Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Im Rahmen des
Parkraumkonzepts, das 2020 beauftragt wurde und sich mit Maßnahmen zum
klimafreundlichen Umgang mit dem ruhenden Verkehr auseinandersetzt, wurde
festgehalten, dass die Parkraumbewirtschaftungsformen in der Innenstadt
anzupassen sind. Hierzu gehört unter anderem die Integration von Ladezonen in
der Innenstadt. Das Dauerparken soll in der Innenstadt unterbunden werden und
stattdessen in Parkhäuser oder auf Parkplätze verlagert werden. Eine weitere
Herausforderung ist, dass die Breite der Gehwege in vielen Straßenzügen der
Innenstadt nicht den Vorgaben zur Barrierefreiheit entspricht. Um auf Gehwegen
den erforderlichen Raum hinsichtlich der Barrierefreiheit zu schaffen, muss das
Parken gegebenenfalls umstrukturiert werden.
Durch die Umsetzung
eines Pilotprojekts sollen die Maßnahmen unter Berücksichtigung einer
intensiven Beteiligung der Bürgerschaft und Interessensvertretungen zunächst
für einen bestimmten Zeitraum erprobt werden. Bei Bedarf kann das Konzept in
einem zweiten Schritt angepasst werden. Am 10.04.2024 und am 14.05.2024 fanden
zwei Arbeitskreise mit Vertretungen der Interessensgruppen aus dem
Projektgebiet statt. In den Arbeitskreissitzungen waren Teilnehmende von IHK,
Einzelhandelsverband, Kreishandwerkerschaft, Studierendenvertretung,
Anwohnerschaft, Gastronomie, Stadtteilbeirat, VCD, Inklusionsbeauftragte und
städtischer Verwaltung. Bei der ersten Sitzung wurde über das Pilotprojekt
informiert sowie erste Anregungen für ein neues Parkraumkonzept eingefangen. In
der zweiten Sitzung wurden konkret einzelne Umsetzungsvarianten diskutiert.
Als weiteres
Beteiligungsformat lief bis zum 02.06.2024 eine Online-Umfrage zum
Pilotprojekt. An dieser konnten alle Interessierten teilnehmen. Die Umfrage
wurde über Social-Media, die Erlanger Nachrichten, mit Plakaten im
Projektgebiet sowie mittels Briefsendung an die Anwohnenden beworben. An der
Umfrage haben 444 Personen teilgenommen. Die Ergebnisse der Online-Umfrage sind
in Anlage 1 zusammenfassend dargestellt. Die Ergebnisse des Arbeitskreises und
der Online-Umfrage wurden vom für das Pilotprojekt engagierten Gutachterbüro in
drei Konzeptvarianten gegossen.
In einem weiteren
Beteiligungsschritt wurden im Rahmen einer großen Öffentlichkeitsbeteiligung am
12.06.2024 im Kreuz+Quer am Bohlenplatz die Bestandsaufnahme und die drei
Varianten für eine Neuordnung der Parkraumaufteilung im Untersuchungsraum
Bohlenplatz vorgestellt. Die Veranstaltung lief von 16 bis 19 Uhr. Während
dieses Zeitraums haben rund 120 Anwohnende, Gewerbetreibende sowie interessierte
Bürgerinnen und Bürger die Chance genutzt, an drei Marktständen die
verschiedenen Varianten zu diskutieren. Die Teilnehmenden haben der
Veranstaltung größtenteils ein gutes Feedback gegeben und haben die Möglichkeit
der Beteiligung positiv aufgefasst. Die zusammengefassten Ergebnisse der großen
Öffentlichkeitsbeteiligung sind in Anlage 2 zu finden. Um die Ergebnisse der
Online-Umfrage und der großen Öffentlichkeitsbeteiligung auch für Interessierte
aus der Bevölkerung öffentlich zu machen, werden diese kompakt auf der
städtischen Homepage zu finden sein (siehe https://erlangen.de/aktuelles/parken-in-erlangen).
Das Gutachterbüro „stadtraum“ erstellt im nächsten Schritt auf Grundalge der in der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Anmerkungen ein finales Konzept, welches als Pilotprojekt in die Umsetzung gehen soll. Um die positive Grundstimmung aus der großen Öffentlichkeitsbeteiligung und der konstruktiven Arbeit im Arbeitskreis beizubehalten, kommt die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass das finale Konzept in einer weiteren öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden soll. Die Veranstaltung wird Anfang Oktober dieses Jahres stattfinden. Hier werden alle Interessierten, welche in den Beteiligungsformaten an der Konzepterstellung mitgewirkt haben, transparent über das fertige Konzept informiert und es können letzte Hinweise aufgenommen werden. Dadurch verschiebt sich zwar der geplante Start des Pilotprojekts von Anfang Oktober 2024 auf das Frühjahr 2025. Eine offene und lückenlose Kommunikation wird jedoch als wesentlich für den Erfolg des Pilotprojekts angesehen, so dass der zusätzliche Zeitaufwand seitens der Verwaltung in Kauf genommen wird.
Anlagen:
Anlage 1 – Poster Online Beteiligung
Anlage 2 – Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung