Betreff
Baumpflanzungen in der nördlichen Fußgängerzone/Hauptstraße Bedarfsnachweis nach DA-Bau Antrag Nr. 121/2021 der CSU-Stadtratsfraktion vom 26.04.2021
Vorlage
773/067/2023
Aktenzeichen
I/EB 77
Art
Entwurfsplanungsbeschluss nach DA Bau

Der Bedarf zur Schaffung von nachhaltigen Baumstandorten im Innenstadtbereich inklusive der Schaffung von Baumrigolen zur Versickerung, bzw. Rückhaltung des Oberflächenwassers wird anerkannt. Dem Bedarf wird zugestimmt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Vorentwurfs- und Entwurfsplanung zu erstellen.

 

Über das Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ sollen Fördermittel in Höhe von 85% der Projektsumme in Höhe von 1.482.000 € beantragt werden.

 

Die notwendigen Haushaltsmittel zur Sicherstellung des Eigenanteils sowie zur Vorfinanzierung des geförderten Anteils sind bei Referat II zum Haushalt nachzumelden.

 

Der Antrag der CSU „Begrünung der Fußgängerzone“ Nr. 121/2021 vom 26.04.2021 ist damit bearbeitet.

 


 

1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Viele Bereiche der Fußgängerzone in der Altstadt Erlangens sind nahezu baumlos. Dort sollen „grünblaue“ Inseln entstehen. Ziel ist es, klimaaktive Räume in der Innenstadt zu schaffen. Dazu sollen Bäume in möglichst große Wurzelgräben mit Wasserrückhaltefunktion gepflanzt werden. Wo dies nicht möglich ist, werden Hochbeete, zum Teil mit Sitzmöglichkeiten, installiert und klimawirksam bepflanzt. Teilbereiche der momentan vollflächig gepflasterten Fußgängerzone werden somit entsiegelt bzw. versickerungsfähig gestaltet. Niederschlagswasser kann zur Versorgung der Bäume in den Untergrund gelangen. Als Vorbild dient hier das Prinzip der „Schwammstadt“. Darüber hinaus sollen die Baumstandorte die Biodiversität in der Innenstadt erhöhen und als ökologische Trittsteine dienen.

Das Stadt- und Straßenbild sowie die Aufenthaltsqualität für Besucher und Bewohner sollen verbessert werden. 

 

Das Projektkonzept „Grün findet Innenstadt – Coole Bäume für die Fußgängerzone“ wurde durch den Haushaltsausschuss des Bundestages für das Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ ausgewählt.

 

Ein positiver Zuwendungsbescheid wurde bei Einbringung des Eigenanteils (15%) in Aussicht gestellt.

 

 

 

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Im Bereich der Hauptstraße zwischen der Henkestraße im Süden und dem Martin-Luther-Platz im Norden sowie im Bereich von Rückertstraße/ Weiße Herzstraße (siehe beiliegenden Planungsumgriff) sollen ca. 50 Bäume nachhaltig im Sinne der Klimaanpassung und Resilienz gepflanzt werden.

 

Der Wurzelraum soll so gestaltet werden, dass die Bäume langfristig ihre Ökosystemleistungen erbringen können. Dazu gehört die Schaffung von ausreichend großen Wurzelräumen sowie Wasserrückhaltesystemen wie Baumrigolen zur Einleitung von Oberflächenwasser. Dieses Wasser soll zum einen dem Baumbestand zur Verfügung stehen und zum anderen über die Baumrigolen versickern.

 

Durch die Anlage von Baumquartieren werden große, momentan vollversiegelte Flächen teilentsiegelt. Durch die Verdunstung und Bindung von Schadstoffen sollen die kleinklimatischen Bedingungen verbessert und die Aufenthalts- und Wohnqualität durch die Absenkung der Temperaturen im Projektbereich erhöht werden. Eine Temperaturberechnung der Maßnahme soll zu einer Optimierung der Module führen. Eine Kohlendioxidbindung soll durch den Einsatz von Pflanzenkohle im Pflanzsubstrat erreicht werden.

 

Für die Realisierung der Maßnahmen sind zum Teil Durchwurzelungsschutzmaßnahmen und Leitungsumverlegungen erforderlich.

 

Durch die Lage des Bearbeitungsgebiets in der barocken Innenstadt werden die neuen Standorte intensiv mit dem Denkmalschutz und der Stadtplanung abgestimmt. Des Weiteren werden die neuen Standorte eng mit den Dienststellen abgestimmt, die Veranstaltungen im betreffenden Einzugsgebiet ausführen. Auf die Belange der Durchführbarkeit von Veranstaltungen wird hinreichend Rücksicht genommen.

 

Im Rahmen der Maßnahme sollen für den Innenstadtbereich Typologien für neue Baumstandorte mit verschiedenen Anforderungen entwickelt und umgesetzt werden. Ziel ist es, diese Module später im kompletten Stadtgebiet anzuwenden.

 

Klimaschutz:

Durch die Schaffung der neuen Pflanzstandorte und der Verbesserung bestehender Standorte im durch den Klimawandel hoch belasteten Innenstadtbereich wird den Anforderungen des Klimaanpassungskonzeptes Rechnung getragen.

Positive klimatische Auswirkungen durch die Pflanzung im Bearbeitungsgebiet:

-       Temperaturabsenkung durch Beschattung und Verdunstung

-       Rückhalt und Versickerung von Oberflächenwasser

-       Bindung von Feinstaub

 

 

 

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Die zukünftigen Planungsschritte werden mit den betroffenen Dienststellen, den ESTW, der Anwohnerschaft, dem Einzelhandel und der Gastronomie abgestimmt und in die zuständigen Gremien eingebracht.

 

Die weiteren Planungsleistungen werden schwerpunktmäßig durch die Verwaltung/Abt. Stadtgrün erbracht.

Die Landschaftsbauarbeiten werden an Fachfirmen vergeben.

 

 

4.    Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                ja, positiv*

                ja, negativ*

                nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

                 ja*

                 nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

 

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

 

 

5.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

1.482.000 €

bei IPNr.: 551.5001

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten für die Unterhalts-
pflege pro Jahr

5.000 €

bei Sachkonto: EB 77

Korrespondierende Einnahmen

1.259.700 €

bei Sachkonto: 551 5001EB

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.

                       bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk

                 sind nicht vorhanden.

Die Haushaltsmittel sind in Höhe von 1.350.000 € für den Haushalt 2024 ff angemeldet und im Haushaltsentwurf 2024 ff vorgesehen. Die restlichen HH-Mittel sind nachzumelden.

 

Einsichtnahme durch das Revisionsamt

Das Revisionsamt hat die Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß
Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.

 


Anlagen:             Anlage 1 - Antrag der CSU-Stadtratsfraktion Nr. 121/2021 vom 26.04.2021

                               Anlage 2 - Übersichtsplan