Betreff
Stand und Planungen Fußverkehr
Vorlage
613/226/2023
Aktenzeichen
VI/61
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP) 2030 hat sich die Stadt Erlangen dazu bekannt, den Fußverkehr als wichtigen Faktor für die Klima- und Verkehrswende zu fördern. Hierfür sollen mehr Menschen zum Zu-Fuß-Gehen animiert werden und gleichzeitig weitere Wegedistanzen zurücklegen. Der Anteil des Fußverkehrs am Gesamtverkehr soll bis 2030 deutlich erhöht wer-den (Modal Split). Nach aktuellen Erfahrungen anderer Städte hat der Fußverkehr im Rahmen der Corona-Maßnahmen bereits zugenommen, dieser Trend soll nun fortgesetzt und verstärkt werden.

 

In Erlangen ist hier die besondere Herausforderung, dass vor allem Fuß- und Radverkehr häufig deutlich unterdimensionierte Infrastruktur gemeinsam nutzen müssen. Während der Radverkehr mit Radbeauftragtem und diversen Gremien (z.B. AG Rad, Radlerhearing etc.) bereits eine deutliche Unterstützung vor allem im Zusammenhang mit dem motorisierten Verkehr erhält, ist dies beim Fußverkehr noch nicht der Fall. Eine erste Verbesserungsmaßnahme soll daher die Änderung der AG Rad in eine AG Nahmobilität sein, um auch die Belange der schwächsten Gruppe im Verkehr stärker zu berücksichtigen.

 

Im Rahmen der Erarbeitung des VEPs 2030 wurden für die Stadtteile Innenstadt und Tennenlohe Fußwege erster und zweiter Ordnung ermittelt und auf Mängel geprüft. Auf dieser Basis wurde ein Handlungs- und Umsetzungskonzept zur Verbesserung der Situation des Fußverkehrs erstellt (Maßnahmenliste mit Priorisierung – siehe Anlage 1). Vorrangiges Ziel ist es, Mängel auf den Hauptachsen zu beseitigen, um diese auf die Bedürfnisse der Zu-Fuß-Gehenden anzupassen.

 

In der Innenstadt betrifft dies z.B. Straßenumgestaltungen im Sinne von Shared Space sowie das Thema Aufparken auf Gehwegen, aber auch den barrierefreien Ausbau von Haltestellen und Lichtsignalanlagen. In Tennenlohe handelt es sich u.a. um die Verbesserung von Querungsstellen, Maßnahmen zum Wegeausbau und um Gehwegabsenkungen.

 

Die Umsetzung verschiedener Maßnahmen ist in Bearbeitung. Für die beiden Plangebiete wird aktuell in Zusammenarbeit mit den weiteren Fachstellen eine Liste mit kleinen Maßnahmen für den Fußverkehr erstellt. Diese sollen im laufenden Geschäft umgesetzt werden.

 

Die Netzplanung soll in den kommenden Jahren für die weiteren Stadtteile Schritt für Schritt erweitert werden. Ziel ist die Erstellung eines Fußverkehrskonzeptes (inklusive Maßnahmenliste mit Priorisierung) für die Gesamtstadt, um die Infrastruktur gezielt zu verbessern.

 

Außerdem soll eine Fußverkehrskampagne gestartet werden, um das Potenzial des Zu-Fuß-Gehens zu vermitteln und über Aktivitäten im Bereich des Fußverkehrs zu informieren. Diese soll wechselseitig ausgerichtet sein und sowohl nach außen (allgemeine Öffentlichkeit, zielgruppenorientiert) als auch nach innen (Verwaltung, Politik) zielen. Durch eine Evaluation wird geprüft inwiefern die angestrebten Ziele erreicht werden konnten. Die Ausschreibung zur Vergabe soll noch dieses Jahr erfolgen. Hierüber wird der UVPA im Rahmen einer Beschlussvorlage rechtzeitig informiert.

 


Anlagen:            

1 – Fußwegenetz und Mängelkartierung Innenstadt und Tennenlohe