Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Der Fraktionsantrag 154/2022 der Grüne Liste ist bearbeitet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Grundsätzliches:
Schulen haben i.d.R. wie auch in Erlangen den größten Flächenanteil an kommunalen Gebäuden und damit auch ein entsprechend hohes Einsparpotential beim Wärme- und Stromverbrauch.
Neben den baulichen Voraussetzungen (z.B. Dämmqualitäten, Anlagentechnik, Kompaktheit des Gebäudes) hat auch die Nutzungsintensität und das Nutzungsverhalten entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch.
Stellungnahme der Verwaltung zu den Anfragen im Antrag:
Welche
Erfahrungen haben die Energieteams am ASG mit der individuellen Einflussnahme
auf Raumheizungen machen können?
Der Antrag Grüne Liste 154/2022 „Bericht Energiemanagement an Schulen“ wurde dem für das Energieteam am ASG zuständigen Lehrer weitergeleitet und das Gespräch zum Austausch gesucht. Er konnte von folgenden Erfahrungen bzw. Hinweisen berichten:
Im ASG hängt an einem Heizstrang nicht nur die Verwaltung, sondern auch einige Klassenräume. Die standardmäßig in Klassenräumen verbauten Behördenventile, die nur per Spezialschlüssel zu verstellen sind, wurden am ASG durch „normale“ Thermostatventile ersetzt. Die Empfehlung des Energieteams lautet, in ähnlich gelagerten Ausführungen ebenso zu verfahren, um Teilbereiche individuell steuern zu können.
Für eine Ausweitung von Energieteams auf andere Objekte wurde empfohlen, das Thema „Klimaaufbruch“ und die daraus entstehenden Möglichkeiten für die Schulen mit Fachleuten der Verwaltung zu erörtern. Ähnliche Treffen der 50/50-Lehrer gab es zu Beginn dieses Projekts, schliefen dann aber mangels Personalressource ein. Als problematisch wird dabei gesehen, dass Lehrpersonal und Schüler*innen sehr wohl Interessen am Thema entwickeln, diese die Schulen jedoch nach einiger Zeit wieder verlassen, was eine durchgehende Begleitung des Themas erschwert.
Kann
das Projekt zur Energieeinsparung beitragen?
Hierzu liegen keine signifikanten Daten vor. Die Thermostate wurden während der Coronazeit eingebaut. Corona hat das Heizverhalten in der Schule jedoch völlig überprägt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass neben den pädagogischen Aspekten dies zumindest in geringem Maß der Fall ist. Fakt ist, dass durch diese individuellen Eingriffe in die Beheizung bei einem derartigen Strangsystem ungenutzte Räume kalt bleiben können.
Der deutlich merkbarere Effekt stellt die umfassende Sanierung dar. Selbst über Nacht kühlt das Gebäude im Winter wenig aus bzw. sind tagsüber deutliche solare Gewinne spürbar.
Welche
organisatorischen / konzeptionellen / personellen Voraussetzungen sind für
erfolgreiches Energieeinsparen Voraussetzung?
Der Kristallisationskeim ist erfahrungsgemäß eine engagierte Lehrkraft. Der Widerhall aus dem Kreis der Schüler heraus muss dann gegeben sein. Auf Seiten der Verwaltung bedarf es einer adäquaten Personalausstattung zur übergeordneten Organisation sowie der Unterstützung/ Beratung/ Betreuung der Nutzer*innen.
Wie
kann das Projekt auf andere Schulen erweitert werden?
Mit der o.g. ausreichenden personellen Ausstattung der Verwaltung ist eine Übertragung denkbar. Die Stabsstelle 24/EU des städtischen Gebäudemanagements kann derzeit nur punktuell entsprechend der verfügbaren Personalressource beratend unterstützen. Daneben wird auf die im Zuge des Klima-Aufbruch angestoßene Ausweitung von energetischen Beratungsangeboten verwiesen.
Zu bedenken gilt es, dass ein funktionierendes Energieteam vor Ort die Voraussetzung darstellt, verstellbare Thermostatventile einzusetzen. Andererseits besteht die Gefahr einer „Unter- bzw. Überheizung“ der Räume. Eine Steuerung durch die örtliche Hausverwaltung ist ressourcenbedingt ausgeschlossen.
In
welchem Umfang wird das Energiesparprogramm "fifty-fifty" derzeit
beworben und von den Schulen genutzt?
1997 startete das erste Projektjahr. Engagierte Lehrer, Schüler und Hausmeister versuchten mit einfachen Mitteln Energie und Wasser einzusparen. Solch einfache Tipps sind „Licht aus“, „Stoßlüften im Winter“ oder „sofortiges Melden von tropfenden Wasserhähnen“.
Aus „Mit Energie für die Schule“ wurde ein modifiziertes Modell „50/50“. Jede Einrichtung der Stadtverwaltung, die mit ihren Verbrauchswerten separat betrachtet werden kann, konnte an „50/50“ teilnehmen. Diese Möglichkeit nutzten neben den Schulen besonders Kindertagesstätten und Sportanlagen.
50/50 ist ein Belohnungssystem: Minderverbräuche gegenüber dem Durchschnitt der Vergangenheit werden finanziell belohnt, ein Mehrverbrauch hat keine Auswirkung. So wurde und wird noch immer das Engagement aus der Schule heraus belohnt. 25 Einrichtungen sind aktuell beteiligt, die meisten davon sind Schulen.
Die Verwaltung weist regelmäßig auf das Programm hin, zuletzt im Schreiben zur Gasmangellage aus dem September 2022 das über die Schulverwaltung an alle Schulen verteilt wurde. Von den etwa 30 Schulen machen aktuell 18 bei dem Projekt 50/50 mit.
Darüber hinaus wurde das Thema auch auf die Agenda der Kontaktgespräche mit den Schulleitungen genommen und auf die Website Energiesparmeister (Umweltbildung) https://www.energiesparmeister.de/mitmachen/klimaschutz-in-schulen/ hingewiesen.
Anlagen: Fraktionsantrag Grüne Liste 154/2022