbildenden Schulen wurden im
Schuljahr 2018/2019 insgesamt 10.956 Schüler*innen gezählt. In den vergangenen
6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 4,7 % (+510 Schüler*innen) auf 11.466
Schüler*innen angestiegen.
Bei Betrachtung der schuljährlichen
Entwicklungen ist seit dem Schuljahr 2018/2019 ein kontinuierlicher Anstieg der
Schülerzahlen zu verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021
stagnierte das Wachstum der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen
kurzzeitig, seit dem Schuljahr 2021/2022 steigen die Zahlen wieder an. Im
Vergleich zum letzten Jahr hat es einen Anstieg der Schülerzahlen um 0,6 % (+73
Schüler*innen) gegeben.
Lediglich an den Realschulen zeichnete sich
im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-11,3 %, - 174 Schüler*innen),
während die Zahlen an den Grund- und Mittelschulen sowie den Gymnasien
angestiegen sind (+15,1 %, + 519 Schüler*innen // +8,7%, + 91 Schüler*innen //
+1,5 %, + 74 Schüler*innen).
2. Schülerzahlen
2.1
Schülerentwicklung an den Grundschulen
Bei 7 der insgesamt 15 Grundschulen in
Erlangen sind im Vergleich zum Vorjahr keine besonderen Veränderungen in den
Schülerzahlen zu verzeichnen. Die Anzahl der Schüler*innen bleibt relativ
konstant und zeigt nur leichte Veränderungen.
Anders verhält es sich bei nachfolgenden
Grundschulen:
Adalbert-Stifter-Schule (- 22 Schüler*innen
/ +/- 0 Klassen/ davon -16 Schüler*innen in 1. Jgst), Grundschule an der
Brucker Lache (+ 10 Schüler*innen / +/- 0 Klassen), Grundschule Büchenbach (-
11 Schüler*innen / - 1 Klasse), Grundschule Dechsendorf (+ 10 Schüler*innen /
+/- 0 Klassen), Friedrich-Rückert-Schule (+35 Schüler*innen / + 1 Klasse/ davon
+25 Schüler*innen in 1. Jgst), Michael-Poeschke-Schule (+ 41 Schüler*innen / + 1 Klasse/ Zuwachs
verteilt auf alle Jgst), Mönauschule ( + 31 Schüler*innen/
Migrationsteiler und Zuwachs verteilt
auf alle Jgst ) und Grundschule Tennenlohe (+ 12 Schüler*innen / + 1 Klasse).
Insgesamt liegt im Grundschulbereich ein
Plus von 94 Schüler*innen und 3 Klassen vor.
In den dargestellten Zahlen sind keine
Deutschklassen enthalten.
Für das Schuljahr 2025/2026 werden leicht
steigende Schülerzahlen im Grundschulbereich prognostiziert. Ab dem Schuljahr
2026/2027 wird insgesamt ein Rückgang der Schülerzahlen an den Erlanger
Grundschulen prognostiziert, was bedeutet, dass die Schülerzahlen in den nächsten
zehn Jahren auf ca. 3.580 Schüler*innen sinken sollen. Sollte dieser Trend
tatsächlich eintreffen, würden die Zahlen um ca. 10 % sinken.
2.2
Schülerentwicklung an den Mittelschulen
An den Mittelschulen sind die Schülerzahlen
im Vergleich zum Schuljahr 2023/2024 insgesamt um 2,8 % (+ 31 Schüler*innen)
gestiegen und sind somit im Vergleichszeitraum auf einem neuen Höchststand
angekommen. Die Anzahl an Klassen bleibt unverändert.
Die Ernst-Penzoldt-Mittelschule verzeichnet
den größten Anstieg mit einem Plus von 18 Schüler*innen (+/- 0 Klassen). An der
Eichendorff-Mittelschule sind die Zahlen um 9 Schüler*innen (+/- 0 Klassen)
gestiegen. Die Hermann-Hedenus-Mittelschule verzeichnet einen Anstieg von 4
Schüler*innen (+/- 0 Klassen).
Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen
bis zum Jahr 2031/2032 moderat auf einen Höchstwert von ca. 1.300 Schüler*innen
an. Danach ist wieder mit leicht sinkenden Werten und somit einem
Schülerrückgang zu rechnen.
In den dargestellten Zahlen sind keine
Deutschklassen enthalten.
2.3
Schülerentwicklung an den Realschulen
An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen
im Schuljahr 2024/2025 erneut leicht ab (- 64 Schüler*innen zum Vorjahr / -2
Klassen). Dies entspricht einem Rückgang von 4,5 %. Dieser Trend zeigte sich
auch schon in den vergangenen Jahren.
Laut der aktuellen Schülerprognose erhöhen
sich die Zahlen bis zum Jahr 2031/2032 wieder auf insgesamt ca. 1.520
Schüler*innen, was in etwa dem Stand des Schuljahres 2020/2021 entspräche. Danach sinken die Prognosezahlen und pendeln sich
wieder auf dem aktuellen Niveau ein.
In den dargestellten Zahlen sind keine
Deutschklassen enthalten.
2.4
Schülerentwicklung an den Gymnasien
Die Zahlen an den Gymnasien sind im
Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht auf 5.001 Schüler*innen (+ 12
Schüler*innen) gestiegen. Die Anzahl der gebildeten Klassen sinkt hierbei um
zwei Klassen.
Bei Ansicht der einzelnen Schulen ergeben
sich hierbei folgende Änderungen:
Albert-Schweitzer-Gymnasium (+ 45 Schüler*innen / + 1 Klasse 5. Jgst),
Emmy-Noether-Gymnasium (+ 28 Schüler*innen / + 2 Klassen), Ohm-Gymnasium (+ 17
Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Marie-Therese-Gymnasium (-10 Schüler*innen / - 1 Klasse),
Christian-Ernst-Gymnasium (- 30 Schüler*innen / - 1 Klasse) und Gymnasium
Fridericianum (- 38 Schüler*innen / - 3 Klassen, davon -1 in der 5. Jgst).
In den dargestellten Zahlen sind keine
Deutschklassen enthalten.
Für die Gymnasien werden für die nächsten
Jahre in der Tendenz steigende Zahlen prognostiziert. Der Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu
Schüler- als auch Klassenmehrungen führen. Laut der aktuellen Statistik wird
für das Schuljahr 2025/2026 ein Anstieg auf ca. 5.610 Schüler*innen erwartet
und in der Spitze (2031/2032) sind Gesamtzahlen von ca. 5.960 Schüler*innen
prognostiziert. Danach sinken die Prognosezahlen wieder.
3.
Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten
und ausländischen Schüler*innen
3.1
Deutschklassen
Schüler*innen mit nichtdeutscher
Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe
Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr,
maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive
und systematische Erlernen der deutschen Sprache.
Im Schuljahr 2024/2025 wurden im Stadtgebiet
Erlangen sieben Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie erstmalig eine
schulartunabhängige Deutschklasse am Ohm-Gymnasium eingerichtet, siehe auch
3.2). Insgesamt werden 98 Schüler*innen in Deutschklassen beschult.
Drei der gebildeten Deutschklassen wurden im
gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (34 Schüler*innen)
eingerichtet. Zwei weitere Deutschklassen im gebundenen Ganztag werden an der
Hermann-Hedenus-Mittelschule (24 Schüler*innen) geführt. Diese fünf
Deutschklassen werden aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF)
finanziert. Zudem wurde jeweils eine
Deutschklasse an der Pestalozzischule, an der Eichendorff-Mittelschule und am
Ohm-Gymnasium als Regelklassen eingerichtet.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der
Schülerinnen und Schüler in den Deutschklassen minimal gestiegen. Es wird ein
Plus von 2 Schüler*innen verzeichnet. Die Anzahl an Klassen ist von 9 auf 8
Klassen gesunken.
3.2
Brückenklassen
Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die
Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden konnte, wurden an den
weiterführenden Schulen in den Schuljahren 2022/2023 und 2023/2024
Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen waren schulartübergreifend und
verfolgten das Ziel, die Schüler*innen, die aus der Ukraine flüchten mussten,
vor allem durch den Aufbau von Sprachkenntnissen fit für eine künftige
Teilnahme am Regelunterricht einer deutschen Schule zu machen.
Das Angebot der Brückenklassen wird jedoch ab dem Schuljahr 2024/2025 nicht mehr fortgeführt. An Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien werden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 stattdessen ab dem Schuljahr 2024/2025 schulartunabhängige Klassen zur Erstintegration für Schülerinnen und Schüler mit Flucht- oder Migrationshintergrund eingerichtet, die noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Eine dieser Deutschklassen wurde im Schuljahr 2024/2025 am Ohm-Gymnasium eingerichtet. Im Fokus dieser Klassen stehen der Spracherwerb, die Integration sowie die Werte- und Demokratiebildung. Die Deutschklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 werden wie bisher an den Mittelschulen eingerichtet.
3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen
Klassen an der Berufsschule
An der Berufsschule Erlangen sind auch im
Schuljahr 2024/2025 wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet worden.
56 Schüler*innen werden in vier Vorklassen
des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses
Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen
zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die
Schüler*innen in die Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten.
Aktuell sind weiterhin zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 34 Schüler*innen
unterrichtet werden.
Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein
Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres das Regelangebot für
Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung absolvieren bzw. keine
weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot können die
Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt werden,
möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden Anschluss
für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im Schuljahr 2024/2025
zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in denen
insgesamt 35 Schüler*innen beschult werden.
Auf die Beschlussvorlage im Stadtrat vom 25.07.2024 (Vorlage:
40/210/2024) wird verwiesen.
4.
Schulentwicklungsplanung
Durch das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung werden für die
staatlichen und städtischen Erlanger Schulen jährlich Prognosen über die
künftige Schülerentwicklung erstellt.
Diese Prognosen stellen ein Steuerungsinstrument dar, mit dem mögliche
Handlungsbedarfe rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen begleitet oder
durchgeführt werden können. Diese Handlungsbedarfe werden im Rahmen der
Schulentwicklungsplanung erfasst, ebenso werden durchgeführte Maßnahmen
evaluiert. Die Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im Rahmen
eines Fortschreibungsberichts erläutert.
Das Schulverwaltungsamt verweist auf den letzten Fortschreibungsbericht
2023 der Schulentwicklungsplanung und die dort getroffenen Aussagen zu den
Raumkapazitäten an den Schulen, welche im Juli 2023 im Bildungsausschuss
(Vorlage: 40/166/2023) vorgestellt wurden.
Seit Veröffentlichung des letzten Fortschreibungsberichtes aus dem Jahr
2023 konnten bereits einige Maßnahmen abgeschlossen oder auf den Weg gebracht
werden. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus für die Ganztagsbetreuung inkl.
Mensa an der Friedrich-Rückert-Schule ist für das 2. Schulhalbjahr 2024/2025
geplant. Des Weiteren konnten zum Schuljahr 2024/2025 neue mobile Raumeinheiten
an der Pestalozzischule bezogen werden. Für den Erweiterungsbau an der
Michael-Poeschke-Schule fanden im Sommer 2024 bereits Vorarbeiten für den Bau
statt. Eine Fertigstellung wird bis zum Schuljahr 2027/2028 erwartet. Darüber
hinaus wurde eine neue Maßnahme am Emmy-Noether-Gymnasium in den Maßnahmenkatalog
aufgenommen. Dort soll bis zum Schuljahr 2027/2028 ein Erweiterungsbau in
Modulbauweise entstehen, wodurch die Schule neben fünf Klassenräumen einen
neuen Chemie-Trakt erhalten wird.
Derzeit befindet sich ein gemeinsamer Bericht des Bildungsbüros und des Schulverwaltungsamtes mit dem Thema „Schulentwicklung und Ganztag in Erlangen“ in Planung, welcher voraussichtlich im Jahr 2026 veröffentlicht werden soll.
Anlagen:
Übersichten zur Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen an Erlanger Schulen