Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Das Bildungsbüro veranstaltete am 17. und 18.
Oktober 2022 in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Qualifiziertes Praktikum
sowie der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft Erlangen und Erlangen-Höchstadt eine
Zukunftswerkstatt zum Thema „Duale Ausbildung in Erlangen und
Erlangen-Höchstadt stärken“.
Ziel war es, gemeinsam mit Betrieben,
Auszubildenden, Schulen und Schüler*innen sowie Bildungsakteuren konkrete Ideen
zu generieren, wie die berufliche Orientierung praxisnah gestaltet werden kann.
Zudem stand im Fokus, wie die duale Ausbildung gestärkt und die Chancen, die
sie bietet, auch gegenüber akademischen Berufen, bei jungen Menschen mehr in
den Fokus gerückt werden kann. Diese Chancen werden oftmals nicht wahrgenommen
oder die Schüler*innen sind von der Vielzahl an Ausbildungsberufen überfordert.
Gleichzeitig haben Betriebe immer häufiger Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu
besetzen.
Über 80 Teilnehmende erarbeiteten gemeinsam vielfältige
Projektideen. Einige befassen sich damit, junge Menschen dabei zu unterstützen,
ihre Potenziale zu erkennen und sich in Form von praktischen Erfahrungen in
Kooperation mit lokalen Unternehmen ausprobieren zu können. Andere
konzentrieren sich auf gezieltere Elterninformation zur dualen Ausbildung, auf
die Themen „Mobile Ausbildung“ und „Günstiger Wohnraum“, aber auch das Thema
„Lernen neu denken“ oder die Idee eines ergänzenden Zeugnisses zu den Stärken
der Schüler*innen wurden aufgegriffen.
Seit der Veranstaltung werden diese Themen in Projektgruppen bearbeitet
und von den Bildungsbüros der Stadt Erlangen und des Landkreises bei Bedarf
unterstützt. Einige Ideen befinden sich noch in einer
ersten Brainstorming-Phase, andere starten ihre Pilotphase. Zwei Projektideen,
die schon weiter gediehen sind, werden nachfolgend vorstellt:
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Zum Thema „Potenziale entdecken“ wurden, unter der Beteiligung von
Schulen und Betrieben, verschiedene Kriterien festgelegt, wie idealtypische
Werkstatt-Tage für Schüler*innen gestaltet werden sollten, damit sie ihre
Talente und mehrere Berufsfelder kennenlernen. In einem nächsten Schritt werden
diese Kriterien mit Erlanger Bildungsakteuren, die bereits über ähnliche
Angebote in diesem Bereich verfügen, besprochen und eine mögliche Umsetzung
geprüft.
·
Eine andere Projektgruppe unter der Beteiligung von Schulen,
Bildungsakteuren, Betrieben und Kammern, zielt darauf im Schuljahr 2023/2024
mit einem Pilotprojekt zum Thema „Berufe durch Betriebe erleben –
Praxiserfahrung für Schüler*innen“ zu starten. Schüler*innen sollen über
praktisches Ausprobieren im Rahmen von Betriebsbesichtigungen sowie bei
Projekten von Betrieben an den Schulen durch einen schulintern festgelegten
Fahrplan über ein Schuljahr hinweg mehrmals in Kontakt mit verschiedenen
Berufen und verschiedenen Bildungswegen kommen und möglichst viele praktische
Erfahrungen sammeln. Die Angebote sollen dabei verschiedene Branchen abdecken
und auch jene mit Fachkräftebedarf beinhalten. Zudem sollen Betriebe und
Schulen gezielt im Matching von Angeboten über eine Anlaufstelle, die sich aus
der Projektgruppe bildet, unterstützt werden. Sie unterstützt bei der
Vermittlung zwischen Schulen und Betrieben, um geeignete Partner zu finden, bei
der Terminkoordination und ist Ansprechstelle bei offenen Fragen. An der
Pilotphase nehmen – Stand Mai 2023 – drei Schulen teil. Am Ende der Pilotphase
erfolgt eine Evaluation mit Betrieben und Schulen/Bildungsträgern. Nach der
Pilotphase ist geplant, die Angebotsübersicht und die Aufgaben der Anlaufstelle
allen Schulen auf einer Onlineplattform zur Verfügung zu stellen. Dafür soll
die bestehende QP-Homepage über das Thema Praktikum hinaus ergänzt werden.
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Integriert in diesen Projektverlauf wird zudem die Projektidee der
Langen Nacht der Ausbildung. Die Projektidee wird von Betrieben, Kammern und
Schulen weitergetragen. Statt der zu Beginn vorliegenden Idee eines großen
einmaligen Events sollen Einblicke in Betriebe dezentral und stadtteilbezogen
als Tage der offenen Tür stattfinden. Über die geplante Anlaufstelle sollen die
Tage der offenen Tür geplant, koordiniert und beworben werden.
Neben der kontinuierlichen Begleitung durch das Bildungsbüro
werden zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 die Projektgruppen durch das
Bildungsbüro erneut zu ihrem aktuellen Projektstand und möglichen
Unterstützungsbedarfen befragt sowie die Informationen den Teilnehmenden der
Zukunftswerkstatt zur Verfügung gestellt.
Über die weiteren Entwicklungen und Umsetzungen wird an
dieser Stelle zu gegebener Zeit wieder berichtet.
Anlagen: