Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Aufgrund der notwendigen Einsparungen zum Haushalt 2025 wurde das Budgetsaldo des Kulturamts im Vergleich zu dem Budgetsaldo, auf dem das Arbeitsprogramm 2025 beruht, um ca. 36 % gekürzt. In Zahlen heißt das: Saldo ursprünglich 1.650.000 €, Saldo neu 1.050.000 €. Im Budget des Kulturamts wird auch das ZAM bzw. dessen Fördersumme geführt. Da die Förderung des ZAM den Basisbetrieb beinhaltet (Erbpacht, Personal, Versicherungen, Energie etc.), ist bei den Einsparmaßnahmen auf den Erhalt der Strukturen geachtet worden (vgl. Vorlage 47/126/2024), ebenso wie die budgetmäßig kleineren Abteilungen des Amts strukturell geschont wurden.
Bezugnehmend auf das Arbeitsprogramm 2025, das im August 2024 abgegeben wurde, ergeben sich somit im Kulturamt folgende inhaltliche Änderung:
Die Abteilung 471 Festivals und Programme ist aus oben genannten Gründen durch die Einsparungen prozentual am meisten belastet.
· Reduzierung des Programms des 24. internationalen figuren.theater.festivals 2025 um ca. 60 Prozent, hier vor allem öffentlicher Raum, Stadtteile, Sonderspielstätten. Verzicht auf Programmheft. Einnahmeerhöhung durch Erhöhung der Eintrittspreise um mindestens zehn Prozent.
· Reduzierung des Programms des Erlanger Poet*innenfest um ca. 40 Prozent. Konzentration in erster Linie auf breitenwirksame Veranstaltungen. Einnahmeerhöhung durch Erhöhung der Eintrittspreise um mindestens zehn Prozent.
· Reduzierung der Schlossgartenkonzerte auf vier (statt acht).
· Kein Auftritt des Internationalen Comic-Salons in Angoulême.
· Keine Wiederaufnahme der Reihe „Poete*innenfest Extra, keine Sonderprojekte zur Belebung der Innenstadt, Reduzierung von Kooperationen mit dem ZAM, dem Independent-Literaturfestival „book:ed“ und dem Verein Comicmuseum Erlangen e.V.
Auswirkungen: Schwächung der Freien Szene vor Ort sowie bundesweit, Auftragsreduktionen für Selbstständige (z. B. Techniker*innen), Rückgang von Vereinsaktivitäten wegen fehlender Unterstützung durch Kooperationen, Imageschaden für die Stadt etc.
Die kulturelle Bildung, die an die Abteilung gebunden ist (z. B. Schulworkshops in Zusammenhang mit dem Figurentheaterfestival), soll konzeptionell nicht angetastet werden.
Die Abteilung 472 Bildende Kunst, Kunstpalais und Städtische Sammlung erreicht ihre Einsparvorgaben auf folgende Weise:
· Absage und/oder Verschiebung von zwei Ausstellungen
· Verzicht auf größere Vernissagen
· Verzicht auf große Produktionen neuer Arbeiten sowie auf Ausstellungskataloge, sofern sie nicht durch Fördergelder oder Sponsoring abgedeckt werden können
· Reduzierung des Ankaufsbudgets für die Sammlung in 2025
· Für 2026 kein Ankauf für die Sammlung mehr vorgesehen
· Einsparungen bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (v. a. Anzeigen, auch sonstige Drucksachen)
Auswirkungen: Deutlich erschwertes Einwerben von Fördergeldern bei gesunkenem Produktionsbudget (wegen fehlender Eigenbeteiligung). Überregionale Ausstrahlung des Kunstpalais wird geschmälert. Sammlungswachstum ist unterbrochen.
Die Kunstvermittlung soll aufgrund ihres Bildungsauftrags und ihrer durch die Kulturfüchse gegebenen Verflechtung im Lehrplan zweier Grundschulen nicht angetastet werden.
Die Abteilung 473 Jugendkunstschule / Kinderkulturbüro erreicht die Einsparvorgaben durch folgende Kürzungen des Programms:
· JuKS: Kein reguläres Kursprogramm von April bis Neueröffnung im KuBiC. Die Schulkooperationen sollen in der Zeit weitergeführt werden (Verlässlichkeit, kulturelle Bildung).
· Weniger Kunsthaltestellen (jedoch strukturelle Aufrechterhaltung), Sonderprojekte nur nach Kapazität
· KKB: Streichung des Kinderlands (Teil des Kinderferienprogramms) und Reduzierung Fasching und Kindertheater
· ggf. Reduzierung des Ferienprogramms um einzelne Ferienwochen
· Projektbeteiligungen nur nach Haushalts- und Personallage
· Einsparungen durch Weglassen von Druckmaterialien
Auswirkungen:
Abwanderung von Dozent*innen, Verlust der Bindung der Bevölkerung an einen außerschulischen Lernort, Engpässe bei der Ferienbetreuung.
Die letzte Entgelterhöhung in der JuKS ist im Wintersemester 24/25 in Kraft getreten. Eine weitere Steigerung der Einnahmen über Entgelte wird 2026 wieder geprüft und/oder realisiert. Das Kinderkulturbüro wird die Eintrittspreise für einige Kinderkulturveranstaltungen erhöhen.
Die Abteilung 474 Sing- und Musikschule hat wenig Möglichkeit, im Sachmitteletat zu sparen. Deshalb wird sie ihre Entgelte um 10 Prozent erhöhen, ohne ihre Angebote auszuweiten.
Grundsätzlich gilt für alle Abteilungen, dass auch die Wiederbesetzungssperre Einfluss auf die inhaltliche Arbeit haben wird. Die Aufgaben müssen den Personalressourcen und den steigenden Herausforderungen (z. B. Umzug KuBiC) angepasst werden.
Mittelfristig könnten die Büros des Schauspiels ins ZAM einziehen und dadurch eine externe Anmietung gespart werden. Ohne einige Investitionen in das Gebäude ist dies jedoch nicht möglich.
Anlagen: