Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.

Die Volkshochschule Erlangen gehört zu den zentralen Anlaufstellen für Zugewanderte und Geflüchtete in der Stadt. Die zuletzt stark gestiegene Zahl geflüchteter Menschen wird insbesondere in den Bereichen Integration und Sprachen spürbar. Die Koordination von Sprach- und Integrationskursen für die Stadt und den Landkreis ist an der vhs Erlangen angesiedelt. Hier werden alle Personen, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zum Integrationskursbesuch zugelassen bzw. verpflichtet sind, auf ihr Sprachniveau hin eingestuft. In der Folge werden sie von der Sprachkurskoordination auf die zur Verfügung stehenden Kurse verteilt.

In 2022 wurden 1310 Personen eingestuft. Dies sind 329 mehr als im Jahr 2016, einem Jahr, in dem die Zahl der aus Syrien geflüchteten Menschen besonders hoch war. Bisher konnten alle hier angemeldeten Personen nach erfolgtem Einstufungstest innerhalb von einem halben Jahr einen Platz im Integrationskurs bekommen. Die geringe Verfügbarkeit geeigneter Lehrkräfte führt jedoch zu einem kappen Angebot an Plätzen in den Integrationskursen und erschwert somit die schnelle Zuordnung der berechtigten Personen.

Waren es in 2016 knapp 70% syrische, irakische und iranische Geflüchtete, die zu den Einstufungstests kamen, so waren es im vergangenen Herbst mehr als 60% Ukrainer*innen und im Verhältnis dazu nur noch 5% Syrer*innen. Bemerkenswert war in den letzten Jahren der Anstieg indischer Integrationskursberechtigter (15% in 2020 und 8% im Herbst/Winter 2022/23). Mit Blick auf die Entwicklung der Zahl der zugewanderten Inder*innen, die mittlerweile die größte Gruppe der zugwanderten Nationalitäten darstellt, sind hier auch weiterhin steigende Zahlen zu erwarten.

Der organisatorische Prozess der Zuteilung läuft sehr effizient und konnte bisher auch die außerordentlich hohe Zahl einzustufender Menschen bewältigen. Für die Organisation verfügt die vhs seit 2016 über 29,25 Stunden für die Sprachkurskoordination und eineinhalb Stellen für die Verwaltung. Aktuell ist der vhs eine zusätzliche Verwaltungskraft in Vollzeit befristet zugeordnet. Diese ist bis Ende Mai im Verwaltungsbereich unterstützend tätig. Durch die zentrale Sprachkurskoordination werden spezifische Bedarfe, etwa Alphakurse für Menschen ohne jegliche Schulerfahrung, schnell erkannt. Im Zusammenwirken mit anderen Integrationskursanbietern werden zügig passende Kurse realisiert. Zuletzt wurden auch für ca. 60 ukrainische Jugendliche, die nicht mehr schulpflichtig waren, bei der vhs und beim Internationalen Bund entsprechende Jugendintegrationskurse geschaffen.

Der Integrationsbereich setzt sich neben den vom BAMF reglementierten Integrationskursen auch mit weiteren Sprachlern-Angeboten für Geflüchtete ein. So werden neben einer Vielzahl von Deutschkursen im regulären vhs-Programm in der Flüchtlingsunterkunft Himbeerpalast acht Sprachkurse und eine offene Lernwerkstatt durch die vhs realisiert. Diese Angebote werden sehr gut angenommen.

Mittel- bis langfristig ist aufgrund von Krisen, aber auch aufgrund regulärer EU-Binnenzuwanderung, mit einer anhaltend hohen Zahl von Zuwander*innen nach Erlangen und in den Landkreis zu rechnen. Die vhs Erlangen ist für alle Fragen zu Sprach- und Integrationskursen die erste Ansprechpartnerin.

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