Betreff
Antrag Nr. 067/2024 der CSU Bericht Sachstand Betreuungssituation für Schulkinder in Kindertageseinrichtungen und Schulen
Vorlage
51/147/2024
Aktenzeichen
V/51-1
Art
Beschlussvorlage

1. Der Fraktionsantrag der CSU Nr. 067/2024 „Bericht Sachstand Betreuungssituation für Schulkinder in Kindertageseinrichtungen und Schulen“ vom 28.06.2024 ist damit abschließend bearbeitet.


1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

        Information für die Ausschussmitglieder zu dem Antrag Nr. 067/2024 der CSU.

 

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

        Der aktuelle Stand an Ganztagesbetreuungsplätzen für Grundschulkinder sieht im gesamten Stadtgebiet wie folgt aus (Planungs- und Bestandsbericht 2024):

·         Es gibt in Erlangen im Schuljahr 2023/24 3.864 Schüler*innen und 3.206 Plätze, was einer Versorgungsquote von 83% entspricht.

·         In der Jugendhilfe (Hort und Lernstuben) stehen insgesamt 1.446 Betreuungsplätze zur Verfügung, was einer Versorgungsquote von 37% entspricht.

·         Die Mittagsbetreuung macht 21%-Punkte der Versorgungsquote mit 796 Plätze aus

·         Im schulischen Ganztag werden 964 Schüler*innen betreut, wobei 229 Kinder im offenen und 735 im gebundenen Ganztag sind. Dies sind 25%-Punkte der Versorgungsquote.

       

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die einzelnen Grundschulsprengel sieht es wie folgt aus:

Eine detailliertere Darstellung der einzelnen Grundschulsprengel und deren prognostische Weiterentwicklung sind in dem Bestand- und Planungsbericht Kindertagesbetreuung 2024 (Vorlagen-Nr.: 51/136/2024) ab Seite 29 zu finden.

 

Ausbau und Finanzierung

 

Der Ausbau der einzelnen Betreuungsarten wird anhand der Bedarfe sowie der Möglichkeiten im jeweiligen Sprengel gestaltet. Hierbei werden vorrangig rechtsanspruchserfüllende Betreuungsangebote angestoßen. Den Rechtsanspruch erfüllen alle Angebote mit einer Betreuungszeitraum von 8 Stunden an den Tagen Montag bis Freitag. Prinzipiell besteht die Möglichkeit, alle Betreuungsarten auszubauen. Bei der Mittagsbetreuung gewährleisten die Langzeitgruppen den Rechtsanspruch. Die Kurzgruppen der Mittagsbetreuung sind ebenfalls als bedarfsnotwendig zu kategorisieren und stellen eine anerkannte Betreuungsform dar.

 

Die ungeklärte Finanzsituation der freien Träger verzögert vorhandene Ausbauplanungen. Zudem könnten die mangelnden Finanzen der freien Träger einen Platzabbau bestehender Plätze zur Folge haben. Weitere Ausbauplanungen sind aufgrund der Finanzsituation derzeit schwer umsetzbar.

 

Zielversorgung

 

Die Zielversorgungsquote mit 90% wurde am 18.07.2024 im Jugendhilfeausschuss beschlossen. Die fachliche Begründung in dieser Sitzung lautet wie folgt: „Es wird vom Städtetag von einer Versorgungsquote von 90% ausgegangen (siehe Anlage). Zudem bewegen sich Vergleichsstädte in Bayern bei den Zielquoten in einer ähnlichen Größenordnung von 80% bis 92%. Beispielsweise strebt Fürth eine Zielquote von 92% oder Regensburg eine von 90% an. In der Studie „Ganztagsbedarf von Grundschulkindern in Вayern“ wird für Mittelfranken ein Betreuungsbedarf von 79% in der Ganztagesbetreuung von Grundschulkinder ermittelt. Aus der Erfahrung vom Krippen- und Kindergartenausbau liegt Erlangen stets über dem Durchschnitt von Mittelfranken an Betreuungsbedarfen. Des Weiteren muss die Jugendhilfeplanung einen unvorhersehbaren Bedarf nach §80 Abs. 1 SBG VIII mitberücksichtigen. Werden die genannten Faktoren berücksichtigt, bestärkt die Studie ebenfalls eine Zielversorgungsquote von 90%.“ (Vorlage: 51/128/2024).

