Betreff
Amtliche Schülerzahlen zum 01./20.10.2024
Vorlage
40/231/2024
Aktenzeichen
IV/40-1
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten Tabellen entnommen werden.

 

1.    Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien)

 

Die Entwicklung der Schülerzahlen an den staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:

 

 

 

An den allgemeinbildenden Schulen wurden im Schuljahr 2018/2019 insgesamt 10.956 Schüler*innen gezählt. In den vergangenen 6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 4,7 % (+510 Schüler*innen) auf 11.466 Schüler*innen angestiegen.

 

Bei Betrachtung der schuljährlichen Entwicklungen ist seit dem Schuljahr 2018/2019 ein kontinuierlicher Anstieg der Schülerzahlen zu verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 stagnierte das Wachstum der Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen kurzzeitig, seit dem Schuljahr 2021/2022 steigen die Zahlen wieder an. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es einen Anstieg der Schülerzahlen um 0,6 % (+73 Schüler*innen) gegeben.

 

Lediglich an den Realschulen zeichnete sich im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-11,3 %, - 174 Schüler*innen), während die Zahlen an den Grund- und Mittelschulen sowie den Gymnasien angestiegen sind (+15,1 %, + 519 Schüler*innen // +8,7%, + 91 Schüler*innen // +1,5 %, + 74 Schüler*innen).

 

 

2.    Schülerzahlen

 

2.1 Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

Bei 7 der insgesamt 15 Grundschulen in Erlangen sind im Vergleich zum Vorjahr keine besonderen Veränderungen in den Schülerzahlen zu verzeichnen. Die Anzahl der Schüler*innen bleibt relativ konstant und zeigt nur leichte Veränderungen.

 

Anders verhält es sich bei nachfolgenden Grundschulen:

Adalbert-Stifter-Schule (- 22 Schüler*innen / +/- 0 Klassen/ davon -16 Schüler*innen in 1. Jgst), Grundschule an der Brucker Lache (+ 10 Schüler*innen / +/- 0 Klassen), Grundschule Büchenbach (- 11 Schüler*innen / - 1 Klasse), Grundschule Dechsendorf (+ 10 Schüler*innen / +/- 0 Klassen), Friedrich-Rückert-Schule (+35 Schüler*innen / + 1 Klasse/ davon +25 Schüler*innen in 1. Jgst), Michael-Poeschke-Schule (+ 41 Schüler*innen / + 1 Klasse/ Zuwachs verteilt auf alle Jgst), Mönauschule ( + 31 Schüler*innen/ Migrationsteiler und Zuwachs verteilt auf alle Jgst ) und Grundschule Tennenlohe (+ 12 Schüler*innen / + 1 Klasse).

 

Insgesamt liegt im Grundschulbereich ein Plus von 94 Schüler*innen und 3 Klassen vor.

In den dargestellten Zahlen sind keine Deutschklassen enthalten.

 

 

Für das Schuljahr 2025/2026 werden leicht steigende Schülerzahlen im Grundschulbereich prognostiziert. Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird insgesamt ein Rückgang der Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen prognostiziert, was bedeutet, dass die Schülerzahlen in den nächsten zehn Jahren auf ca. 3.580 Schüler*innen sinken sollen. Sollte dieser Trend tatsächlich eintreffen, würden die Zahlen um ca. 10 % sinken.

 

2.2 Schülerentwicklung an den Mittelschulen

 

An den Mittelschulen sind die Schülerzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2023/2024 insgesamt um 2,8 % (+ 31 Schüler*innen) gestiegen und sind somit im Vergleichszeitraum auf einem neuen Höchststand angekommen. Die Anzahl an Klassen bleibt unverändert.

 

Die Ernst-Penzoldt-Mittelschule verzeichnet den größten Anstieg mit einem Plus von 18 Schüler*innen (+/- 0 Klassen). An der Eichendorff-Mittelschule sind die Zahlen um 9 Schüler*innen (+/- 0 Klassen) gestiegen. Die Hermann-Hedenus-Mittelschule verzeichnet einen Anstieg von 4 Schüler*innen (+/- 0 Klassen).

