Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die Nutzung des Erlanger Stadtverkehrs zu ermäßigten Preisen
(50 v.H.)
Mit diesem Instrument wurde die (klimaneutrale) Mobilität vieler ErlangenPassInhaber*innen (auch Berufspendler) gesteigert und die Teilhabemöglichkeiten maßgeblich erweitert.
Die Entwicklung der Nutzungen und der Erstattungszahlungen stellt sich für die Kalenderjahre 2020 bis 2023 zusammengefasst wie folgt dar:
Nutzungen im Jahr |
2020 |
2021 |
2022 |
2023 |
|
JahresAbo |
5.066 |
3.876 |
4.112 |
3.273 |
|
Abo 6 |
51 |
45 |
41 |
44 |
|
Abo 3 |
11 |
85 |
28 |
24 |
|
9-Uhr-Abo* |
0 |
172 |
900 |
1.531 |
|
Solo
31 |
1.653 |
1.583 |
2.829 |
2.671 |
|
4-Ticket
Erw. |
2.068 |
2.579 |
3.320 |
3.955 |
|
4-Ticket
Kind |
1.137 |
1.014 |
1.470 |
1.571 |
|
Dtl.
-Ticket |
- |
- |
- |
6.289 |
|
Erstattungsbeitrag |
115.775,74 € |
122.419,80 € |
183.935,00 € |
385.674,90 € |
|
*9-Uhr-Abo
eingeführt zum 01.07.2021 - mit gleichzeitiger Erhöhung |
|
||||
Konkrete Zahlen über die Entwicklung der monatlichen Nutzerzahlen und der von Stadt Erlangen zu erbringenden Erstattungsleistungen im Kalenderjahr 2023 und den ersten beiden Monaten im Jahr 2024 können jeweils der Anlage 01 und 02 entnommen werden.
Die Nutzungen des Deutschlandtickets seit dem 01.09.2023 stellen sich wie folgt dar:
Nutzungen Deutschlandticket |
|
Monat |
Nutzerzahlen |
September
2023 |
888 |
Oktober
2023 |
1.620 |
November
2023 |
1.802 |
Dezember
2023 |
1.979 |
Januar
2024 |
2.102 |
Februar
2024 |
2.110 |
Folgende Feststellungen/ Schlussfolgerungen können getroffen werden:
·
Im Kalenderjahr 2023 ist erneut eine weitere
Steigerung der Gesamtnutzerzahlen zu verzeichnen, Diese Steigerung erklärt sich
zum einen mit der hohen Anzahl der ausgestellten ErlangenPässe ( 7.141 im
Kalenderjahr 2023) und zum anderen mit dem Angebot, das Deutschlandticket ab
dem 01.09.2023 zu einem auf 19 Euro ermäßigten Preis zu erwerben.
· Die von ESTW und Sozialamt prognostizierte Zahl der Nutzer*innen für das Deutschlandticket wurde weit übertroffen. Dies ist zum Teil durch Wechsler von Abo-Verträgen zu Nutzungen mit dem Deutschlandticket in überproportional steigender Zahl, aber vor allem durch Neukund*innen zu erklären.
So stieg die Gesamtanzahl der Abo-Nutzungen für einen Monat von Januar 2023 mit 477 Nutzer*innen im Februar 2024 auf 2.260 Nutzer*innen.
·
Seit Einführung der Ermäßigung des
Deutschlandtickets wird das Jahresabo in wesentlich geringerem Umfang in
Anspruch genommen: haben zu Beginn des Jahres ca. 350 Personen das Angebot
genutzt, waren es am Ende des Kalenderjahres noch ca. 100 Personen.
·
Auch die beiden anderen Abo-Angebote (Abo 6 und
Abo 3) werden seit dem 01.09.2023 kaum und seit Ende des Jahres 2023 gar nicht
mehr genutzt.
·
Die Nutzung des 9-Uhr-Abos blieb dagegen
weitgehend stabil; hier liegt eine bewusste Entscheidung der Kund*innen
zugrunde, da das 9 – Uhr - Abo von ErlangenPass-Inhaber*innen zu einem Preis
von 13,70 Euro erworben werden kann.
·
Die Nutzung der 4-Tickets (für Erwachsene wie
für Kinder) blieb im Laufe des Kalenderjahres relativ stabil.
· Mit der steigenden Zahl der Nutzer*innen im Kalenderjahr 2023 gehen höhere Erstattungsleistungen der Stadt einher; ein Vergleich der absoluten Zahlen mit Vorjahren hinkt, da in den Vorjahren immer besondere Entwicklungen / Umstände zu berücksichtigen waren: in den Kalenderjahren 2021 und auch 2022 wurde der ÖPNV aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen eingeschränkt genutzt. Im Kalenderjahr 2022 ist die Zahl der Nutzer*innen in den Monaten Juni 2022 bis August 2022 aufgrund des von der Bundesregierung eingeführten 9-Euro-Tickets zurückgegangen.
· Aufgrund der hohen Nutzerzahlen auch im Kalenderjahr 2024 und der Einführung des ErlangenPass nach Berechnung zum 01.04.2024 steigen die Erstattungsleistungen der Stadt in hohem Maße. Die im Haushalt eingeplanten Mittel für die Erstattungsleistungen des ÖPNV (660.000 Euro) sind nicht auskömmlich.
Fazit:
- Insbesondere durch die Möglichkeit, das
Deutschlandticket zu einem Preis von 19 Euro zu erwerben, ist die Nutzung
des ÖPNV stark gestiegen; die Teilhabemöglichkeiten für
ErlangenPass-Inhaber*innen wurden in großem Umfang erweitert. Damit
wurde der ErlangenPass als sozialpolitisches Instrument zur
Teilhabeförderung weiter gestärkt.
- Die Entwicklung der Inanspruchnahmen der anderen Abos ist zu beobachten und in Abstimmung mit den ESTW sind die nicht genutzten ermäßigten Abo-Möglichkeiten evtl. aus der Angebotspalette ErlangenPass zu nehmen.
- Mit der Einführung des ErlangenPasses nach Berechnung (ab 01.04.2024) ist eine weitere Steigerung der Nutzerzahlen des ErlangenPasses zu erwarten. Damit wird sich voraussichtlich auch die Nutzung des ÖPNV mit den ermäßigten Tickets steigern. Auch hier steht im Mittelpunkt das sozialpolitische Ziel, die Teilhabechancen von Personengruppen, die geringe finanziellen Mittel, aber keinen Anspruch auf Transferleistungen haben, zu stärken. Eine zahlenmäßig belastbare Aussage über die dadurch steigende Nutzung ist aufgrund fehlender Erfahrungswerte aktuell nicht möglich.
- In jedem Fall steigen die Kosten und Erstattungsleistungen der Stadt aufgrund einer verstärkten Inanspruchnahme deutlich an. Sowohl die Nutzerzahlen als auch die Erstattungsleistungen sind deshalb zu monitoren. Erhöhungen von Kostenerstattungen sind dementsprechend in den Haushaltsplanungen zu berücksichtigen.
- Somit gilt es, die sozialpolitische Wirksamkeit des ErlangenPasses im Sinne der Stärkung von Teilhabechancen gegenüber dem Kostenfaktor künftig abzuwägen.
Anlagen: Anlage
01_ESTW-ÖPNV-01 bis 12-23
Anlage 02_ESTW-ÖPNV-01 bis 02-24