Betreff
Informationen zum Fahrplanwechsel 2023/2024 am 10. Dezember 2023
Vorlage
613/255/2023
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Einführung der CityLinie 299 mit E-Bussen

 

Nach einem erfolgreich durchgeführten Fördervorhaben und der Beschaffung von sieben Midi-E-Bussen und neun Ladepunkten wird die ESTW den Übergangsbetrieb der KlinikLinie zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 im Rahmen des beschlossenen Stufenkonzepts auf Stufe 2 CityLinie erweitern. Der Betrieb der KlinikLinie (Stufe 1) wird zu diesem Zeitpunkt eingestellt. Die CityLinie ist u.a. als Bestandteil des Verkehrskonzeptes zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der Innenstadt zu sehen und soll einen Beitrag zur Entlastung vom motorisierten Individualverkehr leisten. Insbesondere soll mit der Linie eine Verbindung zwischen Großparkplatz, Altstadt, Universitätskliniken und Zollhaus (für einen Umstieg zum Regionalverkehr Richtung Osten) geschaffen werden, siehe Anlage 1.

Die CityLinie wird an der Haltestelle Busbahnhof vordersten Bussteig 1 abfahren, hierzu werden die Haltestellenzuordnungen angepasst, siehe Anlage 2. Die Änderungen wurden mit den Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Forchheim abgestimmt. Der Schienenersatzverkehr (SEV) bleibt hiervon unberührt und fährt weiterhin im vorderen Bereich des Bussteigs 1 ab.

Die umwegigere Führung gegenüber Stufe 1 zwischen Großparkplatz und Martin-Luther-Platz resultiert aus der verfügbaren Durchfahrtshöhe der Bahnunterführung an der Münchener Straße, welche die neuen E-Busse aufgrund ihrer Höhe nicht befahren können.

Die Linie 299 verkehrt gegenläufig in einem 15 Minuten-Takt von Montag bis Freitag zwischen 5 und 20 Uhr, am Samstag von 9 bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr. Aus planerischer Sicht bedeutet dies für die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH (ESTW) eine wesentliche Leistungsmehrung zu dem bestehenden Angebot.

 

Einführung der WestLinie 298 mit Kleinbussen

 

Das im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss (UVPA) beschlossene Konzept der WestLinie 298 (siehe Beschluss 613/240/2023) wird ebenfalls zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 umgesetzt. Auf Anregungen im UVPA wurde durch die ESTW eine erweiterte Anbindung des Stadtteils Frauenaurach geprüft, welche mit positivem Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Die Führung der WestLinie 298 erfolgt somit über die Haltestellen Lindnerstraße, Zambellistraße, Großauweiher, Karauschenweg, An der Kapelle, Haundorfer Str., St. Michael, Westfriedhof, Frauenaurach Sportplatz, Brückenstraße, Elly-Heuss-Str. und wieder zurück über die Haltestelle Geisberg Ost bis zur Haltestelle Lindnerstraße, siehe Anlage 3. An der Verknüpfungshaltestelle Lindnerstraße besteht die Möglichkeit zum Umstieg auf die dort verkehrenden ESTW-Linien 280, 286, 287 und 293. Durch die Anbindung einiger Haltestellen in Frauenaurach wurde darüber hinaus der Umstieg auf die ESTW-Linie 281 bzw. fußläufig zu der Landkreislinie 201 geschaffen (Umstieg Haltestelle Geisberg Ost auf Haltestelle Am Herzogenauracher Damm).

 

Die Linie 298 verkehrt in einem 60 Minuten-Takt von Montag bis Freitag zwischen 5 und 20 Uhr, am Samstag von 9 bis 20 Uhr und sonn- und feiertags von 10 bis 16 Uhr.

Zusätzlich bleiben die bisherigen Fahrten der Linie 287 nach Kosbach-Häusling-Steudach bestehen. Außerhalb der Bedienzeiten der WestLinie 298 und zusätzlich von Montag- Freitag von 15:00 – 18:00 Uhr kommt darüber hinaus weiterhin die Rufbuslinie 287T zum Einsatz.

 

Bessere Anbindung von „In der Reuth“ mit den Linien 293 und 296

 

Insbesondere für eine bessere Anbindung des Klinikums am Europakanal fanden in den letzten Monaten Abstimmungen mit den Vertreter*innen des Klinikums, der Stadt Erlangen und der ESTW statt. Um den Mitarbeiter*innen fußläufig eine weitere Haltestelle in Nähe des Klinikums anzubieten, wird die neue Haltestelle Kraepelinstraße im Bereich In der Reuth geschaffen. Als Leistungsmehrung wird zudem in der morgendlichen Hauptverkehrszeit eine weitere Fahrt der Linie 293 die Haltestellen in In der Reuth anbinden. Dies ermöglicht neben der Linie 296 auch eine weitere direkte Anbindung für die dortigen Anwohner*innen in das Erlanger Zentrum.