 

Die prognostische Versorgungsquote bis zur vollständigen Einführung des Rechtsanspruchs im Schuljahr 2029/30 liegt für das gesamt Stadtgebiet bei 88%, somit wird die Zielversorgungsquote von 90% knapp verfehlt.

 

Einige Grundschulsprengel weisen eine Unterversorgung auf. Dies betrifft vor allem Büchenbach Dorf mit 63% (Tendenz sinkend), Friedrich-Rückert mit 65%, An der Brucker Lache mit 70%, Hermann-Hedenus mit 73%, Frauenaurach mit 74%, Pestalozzi mit 75%, Heinrich-Kirchner mit 75% und Bruck- Elsnerschule mit 79%. In allen anderen Grundschulsprengeln beträgt die Versorgungsquote über 90%. Eine höhere Versorgungsquote (>95%) kann durch unterschiedliche Faktoren ebenfalls bedarfsdeckend.

 

In den unterversorgten Grundschulsprengeln sind folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Quote geplant:

Im Grundschulsprengel Pestalozzi plant der Träger der Mittagsbetreuung, neue Hortplätze zu schaffen und die bestehenden Mittagsbetreuung im Schulhaus in einen Hort umzuwandeln. Die freiwerdenden Räumlichkeiten in der Schule können perspektivisch durch einen neuen Träger mit weiteren Mittagsbetreuungsplätzen besetzt werden. Konkrete Planungen für einen neuen Träger einer Mittagsbetreuung können erst gemacht werden, sobald klar ist, wann der Umzug des aktuellen Angebots möglich ist. Die beschriebene Maßnahme würde zu einer Platzmehrung und einer Verbesserung der Versorgungsquote führen.

In den Grundschulsprengeln Frauenaurach und Bruck-Elsnerschule steigen die Versorgungsquoten aufgrund von prognostisch sinkenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren. Die Möglichkeiten im Sprengel Hermann-Hedenus werden derzeit eruiert.

An der Brucker Lache ist im Zuge des Neubauprojektes „Siemens Campus“ ein weiterer Ausbau von Plätzen geplant. Zum einen, um die Mehrung an Schüler*innen im Sprengel abzudecken und zum anderen, um der bereits bestehenden Versorgungslücke entgegenzuwirken.

In Büchenbach Dorf werden die Kinder teilweise durch die angrenzenden Sprengel wie der Mönauschule mitversorgt, jedoch ist hier weiterer dringender Handlungsbedarf zu erkennen. Besonders, da hier die Schülerzahlen prognostisch leicht ansteigen.

Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus an der Friedrich-Rückert-Grundschule wird die Mittagsbetreuung auf den offenen Ganztag umgestellt. Dabei kann eine Platzerweiterung mit 10 Plätzen erreicht werden und verbessert die Versorgungsquote leicht. Hier werden noch weitere Plätze benötigt.

 

Unterstützung von Eltern

 

Die Eltern werden bei der Anmeldung im Kitafinder unterstützt und können durch die Dynamik in der Platzvergabe auch noch während des Schuljahrs nachrücken.

 

Prognosedaten

 

Das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung (13-3) nimmt dazu wie folgt Stellung:

„Auf welcher Datenbasis beruhen die Prognosedaten?

Die kleinräumige Bevölkerungsprognose der Stadt Erlangen beruht auf dem SIKURS-Rechenmodell. Dabei wird auf Grundlage der aktuellen Bevölkerungsstruktur und der kleinräumig typischen Bevölkerungsbewegungen die zukünftige Bevölkerungsentwicklung vorausberechnet. Das SIKURS-Modell wurde speziell für die Anforderungen kommunaler Bevölkerungsprognosen entwickelt.

Ausgangsbevölkerung der Prognoserechnung ist die Erlanger Hauptwohnungsbevölkerung zum Stichtag 31. Dezember des Vorjahres. Diese wird nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit kleinräumig differenziert. Um die Bevölkerung in die Zukunft fortzuschreiben, muss deren zukünftiges „Verhalten“ modelliert werden. Dazu wird betrachtet, wie sich die Bevölkerung auf kleinräumiger Ebene in den letzten sechs Jahren typischerweise verhielt. Differenziert nach demografischen Merkmalen werden dafür kleinräumige Bewegungsraten berechnet, mit denen die Ausgangsbevölkerung in die Zukunft Jahr für Jahr fortgeschrieben wird.

