Die Verwaltung wird beauftragt, ein geeignetes Programm mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln, um den Zustand des wertvollen Altbaumbestands der Stadt Erlangen durch geeignete Vitalisierungsmaßnahmen zu verbessern und die Grünstrukturen damit langfristig zu erhalten. Die erforderlichen Haushaltsmittel sind anzumelden.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Vitalität des Altbaumbestands im Stadtgebiet Erlangen wird, bedingt durch verschiedene Faktoren, immer schlechter. Zu den schädigenden Umwelteinflüssen gehören vor allem die extremen klimatischen Verhältnisse (Trockenheit, Hitze etc.) sowie Baumaßnahmen im direkten und indirekten Baumumfeld (Abgrabungen, Bodenverdichtungen, Grundwasserabsenkungen etc.).
Neben Entsiegelungsmaßnahmen, für die ein gesondertes Maßnahmenprogramm vorhanden ist, sind für die Vitalisierung des Altbaumbestandes weitere Schritte notwendig, um den wertvollen Baumbestand zu erhalten.
Es besteht dringender Handlungsbedarf, denn nur mit rechtzeitiger Unterstützung können die vielseitigen Funktionen aufrechterhalten werden, die gerade große Bäume in der Stadt erfüllen. Damit kann schlussendlich die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessert werden.
Bäume wirken sich positiv auf das Kleinklima in der Stadt aus. Sie kühlen die
Umgebungstemperatur, produzieren Sauerstoff und filtern Schadstoffe aus der
Luft. Bis entsprechende Ersatzpflanzungen den aktuellen Wert eines Altbaumes
erreichen, vergehen mehrere Jahrzehnte. In dieser Zeit steigt die
Umgebungstemperatur stark an, die Feuchtproduktion der Bäume ist nicht mehr
vorhanden und der dadurch verloren gegangene Kühlungseffekt hat nachteilige
Auswirkungen auf das Wohnklima der Stadtbewohnerinnen und -bewohner.
Gerade auf Altbäumen finden sich
seltene Tierarten, die teilweise wirtsspezifisch sind oder diese als sogenannte
Trittsteine nutzen. Bei Verlust dieser Bäume würde daher auch wertvoller
Lebensraum verloren gehen.
Mit dem Wegfall der stadtbildprägenden Bäume geht zudem ein Stück Stadtgeschichte verloren, denn diese Zeitzeugen stehen seit Generationen und haben einen kulturhistorischen Wert.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme der Altbäume sowie deren Umfeld, die in einem Plan erfasst werden. Auf dieser Grundlage werden baumspezifische Maßnahmen festgelegt, die zu einer Revitalisierung der Bäume beitragen.
Folgende Einzelmaßnahmen sind erforderlich, die über die übliche Daseinsvorsorge der betroffenen Bäume hinausgehen:
1. Lockerung und Bohrung der Baumscheibe und Anreicherung mit bodenverbessernden Stoffen bis zu einer Tiefe von rund 1,00 m
2. Aktivierung des Bodenlebens durch Aufbringung geeigneter Hilfsstoffe
3. Einbringen von Flüssigdünger und regelmäßige Gießgänge
4. Schnittmaßnahmen im Schwachastbereich zur Anregung einer nachhaltigen und vitalen Kronenentwicklung
Die Maßnahmen können einzelbaumabhängig variieren und erstrecken sich über einen Zeitraum von vorerst 4 Jahren.
Die teilweise sehr umfangreichen Arbeiten sollen für die Bürgerinnen und Bürger mit einem einprägsamen Projektslogan und einem entsprechenden Logo sichtbar gemacht werden. Dafür soll das Projekt von Beginn an von einer Agentur begleitet werden.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten gemäß Grobkostenschätzung in Höhe von 1.170.000 € verteilen sich wie folgt auf die Jahre 2024 bis 2027:
2024 – 450.000 €
2025 – 150.000 €
2026 – 350.000 €
2027 – 220.000 €
Als Vorbereitung des Projektes wird geprüft, ob etwaige Fördermittel beantragt werden können.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Das Projekt gliedert sich in 4 Abschnitte auf:
1 Öffentlichkeitsarbeit
Diese soll durch die Vergabe an eine geeignete Agentur abgedeckt werden, die
Ideen für den Projektslogan und das Logo entwirft sowie verschiedene Vorschläge
für die Umsetzung vor Ort liefert.
2 Bestandsaufnahme
Dieser Abschnitt wird in Eigenleistung durch EB77 in Vorbereitung auf die
nachfolgend beschriebenen Vergaben durchgeführt.
3 Gutachter
Die Maßnahme soll durch einen Sachverständigen für Baumpflege begleitet werden,
der im Rahmen einer Vergabe beauftragt wird. Dieser soll die Einzelmaßnahmen
vorschlagen, baumspezifisch festlegen und überwachen. Die Begleitung und
Überwachung bezieht sich vor allem auf die Bäume, an denen umfangreichere
Maßnahmen im Kronenbereich erforderlich sind.
4 Landschaftsgärtnerische Arbeiten und
Baumpflegearbeiten
Die landschaftsgärtnerischen Arbeiten „Bodenverbesserung“ sowie Düngen und
Gießgänge sollen an eine geeignete Fachfirma aus dem Bereich Garten- und
Landschaftsbau vergeben werden.
Die Baumpflegearbeiten (Schnittmaßnahmen) sollen an eine Fachfirma für
Baumpflege vergeben werden.
Eine kombinierte Vergabe mit Aufteilung in Lose ist hier denkbar.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den
Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in der Begründung
aufzuführen.
Falls es
sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption
nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen
werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ 1.170.000 |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: