Neubau Ozonung und Umbau Abwasserfilter, Errichtung PV-Anlagen
Betr.: Zustimmung zum Entwurf gem. Nr. 5.5.3 DA Bau
Im Vollzug der DA Bau wird
- dem aufgezeigten Entwurf
für den „Neubau Ozonung und Umbau Abwasserfilter sowie Errichtung PV-Anlagen“ im Rahmen des
Projekts Klärwerk Erlangen - Neubau 4. Reinigungsstufe
gem. Nr. 5.5.3 DA Bau zugestimmt und
2.
der Entwässerungsbetrieb beauftragt, das Vorhaben mit der
Genehmigungs- und
Ausführungsplanung fortzusetzen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
· Fortsetzung des Beschlusses des Bau- und Werkausschusses vom 29.01.2013 mit der Zustimmung zum Vorentwurf der aufgezeigten Projektstruktur zur energiewirtschaftlichen und wasserrechtlichen Ausbaukonzeption bis 2030 für das Klärwerk Erlangen.
· Fortsetzung des Beschlusses des Bau- und Werkausschusses vom 18.09.2018 mit der Beauftragung des EBE zur Umsetzung des zweiten Teilprojektes Optimierung der Klärschlammbehandlung einschließlich Phosphorrückgewinnung unter Berücksichtigung des Protokollvermerkes mit Erweiterung um die Spurenstoffelimination (4. Reinigungsstufe) aus vorgenannter Ausbaukonzeption 2030.
· Fortsetzung des Beschlusses des Bau- und Werkausschusses vom 11.02.2020 mit der Zustimmung zum Vorentwurf zur Optimierung der Klärschlammbehandlung einschl. Phosphorrückgewinnung und Spurenstoffelimination (4. Reinigungsstufe) für das Klärwerk Erlangen gemäß Nr. 5.4 DA Bau.
· Fortsetzung des Beschlusses des Bau- und Werkausschusses vom 18.04.2023 mit der Zustimmung zur Machbarkeitsstudie in der Qualität Vorplanung zur Errichtung einer 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Erlangen.
· Umsetzung des Förderbescheids im Rahmen des Sonderförderprogramms AWVIER vom 26.07.2023 für das Vorhaben Bau einer vierten Reinigungsstufe und energetische Optimierung auf der Kläranlage Erlangen.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
·
Erweiterung
der Verfahrenstechnik im Klärwerk Erlangen um eine 4. Reinigungsstufe zur Beseitigung
von anthropogenen Spurenstoffen, wie Arzneimittelrückstände und hormonwirksamer Stoffe,
Korrosionsschutzmittel, Stoffe aus Industrie und Gewerbe, sowie Haushaltschemikalien und Wirkstoffe
aus der Körperpflegeindustrie, etc.
·
Der
Betrieb der 4. Reinigungsstufe soll energieneutral durch die Errichtung
weiterer PV-Anlagen erfolgen und
den Status des energieneutralen Klärwerks Erlangen über das Jahresmittel
herstellen und weiterhin beibehalten.
·
Hier:
Neubau einer Ozonierung mit Ozonerzeugung und Kontaktreaktor, Umbau und Ertüchtigung des bestehenden
Abwasserfilters zur Nutzung mit Granulierter Aktivkohle und Anthrazit (Sand),
Zubau von PV-Anlagen über der Biologischen Reinigung, dem Abwasserfilter und von nicht mehr für die
Klärwerkserweiterung benötigt Freiflächen zur Herstellung der
Energieneutralität.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht
werden?)
In
Fortsetzung der Beschlüsse zum Vorentwurf und der Machbarkeitsstudie in der Qualität Vorplanung zur Errichtung
einer 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Erlangen des Bau- und Werkausschusses vom 11.02.2020 (EBE-1/102/2020) sowie vom
18.04.2023 (EBE-2/031/2023) hat der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen
zunächst die Entwurfsplanung einer Ozonierung mit Ozonerzeugung und
Kontaktreaktor und den Umbau und die Ertüchtigung des bestehenden Abwasserfilters zur
Nachfolgenutzung mit Granulierter Aktivkohle im Rahmen des Projekts Klärwerk
Erlangen, Neubau 4. Reinigungsstufe, von dem mit der Objekt- und Fachplanung
beauftragten Ingenieurbüro Miller, Nürnberg, erarbeiten lassen.
Mit
Beschluss des Bau- und Werkausschusses vom 05.12.2023 (EBE-1/043/2023)
wurde bereits der DA
Bau-Entwurfsplanung zum Neubau von zwei Niederdruckgasbehältern 3+4 zugestimmt. Die damals vorgezogene
Beschlussfassung, nur der Niederdruckgasbehälter 3+4, war der gestaffelten
Förderquote von 70 % im Jahr 2024, 60 % in 2025 und 50 % ab 2026 geschuldet.
Zur betriebswirtschaftlichen Optimierung und Maximierung der Förderung
zugunsten der Erlanger Gebührenzahler/innen, wurden seitens EBE schneller
umsetzbare Maßnahmen wie der Neubau der beiden Niederdruckgasbehälter
genehmigungs-,
ausschreibungs- und vergabetechnisch vorgezogen, sodass noch
kassenwirksame
Mittelabflüsse, auch unter der Gewährung von Vorauszahlungen bis zu 50 %
der Auftragssummen,
abgesichert durch Bankbürgschaften, im Jahr 2024 mit 70 % Förderung erfolgen können.
Mit
der nunmehr vorliegenden Entwurfsplanung zum Neubau einer Ozonierung und
zum Umbau und Ertüchtigung des
bestehenden Abwasserfilters zur Nachfolgenutzung mit Granulierter Aktivkohle (GAK) soll
die Abwasserreinigung um die Verfahrenstechnik einer 4. Reinigungsstufe zur
Spurenstoffelimination erweitert werden. Mit der 4. Reinigungsstufe muss für
sechs ausgewählte Indikatorspurenstoffe aus dem Sonderförderprogramm AWVIER
durch eine Kombination aus Oxidation mit Ozon und Adsorption an die Aktivkohle
eine mittlere Eliminationsrate von ≥ 80 % an Trockenwettertagen erreicht
werden.
Das
Ozonungsverfahren besteht aus den vier Komponenten Ozonproduktion, Ozoneintrag
und -reaktor, Ozonvernichter und Nachbehandlung.
Nördlich
des bestehenden Abwasserfilters werden die Ozongeneratoren zur Ozonproduktion
in einem neu zu errichtendem Maschinenhaus im EG angeordnet. Der Raum wird mit
einer technischen Lüftungsanlage ausgestattet. Im Kellergeschoss sind die
Pumpwerke für die Beschickung des
Ozonreaktors sowie die Rückführung aus dem Ablauf des Sandfilters in den Zulauf
des BAK-Filters installiert. Für die Ozonerzeugung wird dauerhaft Sauerstoff
benötigt, der mit anzulieferndem Flüssigsauerstoff bereitgestellt wird. Im
Klärwerk wird im Bereich zwischen
Ablaufmessstation und Ozonung ein vertikaler Lagertank für
Flüssigsauerstoff angeordnet. Teile
der während der Ozonung im Bereich der Ozongeneratoren anfallenden Abwärme
können über Wärmetauscher zurückgewonnen werden und somit anderen Prozessen im Klärwerk, wie z.B. der
Klärschlammtrocknung weiter zur Verfügung gestellt werden.
Die
Ozonung erfolgt in baulich getrennten Ozonreaktoren, die als geschlossene
Konstruktion ausgebildet sind. Die westlich des neuen Maschinenhauses
angeordneten Kontaktbecken der Ozonreaktoren werden mit jeweils 2
Ozon-Begasungszonen sowie jeweils 2 Abklingzonen geplant. Für das Klärwerk Erlangen wurde für
den gewählten Bemessungsabfluss zur Spurenstoffelimination in Höhe von 850 l/s
sowie einer Kontaktzeit von rund 20 Minuten ein Gesamtvolumen der Ozonung in Höhe
von 1.100 m³ ermittelt. Im Hinblick auf die Anlagenverfügbarkeit und die
Möglichkeit unterschiedlicher Betriebsfahrweisen wird das Kontaktbecken 2-straßig (V = 2 x 550 m³)
mit 7 m Wassertiefe geplant. Der Eintrag des ozonhaltigen Gasstroms in den Reaktoren
erfolgt mittels keramischen Rohrdiffusoren. Eine ausreichende Reaktionszeit
wird durch die hydraulische Verweilzeit im Reaktor gewährleistet. Über die
Ozondosierung kann aktiv der Umfang der Spurenstoff- und Keimreduzierung eingestellt werden.
Zum
Abbau der Transformations- und Oxidationsnebenprodukte und zur Elimination
von gelöstem Restozon ist eine
biologisch aktive Nachbehandlung (Festbettverfahren/Filtration) vorgesehen.
Der bestehende Abwasserfilter ist als vertikal durchströmter Sandfilter (Schwerkraftfilter) mit 14 Filterkammern ausgeführt und kann für eine Nachfolgenutzung zur Adsorption von Spurenstoffen mittels Granulierter Aktivkohle (GAK) umgebaut werden. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie in der Qualität Vorplanung wurde die Reihenschaltung von Sandfilter und BAK-Filter als Vorzugsvariante festgelegt. Die ursprünglich vorgesehene Filterkammeraufteilung mit 6 Kammern Sandfilter und 8 Kammern GAK in Reihenschaltung hintereinander wird durch eine „Längsteilung“ des Filters mit jeweils 7 Kammern Sand südlich und 7 Kammern GAK nördlich ersetzt. Der große Vorteil hierbei ist die einfachere bauliche mittige Trennung über neue Edelstahltrennwände des bestehenden Rohwasserkanals und des Filtratwassergerinnes. Der Ablauf aus den beiden Ozonreaktoren wird über eine neue, erdverlegte Rohrleitung (PE-HD) an den südlichen Teil (Sand) des Rohwasserkanals angeschlossen. Über ein neues Schieberbauwerk ist jedoch sowohl die einseitige Beschickung des geteilten Rohwasserkanals, als auch die beidseitige Beschickung möglich. Diese Ausführung ermöglicht die verfahrenstechnische Betriebsweise sowohl als Reihenschaltung, als auch Parallelschaltung von Sand- und BAK-Filter.
Der Ablauf der 7 Sandfilterzellen wird über eine neue Rohrleitung an den neuen Vorlageschacht des Rückführungspumpwerks im Maschinenhaus verbunden und anschließend an den nördlichen Teil (GAK) des Rohwasserkanals angeschlossen und über die 7 Filterzellen mit Granulierter Aktivkohle geführt. Durch eine hinreichende Nutzungsdauer (Bettvolumina BV > 30.000) wird die granulierte Aktivkohle biologisch aktiviert (BAK) und leistet neben der Adsorption der Spurenstoffe auch den erforderlichen biologischen Abbau. Es ist davon auszugehen, dass die Gesamteliminationsleistung der Granulierten Aktivkohle kontinuierlich abnimmt und ab eine Nutzungsdauer von 60.000 bis 80.000 BV stark abnehmend ist. Eine GAK Regeneration zeitgleich für alle Filterzellen durchzuführen ist nicht empfehlenswert, da hierdurch auch die spezialisierte Biomasse (BAK) vollständig verloren ginge. Für einen verfahrenstechnisch und betriebswirtschaftlich optimierten Betrieb wird eine mittlere GAK-Altersstruktur berücksichtigt und eine Regeneration in Etappen (z.B. 25 % jährlich) angestrebt. Durch die Reihenschaltung von Sandfilterzellen mit Rückhaltung der Abfiltrierbaren Stoffe (AFS) und nachgeschalteten BAK-Filterzellen wird zudem die Standzeit der Granulierten Aktivkohle wesentlich erhöht und der Energiebedarf reduziert.
Insgesamt
wird durch die Reihenschaltung von Sand- und BAK-Filter die maximale Eliminationsleistung bei den
Spurenstoffen erzielt. Für die im Rahmen der Ozonung erzeugten
Transformationsprodukte bietet die 2-stufige, biologisch aktive Nachbehandlung
einen wesentlich besseren Schutz
für das aquatische Leben im Gewässer.
Für
die Umsetzung der Nutzungsänderung sowie der baulichen
und energetischen
Gebäudesanierung werden im Bereich des bestehenden Abwasserfilters
Instandhaltungsmaßnahmen an der ca. 35 Jahre alten Bausubstanz notwendig. Die Erneuerung der GFK-Abdeckungen
der 14 Filterkammern, die Erneuerung von Türen, Tore, Fassade und Fenstern, die
Erneuerung der Spülluftgebläse, Spülwasserpumpen und Beckenreinigungseinrichtungen, die
Erneuerung der Düsenböden der 14 Filterkammern und die Betonsanierung der
Filterkammerwände, sowie die Erneuerung der Lagerbehälter FM-Station zur P-Fällung.
