Der Bericht der Verwaltung zum aktuellen Stand des Organisationsentwicklungsprozesses im Jugendamt wird zur Kenntnis genommen.
Mit Beschluss des Stadtrats vom 18.01.2018 wurde entschieden, die
für eine umfassende Aufgaben- und Strukturrevision des Stadtjugendamts (Amt 51)
erforderliche Organisationsuntersuchung mit externer Unterstützung
durchzuführen. Das von der Stadt Erlangen beauftragte Unternehmen, die gfa
public GmbH, hat ein entsprechendes Gutachten erstellt. Das hieraus
resultierende Organigramm ist zum 01.06.2020 in Kraft getreten. Organisatorisch
wurden die Strukturen umgesetzt, die dafür erforderliche personelle Ausstattung
konnte nicht zeitgleich mit geschaffen werden. Die Sollausstattung ist bis
heute nicht erreicht. Seit 2020 eingetretene und noch wirkende multiple Krisen,
Rechtsänderungen mit einhergehenden Aufgabenzuwachs, steigende Bedarfe, ein
belastetes Jugendhilfesystem sowie weitgehende personelle Veränderungen im
Zusammenspiel mit kulturell nachwirkenden Handlungsfeldern machen eine
Fortschreibung bzw. ein Update der Organisationsuntersuchung erforderlich.
Seit Oktober 2023 findet daher ein partizipativer Entwicklungsprozess,
derzeit ohne externe Begleitung, statt, in dem eine optimierte und den Bedarfen
angepasste Organisationsstruktur, erarbeitet wird. Im Frühjahr 2024 wurde eine
Projektgruppe zur Prozessbegleitung, bestehend aus einem Koordinierungsteam und
Führungskräften des Jugendamtes, sowie dem Personalamt (Abteilung 112)
gegründet. Zusätzlich wird ein Experten*innenrat aus weiteren Führungskräften
des Jugendamtes, der Supervision und dem Personalrat bedarfsweise beteiligt.
Die Organisationsentwicklung findet auf verschiedenen Ebenen und
in einem fortlaufenden Verbesserungsprozess statt. Zum einen werden Themen
direkt auf Führungsebenen neu geordnet, zum anderen werden Handlungsfelder und
sich ergebende Fragestellungen in einem partizipativen Prozess im Jugendamt
unter Beteiligung weiterer Akteure erarbeitet. Fünf, aus dem Prozess gewonnene,
strukturell bedeutsame Handlungsfelder wurden in einem Projektauftrag
abgebildet (Stand 08.08.2024). Im Rahmen dieses Auftrages sollen
organisatorische Zuordnungen, Schnittstellenfunktionalitäten, Arbeitsinhalte
und personelle Ressourcen innerhalb des Jugendamtes mit Blick auf die künftigen
Anforderungen an die Jugendhilfe untersucht und bewertet werden.
Hauptziel des OE-Prozesses im Stadtjugendamt ist die Sicherstellung
der Qualität und Quantität der Leistungen sowie die Erfüllung der gesetzlichen
Aufgaben, um den Bedarfen der Familien, Kinder und Jugendlichen bestmöglich
gerecht zu werden. Dazu soll die langfristige Ausrichtung des Jugendamtes
optimiert, soweit möglich agil und flexibel gestaltet und klare strategische
Ziele entwickelt werden.
Der Projektauftrag ist aufgeteilt in fünf Prüfaufträge:
- Herauslösung der Abteilung 511
- Abteilungsleitungen stärken –
Managementfunktion, Rollen- und Führungsverständnis
- Querschnittsbereich Verwaltung
- Zusammenlegung der Abteilungen 514 und 515
- Abteilung 513 – Ansiedlung neuer Aufgaben
Diese sollen bis 31.12.2025 in einem festgelegten, strukturierten
Ablauf erarbeitet werden. Hierfür werden Fachteams aus Beteiligten der betroffenen
Organisationseinheiten gebildet und eine Moderation eingesetzt. Bei Bedarf kann
die interne Supervision im Jugendamt hinzugezogen werden. Der Prüfauftrag 4
(Zusammenlegung der Abteilungen 514 und 515) soll zudem extern begleitet
werden.
Anhand der Ergebnisse aus den jeweiligen Prüfaufträgen werden im
Nachgang Entscheidungen zur Änderung und Neuorganisation der Struktur des
Jugendamtes getroffen.
Anlagen:
Projektauftrag vom 08.08.2024