 

Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen bis zum Jahr 2031/2032 moderat auf einen Höchstwert von ca. 1.300 Schüler*innen an. Danach ist wieder mit leicht sinkenden Werten und somit einem Schülerrückgang zu rechnen.

 

In den dargestellten Zahlen sind keine Deutschklassen enthalten.

 

 

2.3 Schülerentwicklung an den Realschulen

 

An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen im Schuljahr 2024/2025 erneut leicht ab (- 64 Schüler*innen zum Vorjahr / -2 Klassen). Dies entspricht einem Rückgang von 4,5 %. Dieser Trend zeigte sich auch schon in den vergangenen Jahren.

 

Laut der aktuellen Schülerprognose erhöhen sich die Zahlen bis zum Jahr 2031/2032 wieder auf insgesamt ca. 1.520 Schüler*innen, was in etwa dem Stand des Schuljahres 2020/2021 entspräche.  Danach sinken die Prognosezahlen und pendeln sich wieder auf dem aktuellen Niveau ein.

 

In den dargestellten Zahlen sind keine Deutschklassen enthalten.

 

 

2.4 Schülerentwicklung an den Gymnasien

 

Die Zahlen an den Gymnasien sind im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht auf 5.001 Schüler*innen (+ 12 Schüler*innen) gestiegen. Die Anzahl der gebildeten Klassen sinkt hierbei um zwei Klassen.

 

Bei Ansicht der einzelnen Schulen ergeben sich hierbei folgende Änderungen:
Albert-Schweitzer-Gymnasium (+ 45 Schüler*innen / + 1 Klasse 5. Jgst), Emmy-Noether-Gymnasium (+ 28 Schüler*innen / + 2 Klassen), Ohm-Gymnasium (+ 17 Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Marie-Therese-Gymnasium (-
10 Schüler*innen / - 1 Klasse), Christian-Ernst-Gymnasium (- 30 Schüler*innen / - 1 Klasse) und Gymnasium Fridericianum (- 38 Schüler*innen / - 3 Klassen, davon -1 in der 5. Jgst).

 

In den dargestellten Zahlen sind keine Deutschklassen enthalten.

 

 

Für die Gymnasien werden für die nächsten Jahre in der Tendenz steigende Zahlen prognostiziert. Der Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als auch Klassenmehrungen führen. Laut der aktuellen Statistik wird für das Schuljahr 2025/2026 ein Anstieg auf ca. 5.610 Schüler*innen erwartet und in der Spitze (2031/2032) sind Gesamtzahlen von ca. 5.960 Schüler*innen prognostiziert. Danach sinken die Prognosezahlen wieder.

 

 

3.    Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten und ausländischen Schüler*innen

 

3.1 Deutschklassen

 

Schüler*innen mit nichtdeutscher Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr, maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive und systematische Erlernen der deutschen Sprache.

 

Im Schuljahr 2024/2025 wurden im Stadtgebiet Erlangen sieben Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie erstmalig eine schulartunabhängige Deutschklasse am Ohm-Gymnasium eingerichtet, siehe auch 3.2). Insgesamt werden 98 Schüler*innen in Deutschklassen beschult.

 

Drei der gebildeten Deutschklassen wurden im gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (34 Schüler*innen) eingerichtet. Zwei weitere Deutschklassen im gebundenen Ganztag werden an der Hermann-Hedenus-Mittelschule (24 Schüler*innen) geführt. Diese fünf Deutschklassen werden aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Zudem wurde jeweils eine Deutschklasse an der Pestalozzischule, an der Eichendorff-Mittelschule und am Ohm-Gymnasium als Regelklassen eingerichtet.

 

 

 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den Deutschklassen minimal gestiegen. Es wird ein Plus von 2 Schüler*innen verzeichnet. Die Anzahl an Klassen ist von 9 auf 8 Klassen gesunken.

