Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den
weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen
Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss
regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur
Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten
Tabellen entnommen werden.
1. Schülerentwicklung
an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie
Gymnasien)
Die Entwicklung der Schülerzahlen an den
staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren
zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:
An den allgemeinbildenden Schulen wurden im
Schuljahr 2017/2018 insgesamt 10.961 Schüler*innen gezählt. In den vergangenen
6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 3,9 % (+ 432) auf 11.393
Schüler*innen angestiegen.
Bei Betrachtung der schuljährlichen
Entwicklungen ist bis zum Schuljahr 2018/2019 ein Schülerrückgang zu
verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 blieben die
Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt konstant und steigen
seit dem Schuljahr 2021/2022 wieder an. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es
einen Anstieg der Schülerzahlen um 1,5 % (+ 171 Schüler*innen) gegeben.
Lediglich an den Realschulen zeichnete sich
im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-10,9 %, - 176 Schüler*innen),
während die Zahlen an den Grund- und Mittelschulen sowie den Gymnasien
angestiegen sind (+12,0 %, + 414 Schüler*innen // +15,2 %, + 146 Schüler*innen
sowie + 0,97 % // + 48 Schüler*innen).
2. Schülerzahlen
2.1
Schülerentwicklung an den Grundschulen
Bei acht der insgesamt 15 Grundschulen in
Erlangen sind im Vergleich zum Vorjahr keine besonderen Änderungen in den
Schülerzahlen in den regulären Klassen zu verzeichnen. Die Anzahl der
Schüler*innen bleibt relativ konstant und zeigt nur leichte Veränderungen.
Anders verhält es sich bei nachfolgenden Schulen:
Grundschule Brucker Lache (+ 29
Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Grundschule Büchenbach (+ 17 Schüler*innen / + 1
Klasse), Friedrich-Rückert-Schule (+18 Schüler*innen / +/- 0 Klasse),
Loschgeschule (- 11 Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Michael-Poeschke-Schule (+
31 Schüler*innen / + 1 Klasse), Mönauschule (- 11 Schüler*innen / - 1 Klasse)
und Pestalozzischule (+ 32 Schüler*innen / + 1 Klasse).
Insgesamt liegt im Grundschulbereich ein
Plus von 117 Schüler*innen und 2 Klassen vor.
In den dargestellten Zahlen sind die
Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.
Für das nächste Schuljahr geht die aktuelle Schülerprognose noch von
leicht steigenden Zahlen im Grundschulbereich aus. Danach wurde insgesamt ein
Rückgang der Schülerzahlen prognostiziert, was bedeutet, dass die Schülerzahlen
in den nächsten zehn Jahren auf ca. 3.150 Schüler*innen sinken sollen. Sollte
dieser Trend tatsächlich eintreffen, würden die Zahlen um ca.
18 % fallen.
2.2
Schülerentwicklung an den Mittelschulen
An den
Mittelschulen sind die Schülerzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2022/2023,
insgesamt um 4,2 % (+ 45 Schüler*innen) gestiegen und sind somit im
Vergleichszeitraum auf einem neuen Höchststand angekommen.
Die Ernst-Penzoldt-Mittelschule verzeichnet
einen Anstieg der Klassenzahl (+ 6 Schüler*innen/ + 1 Klasse). An der Eichendorff-Mittelschule
sind die Zahlen um 13 Schüler*innen bei gleichbleibender Klassenzahl gestiegen.
Der größte Anstieg ist bei der Hermann-Hedenus-Mittelschule mit einem Plus von
26 Schüler*innen / +/- 0 Klassen zu verzeichnen.
Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen
bis zum Jahr 2028/2029 moderat auf einen Höchstwert von um die 1.200
Schüler*innen an. Danach ist wieder mit leicht sinkenden Werten zu rechnen.
In den dargestellten Zahlen sind die
Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.
2.3
Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien
An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen
im Schuljahr 2023/2024 erneut minimal ab (- 13 Schüler*innen zum Vorjahr). Dies
entspricht einem Rückgang von 0,9 %. Dieser Trend zeigte sich auch schon in den
vergangenen Jahren.
Laut der aktuellen Schülerprognose erhöhen
sich die Zahlen bis zum Jahr 2029/2030 auf insgesamt ca. 1.600 Schüler*innen.
Somit würde an den Realschulen ein Plus von um die ca. 170 Schüler*innen
vorliegen. Danach sinken die Zahlen und
pendeln sich wieder auf das aktuelle Niveau ein.
Die Zahlen an den Gymnasien sind insgesamt
leicht auf 4.989 Schüler*innen (+ 22 Schüler*innen) gestiegen. Die Anzahl der
gebildeten Klassen sinkt hierbei um eine Klasse.
