Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
In Erlangen wird in den kommenden drei bis fünf Jahren eine große Zahl von
Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Generation der Babyboomer ist
häufig gut ausgebildet, hat ein Bewusstsein für Gesundheit und deren Erhalt und
ist finanziell zu großen Teilen gut abgesichert. Gleichzeitig steht die
Stadtverwaltung vor den Herausforderungen einer älter werdenden Stadt, in der
auch die Zahl der Hochaltrigen voraussichtlich kontinuierlich steigt – bei
einem spürbar grösser werdenden Mangel an Arbeitskräften im Gesundheitswesen
und in der Altenpflege. Aber nicht nur die Versorgung in einem stationären
Kontext ist herausfordernd, auf Grund von hoher Arbeitsmobilität leben Kinder
und Angehörige häufig nicht mehr vor Ort, Menschen vereinsamen und es ist im Sinne
der Daseinsvorsorge wichtig, neue Netzwerke zu etablieren (Besuchsdienste,
Nachbarschaftshilfen etc.).
Ehrenamt wird von vielen Menschen als sehr bereichernd erlebt. Die Aussicht auf
neue Kontakte, neue Aufgaben, auf sinnstiftende Betätigung, auf das Verfolgen
eigener Interessen zum Wohle Vieler motiviert Menschen aller Altersgruppen,
besonders aber die der „jungen Alten“, sich über Möglichkeiten im Ehrenamt zu
informieren. Eine professionelle Beratung, die aktuelle Bewerbung des Themas
bürgerschaftliches Engagement, die Entwicklung und Etablierung neuer
Engagementformate, die die Daseinsvorsorge stützen sowie die verstärkte
Bespielung von Social-Media-Kanälen sollte deshalb dauerhaft gesichert sein.
Schon jetzt ist deutlich sichtbar, wie enorm die Zahl der Beratungen nach dem Umzug in das Ladenlokal gewachsen ist und wie sinnvoll es ist, mit diesem Thema sichtbar zu sein. Ehrenamtliches Engagement wird zukünftig noch stärker als bisher den sozialen Frieden und das friedvolle miteinander in der Stadt stabilisieren.
Eine halbe Stelle des Büros für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen der Projektförderung „Zentren für lokales Freiwilligenmanagement“ gefördert. Es handelt sich hierbei um eine anteilige Förderung; der staatliche Finanzierungsanteil beträgt 75 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Maximal können 30.000 Euro abgerufen werden (25.000 für Personalkosten, 5000 Euro für Sachmittel). Die Förderung ist temporär, stets befristet auf ein Kalenderjahr und muss jeweils zum Ende des Jahres neu beantragt und bewilligt werden. Es können keine Aussagen darüber getroffen werden, wie lange die Projektförderung weiter bewilligt werden wird.
Das Büro für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt wird über diese
Projektgelder seit 2021 gefördert. Voraussetzung für die Bewilligung der
Förderung ist u.a. eine funktionierende
Engagementberatung sowie ein stets aktuelles und leicht zugängliches Angebot an
Engagementmöglichkeiten. Auch die Zahlen der bürointernen Statistik zeigen, wie
wichtig eine verlässliche, qualitativ hochwertige Beratung ins Ehrenamt für die
Stadtgesellschaft ist. Es ist daher unbedingt notwendig, zu überlegen, wie eine
Fortführung dieser Arbeit bei Wegfall der Förderung weiter sichergestellt
werden kann.
Anlagen: