Betreff
Amtliche Schülerzahlen zum 01./20.10.2023
Vorlage
40/181/2023
Aktenzeichen
IV/40-1
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten Tabellen entnommen werden.

 

1.       Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien)

 

Die Entwicklung der Schülerzahlen an den staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:

 

all.Schulen_Diagramm

 

An den allgemeinbildenden Schulen wurden im Schuljahr 2017/2018 insgesamt 10.961 Schüler*innen gezählt. In den vergangenen 6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 3,9 % (+ 432) auf 11.393 Schüler*innen angestiegen.

 

Bei Betrachtung der schuljährlichen Entwicklungen ist bis zum Schuljahr 2018/2019 ein Schülerrückgang zu verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 blieben die Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt konstant und steigen seit dem Schuljahr 2021/2022 wieder an. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es einen Anstieg der Schülerzahlen um 1,5 % (+ 171 Schüler*innen) gegeben.

 

Lediglich an den Realschulen zeichnete sich im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-10,9 %, - 176 Schüler*innen), während die Zahlen an den Grund- und Mittelschulen sowie den Gymnasien angestiegen sind (+12,0 %, + 414 Schüler*innen // +15,2 %, + 146 Schüler*innen sowie + 0,97 % // + 48 Schüler*innen).

 

 

2.       Schülerzahlen

 

2.1 Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

Bei acht der insgesamt 15 Grundschulen in Erlangen sind im Vergleich zum Vorjahr keine besonderen Änderungen in den Schülerzahlen in den regulären Klassen zu verzeichnen. Die Anzahl der Schüler*innen bleibt relativ konstant und zeigt nur leichte Veränderungen. Anders verhält es sich bei nachfolgenden Schulen:

 

Grundschule Brucker Lache (+ 29 Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Grundschule Büchenbach (+ 17 Schüler*innen / + 1 Klasse), Friedrich-Rückert-Schule (+18 Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Loschgeschule (- 11 Schüler*innen / +/- 0 Klasse), Michael-Poeschke-Schule (+ 31 Schüler*innen / + 1 Klasse), Mönauschule (- 11 Schüler*innen / - 1 Klasse) und Pestalozzischule (+ 32 Schüler*innen / + 1 Klasse).

 

Insgesamt liegt im Grundschulbereich ein Plus von 117 Schüler*innen und 2 Klassen vor.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.

 

GS_Diagramm

 

Für das nächste Schuljahr geht die aktuelle Schülerprognose noch von leicht steigenden Zahlen im Grundschulbereich aus. Danach wurde insgesamt ein Rückgang der Schülerzahlen prognostiziert, was bedeutet, dass die Schülerzahlen in den nächsten zehn Jahren auf ca. 3.150 Schüler*innen sinken sollen. Sollte dieser Trend tatsächlich eintreffen, würden die Zahlen um ca.
18 % fallen.

 

2.2 Schülerentwicklung an den Mittelschulen

 

An den Mittelschulen sind die Schülerzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2022/2023, insgesamt um 4,2 % (+ 45 Schüler*innen) gestiegen und sind somit im Vergleichszeitraum auf einem neuen Höchststand angekommen.

 

Die Ernst-Penzoldt-Mittelschule verzeichnet einen Anstieg der Klassenzahl (+ 6 Schüler*innen/ + 1 Klasse). An der Eichendorff-Mittelschule sind die Zahlen um 13 Schüler*innen bei gleichbleibender Klassenzahl gestiegen. Der größte Anstieg ist bei der Hermann-Hedenus-Mittelschule mit einem Plus von 26 Schüler*innen / +/- 0 Klassen zu verzeichnen.

 

 

Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen bis zum Jahr 2028/2029 moderat auf einen Höchstwert von um die 1.200 Schüler*innen an. Danach ist wieder mit leicht sinkenden Werten zu rechnen.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.

 

MS_Diagramm

 

2.3 Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen im Schuljahr 2023/2024 erneut minimal ab (- 13 Schüler*innen zum Vorjahr). Dies entspricht einem Rückgang von 0,9 %. Dieser Trend zeigte sich auch schon in den vergangenen Jahren.

 

Laut der aktuellen Schülerprognose erhöhen sich die Zahlen bis zum Jahr 2029/2030 auf insgesamt ca. 1.600 Schüler*innen. Somit würde an den Realschulen ein Plus von um die ca. 170 Schüler*innen vorliegen.  Danach sinken die Zahlen und pendeln sich wieder auf das aktuelle Niveau ein.

 

RS_Diagramm

 

Die Zahlen an den Gymnasien sind insgesamt leicht auf 4.989 Schüler*innen (+ 22 Schüler*innen) gestiegen. Die Anzahl der gebildeten Klassen sinkt hierbei um eine Klasse.

