1. Der
Sachbericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
2. Die
im Rahmen der Verkehrskonzeptes zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der
Straßenachse Neue Straße getroffenen Maßnahmen werden aufrecht erhalten bis die
bauliche Veränderung des Straßenraums ansteht.
3. Die
Verwaltung wird beauftragt, die Planungen für die Umgestaltung in das
Arbeitsprogramm 2025 aufzunehmen und die entsprechenden Ressourcen anzumelden,
um die erforderlichen planerischen Schritte einzuleiten.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Entsprechend
dem o.g. Beschluss 613/107/2021 wurde der Beobachtungszeitraum der
Verkehrsmaßnahmen in der Neuen Straße verlängert, um von Coronaauswirkungen
unbeeinflusste Ergebnisse zu generieren.
In
regelmäßigen Abständen wurde die Entwicklung des Verkehrs mit Hilfe von
Verkehrserhebungen an den Standorten Palmstraße/Spardorfer Straße,
Maximiliansplatz und Henkestraße/Werner-von-Siemens-Straße erfasst und
analysiert.
Um einen
Vorher-Nachher-Vergleich ziehen zu können, wurde vor der Umsetzung der Maßnahme
die Verkehrsbelastung an den oben genannten Stellen Ende Juli 2019 erhoben.
Weitere Verkehrserhebungen folgten nach Umsetzung der Maßnahme im September
2019, November 2019, Februar 2020, Juni 2020, September 2020, Juli 2021,
November 2022, September 2023 sowie im Januar
2024.
Seit
Einführung der Maßnahme hat sich die Verkehrsbelastung an allen Achsen stetig
verringert. So reduzierte sich der Verkehr insgesamt an allen vier Achsen
(Spardorfer Straße, Neue Straße, Henkestraße und Werner-von Siemens-Straße)
gemäß der letzten Erhebung im Januar 2024 im Vergleich zu den Erhebungen im
Jahr 2019 in Summe um 31 % (vgl. Anlage 1). Ein leichter Anstieg ist an der
Werner-von-Siemens-Straße zu verzeichnen, d.h. die Verkehrslenkung auf diese
Achse gelingt zunehmend. Ein kurzzeitiger Anstieg wurde im Bereich Spardorfer
Str. / Essenbacher Str. im Herbst 2023 gemessen. Dieser war auf
Ausweichverkehre aufgrund der Straßensperrung der St 2240 in Uttenreuth
zurückzuführen. Die danach erfolgte Zählung im Januar 2024 zeigte erneut einen
Rückgang der Verkehrsmenge an diesem Querschnitt gegenüber 2019.
Die aus
dem Verkehrsmodell der Stadt Erlangen prognostizierte Verkehrsentwicklung, dass
sich keine relevanten Mehrbelastungen auf den parallelen Straßen zur Neuen
Straße aufgrund der „unechten Einbahnstraße“ ergeben, wurden somit bestätigt.
Überraschend ist vielmehr, dass der Verkehr auf allen Achsen zurückging. Dies
bestätigt die Erkenntnis aus vielen Projekten anderer Städte, dass bei
Änderungen im Verkehrssystem der Verkehr häufig „verdunstet“, anstatt sich 1:1
auf andere Straßen zu verlagern.
Insgesamt kann mit Blick auf die
Verkehrserhebungen zum gegenwärtigen Stand festgestellt werden, dass die Ziele
des Verkehrskonzeptes zur Reduzierung der Innenstadt, die aus dem Verkehrsentwicklungs-
und Mobilitätsplan 2030 abgeleitet wurden, mit den oben aufgeführten Maßnahmen
sowie punktuellen Anpassungen im Umfeld der Straßenachse Neue Straße erreicht
wurden.
Diese
bestehen insbesondere in:
- der
Entlastung der Innenstadt vom motorisierten Durchgangsverkehr,
- der
Bündelung dieses Verkehrs auf den hierfür vorgesehenen Hauptverkehrsstraßen,
- keiner
Mehrbelastungen durch MIV an der Essenbacher Str. / Spardorfer Str.,
- der
Minimierung der Lärm- und Schadstoffemissionen entsprechend der Umweltschutzziele
und geltenden Richtlinien,
- einer
Verbesserung der Verkehrssituation für Verkehrsmittel des Umweltverbundes in
der Neuen Straße.
Der
Verkehr in der Neuen Straße hat zwar deutlich abgenommen, allerdings ist eine
kontinuierliche Zunahme der illegalen Durchfahrten in Fahrtrichtung West zu
beobachten. In den kommenden Jahren sind daher zusätzliche Maßnahmen zu
erwägen, um diese Entwicklung aufzuhalten.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Aufbauend
auf diesen Ergebnissen kann nun mit der Stufe 2 des 2018 beschlossenen
Stufenkonzeptes (613/190/2018/2) begonnen werden:
Ziel
hierbei sollte eine abschnittsweise Straßenneugestaltung in der Straßenachse
Neue Straße / Katholischer Kirchenplatz / Maximiliansplatz / westliche
Hindenburgstraße zwischen dem Martin-Luther-Platz und der Bismarckstraße sein,
die eine deutliche städtebauliche Aufwertung mit sich bringt.
Das
gestalterische Potential dieser Straße wurde bisher nicht ausgeschöpft. Mit dem
bisherigen Verkehrsaufkommen war der Straßenraum unattraktiv und lud nicht zum
Aufenthalt ein. Die Reduzierung des Verkehrs in den vergangenen Jahren hat sich
bereits positiv auf die Aufenthaltsqualität ausgewirkt.
In dem
Straßenraum wurden in den letzten Jahren bereits etliche Fassadensanierungen
über das Kommunale Fassadenprogramm finanziell unterstützt. Hier befinden sich
mehrere Gastronomiebetriebe und Dienstleister. Nach Einschätzung der Verwaltung
ist die Bereitschaft der Anlieger*innen vorhanden, an einer Neugestaltung des
Straßenraums mitzuwirken.
Eine
Aufwertung des gesamten Straßenzuges mit Straßenbäumen ist unter Beachtung des
Straßenraumprofils und des Leitungsbestands hinsichtlich der Aufwertung der
Erlanger Altstadt und der Verbesserung des Stadtklimas anzustreben.
Die
Planungsschritte, die begleitende Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit
sowie die Abstimmung mit dem Universitätsklinikum für die Straßenneugestaltung
sind aufwändig und bedürfen eines mehrjährigen Prozesses bis zur baulichen
Umsetzung, der nach gegenwärtigem Stand frühestens ab dem Jahr 2027 erfolgen
kann. Ein Beginn der konkreten Planung mit einer entsprechenden Ausschreibung
ist, vorbehaltlich zur Verfügung stehender finanzieller und personeller Mittel,
frühestens 2025 möglich. Erst zu diesem Zeitpunkt werden fachliche
Fragestellungen behandelt und mit der Öffentlichkeit abgestimmt werden können.
Die Verwaltung wird den Ausschuss fortlaufend über die Planungsfortschritte
informieren.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Die
weiteren Schritte sind:
2024: Aufnahme der Planung
für die Achse Neue Straße in das Arbeitsprogramm
2025 und Mittelanmeldung für 2025
2025 / 2026: Beteiligungsprozess und Planung mit den Akteuren vor Ort
(Universitätsklinikum etc.)
2027 ff : Umsetzung in
Bauabschnitten
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung
aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative
Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung
vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Der Straßenraum Neue Straße/Hindenburgstraße zwischen Martin-Luther-Platz und Bismarckstraße gehört zum Sanierungsgebiet „Nördliche Altstadt“ sowie „Erlanger Neustadt und Teile des Lorlebergplatzes“. Eine Förderung von Baumaßnahmen über das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm ist grundsätzlich möglich.
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Anlage 1: Ergebnisse der Verkehrserhebungen von 7/2019 bis 1/2024