Betreff
Beschädigung / Verunstaltung des umgestalteten Gerbereitunnels - Bericht
Vorlage
47/097/2023
Aktenzeichen
IV/47/GA020
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Seit Oktober letzten Jahres hat sich die Situation im Gerbereitunnel, was seine Verunstaltung durch Graffiti angeht, geringfügig verschlechtert. Überwiegend schnell hingeworfene Tags (persönliche Signaturen von Sprayern) oder Kurzaussagen sowohl auf der Wand als auch auf dem Spiegel (aktuell gereinigt) zeigen, dass die Vorbeugung einer Verunstaltung durch die hochwertige Gestaltung des Tunnels nun nicht mehr in gewünschter Form trägt. Die Tags bzw. Kurzaussagen konzentrieren sich in der Hauptsache auf die Ecke / Kurve am Ende der Rampe vor Beginn des Tunnels.

Am 17.6.2023 wurde ein großer Teil des Bauzauns rund um das Parkhaus des Großparkplatzes für legale Graffitis freigegeben. Möglicherweise verlagern sich die Handlungen nun an diesen Ort – wobei gänzlich unklar ist und bleiben wird, ob die Sprayer der Tags und die Sprayer, die legal an Werken mit größerem Anspruch arbeiten möchten, die gleichen sind. Wir vermuten nein.

Es gäbe nun die Möglichkeit, Teile des Tunnels (Sichtbetonfelder) organisiert zu gestalten. Auf gestalteten Flächen ist die Verunstaltung durch Tags meist reduziert. Dennoch kann diese nicht ausgeschlossen werden – sowie ebenfalls nicht ausgeschlossen ist, dass direkt neben den gestalteten Flächen bzw. auf der Sandstein-Seite weiterhin illegal gesprayt wird.

Das Maß der Verunstaltung ist aus Sicht des Kulturamts und des Amts für Stadtplanung und Mobilität momentan nicht groß genug, um die Maßnahme der organisierten Gestaltung in Erwägung zu ziehen. Die Verwaltung plädiert an dieser Stelle weiterhin für Reinigung. 

 

Stellungnahme des Tiefbauamts:

 

Die Unterführung selbst ist durch eine Glasverkleidung gestaltet. Diese ist durch die glatte Oberfläche, so wie auch der Spiegel, vergleichsweise einfach zu reinigen. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung ist aber aus personellen Gründen nicht umsetzbar. Die Sichtbeton- und Sandsteinoberflächen der Wände an Rampe und Treppe sind aufwendiger zu reinigen. Die letzte Entfernung der Graffitis erfolgte zur Eröffnung der Bauwerke. Es sind Kosten in Höhe von 23.000.- € entstanden.
Die Reinigung von Sichtbeton- und Mauerwerksflächen durch Fachfirmen wird mit 1.200,- € je Quadratmeter veranschlagt. Hinzu kommt der Aufwand für Angebotsanfragen, Vergaben, Baubegleitung und Verkehrssicherung. Aufgrund des hohen Aufwandes und der fehlenden personellen Kapazitäten ist eine regelmäßige Graffitientfernung weiterhin nicht möglich.
Das Sandsteinverblendmauerwerk liegt in der Baulast der Deutschen Bahn. Eine organisierte Gestaltung der Sichtbetonflächen wird nicht befürwortet. Es bestehen Bedenken, dass sich die Beleuchtungssituation verschlechtert und die Bauwerksprüfung erschwert wird.


Anlagen: