Betreff
Medical Valley Center GmbH: Gesellschafterversammlung
Vorlage
BTM/063/2023
Aktenzeichen
II/BTM
Art
Beschlussvorlage

Die Zustimmung der städtischen Vertretung zu folgenden Beschlussfassungen der Gesellschafterversammlung der Medical Valley Center GmbH am 26.06.2023 wird nachträglich genehmigt:

 

·         Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wird festgestellt.

·         Der Jahresüberschuss zum 31.12.2022 in Höhe von 76.066,71 € wird zusammen mit dem Gewinnvortrag zum 01.01.2022 in Höhe von 1.112.365,82 € auf neue Rechnung vorgetragen.

·         Die Geschäftsführung wird für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.

·         Der Aufsichtsrat wird für das Geschäftsjahr 2022 entlastet.

 


Die Medical Valley Center GmbH (MVC) betreibt ein Gründerzentrum in der Henkestraße 91. Die Stadt Erlangen ist zu 49% an der Gesellschaft beteiligt, Mitgesellschafter sind die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach mit weiteren 49%, sowie die Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken mit 2%.

Die von der Vertretung der Stadt Erlangen in der Gesellschafterversammlung abzugebenden Stimmen bedürfen nach der Bayerischen Gemeindeordnung und der Geschäftsordnung des Stadtrates der Zustimmung des zuständigen Ausschusses.

Die Gesellschafterversammlung des MVC findet regelmäßig direkt im Anschluss an den die Beschlüsse vorberatenden Aufsichtsrat statt. Da der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat nicht vorgegriffen werden sollte, wird um nachträgliche Zustimmung zur unter Zustimmungsvorbehalt erfolgten Stimmabgabe der Erlanger Vertretung gebeten. Um zu verhindern, dass das nachträgliche Votum des Ausschusses keine Wirkung entfaltet, hat die Gesellschafterversammlung des MVC auf Anregung des Beteiligungsmanagements am 22.11.22 den Grundsatzbeschluss gefasst, dass ihre Beschlussfassungen erst wirksam werden, wenn die erforderlichen Stadtrats- bzw. Ausschusszustimmungen vorliegen.

 

Jahresabschluss und Entlastung

Die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2022 wurde erstmals von Herrn Christian Kachelmann, Wirtschaftsprüfer aus der Kanzlei Fischer & Partner, Fürth durchgeführt. Gemäß Art. 94 der Bayerischen Gemeindeordnung wurde der Jahresabschluss nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften aufgestellt und geprüft; der Prüfungsauftrag umfasste auch die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 HGrG.

 

Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt. Es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

 

Bei einer Bilanzsumme von 1.471,1 T€ (plus 121,9 T€ im Vergleich zum Vorjahr) ist die hohe Eigenkapitalquote leicht gesunken und beträgt zum Bilanzstichtag 82,5% (Vj.: 84,3%). Die Investitionen in Höhe von 35,6 T€ betrafen Software für die Einführung eines Enterprise-Ressource-Planning-Systems (ERP) sowie Planungskosten für die PV-Anlage. Die liquiden Mittel beliefen sich zum 31.12.2022 auf 1.280,6 T€ (plus 154,4 T€ im Vergleich zum Vorjahr). Damit sind die Vermögens- und die Finanzlage der Gesellschaft nach wie vor ausgezeichnet. Anstehende Investitionen sowie die Instandhaltungen können weiterhin aus eigenen Mitteln finanziert werden.

 

Mit +76,1 T€ konnte wieder ein deutlich positives Jahresergebnis erzielt werden (Vj.: 80,1 T€, Plan -5,9 T€). Die Ursache für die Verbesserung gegenüber dem negativen Planergebnis ist vor allem darin zu sehen, dass sämtliche Auszüge durch kleinteilige Neuanmietungen und Expansionen bestehender Mieter im Lauf des Jahres kompensiert werden konnten. und daher eine zufriedenstellende mittlere Auslastungsquote von 95% erreicht wurde. Zudem musste die für 2022 geplante Installation einer PV Anlage wegen Lieferengpässen in das Folgejahr verschoben werden.

 

Der Jahresüberschuss soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Es wird vorgeschlagen, den Geschäftsführer Herrn Matthias Hiegl und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 zu entlasten. Im Übrigen wird auf die Anlagen 1 und 2 (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 2022) verwiesen.

 

Auszüge aus dem Lagebericht:

 

Das Jahr 2022 kann aus Sicht der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen als stabil beschrieben werden.

Einzelne Mieter wurden gezielt unterstützt, um den Unternehmenserfolg positiv zu beeinflussen, da sowohl die innovative Technologie wie auch die damit zu erwartenden Arbeitsplätze in der Region gehalten werden sollten. Die Mieter, deren Mietverträge vertragsgemäß endeten, konnten zum Großteil im Erlanger Umfeld angesiedelt werden.

Die sehr umfangreichen Aktivitäten des Clusters Medizintechnik bieten dem MVC Chancen für die Gewinnung weiterer Mieter. Als Beispiel für die erfolgreiche Clusterarbeit ist unter anderem der Medical Valley Award anzuführen. Dieser Ideenwettbewerb hat das Ziel, sehr früh potenzielle Gründer an den Hochschulen anzusprechen, und führte im Jahr 2022/23 zur erfolgreichen Teilnahme zweier Gründerunternehmen am Businessplanwettbewerb Bayern. Die Teilnahme zeigt, dass zur Gewinnung interessanter Unternehmen für das MVC ein sehr früher Einstieg in die Betreuung notwendig ist.

Die aufgelegten Projekte und Programme sowie die verstärkte Fokussierung auf Automationstechnik und der IT zeigen Wirkung und lassen vermuten, dass dadurch weitere Firmen als Mieter für das MVC gewonnen und damit solide Umsätze erwirtschaftet werden können.

 

Sonderprojekte 2022 des MVC:

·      Photovoltaik

Die für 2022 vorgesehene Installation einer PV Anlage musste wegen der Verknappung der PV Module verschoben werden und wird im Jahr 2023 nachgeholt.

·      Renovierung/Umgestaltung Gastronomie

Im Jahr 2022 konnten die mündlichen Verhandlungen mit einer Pächterin abgeschlossen werden. Es folgen Anfang 2023 die Planungen für den mieterspezifischen Ausbau mit dem Ziel, einer Belegung des Cafés noch im Jahr 2023 zu erreichen.

 


Anlagen:       
Bilanz zum 31.12.2022

Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2022