Weiterhin
sind im Abwasserfilter und im neuen Maschinenhaus für die Ozonerzeugung die
elektrischen Anlagen für die neue Verfahrenstechnik der 4. Reinigungsstufe zu
erweitern.
Für
das Klärwerk Erlangen ist für die geplante 4. Reinigungsstufe (Ozonung –
Sandfilter – GAK-Filter) ein elektrischer Energiebedarf in Höhe von rund
1.030.000 KWh/a zu erwarten. Das energiewirtschaftliche Gesamtkonzept sieht
vor, die für die 4. Reinigungsstufe erforderliche elektrische
Energie bezogen auf die Jahresbilanz zu 100 % regenerativ zu erzeugen.
Hierzu
werden Photovoltaikanlagen in Form von zwei Solardächern, die über den Nitrifikations- und
Denitrifikationsbecken aufgeständert werden, einer Freiflächen-PV-Anlage
östlich der Belebungsbecken sowie PV-Module auf den 14 Filterkammern des
Abwasserfilters berücksichtigt. Die Installation der neu geplanten PV-Anlagen
erfolgt in Ost-West-Ausrichtung. Durch die gewählte Ausrichtung sinkt zwar das
Leistungsmaximum, gleichzeitig steigt jedoch die Dauer der täglichen
Stromerzeugung und erhöht den Anteil des Eigenverbrauchs. Die neuen fest
verbauten PV-Anlagen haben einen höheren elektrischen Wirkungsgrad, als die
bisher vorgesehenen faltbaren PV-Anlagen und sind gleichzeitig
wirtschaftlicher. Mit den nunmehr geplanten 4.640 PV-Modulen wird eine
Eigenstromerzeugung von 2.030.000 kWh/a erwartet. Die Einbindung der neuen
PV-Anlagen erfolgt über eine neue Trafostation, die zwischen Nitrifikations- und
Denitrifikationsbecken östlich des Bedienweges angeordnet wird.
Für
die neu geplanten PV-Anlagen sind in der vorhandenen Infrastruktur des
Klärwerks aktuell keine Dämpfungs- und Speichermöglichkeiten vorhanden. Der
Ausgleich der betrieblichen Schwankungen zwischen PV-Stromerzeugung und
Stromverbrauch der 4. Reinigungsstufe
erfolgt durch die neuen Regelenergiespeicher 3+4.
Der
primäre Energieträger im Klärwerk Erlangen ist das in der anaeroben
Schlammfaulung erzeugte Klärgas. Dieses
wird im Normalbetrieb (Nulllastregelung) in der bestehenden KWK-Anlage in Strom und Wärme
umgewandelt. Bei ausreichend großen Klärgasspeichern kann das kontinuierlich
anfallende Klärgas tagsüber zwischengespeichert und der Strombedarf der 4.
Reinigungsstufe und der Kläranlage mit den neu geplanten PV-Anlagen gedeckt
werden. Für die Energiespeicherung werden zwei neue Niederdruckgasspeicher mit
jeweils 5.000 m³ Volumen gebaut Das Nutzvolumen der Niederdruckgasbehälter
3+4 entspricht einem
Energieinhalt von rechnerisch 27.500 kWhel. Mit Beschluss des Bau-
und Werkausschuss vom 05.12.2023 (EBE-1/043/2023) wurde der DA
Bau-Entwurfsplanung zum Neubau der zwei Niederdruckgasbehälter 3+4 bereits
zugestimmt.
Für
die geplanten Maßnahmen zur regenerativen Stromerzeugung für die 4.
Reinigungsstufe im Klärwerk Erlangen wurden Emissionseinsparungen in Höhe von
920 tCO2/a ermittelt.
Vorgesehener weiterer Terminplan:
· Genehmigungsplanung, -anträge und -bescheide April - Sept. 2024
· Ausführungsplanung, LV-Erstellung Mai - August 2024
· Ausschreibung, Submission und Wertung Sept. - Dez. 2024
· BWA-Vergabe(n) und Beauftragung Januar 2025
· Baubeginn und -ausführung ab Februar 2025
· Fertigstellung und Inbetriebnahme bis Dezember 2026
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Bauaktivitäten haben per se negative Auswirkungen auf den Klimaschutz.
Das energiewirtschaftliche Gesamtkonzept sieht jedoch vor, die
erforderliche elektrische Energie für den Betrieb der 4. Reinigungsstufe zu 100
% regenerativ zu erzeugen.
