Betreff
Zwischenstand und Information zu den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt „Duale Ausbildung in Erlangen und Erlangen-Höchstadt stärken“
Vorlage
IV/BB/028/2023
Aktenzeichen
IV/BB
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Das Bildungsbüro veranstaltete am 17. und 18. Oktober 2022 in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Qualifiziertes Praktikum sowie der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft Erlangen und Erlangen-Höchstadt eine Zukunftswerkstatt zum Thema „Duale Ausbildung in Erlangen und Erlangen-Höchstadt stärken“.

 

Ziel war es, gemeinsam mit Betrieben, Auszubildenden, Schulen und Schüler*innen sowie Bildungsakteuren konkrete Ideen zu generieren, wie die berufliche Orientierung praxisnah gestaltet werden kann. Zudem stand im Fokus, wie die duale Ausbildung gestärkt und die Chancen, die sie bietet, auch gegenüber akademischen Berufen, bei jungen Menschen mehr in den Fokus gerückt werden kann. Diese Chancen werden oftmals nicht wahrgenommen oder die Schüler*innen sind von der Vielzahl an Ausbildungsberufen überfordert. Gleichzeitig haben Betriebe immer häufiger Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen.

 

Über 80 Teilnehmende erarbeiteten gemeinsam vielfältige Projektideen. Einige befassen sich damit, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihre Potenziale zu erkennen und sich in Form von praktischen Erfahrungen in Kooperation mit lokalen Unternehmen ausprobieren zu können. Andere konzentrieren sich auf gezieltere Elterninformation zur dualen Ausbildung, auf die Themen „Mobile Ausbildung“ und „Günstiger Wohnraum“, aber auch das Thema „Lernen neu denken“ oder die Idee eines ergänzenden Zeugnisses zu den Stärken der Schüler*innen wurden aufgegriffen.

 

Seit der Veranstaltung werden diese Themen in Projektgruppen bearbeitet und von den Bildungsbüros der Stadt Erlangen und des Landkreises bei Bedarf unterstützt. Einige Ideen befinden sich noch in einer ersten Brainstorming-Phase, andere starten ihre Pilotphase. Zwei Projektideen, die schon weiter gediehen sind, werden nachfolgend vorstellt:

 

·         Zum Thema „Potenziale entdecken“ wurden, unter der Beteiligung von Schulen und Betrieben, verschiedene Kriterien festgelegt, wie idealtypische Werkstatt-Tage für Schüler*innen gestaltet werden sollten, damit sie ihre Talente und mehrere Berufsfelder kennenlernen. In einem nächsten Schritt werden diese Kriterien mit Erlanger Bildungsakteuren, die bereits über ähnliche Angebote in diesem Bereich verfügen, besprochen und eine mögliche Umsetzung geprüft.

 

·         Eine andere Projektgruppe unter der Beteiligung von Schulen, Bildungsakteuren, Betrieben und Kammern, zielt darauf im Schuljahr 2023/2024 mit einem Pilotprojekt zum Thema „Berufe durch Betriebe erleben – Praxiserfahrung für Schüler*innen“ zu starten. Schüler*innen sollen über praktisches Ausprobieren im Rahmen von Betriebsbesichtigungen sowie bei Projekten von Betrieben an den Schulen durch einen schulintern festgelegten Fahrplan über ein Schuljahr hinweg mehrmals in Kontakt mit verschiedenen Berufen und verschiedenen Bildungswegen kommen und möglichst viele praktische Erfahrungen sammeln. Die Angebote sollen dabei verschiedene Branchen abdecken und auch jene mit Fachkräftebedarf beinhalten. Zudem sollen Betriebe und Schulen gezielt im Matching von Angeboten über eine Anlaufstelle, die sich aus der Projektgruppe bildet, unterstützt werden. Sie unterstützt bei der Vermittlung zwischen Schulen und Betrieben, um geeignete Partner zu finden, bei der Terminkoordination und ist Ansprechstelle bei offenen Fragen. An der Pilotphase nehmen – Stand Mai 2023 – drei Schulen teil. Am Ende der Pilotphase erfolgt eine Evaluation mit Betrieben und Schulen/Bildungsträgern. Nach der Pilotphase ist geplant, die Angebotsübersicht und die Aufgaben der Anlaufstelle allen Schulen auf einer Onlineplattform zur Verfügung zu stellen. Dafür soll die bestehende QP-Homepage über das Thema Praktikum hinaus ergänzt werden.

 

·         Integriert in diesen Projektverlauf wird zudem die Projektidee der Langen Nacht der Ausbildung. Die Projektidee wird von Betrieben, Kammern und Schulen weitergetragen. Statt der zu Beginn vorliegenden Idee eines großen einmaligen Events sollen Einblicke in Betriebe dezentral und stadtteilbezogen als Tage der offenen Tür stattfinden. Über die geplante Anlaufstelle sollen die Tage der offenen Tür geplant, koordiniert und beworben werden.

 

Neben der kontinuierlichen Begleitung durch das Bildungsbüro werden zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 die Projektgruppen durch das Bildungsbüro erneut zu ihrem aktuellen Projektstand und möglichen Unterstützungsbedarfen befragt sowie die Informationen den Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt zur Verfügung gestellt.

Über die weiteren Entwicklungen und Umsetzungen wird an dieser Stelle zu gegebener Zeit wieder berichtet.

 


Anlagen: