Dem Vorhaben der Verwaltung zu Anmietung, Ausbau und Einsatz eines Klimamobils zwecks Umsetzung von Inhalten des Fahrplans Klima-Aufbruch und zur Beratung für Maßnahmen zur Klimaanpassung wird zugestimmt.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Der Fahrplan Klima-Aufbruch wurde vom Erlanger Stadtrat beschlossen. Der Fahrplan enthält die Maßnahme, „E 5 – Energieversorgung; One-Stop-Shop: Fit für die Zukunft“. Diese hat zum Ziel eine zentrale Anlaufstelle für Bürger*innen zu schaffen, um diese bestmöglich zu unterstützen, eigene Beiträge für den Klima-Aufbruch zu leisten. Hierfür wurde im vergangenen Jahr ein Grobkonzept beschrieben.
Die Weiterentwicklung des Konzepts fokussiert eine schnelle und pragmatische Umsetzung, um dem Beratungs- und Informationsbedarf in der Bevölkerung möglichst umgehend aktiv nachkommen zu können und insgesamt die Umsetzung des Fahrplans Klimaaufbruch zu beschleunigen. Dafür sollen die Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und Maßnahmen zum Schutz vor den negativen Folgen des Klimawandels – „Klimaanpassung“ - gebündelt und prominent im Stadtgebiet präsentiert werden. Der Fahrplan Klima-Aufbruch benötigt ein im gesamten Stadtgebiet sichtbares Symbol mit dem Angebot zum eigenen Engagement an das gesamte Spektrum der Stadtgesellschaft.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Die erste Ausbaustufe dieses Vorhabens besteht aus einem dezentral einsetzbaren Fahrzeug, dem „Klimamobil“. Mit dem Mobil wird Aufmerksamkeit erzeugt. Es werden Angebote zur Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, passend zu den individuellen Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger unterbreitet und Beratungen durchgeführt.
Vorstellung des Modells:
Zum Sichtbarmachen des Klima-Aufbruchs im Stadtbild von Erlangen
bedarf es eines augenfälligen Auftritts im gesamten Stadtgebiet. Immobilien in
guten Lagen, in denen ein Klimazentrum eigerichtet ist, sind dafür nur bedingt
geeignet. Ihre anfängliche Auffälligkeit verliert sich im Lauf der Zeit.
Wesentlich bemerkbarer und immer wieder von Neuem auffällig ist dagegen eine
mobile Lösung, die an variierenden Standorten Erlangens als Blickfang in
Erscheinung tritt.
Das Klimamobil
der Landeshauptstadt Düsseldorf erfüllt diesen Anspruch beispielhaft, aber
nicht vollständig.
Zur Erfüllung des Primärzwecks, Aufmerksamkeit zu erzeugen, ist der Einsatz
eines besonderen Fahrzeugs erforderlich. Es soll durch seine Außengestaltung
(z.B. farbige Klebefolien zur Verbildlichung des Themas) Blicke von Passanten
schon aus der Ferne auf sich ziehen. Mit einem batteriebetriebenen Klimamobil
entsprechender Größe und auffälliger äußerer Gestaltung kann das erreicht
werden. An und in einem solchen Fahrzeug werden Informationen und Beratungen zu
den Maßnahmen des Fahrplans Klima-Aufbruch angeboten. Besucher*innen, deren
Anliegen nicht vollständig erfüllt werden kann, werden tiefergehende,
ausführliche und terminierte Beratungsgespräche angeboten. Das Klimamobil
steuert diese Besucher*innen den weiteren Beratungsfachkräften der Stadtverwaltung,
der ESTW und ehrenamtlich Aktiven zu.
Das Erlanger Klimamobil
hält Informationsmaterial in ausreichenden Mengen zu den Themen Energiesparen,
Gebäudesanierung, Fördermitteln, Klimaanpassung und weiteren Handlungsfeldern
vor.
Das Klimamobil muss problemlos alle Plätze und offenen Flächen im Stadtgebiet
erreichen und dort leicht handhabbar platziert werden können. Auch bei widrigen
Witterungsbedingungen (Starkregen, Hitze, Kälte…) muss das Mobil – über das
Düsseldorfer Beispiel hinausgehend - im Innenraum den Mitarbeitenden und
Ratsuchenden leicht und sicher Zuflucht und Arbeitsmöglichkeit bieten. Anbieten
würde sich ein größeres als das von Düsseldorf eingesetzte Modell, Mercedes
E-Vito. Das Erlanger Modell zieht einen E-Kastenwagen oder -Transporter in
Betracht.
Ein aktuell auf dem Markt verfügbares, geeignetes Fahrzeug, wie etwa ein Transporter der Marke „Renault E-Master“, erfüllt nach einem durchzuführenden, nachhaltigen Innenausbau und vorzunehmender Außengestaltung die Anforderungen aus Erlanger Sicht. Diese sind:
• Ausreichende Innenmaße für Stauraum und Beratungsfunktionalität;
• Wärmedämmung zur Vermeidung von Kondenswasser an den Innenseiten des Dachs und der Außenwände;
• Genügend große, gestaltbare Außenflächen für Folien zur Öffentlichkeitskampagne des Klima-Aufbruchs der Stadt Erlangen;
• Einbau eines Fensters für natürliche Belichtung;
• Einrichtung eines Beratungs-Arbeitsplatzes mit Sitzplätzen für 3 Personen und LED-Innenraum-Beleuchtung;
• 220V-Steckdose für ein VPN-fähiges Notebook;
• PV-Anlage auf dem Dach mit zweiter Batterie für ein Beheizung des Innenraums bzw. im Sommer zur allg. Stromversorgung;
• Schau-Regale für Info-Material;
• Ausfahrbare Markise für Beratung im Freien bei gutem Wetter und gleichzeitigem Son-nenschutz;
• Stauraum und Transportsicherung für mitgeführte Infomaterialien, Bistro-Tisch, und Klapp-stühle für Beratung im Freien;
• Außensteckdose für externe 220V-Stromversorgung;
Mit dem so hergestellten
ansprechenden Ambiente, einem professionellen Auftritt und guter Ausstattung
erzeugen wir Akzeptanz in der gesamten Stadtgesellschaft, die wir für den
Fahrplan Klima-Aufbruch gewinnen müssen.
Der neu konstituierte Nachhaltigkeitsbeirat wurde mittels einer Präsentation in
der Sitzung vom 12.03.2024 informiert und äußerte Zustimmung und
Mitwirkungsbereitschaft zu, bzw. an diesem Modell.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Das Fahrzeug wird bei einer Fahrleistung von max. 10.000 km pro Jahr und guter Wartung eine Gesamtbetriebsdauer von mehr als 10 Jahren haben. Da nicht sichergestellt ist, dass das Fahrzeug die volle Betriebsdauer über als Klimamobil genutzt werden wird, soll das Fahrzeug zunächst befristet angemietet werden. Die Kosten belaufen sich nach einem dem EB 77 und dem Amt 31 vorliegenden Angebot bei 48 Monaten Mietvertragslaufzeit mit 10.000 km Laufleistung pro Jahr auf monatlich 907,- Euro zuzüglich USt. und Kosten für einen Wartungsvertrag.
Gesondert vorzunehmende Ergänzungsausrüstungen und Innenausbauten mit nachhaltigen Materialien werden auf etwa 20.000 Euro geschätzt. Diese, z.T. nicht händlerseitig erbringbaren Ausstattungen (wie z.B. Möblierung des Beratungsarbeitsplatzes) werden gesondert beauftragt. Hierfür kommen auf nachhaltige Ausbauten von Wohnmobilen spezialisierte Firmen in Betracht.
Das Klimamobil kann an mindestens 3 Tagen pro Woche, zu jeweils 6 Stunden (beschränkt auch zu unüblichen Dienstzeiten) alle denkbaren Orte im Erlanger Stadtgebiet und darüber hinaus erreichen.
Als Nutzende stehen die Gebäude-Energieberater*innen und Klimaschutzmanager*innen des Amtes 31 zur Verfügung. Zur Absicherung des Betriebs als Klimamobil wird ein Dienstplan erstellt. An ehrenamtlich engagierte Personen und Organisationen, ergehen Angebote zur gemeinsamen Nutzung des Klimamobils.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung
aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption
nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen
werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten (Miete für 4 Jahre): |
52.000,- € |
bei Sachkonto: 529101 |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten (Ausbau und Wartung) |
24.000,- € |
bei Sachkonto: 529101 |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk 310090/56110010/529101
sind nicht vorhanden
Anlagen: Konzept Klimamobil; Kurzpräsentation für UVPA am 16.04.2024