 

Umbenennung von Haltestellen

 

Die im Rahmen der Vorlage 613/223/2023 dargestellten Haltestellenumbenennungen werden für den Fahrplanwechsel berücksichtigt.

 

Aktuelle Bezeichnung

Änderung zum Fahrplanwechsel Dez. 2023

(Büchenbach/ER) Bamberger Straße

(Büchenbach/ER) Mönauschule

(Büchenbach/ER) Nord

(Büchenbach/ER) Büchenbacher Anlage

(Büchenbach/ER) Westerwaldweg

(Büchenbach/ER) Heinrich-Kirchner-Schule

(Erlangen) Baumwollspinnerei

(Erlangen) Hauptfeuerwache

(Erlangen) Neuer Markt

(Erlangen) Neuer Markt / Rathaus

(Erlangen) Schillerstraße

(Erlangen) Marie-Therese-Gymnasium

(Erlangen) Technische Fakultät (Bussteig 1,2 in Egerlandstraße)

(Erlangen) Technische Fakultät / Wohnheim

(Erlangen) Siemens Med (Bussteig 1,2 in Allee am Röthelheimpark)

(Erlangen) Allee am Röthelheimpark

(Erlangen) Siemens Med (Bussteig 1,2 in Hartmannstraße)

(Erlangen) Hofmannstraße

(Erlangen) Kliniken/Maximiliansplatz

(Erlangen) Unikliniken/Maximiliansplatz

Sieglitzhof Nord

(Sieglitzhof) Zanderstraße

Tennenlohe Süd

(Tennenlohe) Am Wolfsmantel

 

Weitere Informationen zum Stadtverkehr

 

Die oben genannten Leistungsmehrungen zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 führen nicht nur zu einem höheren Fahrzeugbedarf, sondern auch zu weiteren nötigen Personalmehrungen im Bereich der Busfahrer*innen. Aktuell fahren die ESTW aufgrund der äußerst angespannten Personalsituation bereits ohne oben genannte Mehrungen Montag bis Freitag (Schule/Ferien) nach einem optimierten Fahrplan. In den letzten Monaten fanden daher nicht zuletzt auf Grund von zahlreichen Marketingmaßnahmen (z.B. Artikel in der ESTW-Kundenzeitschrift „Energie & Mehr“ und den Erlanger Nachrichten, Veröffentlichungen von Stellenanzeigen in Print- und digitalen Medien, …) vermehrt Vorstellungsgespräche statt, was auch dazu führte, dass in diesem Jahr bereits 18 neue Mitarbeiter*innen eingestellt werden konnten. Diese Einstellungen decken leider jedoch nur die aktuelle Fluktuation (Renteneintritte, Mutterschutz, interne Versetzungen, Todesfälle, Kündigungen, usw.) Somit fehlen leider trotz aller Initiativen nach wie vor Busfahrer*innen, um die normale Leistung und nun darüber hinaus noch die Leistungsmehrungen vollumfänglich und verlässlich abdecken zu können.

 

Es liegt leider, wie auch in anderen Berufszweigen und der ÖPNV-Branche, ein massiver Mangel an Fachkräften vor. Der immer größer werdende Leistungsdruck und die zusätzlichen Aufgaben, gerade im ÖPNV, führen dazu, dass der Beruf insbesondere für junge Menschen anscheinend nicht mehr attraktiv ist. Im Rahmen des neuen Tarifabschlusses wird insbesondere auf der Städteachse gehofft, wieder mehr Fahrpersonal für die Verkehrsunternehmen zu gewinnen.

 

Um weiterhin ein stabiles Angebot im Rahmen des aktuellen Fahrplans (Mo-Fr Schule und Ferien) inklusive der oben genannten Leistungsmehrungen zu ermöglichen, wird aktuell eine Optimierung der Fahrpläne für samstags sowie sonn- und feiertags durchgeführt. Ziel ist es, weiterhin ein attraktives und zuverlässiges Angebot für die Fahrgäste zu schaffen. Eine detaillierte Auflistung der Änderungen kann zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht angegeben werden, da sich das Konzept noch in der Bearbeitung befindet. Es sieht jedoch grob vor, dass die Takte auch am Wochenende vereinheitlicht und teilweise reduziert und optimiert werden, was aber durch eine Anpassung der parallel verkehrenden Buslinien relativiert wird, indem diese Linien zukünftig zeitlich versetzt fahren werden.

 

Ebenfalls werden aktuell noch kleinere Maßnahmen, z.B. Anschlüsse oder Fahrzeitanpassungen, basierend auf den Rückmeldungen von Fahrgästen oder den Orts- und Stadtteilbeiräten geprüft und die Einführung des kostenfreien Innenstadtbereichs ab 1. Januar 2024 betrieblich aufbereitet.

 

Die Erläuterung aller Maßnahmen und die detaillierten Fahrpläne werden (rechtzeitig) vor dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 in den Medien und auf der ESTW-Website veröffentlicht.

