Betreff
Stadtjugendring: Bericht Fachbereich Unterstützung der Vereine und Verbände
Vorlage
51/117/2023
Aktenzeichen
V/51
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Der Stadtjugendring Erlangen erbringt als Träger der freien Jugendhilfe Leistungen der §§11 bis 14 SGB VIII. Zu den originären Aufgaben des Stadtjugendrings gehören unter anderem die Unterstützung der Jugendorganisationen u.a. durch Beratung der Jugendleiter*innen und Jugendorganisationen. Seit September 2022 gibt es einen neuen Fachbereich im Stadtjugendring, der vornehmlich die Unterstützung und Beratung der Jugendvereine und -gemeinschaften zur Aufgabe hat. Besetzt ist der Bereich mit einer hauptamtlichen pädagogischen Fachkraft (Niklas Thiel) und einem Freiwilligendienstleistenden (Yannick Ludwar). Grund für die Stellenschaffung ist u.a. die Rückmeldung aus der Erlanger Vereinslandschaft, die mithilfe einer Umfrage erhoben wurde, und sich einen eigenen Fachbereich zur Unterstützung und Beratung der verbandlichen Jugendarbeit wünschte.
 

Der Stadtjugendring Erlangen hat bislang ein breitgefächertes Portfolio an Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendorganisationen, beispielsweise die Durchführung von Jugendleiter*innenfortbildungen, das Programmheft, den Materialverleih oder das Zuschusswesen. Dieses Portfolio wurde nun mit einem eigenen Fachbereich ergänzt, um die Unterstützungsmöglichkeiten auszuweiten und mit anderen Bereichen des Stadtjugendrings zu verknüpfen. Zu den grundsätzlichen Unterstützungsangeboten gehören u.a. Beratung, Vermittlung von Kontakten, Hilfe bei der Administration sowie die Organisation und Durchführung von besonderen Veranstaltungen.

Im Kontakt und Austausch mit Vertreter*innen der Vereine, beispielsweise an den Vollversammlungen des Stadtjugendrings, zeigt sich, dass das Interesse an den Unterstützungsmöglichkeiten durch den Stadtjugendring generell groß ist. Schwerpunktthemen nach der Pandemie sind für die Jugendvereine und -organisationen Hilfe bei der Gewinnung neuer Mitglieder oder bei der Suche nach neuen Jugendleiter*innen. Einige Erlanger Vereine haben bereits die konkrete Unterstützung durch den Fachbereich in Anspruch genommen. Dem Jugendrotkreuz und der Jugend des Deutschen Alpenvereins wurde bei der Mitgliederakquise geholfen. In mehreren Treffen wurden zunächst die Problemstellungen gemeinsam analysiert, Ziele formuliert und konkrete Maßnahmen geplant. Die Jugger wurden hinsichtlich der Planung und Organisation einer Veranstaltung beraten. Die Pfadfinder vom BdP Stamm Asgard wurden bei ihrer Jahresplanung unterstützt. Sie benötigten einen externen Moderator für das Planungswochenende. Zudem fand mit dem Stamm Asgard eine Reflexion nach sechs Monaten statt, um zu prüfen, ob die strategisch festgelegten Ziele erreicht wurden. Es zeichnet sich ab, dass Jugendorganisationen die Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, wenn der erste persönliche Kontakt zustande gekommen ist und sie externe Hilfe benötigen.


 

