- Dem vorliegenden Bedarfsnachweis für
den Neubau der Unterkunft für die Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt im
Zuge der Realisierung des Masterplans auf der Hauptfeuerwache an der
Äußeren Brucker Straße u.a. mit Fahrzeughallen, Umkleide-, Spind- und Sanitärbereiche,
Büros, Werkstätten und einem Aufenthaltsbereich wird gemäß DABau 5.3
zugestimmt.
- Die Verwaltung wird beauftragt, die weiteren Planungsschritte zu veranlassen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln in Höhe von 180.000 Euro in die Haushaltsberatungen einzubringen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Durch den Neubau der Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Erlangen-Stadt auf der Hauptfeuerwache im Rahmen der Umsetzung des Masterplans kann die hervorragende Sicherheitsarchitektur der gemeinsamen Sicherstellung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung durch die Ständige Wache und die FF Erlangen-Stadt für die Sicherheit der Menschen in der Stadt auch zukünftig zielführend fortgeführt werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
2.1 Grundsätzliches
Der zentrale Standort der Hauptfeuerwache
ist für das Stadtgebiet Erlangen und damit die Erreichbarkeit der verschiedenen
Stadtteile innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist, der Lage zur Innen-/Altstadt,
dem Bereich der Universitätskliniken und der unmittelbaren Autobahnanbindung
bereits in den 1950er Jahren sehr gut gewählt worden. Durch den Schluss des
Adenauerrings hat sich u.a. die Erreichbarkeit der Neubaugebiete im
Büchenbacher Westen verbessert. Die im Raum stehende Querung des Regnitzgrundes
im Zusammenhang mit dem Neubau der Strecke für die Stadt-Umland-Bahn verbessert
darüber hinaus nochmals die grundsätzliche Erreichbarkeit des Erlanger Westens.
Wie bereits mit dem Bedarfsbeschluss im Jahr
2019 ausgeführt, soll auch zukünftig im Stadtgebiet Erlangen neben den
Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehren in den verschiedenen Stadtteilen mit
einer Feuerwache mit hauptamtlichen Einsatzkräften, der Hauptfeuerwache gearbeitet werden. Das
Arbeiten mit einer Hauptfeuerwache spart logistischen Aufwand und immense
Finanzmittel für eine zweite Feuerwache und dort zusätzlich benötigtes Personal
und zusätzlich benötigte Technik ein.
Ein kompletter – mit sehr hohen Kosten verbundener - Neubau der Hauptfeuerwache an einem neuen
Standort ist aufgrund des derzeit optimalen Standorts, fehlender ausreichend
großer Fläche mit ähnlich guter Anbindung und durch die schrittweise
Entwicklung der Hauptfeuerwache nicht sinnvoll.
Die Stadt Erlangen wächst mit
Neubauten, wie den verschiedenen Gebäuden der Universitätsklinik mit großen
Bettenkapazitäten, den Forschungseinrichtungen, neuen Lehrstühlen der FAU, dem
Siemens Campus mit den verschiedenen Bauabschnitten im Erlanger Süden, neuen
Wohngebieten etc. mit daraus resultierenden neuen Gefahrenschwerpunkten stetig
weiter. Für alle diese Bereiche hat die Feuerwehr Erlangen den Brandschutz und die
technische Hilfeleistung zu gewährleisten. So wurde in den letzten Jahren die
Zuständigkeit für die Sicherstellung des Brandschutzes für die Firma Siemens im
Bereich Siemens-Healthineers (neue Unternehmenszentrale; Med.-Fabrik; etc.) und
den neu entstehenden Siemens Campus sowie für die Firma Framatome übernommen.
Bei zwischenzeitlich über 115.000 Einwohnern, über 100.000 Arbeitsplätzen, über
60.000 Einpendlern bei nur 15.000 Auspendlern und ca. 40.000 Studierenden
befinden sich an Werktagen über 180.000 Menschen im Stadtgebiet. Mit diesen
Entwicklungen und auf Basis dieser zeitgleich über 180.000 Menschen in der
Stadt muss das größte Sicherheitsunternehmen der Stadt Erlangen, die Feuerwehr,
Schritt halten.
Auf der Hauptfeuerwache versehen die
hauptamtlichen Kräfte der Ständigen Wache und die ehrenamtlich Aktiven der
Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt in hervorragender Zusammenarbeit ihren
gemeinsamen Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.