 

Linienänderungen bei der S-Bahn S1 bis S3

 

Zum 10.12.2023 ändern sich die Durchbindungen bei den Linien S1, S2 und S3. Das heißt, die einzelnen Linienäste werden am Nürnberger Hauptbahnhof anders verknüpft als bisher. Anlass für die betrieblichen Anpassungen bei der S-Bahn Nürnberg sind Veränderungen im bayerischen Regionalverkehr.

 

Die Linie S1 ist von Bamberg über Erlangen somit zukünftig direkt nach Neumarkt i.d.OPf. durchgebunden, anstatt wie bisher nach Hartmannshof. Somit übernimmt die Linie S1 ab dem Nürnberger Hauptbahnhof zum Fahrplanwechsel den bisherigen Linienast der S3.

Damit werden die zwei stark belasteten S-Bahn-Abschnitte Erlangen – Nürnberg und Nürnberg – Neumarkt zu einer durchgehenden Linie verknüpft. In Hinblick auf die Verspätungsanfälligkeit sind negative Auswirkungen zu erwarten und es ist mit einer zunehmenden Fahrplaninstabilität der S1 zu rechnen. Dies hat auch unmittelbare Einflüsse auf die Umsteigebeziehungen und -qualität zum Busverkehr, die bei einem verspätungsanfälligen Schienenverkehr zunehmend unattraktiv werden.

 

Neue Linienführungen:

 

S1 Bamberg – Erlangen – Nürnberg – Neumarkt i.d.OPf.

S2 Roth – Nürnberg – Hartmannshof

S3 Nürnberg – Altdorf

 

 

Bestehen bleiben die Linien:

 

S4 Nürnberg – Ansbach (- Dombühl)

S5 Nürnberg – Allersberg

S6 Nürnberg – Neustadt (Aisch)

 

Die Änderungen gehen zum Teil mit geänderten Abfahrtszeiten ab Nürnberg Hauptbahnhof und den östlich des Nürnberger Hauptbahnhofs liegenden S-Bahn-Abschnitten einher.

 

Vom 10.12.2023 bis 17.12.2023 kommt es aufgrund von Bauarbeiten (u.a. Bauarbeiten Eltersdorf) auf der S1 sowie den Regionalzügen zu Komplettausfällen und es wird stattdessen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Fahrpläne zum Schienenersatzverkehr werden bei der Verbindungsauskunft der DB berücksichtigt und können dort abgerufen werden.

 

Änderungen im Fernverkehr

 

Laut Informationen der DB wird das Fernverkehrsangebot zwischen Nürnberg und Leipzig ausgebaut. Die Intercity-Züge der Linie Karlsruhe-Stuttgart-Ansbach-Nürnberg fahren zukünftig fünfmal pro Tag und Richtung z.B. zwischen Erlangen, Bamberg, Lichtenfels, Kronach, Saalfeld, Jena und Leipzig umsteigefrei mit modernen Intercity-Doppelstockzügen.

 

-       Abfahrt der Züge in Richtung Nürnberg-Karlsruhe in Erlangen: 11:20, 13:20, 15:20, 17:20 und 19:20 Uhr

-       Abfahrt der Züge in Richtung Jena-Leipzig in Erlangen: 10:38, 12:38, 14:38, 16:36 und 18:38 Uhr

-       Abfahrt nächtlicher Intercity aus Leipzig in Erlangen: 4:43 Uhr

 

Diese Züge bieten außerdem gute ICE-Anschlüsse z.B. in Nürnberg nach München. Darüber hinaus wird das ICE-Angebot zwischen München – Nürnberg – Berlin durch Sprinter ohne Halt in Erlangen weiter verdichtet.

 

Da der Fernverkehr und internationale Güterzüge Vorrang gegenüber dem Regionalverkehr haben, sind negative Auswirkungen auf RE- und S-Bahnverkehr bei etwaigen Verspätungen nicht ausgeschlossen. So muss dieser bekanntlich zwischen Eltersdorf und Fürth eine gemeinsame Gleistrasse nutzen, da der Verschwenk S-Bahn mit eigenem Gleiskörper nicht realisiert werden konnte. Darüber hinaus führen Verspätungen der S-Bahn auf der eingleisigen Streckenführung zwischen Fürth und Nürnberg in der Regel auch zu Störungen für die Gegenrichtung.

 

Sollte sich daher zeigen, dass die Fahrplanstabilität der S-Bahn und des RE-Verkehrs sich deutlich verschlechtert, wäre zukünftig eine Taktverdichtung im Busverkehr zwischen Nürnberg und Fürth zu erwägenswert.

 


Anlagen:

Anlage 1: CityLinie 299 Linienverlauf

Anlage 2: Haltestellenlageplan Busbahnhof ab 10.12.2023

Anlage 3: WestLinie 298 Linienverlauf