Zudem stellt die Maßnahme durch die Verringerung des Eintrages von
anthropogenen Spurenstoffen eine
wesentliche Verbesserung für das Gewässer und die aquatische Umwelt dar.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes
erforderlich?)
Die geschätzten Gesamtbaukosten für den
Neubau der 4. Reinigungsstufe auf dem Klärwerk Erlangen aus der
Machbarkeitsstudie in der Qualität Vorplanung betrugen 31.331.000,- €
brutto inkl. 20 % Baunebenkosten.
Mit der nunmehr vorliegenden
Kostenberechnung aus der Entwurfsplanung werden für den Neubau der Ozonierung
und den Umbau des Abwasserfilters, sowie der PV-Anlagen anteilige Kosten in
Höhe von 30.468.000,- € brutto inkl. Baunebenkosten ermittelt.
Gemeinsam mit den Kosten für die beiden
Niederdruckgasbehälter in Höhe von 5.563.000,- €, betragen die
fortgeschriebenen Gesamtkosten nunmehr 36.031.000,- € und liegen somit rund 15
% über der Kostenschätzung aus der Machbarkeitsstudie in der Qualität Vorplanung.
Die Kostenfortschreibung begründet sich im
Wesentlichen mit der unterschiedlichen
Planungsstufe der Kostenschätzung aus der
Machbarkeitsstudie / Vorplanung mit der
Ermittlung auf Grundlage von
Erfahrungswerten, zu der Kostenberechnung im Entwurf auf Grundlage von
detaillierten Ausführungsmengen je Bauteil mit Einheitspreisen.
Die Nutzungsdauer des bestehenden
Abwasserfilter beträgt rund 35 Jahre. Für die geplante Ozonung wird für den
Stahlbetonneubau eine Abschreibung von 40 Jahren berücksichtigt.
Die tatsächliche Nutzungsdauer der Ozonung
kann den Abschreibungszeitraum deutlich
übersteigen. Um die bauliche Substanz des
Abwasserfilters an die geplante Nutzungsdauer der Ozonung anzugleichen, werden
umfangreiche Sanierungsmaßnahme im Bereich des
Gebäudes und der Filterkammern des
Abwasserfilters sowie der technischen Ausrüstung
erforderlich.
Die Fortschreibung und Festsetzung des
Ingenieurvertrags und -honorars mit der genehmigten Kostenberechnung
aus der Entwurfsplanung der Gesamtmaßnahme Neubau der 4. Reinigungsstufe ist in der
BWA-Sitzung im Juni 2024 zur Beschlussfassung vorgesehen.
Der Freistaat Bayern unterstützt den Bau der
vierten Reinigungsstufe mit stufigen Zuwendungen gemäß dem Sonderförderprogramm
AWVIER. Gemäß Förderbescheid vom 26.07.2023 werden für das Vorhaben „Bau einer
vierten Reinigungsstufe und energetische Optimierung auf der Kläranlage
Erlangen“ staatliche Zuweisungen in Höhe von bis zu 15.000.000,- € in Aussicht
gestellt. Die Zuwendungen können bis zu einer Höhe von 5 Mio. € im Jahr nach
Baufortschritt abgerufen werden. Eine Schlussrate in Höhe von 750.000 € wird
erst nach Vorlage des Verwendungsnachweises ausgezahlt.
Die erforderlichen Finanzmittel für Planung
und Abwicklung der Maßnahme
„Neubau 4. Reinigungsstufe“ wurden bereits
im Wirtschaftsplan 2023
(Investitionsprogramm 2023-2027)
berücksichtigt und werden sukzessive in die
Wirtschaftspläne 2024 fortfolgende nach
Baufortschritt eingestellt.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr./Kst. 7001 04
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk und werden sukzessive in die EBE-Wirtschaftspläne der Jahre 2024 bis 2027 eingestellt
sind nicht vorhanden
Einsichtnahme durch
das Revisionsamt
Das Revisionsamt hat die
Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß
Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.
Anlagen: 2
Lagepläne
Der Umgriff der vorgenannten Maßnahmen zum Neubau der 4.
Reinigungsstufe
(Spurenstoffelimination) auf dem Klärwerk Erlangen sowie die
technischen Zusammenhänge
werden im Bau- und Werkausschuss für den Entwässerungsbetrieb im Rahmen
eines
ca. 20-minütigen Sachvortrages durch das Ing.-Büro Miller vorgestellt.