Betreff
Freigabe gesperrter Haushaltsmittel des Kulturamts in Höhe von 20.000 € für Projektförderung in der Altstadt durch aktivierende Kooperationen
Vorlage
47/108/2023
Aktenzeichen
IV/47/GA020
Art
Beschlussvorlage

 

  1. Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
  2. Der Betrag von 20.000 Euro im Budget 2023 des Kulturamts wird entsperrt.

 


Sachbericht

 

Im Haushalt 2023 hat der Stadtrat dem Kulturamt 20.000 Euro bereitgestellt, um mit Kooperationsveranstaltungen und Sonderprojekten die Altstadt zu beleben. Der Betrag wurde zunächst gesperrt mit der Vorgabe, im KFA über die Projekte zu berichten und darzulegen, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, die erforderlichen Beträge an anderer Stelle zu akquirieren.

 

Ziel sollte also sein, dem Kulturamt durch zusätzliche Mittel zu ermöglichen, Initiativen aus der Bürgerschaft aufzunehmen und gemeinsam Ideen zu entwickeln bzw. zu verwirklichen.

 

Das Kulturamt hat daraufhin im Jahr 2023 wieder zahlreiche Projekte zur Belebung der Altstadt realisiert bzw. Kooperationsprojekte durch seine Mitwirkung ermöglicht. In zeitlicher Chronologie sind folgende Maßnahmen besonders zu erwähnen:

 

 

Bespielung von Leerständen Figurentheaterfestival und ARENA

 

Im Rahmen des 23. Internationalen figuren.theater.festivals im Mai 2023 entschied sich das Kul-turamt dafür, eine Reihe von Ladenleerständen in der Hauptstraße öffentlichkeitswirksam zu bespielen. In der Hauptstraße 48 wurde erstmals ein öffentliches Festivalbüro eingerichtet, in dem sich Erlanger*innen und Besucher*innen über das Festival informieren konnten. Die Immobilie wurde anschließend vom GME angemietet, seit Oktober 2023 befindet sich dort das Büro für Bürgerbeteiligung. Im Altstadtmarkt wurden weiterhin drei Ladengeschäfte als Veranstaltungs- und Ausstellungsorte genutzt, die anschließend vom ARENA-Festival übernommen wurden. Die Mietkosten von 9.640 Euro hat das Kulturamt getragen. So konnte, mehr als durch die gewohnten Aktionen des Figurentheaterfestivals, Leben in die Altstadt gebracht werden.

 

 

 

 

Ausstellungen in der temporären Galerie Ex-Pfeiffer

 

Zwei Ausstellungen in der von Michael Jordan betriebenen temporären Galerie Ex-Pfeiffer konnten mit Unterstützung des Kulturamts realisiert werden: Von 11.02.2023 bis 31.03.2023 fand die Ausstellung „Eine Serie von laufenden Serien“ mit seriellen Zeichnungen, Comics, Malerei und Stickereien von Edda Strobl, Anja Korherr und Amatus Steinhauser statt. Im hinteren Bereich der Galerie wurde in dieser Zeit ein Pop-Up-Shop mit Artikeln befreundeter Künstler*innen aufgebaut. Das Sortiment reichte von Comics und Künstlerbüchern bis hin zu Schallplatten, Drucken, Postkarten und anderen schönen Dingen. Das Kulturamt unterstützte die Ausstellung mit Material, Technik und Knowhow, durch die Kulturförderung und das Quartiersmanagement wurde sie monetär bezuschusst.

 

Die zweite Ausstellung wurde zum 23. Internationalen figuren.theater.festival realisiert: Die amerikanische Fotografin Francesca Hummler konnte gewonnen werden, ihre ausgezeichnete Fotoserie „Unsere Puppenstube“ zu präsentieren – ein wichtiger Beitrag zum Festivalthema „Globale Perspektiven“ und gleichzeitig der Abschluss des temporären Galeriebetriebs im ehemaligen Ledermoden Pfeiffer, der stark vom Kulturamt unterstützt wurde. Für die Ausstellung „Unsere Puppenstube“ sind Kosten von 1.819 Euro angefallen.

 

Deine Stadt, ein Schatz

 

Am Samstag, 20. Mai feierte das Zentrum für Austausch und Machen (ZAM) in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt anlässlich des 23. Internationalen figuren.theater.festivals 2023 ein gemeinsames Fest zum Abschluss des Projekts „Post-Corona-Stadt“ auf der Hauptstraße. Dafür veranlasste das Kulturamt die Sperrung der Hauptstraße zwischen Wasserturmstraße und Engelstraße. Das Team des ZAM übernahm die Organisation der Hauptstraßen-Bespielung. Das Kulturamt sorgte für ergänzende Programmpunkte. Die Straßensperrung verursachte Kosten von 1.719 Euro, Programmbeiträge, die nicht das laufende Figurentheater-Programm betrafen, beliefen sich auf 2.992 Euro.