Zudem wurden einige Jugendorganisationen durch das Fortbildungsangebot des SJR unterstützt. Bei der Planung, Organisation und Durchführung des Juleica (Jugendleiter Card) Kongress 2022, dem Juleica Kurs 2023 und einem Workshop mit dem Thema „Kochen für Großgruppen“ war Niklas Thiel als Referent tätig. Auch die Ausrichtung des Oktobertrubels 2022 diente den Vereinen und Verbänden als unterstützende Maßnahme. Ziel der Veranstaltung war es, den Erlanger Vereine und Verbände die Plattform zu bieten, um ihre Vereinsarbeit und -inhalte einem breiten Publikum zu präsentieren sowie sich untereinander zu vernetzen und sich mit dem Stadtjugendring auszutauschen. Zahlreiche Jugendorganisationen nutzen dieses Angebot und nahmen teil. Der Oktobertrubel wurde hauptverantwortlich von Niklas Thiel organisiert, da es sich um eine Kernaufgabe des Fachbereichs handelte und ideal für den Erstkontakt mit den Vereinen und Verbänden war. Zudem wird derzeit der erste Erlanger Kinder- und Jugendgipfel von Niklas Thiel als Hauptverantwortlichem geplant und organisiert. Hierbei handelt es sich um ein breit angelegtes Beteiligungsformat für junge Menschen in Erlangen. Zudem wurden die Erlanger Jugendorganisationen eingeladen, Beteiligungsformate anzubieten. Der Stadtjugendring sieht in der Ausrichtung des Kinder- und Jugendgipfels nicht nur ein Format der inklusiven Bürgerbeteiligung, sondern auch einen Zugewinn für die Jugendvereins- und Verbandslandschaft. Durch das Mitwirken an der Veranstaltung, können sich Jugendorganisationen öffentlichkeitswirksam präsentieren, über ihre Inhalte informieren und neue Mitglieder werben. Daher ist die Planung und Organisation dem Fachbereich zur Unterstützung der Jugendvereine und -gemeinschaften zugeteilt worden. Weitere Unterstützung erhielten die Vereine und Verbände durch den Freiwilligendienstleistenden, da er im Rahmen seines FSJ-Projekts mit ihnen zusammen Werbefilme drehte, die auf den Social-Media-Kanälen des SJR veröffentlicht wurden.

 

Wie dargestellt, wurden die Unterstützungsangebote durch den Fachbereich zahlreich angenommen. Lediglich die Hilfe bei der Durchführung von konkreten Veranstaltungen, beispielsweise Fahrten, Zeltlager oder Gruppenstunden, wurden bislang nicht nachgefragt.

 

Das mittel- und langfristige Ziel des Fachbereichs ist es, dass die Erlanger Jugendorganisationen zukunftssicher aufgestellt sind sowie bei auftretenden Problemen und Schwierigkeiten eine feste Anlaufstelle beim Stadtjugendring haben, die sie zuverlässig und professionell unterstützt. Die Unterstützung von Jugendorganisationen bedarf einer partnerschaftlichen Ebene der Zusammenarbeit. Hierfür ist es notwendig Beziehungsarbeit zu leisten, um bei den jungen Menschen als Ansprechperson wahrgenommen zu werden, die sie nicht verurteilt, sondern ernst nimmt und ihnen helfen möchte, ihr Ehrenamt bestmöglich auszuüben. Diese Beziehungsarbeit benötigt zeitliche Ressourcen, um nachhaltig zu wirken. Außerdem ist geplant, das Aus- und Fortbildungsangebot des SJR über den Fachbereich zu bewerben und zu erweitern, beispielsweise durch Workshops hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit oder der Konzeption von internen Leiter*innenfortbildungen. Auch die Wertschätzung der jungen Ehrenamtlichen soll weiter gesteigert werden. Denkbar wäre ein jährlich stattfindendes Fest, zu dem der Stadtjugendring ehrenamtliche Leiter*innen einlädt und sie für ihr Engagement honoriert. Gleichzeitig kann diese Veranstaltung für Netzwerkarbeit, Austausch sowie Beziehungsarbeit genutzt werden.

Der Stadtjugendring zieht aus den bislang erfolgten Hilfestellungen und den perspektivisch geplanten Maßnahmen das Fazit, dass der Bedarf an weiterer Begleitung sehr hoch ist. Die Auswirkungen der Pandemie auf die verbandliche Jugendarbeit werden derzeit sichtbar und ihnen muss entgegengewirkt werden. Zudem bedarf es beim Stadtjugendring eine verlässliche Anlaufstelle für Hilfesuchende, verbunden mit einer konstanten Ansprechperson, um die geleistete Beziehungsarbeit nicht zu untergraben. Die Ressourcen, die jetzt in die Unterstützung der Jugendorganisationen investiert werden, legen den Grundstein für gelingende Jugendarbeit nach Corona.

 

Es erfolgt Vortrag.

 


Anlagen:

Präsentation