Bei der Ansicht der einzelnen Schulen
ergeben sich hierbei folgende Änderungen:
Albert-Schweitzer-Gymnasium (+ 27 Schüler*innen / + 1 Klasse),
Marie-Therese-Gymnasium (+ 28 Schüler*innen / + 2 Klassen), Gymnasium
Fridericianum (+ 13 Schüler*innen / +/-0 Klassen), Emmy-Noether-Gymnasium
(+ 1 Schüler*innen / - 1 Klasse), Christian-Ernst-Gymnasium (- 12 Schüler*innen
/ - 2 Klassen) und Ohm-Gymnasium (- 28 Schüler*innen / - 1 Klasse).
Für die Gymnasien werden die nächsten Jahre
in der Tendenz steigende Zahlen erwartet. Der Vollausbau
G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als auch
Klassenmehrungen führen. In der Spitze (2030/2031) sind Gesamtzahlen von ca.
6.050 Schüler*innen prognostiziert. Danach sinken die Zahlen wieder.
In den dargestellten Zahlen sind die
Brückenklassen nicht enthalten.
3.
Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten
und ausländischen Schüler*innen
3.1
Deutschklassen
Schüler*innen mit nichtdeutscher
Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe
Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr,
maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive
und systematische Erlernen der deutschen Sprache.
Im Schuljahr 2023/2024 wurden im Stadtgebiet
Erlangen sieben Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie zwei weitere
Klassen direkt im Himbeerpalast eingerichtet. Insgesamt werden 96 Schüler*innen
in Deutschklassen beschult.
Fünf der gebildeten Deutschklassen wurden im
gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (3 Klassen, 38
Schüler*innen) und an der Hermann-Hedenus-Mittelschule (2 Klassen, 27
Schüler*innen) eingerichtet und werden aus Fördermitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) finanziert. Zudem wurde jeweils eine Deutschklasse an der
Mönauschule und an der Eichendorff-Mittelschule als Regelklassen eingerichtet.
Der Himbeerpalast dient aktuell als
Erstanlaufstelle für Asylbewerber*innen. Schulpflichtige Geflüchtete, die dort
untergebracht werden, müssen (ab einer Aufenthaltsdauer von 3 Monaten)
entsprechend auch in Erlangen unterrichtet werden. Zur Erfüllung der
Schulpflicht wurden direkt im Himbeerpalast zwei zusätzliche Deutschklassen
eingerichtet, in denen aktuell 14 Kinder unterrichtet werden.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen in
den Deutschklassen rückläufig. Es wird insgesamt ein Minus von 42 Schüler*innen
und einer Klasse verzeichnet.
3.2
Brückenklassen
Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die
Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden kann, wurden an den weiterführenden
Schulen Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen sind
schulartübergreifend und verfolgen das Ziel, die Schüler*innen vor allem durch
den Aufbau von Sprachkenntnissen fit für eine künftige Teilnahme am
Regelunterricht zu machen.
In Erlangen wurden dieses Schuljahr fünf
Brückenklassen eingerichtet, dort werden aktuell insgesamt 56 Schüler*innen
unterrichtet. Die Brückenklassen wurden an folgenden Schulen gebildet: Eichendorff-Mittelschule,
Werner-von-Siemens-Realschule, Ohm-Gymnasium, Christian-Ernst-Gymnasium und
Gymnasium Fridericianum.
Die Beschulung in den Brückenklassen ist im
Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Es wurde eine Klasse weniger eingerichtet und
die Zahlen sind um 42 Schüler*innen gesunken.
3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen
Klassen an der Berufsschule
An der Berufsschule Erlangen sind auch im
Schuljahr 2023/2024 wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet
worden.
49 Schüler*innen werden in drei Vorklassen
des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses
Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Geflüchtete
vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen
zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die
Schüler*innen in die Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten.
Aktuell sind weiterhin zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 28 Schüler*innen
unterrichtet werden.
Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein
Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres
das Regelangebot für Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung
absolvieren bzw. keine weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot
können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt
werden, möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden
Anschluss für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im aktuellen
Schuljahr zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in
denen insgesamt 50 Schüler*innen beschult werden.
Auf die Beschlussvorlage im Stadtrat vom 27.07.2023 (Vorlage:
40/164/2023) wird verwiesen.
4. Schulentwicklungsplanung
Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch das Sachgebiet
Statistik und Stadtforschung in enger Zusammenarbeit mit dem
Schulverwaltungsamt für die staatlichen und städtischen Erlanger Schulen
Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt.
Diese Prognosen stellen somit ein Steuerungsinstrument dar, mit dem
mögliche Handlungsbedarf rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen
begleitet oder durchgeführt werden können. Diese Handlungsbedarfe werden im
Rahmen der Schulentwicklungsplanung erfasst, ebenso werden durchgeführte
Maßnahmen evaluiert. Die Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im
Rahmen eines Fortschreibungsberichts erläutert.
Das Schulverwaltungsamt verweist auf den Fortschreibungsbericht 2023 der
Schulentwicklungsplanung und die dort getroffenen Aussagen zu den
Raumkapazitäten an den Schulen, welche im Juli 2023 im Bildungsausschuss
(Vorlage: 40/166/2023) vorgestellt wurden. Der nächste Bericht wird
voraussichtlich in 2025 erscheinen.
Anlagen: Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen 2023_2024