 

Olivier Grossetête

Partizipative Karton-Architektur auf dem Schlossplatz

 

Im Rahmen des Festes „Deine Stadt, ein Schatz“ wurde von den Bürger*innen auf dem Schlossplatz eine monumentale Architektur aus Karton aufgebaut. Die Vorbereitungen dazu liefen unter Beteiligung der Bürger*innen eine ganze Woche in der ehemaligen Metallwerkstatt des Greiner (heute ZAM). Am 20. Mai wurden die vorbereitenden Bauteile in einer Prozession über die gesperrte Hauptstraße zum Schlossplatz gebracht und dort aufgebaut. Das Projekt wurde vom Kulturamt gezielt für das Thema „Know-How Teilen macht Städte stark“ des ZAM ausgewählt. Das Team des ZAM ertüchtigte für die Workshops die ehemalige Metallwerkstatt und beteiligte sich an der Betreuung des Projekts. Das Kulturamt übernahm für diese Kooperation mit dem ZAM Honorar, Reisekosten und Übernachtungen für die Künstler*innen sowie Materialkosten von insgesamt 26.178 Euro.

 

Street Art am ZAM – Westliche Stadtmauerstraße

 

Im Rahmen des gesamtstädtischen Wunschs, Street Art in Erlangen zu ermöglichen, realisierte das ZAM in enger fachlicher Zusammenarbeit mit dem Kulturamt einen Wettbewerb für zwei Flächen an der Westlichen Stadtmauerstraße. Kosten hierfür insgesamt: 3.000 Euro.

 

Friedrich Lehner: Art Mail

 

Mit Unterstützung des Kulturamts realisierte der Erlanger Fluxus-Künstler Friedrich Lehner in den ersten drei Oktoberwochen eine neue gestalterische Aktion. In seinem Kunstlabor im Herzen der Altstadtmarkt-Passage konnte er gemeinsam mit anderen Kunstschaffenden künstlerische Botschaften an viele Passanten und Neugierige adressieren: Es ging um die Lebens- und Überlebensfragen unserer Tage, von der Klimakrise über Putins blutigen Krieg bis hin zu den irritierenden Aufrissen der KI. Die Kosten für die Anmietung des Ladengeschäfts wurden über die Kulturförderung finanziert, das Kulturamt unterstützte personell bei den Vorbereitungen.

 

Unter leuchtender Oberfläche

Yu Zhen – Comic-Künstlerin aus Shenzhen

 

Im Projekt- und Schauraum des Comicmuseums Erlangen e.V. konnte parallel zum Erlanger Comic-Seminar vom 15. September bis 15. Oktober eine Ausstellung der chinesischen Künstlerin Yu Zhen realisiert werden. Die Ausstellung war eine Kooperation des Büros für Chancengleichheit und Vielfalt / Internationale Beziehungen der Stadt Erlangen mit dem Comicmuseum Erlangen e.V., dem Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen und dem Internationalen Comic-Salon Erlangen im Rahmen der Regionalpartnerschaft mit Shenzhen. Sachkosten sind für das Kulturamt dadurch nicht angefallen, das Amt unterstützte personell bei den Vorbereitungen.

 

 

Insgesamt hat das Kulturamt für die aufgeführten Projekte 45.348 Euro ausgegeben. Durch Kooperationen mit dem ZAM, dem Comicmuseum Erlangen e.V. und dem Amt für internationale Beziehungen sowie durch Zuschüsse der Kulturförderung und des Quartiermanagements konnten erhebliche Synergien erzielt werden. Eine Bezuschussung der Karton-Architektur auf dem Schlossplatz über das Projekt WerkRaum Stadt ist noch in Prüfung. Die durch die bereitgestellten 20.000 Euro nicht gedeckten Kosten von 25.348 Euro – ggf. abzüglich eines Zuschusses über WerkRaum Stadt – werden planmäßig aus dem Budget des Kulturamts entnommen.

 

 

3.   Prozesse und Strukturen

Darüber hinaus gehende Beteiligungen seitens der Kulturförderung, des City-Managements, des Projekts Werkraum Stadt und der Stadtplanung waren nach jeweiligen Rücksprachen nicht möglich.

 

4.   Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

             ja, positiv*

             ja, negativ*

             nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

              ja*

              nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

 

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

 

 

5.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

              werden nicht benötigt

              sind vorhanden auf IvP-Nr.      

bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk  470090/25090010/529101 und müssen entsperrt werden.      

                    sind nicht vorhanden


Anlagen: