Betreff
VGN Strategie 2030
Vorlage
613/251/2023
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Vor dem Hintergrund der Erreichung der Klimaschutzziele und der Verbesserung des ÖPNV im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) wurde im Jahr 2022 die Erarbeitung der „VGN Strategie 2030“ angestoßen. Ein Expertenkreis mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltungen, Verkehrsunternehmen und der Verbundgesellschaft hat in diesem Prozess einen Strategieentwurf zur Weiterentwicklung des ÖPNV im Verbundraum aufgestellt. Die Stadt Erlangen war an der Strategieerarbeitung im Rahmen des Expertenkreises beteiligt.

 

Als Ausgangspunkt für die Entwicklung der Strategie wurde der Verbundraum des VGN im Hinblick auf die vorhandenen Angebote, Angebotsqualität und Fahrplandichte analysiert und mit weiteren Verkehrsverbünden in der DACH-Region verglichen. Der VGN weist demnach die höchste Netzdichte (z.B. Haltestellendichte) der deutschen Verbünde innerhalb der Vergleichsgruppe auf, jedoch liegt die Angebotsdichte signifikant unter den Werten von „best-practice“-Regionen mit ähnlichen Siedlungsstrukturen. Außerdem ist das Reisezeitverhältnis deutlich zugunsten des Pkw ausgeprägt – durchschnittlich benötigt der ÖPNV auf gleichen Relationen 2,5-mal so lange wie der Pkw.

 

Aus diesen Erkenntnissen wurden in einem Workshop-Prozess mit den oben genannten Beteiligten Handlungsfelder erarbeitet, diskutiert und priorisiert und in einem Strategiepapier zusammengetragen. Die verschiedenen Handlungsfelder betreffen die Entwicklung übergreifender Standards, zum Beispiel für die Bedienungsqualität, Vertaktung und Erreichbarkeit von Haltestellen in den verschiedenen Raumkategorien, eine bessere Verknüpfung des ÖPNV mit anderen Verkehrsmitteln sowie die Weiterentwicklung der digitalen Vertriebsstrategie. Der damit einhergehende hohe Finanzierungsbedarf für die Umsetzung dieser Vorhaben erfordert zwingend auch eine stärkere und dauerhafte finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Allein die Einführung eines Deutschlandtickets für monatlich 49 Euro wird nach Ansicht der Experten nicht genügen, um die für den Klimaschutz notwendigen Veränderungen im Verkehrssektor zu erreichen.

 

Ziel ist eine Weiterentwicklung des VGN zu einem Mobilitäts- und Umweltverbund, in dem einfach nutzbare, attraktive Mobilitätsangebote zu einer Erhöhung der Fahrgastzahlen um 40 Prozent bis 2030 führen, um eine spürbare Reduzierung des CO2-Ausstoßes des Verkehrssektors im Gebiet der Metropolregion Nürnberg zu erreichen. Die Partner im VGN wollen damit auch ihren Beitrag zu der vom Freistaat Bayern formulierten Zielsetzung einer deutlichen Erhöhung der Fahrgastzahlen in ganz Bayern bis zum Jahr 2030 leisten.

 

Die Empfehlungen des Expertenkreises werden in den Gremien des VGN weiter beraten und abgestimmt. Hierbei gilt es unter anderem auch zu klären, in welcher Form sich die Struktur des VGN weiterentwickeln muss. Als Grundlage zum weiteren Vorgehen wurde in der Sitzung des Grundvertragsausschusses am 27.07.2023 eine Absichtserklärung (siehe Anlage) beschlossen und unterzeichnet.

 

Aus Sicht der Verwaltung wird der Prozess und die Umsetzung der Strategiemaßnahmen für notwendig erachtet und begrüßt. Im Zuge der Konkretisierung und Umsetzung der Strategie wird der Ausschuss zu gegebener Zeit in geeigneter Form beteiligt.


Anlagen:

Absichtserklärung VGN Strategie 2030 zwischen Projektpartnern im VGN.