Betreff
Jugend Stärken: Brücken in die Eigenständigkeit - Tätigkeitsbericht
Vorlage
513/010/2023
Aktenzeichen
V/513
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die bewährte Kooperation zwischen Stadtjugendamt und der GGFA AöR, die zum 01.01.2023 in den städtischen Eigenbetrieb „Erlanger Jobcenter“ EJC überführt wurde, wurde auch im Jahr 2023 weitergeführt.

Das Stadtjugendamt beauftragte die GGFA (das EJC hat den Auftrag nahtlos übernommen) zum 01.10.2022 mit der Durchführung des Projektes „Jugend Stärken Brücken in die Eigenständigkeit“ (JUST BEst). Es richtet sich an besonders benachteiligte Jugendliche und junge Volljährige bis 26 Jahren, die vom bestehenden System der Hilfsangebote für den Übergang in den Beruf nicht profitieren oder den Zugang zu den Unterstützungsleistungen nicht aus eigenem Antrieb finden.

Die Zielgruppe wird intensiv dabei unterstützt Zugang zum Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt oder dem passenden Förderangebot zu finden. Es findet dabei eine enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Jugendhilfe statt. Das Angebot richtet sich an alle oben genannten Personen im Stadtgebiet Erlangen, unabhängig von ihrer Rechtkreiszugehörigkeit.

Neue Förderansätze sind die Intensivierung der Übergangsbegleitung von Careleavern und die Unterstützung der Verbesserung des Zugangs zum Wohnungsmarkt. 

Nachfolgend ein Überblick über Zahlen und Daten des Projektbetriebs im Auswertungszeitraum vom 01.01.2023 – 30.06.2023. 

 

Inhaltliche Ausrichtung

Das Projekt JUST BEst beinhaltet für die Zielgruppe bis 26 Jahren die Projektbausteine:

·         Aufsuchende soziale Arbeit:
Niederschwelliger Ansatz für eine schwer erreichbare Zielgruppe zur Klärung weiteren Bedarfs, Elternarbeit, etc.

·         Clearing:
Kurzfristige Beratung, optional mit dem Ziel Überführung in das Casemanagement.

·         Casemanagement:
Längerfristig angelegte sozialpädagogische Beratung und Begleitung am EJC Standort Alfred-Wegener-Straße.

Personelle Ressourcen

Das im Projekt eingesetzte Personal besteht aus fünf Sozialpädagog*innen im Umgang von 2,43 VZÄ = 94,7h.

Zusätzlich wurde eine kommunale Koordinationsstelle eingerichtet, die durch die Abteilungsleitung 513 Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit und Abteilungsleitung Maßnahmen und Projekte der Arbeitsförderung EJC mit jeweils 7h umgesetzt wird.


Projektumsetzung in 2023

·         Wie in den vergangenen Jahren der Durchführung der Vorgängerprojekte liegen bei den Teilnehmenden multiple Hemmnislagen vor.

·         Hohe Zahl freiwillig kommender Teilnehmende.

·         Die Arbeit im Projekt ist keine reine Beratungsarbeit, sondern begleitet aktiv bis in die Behörden und sonstigen zuständigen Stellen und auch Betriebe.

·         Der niederschwellige konzeptionelle Ansatz führt zu einer hohen Akzeptanz bei der Zielgruppe.

·         Trotz Niedrigschwelligkeit verweisen die Ergebnisse der Vermittlung in den Arbeitsmarkt auf einen hohen Output und zeigen damit die Wirksamkeit und Passgenauigkeit des Angebots.

·         Die Koordinationsstelle bearbeitet derzeit die Zielstellungen Vernetzung zu den Fachkräften Careleaver, Umsetzung des kommunalen Konzeptes Jugendberufsagentur, Mitwirkung an kommunalen Arbeitskreisen im Bereich Übergang und Berufsorientierung, Vernetzung mit Fachkräften sozialpädagogischer Dienst des Wohnungsamtes.

 

Daten zu JUST BEst Stand 30.06.2023

  • Die Sollplatzzahl beträgt 75 Plätze. Insgesamt sollen mit dem Projekt (Laufzeit bis 31.12.2027) mindestens 410 junge Menschen unterstützt werden. Die derzeitige Belegung (Stand 19.07.2023) beträgt 129 Teilnehmende.
  • Teilnehmende gesamt: 152
    (gezählt werden alle Personen, die im Zeitraum 01.10.2022 – 30.06.2023 entweder eingetreten, ausgetreten oder ein – und ausgetreten sind).

37,5 % = 57 weiblich

62,5 % = 95 männlich

  • Altersspanne: 14 bis 26 Jahre

Durchschnittsalter: 18 Jahre

  • Die durchschnittliche Teilnahmedauer betrug im 10 Monate
  • Anteil der Teilnehmenden mit Migrationshintergrund 95 TN = 62,5 %
  • Teilnehmende im SGB II 29, kein SGB II 123
  • Schulabschlüsse der Teilnehmenden bei Eintritt:

86,2 % aller Teilnehmenden kommen aus den Mittelschulen.

54,0 % der Teilnehmenden haben keinen Schulabschluss.

Ohne Schulabschluss:                                                                   54,0 % (82 TN)

Mittelschulabschluss:                                                                               25,0 % (38 TN)

Quali:                                                                                                                    7,2 % (11 TN)

Mittlere Reife / Realschule          :                                                                9,9 % (15 TN)

Fachhochschulreife                                                                                         1,3 % (2 TN)

Abitur:                                                                                                                  1,3 % (2 TN)

Förderschule     :                                                                                               1,3 % (2 TN)

Darunter waren 3 Teilnehmende, bei denen bei Eintritt ein Ausbildungsabbruch stattfand, oder bei denen es darum ging den Ausbildungsabbruch zu verhindern.

 

Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen, oder Fachdiensten:

ASD, Jugendhilfe im Strafverfahren Stadt Erlangen + Landkreis ERH, Suchtberatung, Schuldnerberatung, Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS), Jugendmigrationsdienst (JMD),KoKi-Frühe Hilfen, ambulante erzieherische Hilfen, Betreuer, Berufsberatung Agentur für Arbeit, EJC (Fallmanagement + Leistungssachbearbeitung), Erlanger Mittelschulen, Obdachlosenhilfe der Diakonie, Institutsambulanz der Bezirksklinik Erlangen, Kinder- und Jugendpsychiatrie Uniklinik Erlangen

 

Typische Problemlagen der Teilnehmenden:

Fehlende Qualifikation / fehlender Schulabschluss, gesundheitliche Probleme, Delinquenz, Sucht, Schulden, prekäre Wohnverhältnisse / Obdachlosigkeit, sprachliche Defizite, familiäre Probleme, soziales Umfeld, soziale Exklusion, alleinerziehend.

 


Anlagen: Projektflyer JUST BEst.pdf