Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Der Stadtrat hat mit Beschluss vom 27. Juli 2023 die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Friedrich-Alexander-Universität und dem Universitätsklinikum auf Grundlage von Rahmenkonzept (Skriebeleit/Scharnetzky) und Ideenwettbewerb die inhaltliche Konzeption des Erinnerungs- und Zukunftsortes voranzutreiben.
Die Friedrich-Alexander-Universität, das Universitätsklinikum und die Stadt haben eine Steuerungsgruppe gebildet, die den Prozess bis auf weiteres koordiniert. Ihr Sprecher ist Prof. Christoph Safferling, Lehrstuhlinhaber für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Völkerrecht an der FAU und Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien. Parallel dazu wird ein wissenschaftlicher Beirat konstituiert, der sich aus anerkannten Expertinnen und Experten für die Themen Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur, Museologie und Gedenkstättenpädagogik, Medizingeschichte und Medizinethik aus ganz Deutschland zusammensetzt und den weiteren Prozess der Schaffung des Erinnerungs- und Zukunftsorts wissenschaftlich begleiten soll. Darüber hinaus ist auch die Einbindung von Expertise im Bereich Inklusion und Partizipation in Vorbereitung.
Die Steuerungsgruppe hat sich in einem ersten Schritt auf die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für den Erinnerungs- und Zukunftsort verständigt, um die im Rahmenkonzept von Skriebeleit/Scharnetzky enthaltenen Vorschläge vertieft zu betrachten und um die Aspekte Leitbild/Mission Statement, Nutzungskonzept und die bauliche, räumliche und Zielgruppenanalyse zu erweitern. Sie wird die Grundlage für die Realisierungsphase sein. Diese Herangehensweise hat sich bei vergleichbaren Projekten bewährt. Von sieben eingeladenen Agenturen, die gebeten wurden, sich zu bewerben, haben drei ein Angebot eingereicht. Nach einer intensiven Beschäftigung mit den Angeboten und einem ausführlichen Bewerbungsgespräch vor Ort wurde im Mai 2024 die Berliner Agentur Chezweitz (in Zusammenarbeit mit Hoskins Architects) mit der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Erstellung erfolgt gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Stadtverwaltung (45, 13/PMA und VI/PET) und der Friedrich-Alexander-Universität.
Im Prozess werden die bisher beteiligten Akteure (u.a. das Forum Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen) sowie die Öffentlichkeit wie bislang auch einbezogen. U.a. fand am 17. Juli eine öffentliche Veranstaltung im Rahmen eines World Cafés statt. Weitere Formate sind in Planung. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird im Dezember 2024 vorliegen und dann der Öffentlichkeit vorgestellt.
Parallel dazu wurde von der Friedrich-Alexander-Universität und der Stadt Erlangen ein Entwurf einer Stiftungssatzung erarbeitet, der derzeit dem Ministerpräsidenten und der Staatsregierung zur internen Abstimmung der Zuständigkeiten vorliegt.
Das laufende Forschungsprojekt von Stadtarchiv und dem
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin wird im Herbst 2024 seine erste
umfassende Publikation zu den NS-Medizinverbrechen in der Heil- und
Pflegeanstalt und in Erlangen vorlegen. Neben der Printversion wird es auch als
Open Access-Publikation veröffentlicht, so dass es kostenlos digital gelesen
werden kann.
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