Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.

1. Jobturbo – Vernetzung mit dem Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit.

Seit Anfang des Jahres besteht ein regelmäßiger Kontakt zum AGS. Dabei gibt es zwei Hand-lungsfelder:

a)    Key-Account-Management (KAM) der Bundesagentur für Arbeit

b)    AGS der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Erlangen

Im Bereich aktivierende Leistungen des Erlanger Jobcenters (EJC) wurde eine Projektgruppe zur Koordination der Schnittstellen eingerichtet.

zu a)      

Das KAM betreut deutschlandweit große Unternehmen in allen Branchen. Es erfolgt ein gezieltes Zugehen auf Unternehmen, um diese für die Zielgruppe Geflüchtete „zu öffnen“.
Für hochqualifizierte Bewerberinnen und Bewerber besteht die Möglichkeit der Direktvermittlung, indem das Bewerberprofil direkt bei Unternehmen vorgestellt wird.

Bereits durchgeführt und in der weiteren Planung sind virtuelle Angebote zum Zusammenbringen von Bewerberinnen und Bewerbern und Unternehmen – unabhängig vom Standort und Wohnort. Diese Angebote werden dann rechtzeitig an erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLBs) des EJC weitergegeben.

Am 14.03.2024 hat ein gemeinsamer Bewerbertag im Standort Bogenpassage stattgefunden. Zur Besetzung von mehreren Stellen „Post- und Paketzusteller“ bei DHL in der Region waren zwei Recruiter vor Ort, die Interviews mit Kundinnen und Kunden aus dem EJC sowie aus dem Jobcenter ERH geführt haben. Der Bewerbertag war sehr gut besucht. DHL war sehr zufrieden. Sieben Bewerberinnen und Bewerber aus dem Rechtskreis des EJC wurden zu einer Probearbeit eingeladen. Die Auswertung der tatsächlichen (nachhaltigen) Integrationen steht noch aus.

zu b)      

Das EJC ist auf Grund seiner Struktur und Größe nicht in der Lage einen eigenen AGS analog der Bundesagentur für Arbeit umzusetzen. Im Rahmen des „Jobturbos“ wurde der Kontakt zum AGS der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Erlangen wiederbelebt und intensiviert.

Das EJC erhält vom AGS monatlich eine im Rahmen des Jobturbos erstellte Übersicht mit aktuellen Stellenangeboten aus dem Agenturbezirk. Diese Übersicht enthält vakante Stellen bei Arbeitgebern, welche speziell vom AGS vor Ort für die Zielgruppe „Geflüchtete“ akquiriert wurden. Diese offenen Stellen können – entsprechend eines gemeinsamen, rechtskreisübergreifenden Integrationsauftrages – von allen Akteuren (Agentur für Arbeit Erlangen, EJC und JC ERH) besetzt werden. Hier erfolgt das Stellenmatching und die Informationsweitergabe an die eLBs über die Integrationsfachkräfte.

Der AGS organisiert außerdem monatlich Bewerbertage in der Geschäftsstelle Strümpellstraße. Diese Aktionen haben jeweils einen Schwerpunkt. Vor Ort sind mehrere Arbeitgeber aus Erlangen, um die Interessierten persönlich kennenzulernen und um das eigene Unternehmen und die vakanten Stellen vorzustellen. Potenzielle Teilnehmende werden durch die Integrationsfachkräfte über die Veranstaltung per Info-Schreiben informiert.

Die Bewerbertage „Personaldienstleister“ und „Ausbildung“ im Februar und März waren sehr gut besucht, auch auf Grund der Teilnahme ganzer Projektgruppen aus EJC-eigenen Maßnahmen (CARE) bzw. der Berufsschulklassen-Klassen. Der nächste Bewerbertag mit dem Schwerpunkt „Verkauf“ findet am 24.04.2024 statt. Die Auswertun-gen zum Integrationserfolg der Maßnahmen stehen auf Grund der Aktualität noch aus.

2.    Schnittstelle Agentur für Arbeit Erlangen

Der Kontakt zur Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) wurde ebenfalls wiederbelebt und intensiviert. Hier ist die gemeinsame Zielsetzung, Übergangsprozesse und Betreuungsangebote, an denen beide Rechtskreise beteiligt sind, kundenorientiert zu gestalten und zu optimieren. Dazu finden in den Handlungsfeldern

a)    Rechtskreiswechsel

b)    Maßnahmen

quartalsweise Austauschtreffen statt, an denen neben Teilnehmenden aus den Integrationsteams der Agentur für Arbeit Erlangen und dem EJC themenbezogen auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Integrationsteams des JC ERH mitwirken.

zu a)      

Im ersten Handlungsfeld geht es konkret um den Rechtskreiswechsel, welcher sowohl vom SGB III ins SGB II (z. B. nach Ende ALG I) stattfinden kann, als auch umgekehrt (z. B. durch Arbeitsaufnahme, aber nicht ausreichendem Einkommen = ergänzender Leistungsbezug). Hier soll eine Verbesserung im Informationsfluss für die Antragstellenden erfolgen, so dass die Antragstellung auf Leistungen (Bürgergeld) rechtzeitig und vollständig erfolgt, um Zahlungslücken zu vermeiden. Außerdem soll der Datenaustausch zwischen den Integrationsfachkräften verbessert werden, um doppelte Datenerhebung zu reduzieren und um im laufenden Integrationsprozess nahtlos anzusetzen. Die für die Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungen (v. a. Datenschutzthemen) werden gemeinsam erarbeitet.

zu b)      

Das zweite Handlungsfeld ist zusammengefasst unter „Maßnahmen und Qualifikationen“. Das Auftakt-Austauschtreffen hat im März stattgefunden und wird im Herbst auf Grund der zu erwartenden Änderungen durch das 2. Haushaltsänderungsgesetz 2024 weiterbearbeitet. Es geht konkret um die Ausgestaltung der Zusammenarbeit und Zuständigkeitsklärung in den Bereichen FbW (Förderung beruflicher Weiterbildung) und REHA ab dem Jahr 2025.

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Anlagen: