"Klimaresilienz und Denkmalpflege"
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Kommunales Denkmalkonzept mit der Themensetzung „Klimaresilienz und Denkmalpflege“ für den Bereich des denkmalgeschützten Ensembles „Altstadt/ Neustadt Erlangen“ zu erstellen.
Der Ausschuss billigt die Beauftragung eines Fachplanungsbüros und die unter 5. dargestellte Finanzierung.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Das “Kommunale Denkmalkonzept” (KDK) ist ein Instrument einer strategischen Denkmalplanung für Kommunen. Es wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) mit der Zielsetzung entwickelt, Gemeinden als eigenverantwortliche Partner in der Denkmalpflege bei der Erhaltung und Gestaltung ihres kommunalen Erbes zu unterstützen und zu aktivieren.
Ziel des Kommunalen Denkmalkonzeptes zum Thema „Klimaresilienz und Denkmalpflege“ ist die denkmalgerechte Umsetzung des Klimaanpassungskonzeptes Erlangen im Gebiet des eingetragenen Ensembles „Altstadt/Neustadt“ (E-5-62-000-1). Darüber hinaus sollen Maßnahmen der Energieeffizienz unter Beachtung der denkmalpflegerischen, kommunalen und stadträumlichen Belange geprüft werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Mit dem im Mai
2019 herausgegebenen „Klimaanpassungskonzept der Stadt Erlangen“ wurden der
notwendige Handlungsbedarf sowie Strategien und Maßnahmen beschrieben, um die
Folgen des Klimawandels für die Stadt Erlangen zu minimieren. Dabei hat die
Stadtklimaanalyse ergeben, dass u.a. die Erlanger Kernstadt mit dem
denkmalgeschützten Ensemble hinsichtlich der Hitzeentwicklung besonders
betroffen ist.
Die historisch
überlieferte Stadt innerhalb der in Teilen erhaltenen Stadtmauer, insbesondere
der Bereich der barocken Planstadt, ist ein hervorragendes Beispiel barocker
Stadtbaukunst in Deutschland. Maßnahmen in diesem Bereich genießen deshalb
besondere Aufmerksamkeit der Denkmalpflege – gleichzeitig ist vor dem
Hintergrund des Klimawandels auch die Denkmalpflege bemüht, den neuen
Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Das KDK bietet nun die Möglichkeit, denkmalfachliche
Belange (Bau- und Bodendenkmalpflege) entsprechend in die Planung und Umsetzung
von Klimaanpassungsmaßnahmen einzubringen.
Gemeinsam gilt
es, städtebauliche Leitbilder zu erarbeiten für die Integration von
Baumstandorten und „grünblauer“ Inseln in der unter Ensembleschutz stehenden
Altstadt sowie für die Maßnahmen zum Wasserrückhalt (Schwammstadt) und
Wasserableitung bei Starkregenereignissen.
Ein weiterer
Baustein des KDK betrifft Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im
historischen Gebäudebestand Erlangens und umfasst in einem ersten Schritt die
Erarbeitung eines Solar-Rahmenplanes. Dieser sog. Rahmenplan soll die Grundlage
bilden für einen künftigen Umgang mit nachhaltiger Energiegewinnung im
historisch sensiblen Umfeld, künftige Entscheidungen werden dadurch
nachvollziehbar und transparent. Perspektivisch soll die Erstellung eines
Sanierungsleitfadens für ausgewählte Bautypologien der historischen Stadt
folgen.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Die
Projektleitung übernimmt ein von der Verwaltung beauftragtes Fachplanungsbüro.
Dessen Aufgabe ist neben der Koordination und Erarbeitung der Projektinhalte
die enge Abstimmung mit den Kooperationspartnern und die Information aller
relevanter kommunaler und staatlicher Fachstellen. Eine Information der
Öffentlichkeit soll ebenfalls erfolgen.
Damit die Planung
des extern beauftragten Fachplanungsbüros Ergebnisse bringt, ist der Prozess des KDK auf die Beteiligung aller
kommunalen Fachstellen, die sich mit der Entwicklung der Altstadt beschäftigen
(Untere Denkmalschutzbehörde, EBE - Abteilung Stadtgrün, Umweltamt usw.),
angewiesen.
Der Prozess wird über die gesamte Laufzeit vom BLfD fachlich
begleitet und unterstützt. Hierzu zählt zu allererst die Ausarbeitung eines
detaillierten Leistungsverzeichnisses in Abstimmung mit den von der Kommune
gewünschten Projektinhalten.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung
aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption
nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen
werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Für die Erstellung
eines Kommunalen Denkmalkonzepts und die damit verbundene Beauftragung eines
externen Fachplanungsbüros stehen im Budget von Amt 63 für die Jahre 2023 und
2024 keine Mittel zur Verfügung.
Investitionskosten:
max. € 100.000,00 €. Für das KDK ist von Seiten des BLfDs grundsätzlich
eine Förderung von 60 % vorgesehen. In Ausnahmefällen ist auch eine Förderung
von 80 % möglich, dies wird aber noch abgeklärt.
Es werden Mittel aus der Budgetrücklage des Amtes 63 -sofern vorhanden- eingesetzt. Darüber hinaus gehende Kosten sind zu Lasten des allgemeinen Fachamtsbudget zu bezahlen.
Anlagen: Anlage 1:
Lageplan mit vorgeschlagenem Umgriff für das Ensemble
“Altstadt/Neustadt
Erlangen“
Anlage 2: Projektskizze für ein KDK in Erlangen vom Bayerischen Landesamt für
Denkmalpflege