 

Bei der Ansicht der einzelnen Schulen ergeben sich hierbei folgende Änderungen:
Albert-Schweitzer-Gymnasium (+ 27 Schüler*innen / + 1 Klasse), Marie-Therese-Gymnasium (+ 28 Schüler*innen / + 2 Klassen), Gymnasium Fridericianum (+ 13 Schüler*innen / +/-0 Klassen), Emmy-Noether-Gymnasium (+ 1 Schüler*innen / - 1 Klasse), Christian-Ernst-Gymnasium (- 12 Schüler*innen / - 2 Klassen) und Ohm-Gymnasium (- 28 Schüler*innen / - 1 Klasse).

 

Gym_Diagramm

 

 

Für die Gymnasien werden die nächsten Jahre in der Tendenz steigende Zahlen erwartet. Der Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als auch Klassenmehrungen führen. In der Spitze (2030/2031) sind Gesamtzahlen von ca. 6.050 Schüler*innen prognostiziert. Danach sinken die Zahlen wieder.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Brückenklassen nicht enthalten.

 

3.       Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten und ausländischen Schüler*innen

 

3.1 Deutschklassen

 

Schüler*innen mit nichtdeutscher Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr, maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive und systematische Erlernen der deutschen Sprache.

 

Im Schuljahr 2023/2024 wurden im Stadtgebiet Erlangen sieben Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie zwei weitere Klassen direkt im Himbeerpalast eingerichtet. Insgesamt werden 96 Schüler*innen in Deutschklassen beschult.

 

Fünf der gebildeten Deutschklassen wurden im gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (3 Klassen, 38 Schüler*innen) und an der Hermann-Hedenus-Mittelschule (2 Klassen, 27 Schüler*innen) eingerichtet und werden aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Zudem wurde jeweils eine Deutschklasse an der Mönauschule und an der Eichendorff-Mittelschule als Regelklassen eingerichtet.

 

Der Himbeerpalast dient aktuell als Erstanlaufstelle für Asylbewerber*innen. Schulpflichtige Geflüchtete, die dort untergebracht werden, müssen (ab einer Aufenthaltsdauer von 3 Monaten) entsprechend auch in Erlangen unterrichtet werden. Zur Erfüllung der Schulpflicht wurden direkt im Himbeerpalast zwei zusätzliche Deutschklassen eingerichtet, in denen aktuell 14 Kinder unterrichtet werden.

 

DK_Diagramm

 

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen in den Deutschklassen rückläufig. Es wird insgesamt ein Minus von 42 Schüler*innen und einer Klasse verzeichnet.

 

 

3.2 Brückenklassen

 

Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden kann, wurden an den weiterführenden Schulen Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen sind schulartübergreifend und verfolgen das Ziel, die Schüler*innen vor allem durch den Aufbau von Sprachkenntnissen fit für eine künftige Teilnahme am Regelunterricht zu machen.

 

In Erlangen wurden dieses Schuljahr fünf Brückenklassen eingerichtet, dort werden aktuell insgesamt 56 Schüler*innen unterrichtet. Die Brückenklassen wurden an folgenden Schulen gebildet: Eichendorff-Mittelschule, Werner-von-Siemens-Realschule, Ohm-Gymnasium, Christian-Ernst-Gymnasium und Gymnasium Fridericianum.

 

Die Beschulung in den Brückenklassen ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Es wurde eine Klasse weniger eingerichtet und die Zahlen sind um 42 Schüler*innen gesunken.

 

3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen Klassen an der Berufsschule

 

An der Berufsschule Erlangen sind auch im Schuljahr 2023/2024 wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet worden.

 

49 Schüler*innen werden in drei Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Geflüchtete vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schüler*innen in die Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind weiterhin zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 28 Schüler*innen unterrichtet werden.

 

Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres das Regelangebot für Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung absolvieren bzw. keine weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt werden, möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden Anschluss für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im aktuellen Schuljahr zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in denen insgesamt 50 Schüler*innen beschult werden.

 

Auf die Beschlussvorlage im Stadtrat vom 27.07.2023 (Vorlage: 40/164/2023) wird verwiesen.

 

4.       Schulentwicklungsplanung

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für die staatlichen und städtischen Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt.

 

Diese Prognosen stellen somit ein Steuerungsinstrument dar, mit dem mögliche Handlungsbedarf rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen begleitet oder durchgeführt werden können. Diese Handlungsbedarfe werden im Rahmen der Schulentwicklungsplanung erfasst, ebenso werden durchgeführte Maßnahmen evaluiert. Die Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im Rahmen eines Fortschreibungsberichts erläutert.

 

Das Schulverwaltungsamt verweist auf den Fortschreibungsbericht 2023 der Schulentwicklungsplanung und die dort getroffenen Aussagen zu den Raumkapazitäten an den Schulen, welche im Juli 2023 im Bildungsausschuss (Vorlage: 40/166/2023) vorgestellt wurden. Der nächste Bericht wird voraussichtlich in 2025 erscheinen.

 


Anlagen:             Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen 2023_2024