Die Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt wird bis zu 100 Mal im Jahr alarmiert, um gemeinsam mit der Ständigen Wache
zu einer Schadenslage auszurücken, Sonderfahrzeuge nachzuführen oder die -
aufgrund eines Einsatzes - verwaiste Hauptfeuerwache für eventuelle
Paralleleinsätze – oft über viele Stunden - zu besetzen. In der Freiwilligen
Feuerwehr Erlangen-Stadt versehen derzeit knapp 70 Aktive und über 20
Jugendfeuerwehrler/-innen in dem im Jahr 2008 erbauten Gerätehaus ihren
ehrenamtlichen Dienst.
2.2 Umsetzung des Masterplans
Seit März dieses Jahres wird unter der
Leitung des Amtes für Gebäudemanagement gemeinsam mit Planungsbüros u.a. für
Objektplanung, Tragwerksplanung, Brandschutz und Technische Gebäudeausrüstung,
dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie weiteren städtischen
Dienststellen gemäß des Bedarfsbeschlusses aus dem Jahr 2019 intensiv an der
Realisierung des Masterplans (siehe Anlage) gearbeitet. Derzeit befinden sich
die Planungen für die jeweils dreigeschossigen Gebäudeteile A, B1 und D
(Gebäudeteile A und D mit zusätzlicher Unterkellerung) in der Leistungsphase
(LPH) 2, der Vorentwurfsplanung. Mit den vorhandenen Finanzmitteln und der Haushaltsmittelnachmeldung
der Verwaltung sollen – vorbehaltlich
der Bewilligung - die Planungen bis zur LPH 4 (Genehmigungsplanung) fortgeführt
werden.
Im Zuge der Grundlagenermittlung der Tragwerksplanung
wurde festgestellt, dass die vorgesehene Aufstockung der Fahrzeughalle (Bauteil
D) mit den Stellplätzen 13 bis 20 nicht realisiert werden kann. Nach Prüfung
der Bestandsstatik aus dem Jahr 2005 wurde zwar, wie bisher angenommen, damals
eine Aufstockungsoption berücksichtigt, allerdings wurden die getroffenen
Lastannahmen für das zusätzliche Geschoss aus heutiger Sicht deutlich zu gering
bemessen und selbst mit einer Leichtbaukonstruktion ohne Photovoltaik und
Dachbegrünung ist eine Aufstockung nicht realisierbar. Die daraufhin
angestellten, intensiven Überlegungen der Tragwerksplaner, das Tragwerk des
Bauteils D zu ertüchtigen, blieben nicht zuletzt auf Grund des unmittelbar am
Gebäude entlang geführten Hauptabwasserkanals erfolglos. Eine Ertüchtigung der
Fundamente (Bohrpfähle) und der Hallenkonstruktion ist auch mit größtem
baulichem und damit auch finanziellem Aufwand nicht möglich.
Der weiteren Vorentwurfsplanung musste
deshalb der Abbruch und Neubau des Bauteils zu Grunde gelegt werden. Dies
wiederum hat jedoch umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung der Standsicherheit
des Gebäudeteils E während des Abbruchs zu Folge.
2.3 Neubau der Unterkunft der Freiwilligen
Feuerwehr Erlangen-Stadt
Der vorgenannte Sachverhalt, aber vor allem
aufgrund der Tatsache, dass der derzeitige Unterkunftsbereich der FF
Erlangen-Stadt aus allen Nähten platzt sowie die Chance, dass mit einem Neubau
weitere zwei dringend benötigte Stellplätze für Großfahrzeuge geschaffen werden
können, soll das Gebäudeteil E gemeinsam mit dem Gebäudeteil D neu gebaut
werden.
Die Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt hat
unterdessen so viele ehrenamtlich Aktive und Jugendfeuerwehrler/-innen, dass
die vorhandenen Räumlichkeiten (Spind- und Umkleidebereiche für männliche und
weibliche Einsatzkräfte und für die Jugendfeuerwehrler/-innen;
Aufenthaltsbereich etc.) nicht mehr ansatzweise ausreichen. Derzeit können –
trotz weiterer zahlreicher Anfragen – aufgrund der bestehenden Raumsituation
leider keine weiteren Aktiven mehr aufgenommen werden. Die eingeschossige
Unterkunft der FF Erlangen-Stadt ist weder erweiterbar noch aufstockbar.
Der dreigeschossige Neubau bietet die große
Chance, durch die Schaffung der notwendigen Räumlichkeiten (Raumprogramm siehe
Anlage) unser bestehendes System gemeinsam mit Ständiger Wache und FF
Erlangen-Stadt auch in den nächsten Jahrzehnten in der bewährten Form
fortführen zu können. Neben dem Neubau der derzeit im Bauteil E befindlichen
Schreinerei und der Feuerlöscherwerkstatt können noch zwei weitere Stellplätze
für Großfahrzeuge gebaut werden, um auch zukünftig alle Einsatzfahrzeuge
adäquat und normgerecht unterbringen zu können. Für die beiden Stellplätze wird
vom Freistaat Bayern ein Zuschuss in Höhe von 418.000 Euro erwartet. Die FF
Erlangen-Stadt besetzt auch in den Nachtstunden die Hauptfeuerwache, wenn sich
die Ständige Wache im Einsatz befindet, um eventuelle Paralleleinsätze
abzudecken. D.h. die Kameraden/-innen befinden sich gegebenenfalls über viele
Stunden auf der Hauptfeuerwache, gehen aber trotzdem am nächsten Morgen wieder
ihrer primären Berufstätigkeit nach. Hierfür soll neben der größeren
Dimensionierung von Umkleide-, Spind-, Aufenthalts- und Bürobereich eine
Ruheraummöglichkeit – um zukünftig hierfür keine Feldbetten mehr in der
Fahrzeughalle aufbauen zu müssen - für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr
geschaffen werden.
Mit dem Neubau des Gebäudeteils D soll auf
dem Stellplatz 20 eine – bisher noch nicht vorhandene - Waschhalle für die
Reinigung der Großfahrzeuge gebaut werden, um die Fahrzeuge zukünftig nicht
mehr im Freien reinigen zu müssen. Diese Waschhalle muss breiter ausgelegt
sein, als ein normaler Stellplatz. Wenn man wie bisher und dringend notwendig
wieder acht Stellplätze (inkl. der Waschhalle, die auch als Stellplatz genutzt
werden soll) im Neubau des Bauteils D unterbringen möchte, kann die Waschhalle
nur dann in erforderlicher Breite gebaut werden, wenn durch den Neubau des
Bauteils E dessen Gebäudetrennwand nach Süden versetzt werden kann.
Im Falle der Bestandserhaltung des Bauteils
E wären umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen zur Erhaltung der Standsicherheit
während Abbruch und Neubau des Bauteils D sowie zur Herstellung der
Brandabschnitte erforderlich. Insbesondere das Unterfangen des nicht
unterkellerten Bauteils E und zusätzliche Konstruktionen zur Aussteifung im
Bestand lösen Planungs- und Baukosten in geschätzter Höhe von mindestens
160.000 € aus. Darüber hinaus wäre der Zugang zu den neuen Fahrzeughallen im
Bauteil D aus dem jetzigen Spind- und Umkleidebereichen deutlich schwieriger,
was im Alarmfall wertvolle Zeit kosten würde.
Nachdem die Bauteile D und E in einem ersten
Bauabschnitt neu gebaut werden sollen, können in dem dann neuen und größeren
Bauteil E während der im zweiten Schritt geplanten Bauphase der Bauteile A und
B1 durch die Nutzung der neuen Stellplätze und der neuen Räumlichkeiten mehr
Bereiche aus dem abgerissenen Verwaltungsgebäude untergebracht werden, wofür es
dann keiner Containerlösung bedarf und damit weitere Kosten eingespart werden.
Das Ziel ist es, das neue Gebäudeteil E
vergleichbar den Bauteilen A, B1 und D ebenfalls bis zur LPH 4 zu planen.
Hierfür werden Planungsmittel in Höhe von 180.000 Euro benötigt.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Vorbehaltlich der Beschlussfassung und der Haushaltsmittelnachbewilligung
10/2023 Beauftragung Planungsleistung über Nachträge zu bestehenden Verträgen
bis 01/2024 Grundlagenermittlung und Vorentwurfsplanung LPH 1 und 2
mit Beschlussfassung nach DaBau 5.4
bis 12/2024 Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung LPH 3 und 4
mit Beschlussfassung nach DaBau 5.5
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den
Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist
bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine
Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Das Ergebnis der Grobkostenermittlung ohne konkrete Planung kann zum
derzeitigen Zeit-punkt nur mit einer Genauigkeit von +/- 30% ermittelt werden.
Auf Grundlage des vorliegenden Raumprogramms anhand von BRI-/BGF-Werten von
Vergleichsprojekten liegt der Kostenrah-men bei voraussichtlich 2.690.100 € bis
4.995.900 €.
Vom Freistaat Bayern wird für die beiden Stellplätze ein Zuschuss in Höhe von 418.000 Euro erwartet.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Um den Neubau der Unterkunft der
Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt (Gebäudeteil E) bis zur LPH 4 planen zu
können, werden für das kommende Haushaltsjahr Finanzmittel in Höhe von 180.000
Euro benötigt.
Anlagen: Lageplan, Raumprogramm