 

 

 

 

3.2 Brückenklassen

 

Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden konnte, wurden an den weiterführenden Schulen in den Schuljahren 2022/2023 und 2023/2024 Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen waren schulartübergreifend und verfolgten das Ziel, die Schüler*innen, die aus der Ukraine flüchten mussten, vor allem durch den Aufbau von Sprachkenntnissen fit für eine künftige Teilnahme am Regelunterricht einer deutschen Schule zu machen.

 

Das Angebot der Brückenklassen wird jedoch ab dem Schuljahr 2024/2025 nicht mehr fortgeführt. An Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien werden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 stattdessen ab dem Schuljahr 2024/2025 schulartunabhängige Klassen zur Erstintegration für Schülerinnen und Schüler mit Flucht- oder Migrationshintergrund eingerichtet, die noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Eine dieser Deutschklassen wurde im Schuljahr 2024/2025 am Ohm-Gymnasium eingerichtet. Im Fokus dieser Klassen stehen der Spracherwerb, die Integration sowie die Werte- und Demokratiebildung. Die Deutschklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 werden wie bisher an den Mittelschulen eingerichtet.

 

 

3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen Klassen an der Berufsschule

 

An der Berufsschule Erlangen sind auch im Schuljahr 2024/2025 wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet worden.

 

56 Schüler*innen werden in vier Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Geflüchtete vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schüler*innen in die Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind weiterhin zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 34 Schüler*innen unterrichtet werden.

 

Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres das Regelangebot für Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung absolvieren bzw. keine weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt werden, möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden Anschluss für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im Schuljahr 2024/2025 zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in denen insgesamt 35 Schüler*innen beschult werden.

 

Auf die Beschlussvorlage im Stadtrat vom 25.07.2024 (Vorlage: 40/210/2024) wird verwiesen.

 

4.    Schulentwicklungsplanung

 

Durch das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung werden für die staatlichen und städtischen Erlanger Schulen jährlich Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt.

 

Diese Prognosen stellen ein Steuerungsinstrument dar, mit dem mögliche Handlungsbedarfe rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen begleitet oder durchgeführt werden können. Diese Handlungsbedarfe werden im Rahmen der Schulentwicklungsplanung erfasst, ebenso werden durchgeführte Maßnahmen evaluiert. Die Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im Rahmen eines Fortschreibungsberichts erläutert.

 

Das Schulverwaltungsamt verweist auf den letzten Fortschreibungsbericht 2023 der Schulentwicklungsplanung und die dort getroffenen Aussagen zu den Raumkapazitäten an den Schulen, welche im Juli 2023 im Bildungsausschuss (Vorlage: 40/166/2023) vorgestellt wurden.

 

Seit Veröffentlichung des letzten Fortschreibungsberichtes aus dem Jahr 2023 konnten bereits einige Maßnahmen abgeschlossen oder auf den Weg gebracht werden. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus für die Ganztagsbetreuung inkl. Mensa an der Friedrich-Rückert-Schule ist für das 2. Schulhalbjahr 2024/2025 geplant. Des Weiteren konnten zum Schuljahr 2024/2025 neue mobile Raumeinheiten an der Pestalozzischule bezogen werden. Für den Erweiterungsbau an der Michael-Poeschke-Schule fanden im Sommer 2024 bereits Vorarbeiten für den Bau statt. Eine Fertigstellung wird bis zum Schuljahr 2027/2028 erwartet. Darüber hinaus wurde eine neue Maßnahme am Emmy-Noether-Gymnasium in den Maßnahmenkatalog aufgenommen. Dort soll bis zum Schuljahr 2027/2028 ein Erweiterungsbau in Modulbauweise entstehen, wodurch die Schule neben fünf Klassenräumen einen neuen Chemie-Trakt erhalten wird.

 

Derzeit befindet sich ein gemeinsamer Bericht des Bildungsbüros und des Schulverwaltungsamtes mit dem Thema „Schulentwicklung und Ganztag in Erlangen“ in Planung, welcher voraussichtlich im Jahr 2026 veröffentlicht werden soll.

 


Anlagen:

Übersichten zur Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen an Erlanger Schulen