Bei den Bewegungsraten handelt es sich um Geburtenraten und Sterberaten sowie um Raten, die das Wanderungsgeschehen abbilden - also Zuzugs-, Wegzugs- und Umzugsraten. All diese Bewegungsraten weisen innerhalb des Stadtgebietes teilweise deutliche Unterschiede auf: So gibt es zum Beispiel aufgrund des hohen Anteils an Studierenden im innerstädtischen Bereich weitaus mehr Umzugsbewegungen über die Stadtgrenze hinweg als in den Wohngebieten am Stadtrand. Auch die Geburten- und Sterberaten unterscheiden sich innerhalb der Stadt. Um diese Differenzierung adäquat abbilden zu können, werden die kleinräumigen Bewegungen typisiert. Dabei werden für Geburten, Sterbefälle und Wanderungen mit Hilfe einer Clusteranalyse jeweils die Gebiete zusammengefasst, in denen die Bevölkerung ähnliche Eigenschaften aufweist.

Ein Eckpfeiler der Erlanger Bevölkerungsentwicklung ist das Neubaugeschehen. Dieses fließt in die Bevölkerungsprognose gesondert ein. Berücksichtigt wird dabei das zu erwartende Neubaugeschehen, soweit es sich zum Zeitpunkt der Prognoserechnung bereits im Planungsstadium befindet.

Die Bevölkerung in Wohnheimen für Studierende wird aufgrund der dortigen Besonderheiten separat betrachtet; insbesondere sind die Geburtenraten dort extrem niedrig. Die Alten- und Pflegeheime müssen ebenfalls gesondert betrachtet werden, weil in diesen die Sterberaten deutlich über dem Durchschnitt liegen. Seit der Prognose 2024 werden Flüchtlingsunterkünfte ebenfalls separat betrachtet.

 

Retrospektiv, wie valide waren diese Daten mit Blick auf die letzten 10 Jahre? Sind ggf. An-passungen an den Datenpool vorgesehen?

Die Bevölkerungsprognose ist eine Vorausberechnung über die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung in einem Gebiet. Da das Bevölkerungswachstum der Stadt Erlangen fast ausschließlich auf Neubautätigkeit zurückzuführen ist, haben die Annahmen über die zukünftige Neubautätigkeit eine zentrale Bedeutung für das Prognoseergebnis. Die für die nächste Zukunft geplante Neubautätigkeit fließt in die Prognoserechnung als separate Größe ein. Neubauprojekte werden in der Prognoserechnung berücksichtigt, sofern für diese zum Zeitpunkt der Prognoserechnung relativ konkrete Planungen vorliegen. Auf Basis von Erfahrungswerten aus vergangener Neubautätigkeit können die erwarteten Neubaubezieher*innen bezüglich ihrer Anzahl, Altersstruktur und Herkunftsgebieten kleinräumig prognostiziert werden. Dabei wird auch die Struktur der Neubauvorhaben berücksichtigt, weil sich die Zusammensetzung der Haushalte von Neubaubeziehern von Einfamilienhäusern deutlich unterscheidet im Vergleich zu den Neubaubeziehern im Geschosswohnungsbau. Dies betrifft sowohl die Altersstruktur der Erstbezugsbevölkerung als auch deren Belegungsdichten.

Bevölkerungsprognosen und reale Entwicklungen unterscheiden sich retrospektiv immer. Dies liegt in erster Linie an den Annahmen über die zukünftigen Neubauvorhaben, die sich regelmäßig ändern. Zudem kommen in jedem Jahr neue Planungen hinzu bzw. bestehende Planungen werden verändert. Um dieser Dynamik gerecht zu werden, wird in der Stadt Erlangen die Bevölkerungsprognose jährlich neu berechnet. Eine Anpassung findet somit regelmäßig statt.

Aktuelle Bevölkerungsprognosen werden jährlich auf der Homepage der Stadt Erlangen veröffentlicht. Der Bericht zur Prognose auf Basis 31.12.2023 wird im September 2024 fertiggestellt. Die Bevölkerungsprognose des Vorjahres findet sich hier: https://erlangen.de/uwao-api/faila/files/bypath/Dokumente/Statistik/Statistik%20Aktuell/13-4_b_2023_2.pdf?tn=1&q=normal&s=list

 

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

4.    Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                ja, positiv*

                ja, negativ*

                nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

                 ja*

                 nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

 

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

 

 

5.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                               bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                         sind nicht vorhanden


Anlagen:

067 2024 Sachstand – Betreuungssituation für Schulkinder in Kindertageseinrichtungen und Schulen