Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die bewährte
Kooperation zwischen Stadtjugendamt und der GGFA AöR, die zum 01.01.2023 in den
städtischen Eigenbetrieb „Erlanger Jobcenter“ EJC überführt wurde, wurde auch
im Jahr 2023 weitergeführt.
Das Stadtjugendamt
beauftragte die GGFA (das EJC hat den Auftrag nahtlos übernommen) zum
01.10.2022 mit der Durchführung des Projektes „Jugend Stärken Brücken in die
Eigenständigkeit“ (JUST BEst). Es richtet sich an besonders benachteiligte
Jugendliche und junge Volljährige bis 26 Jahren, die vom bestehenden System der
Hilfsangebote für den Übergang in den Beruf nicht profitieren oder den Zugang
zu den Unterstützungsleistungen nicht aus eigenem Antrieb finden.
Die Zielgruppe wird
intensiv dabei unterstützt Zugang zum Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt oder dem
passenden Förderangebot zu finden. Es findet dabei eine enge Zusammenarbeit mit
der örtlichen Jugendhilfe statt. Das Angebot richtet sich an alle oben
genannten Personen im Stadtgebiet Erlangen, unabhängig von ihrer
Rechtkreiszugehörigkeit.
Neue Förderansätze
sind die Intensivierung der Übergangsbegleitung von Careleavern und die
Unterstützung der Verbesserung des Zugangs zum Wohnungsmarkt.
Nachfolgend ein
Überblick über Zahlen und Daten des Projektbetriebs im Auswertungszeitraum vom
01.01.2023 – 30.06.2023.
Inhaltliche Ausrichtung
Das Projekt JUST
BEst beinhaltet für die Zielgruppe bis 26 Jahren die Projektbausteine:
·
Aufsuchende
soziale Arbeit:
Niederschwelliger Ansatz für eine schwer erreichbare Zielgruppe zur Klärung
weiteren Bedarfs, Elternarbeit, etc.
·
Clearing:
Kurzfristige Beratung, optional mit dem Ziel Überführung in das Casemanagement.
·
Casemanagement:
Längerfristig angelegte sozialpädagogische Beratung und Begleitung am EJC
Standort Alfred-Wegener-Straße.
Personelle Ressourcen
Das im Projekt
eingesetzte Personal besteht aus fünf Sozialpädagog*innen im Umgang von 2,43
VZÄ = 94,7h.
Zusätzlich wurde
eine kommunale Koordinationsstelle eingerichtet, die durch die
Abteilungsleitung 513 Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit und Abteilungsleitung
Maßnahmen und Projekte der Arbeitsförderung EJC mit jeweils 7h umgesetzt wird.
Projektumsetzung in 2023
·
Wie
in den vergangenen Jahren der Durchführung der Vorgängerprojekte liegen bei den
Teilnehmenden multiple Hemmnislagen vor.
·
Hohe
Zahl freiwillig kommender Teilnehmende.
·
Die
Arbeit im Projekt ist keine reine Beratungsarbeit, sondern begleitet aktiv bis
in die Behörden und sonstigen zuständigen Stellen und auch Betriebe.
·
Der
niederschwellige konzeptionelle Ansatz führt zu einer hohen Akzeptanz bei der
Zielgruppe.
·
Trotz
Niedrigschwelligkeit verweisen die Ergebnisse der Vermittlung in den
Arbeitsmarkt auf einen hohen Output und zeigen damit die Wirksamkeit und
Passgenauigkeit des Angebots.
·
Die
Koordinationsstelle bearbeitet derzeit die Zielstellungen Vernetzung zu den
Fachkräften Careleaver, Umsetzung des kommunalen Konzeptes Jugendberufsagentur,
Mitwirkung an kommunalen Arbeitskreisen im Bereich Übergang und
Berufsorientierung, Vernetzung mit Fachkräften sozialpädagogischer Dienst des
Wohnungsamtes.
Daten zu JUST BEst Stand 30.06.2023
- Die Sollplatzzahl beträgt 75 Plätze. Insgesamt sollen mit dem
Projekt (Laufzeit bis 31.12.2027) mindestens 410 junge Menschen
unterstützt werden. Die derzeitige Belegung (Stand 19.07.2023) beträgt 129
Teilnehmende.
- Teilnehmende gesamt: 152
(gezählt werden alle Personen, die im Zeitraum 01.10.2022 – 30.06.2023 entweder eingetreten, ausgetreten oder ein – und ausgetreten sind).
37,5 % = 57 weiblich
62,5 % = 95 männlich
- Altersspanne: 14 bis 26 Jahre
Durchschnittsalter: 18 Jahre
- Die durchschnittliche Teilnahmedauer betrug im 10 Monate
- Anteil der Teilnehmenden mit Migrationshintergrund 95 TN = 62,5 %
- Teilnehmende im SGB II 29, kein SGB II 123
- Schulabschlüsse der Teilnehmenden bei Eintritt:
86,2 % aller Teilnehmenden kommen aus den Mittelschulen.
54,0 % der Teilnehmenden haben keinen Schulabschluss.
Ohne Schulabschluss: 54,0
% (82 TN)
Mittelschulabschluss: 25,0 % (38 TN)
Quali: 7,2 % (11 TN)
Mittlere Reife / Realschule : 9,9 % (15 TN)
Fachhochschulreife 1,3 % (2 TN)
Abitur: 1,3 % (2 TN)
Förderschule : 1,3 % (2 TN)
Darunter waren 3 Teilnehmende, bei denen bei Eintritt ein
Ausbildungsabbruch stattfand, oder bei denen es darum ging den
Ausbildungsabbruch zu verhindern.
Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen,
oder Fachdiensten:
ASD, Jugendhilfe im
Strafverfahren Stadt Erlangen + Landkreis ERH, Suchtberatung,
Schuldnerberatung, Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS), Jugendmigrationsdienst
(JMD),KoKi-Frühe Hilfen, ambulante erzieherische Hilfen, Betreuer,
Berufsberatung Agentur für Arbeit, EJC (Fallmanagement +
Leistungssachbearbeitung), Erlanger Mittelschulen, Obdachlosenhilfe der
Diakonie, Institutsambulanz der Bezirksklinik Erlangen, Kinder- und
Jugendpsychiatrie Uniklinik Erlangen
Typische Problemlagen der Teilnehmenden:
Fehlende
Qualifikation / fehlender Schulabschluss, gesundheitliche Probleme, Delinquenz,
Sucht, Schulden, prekäre Wohnverhältnisse / Obdachlosigkeit, sprachliche
Defizite, familiäre Probleme, soziales Umfeld, soziale Exklusion,
alleinerziehend.
Anlagen: Projektflyer JUST BEst.pdf