Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den
weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen
Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss
regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur
Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten
Tabellen entnommen werden.
1. Schülerentwicklung
an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie
Gymnasien)
Die Entwicklung der Schülerzahlen an den
staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren
zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:
An den allgemeinbildenden Schulen konnten im
Schuljahr 2016/2017 insgesamt 11.028 Schüler*innen gezählt werden In den
vergangenen 6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 1,8 % (+ 194) auf
11.222 Schüler*innen angestiegen.
Bei Betrachtung der schuljährlichen
Entwicklungen ist bis zum Schuljahr 2018/2019 ein Schülerrückgang zu
verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 blieben die
Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt konstant und steigen
seit dem Schuljahr 2021/2022 wieder an. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es
einen Anstieg der Schülerzahlen um 2 % (+ 223 Schüler*innen) gegeben.
An den Realschulen und Gymnasien zeichnete
sich im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-13 %, - 217
Schüler*innen // - 0,7 %, - 37 Schüler*innen), während die Zahlen an den Grund-
und Mittelschulen gestiegen sind (+10 %, + 342 Schüler*innen // +11,1 %, + 106
Schüler*innen).
2. Schülerzahlen
2.1
Schülerentwicklung an den Grundschulen
An fast allen Grundschulen in Erlangen sind
im Vergleich zum Vorjahr größere Schwankungen in den Schülerzahlen in den
regulären Klassen zu verzeichnen. Insgesamt liegt ein Plus von 245
Schüler*innen und 8 Klassen vor. Besonders hervorzuheben sind hierbei die
Friedrich-Rückert-Schule (+39 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Pestalozzischule
(+ 24 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Mönauschule (+ 24 Schüler*innen / + 1
Klasse), die Grundschule Tennenlohe (+ 28 Schüler*innen / + 1 Klasse), die
Grundschule Brucker Lache (+ 21 Schüler*innen / + 1 Klasse), die
Michael-Poeschke-Schule (+ 19 Schüler*innen / + 0 Klassen), die
Max-und-Justine-Elsner-Schule (+19 Schüler*innen / + 1 Klasse) und die
Loschgeschule (+ 23 Schüler*innen / - 1 Klasse).
In den dargestellten Zahlen sind die
Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.
Die aktuelle Schülerprognose geht von
steigenden Schülerzahlen an den Grundschulen bis zum Schuljahr 2024/2025 aus.
Ab dem Schuljahr 2025/2026 wird ein Rückgang der Schülerzahlen prognostiziert.
Im Schuljahr 2027/2028 liegen die erwarteten Schülerzahlen dann wieder etwa auf
Niveau der vergangenen Schuljahre bei 3.462 Schüler*innen. In den Folgejahren
ist ein Abwärtstrend der Zahlen zu erkennen.
2.2
Schülerentwicklung an den Mittelschulen
An den Mittelschulen sind
die Schülerzahlen zum Schuljahr 2022/2023, bezogen auf das Schuljahr 2021/2022,
insgesamt um 3 % (-33 Schüler*innen) gesunken.
An der Hermann-Hedenus-Mittelschule sanken
die Zahlen um 8 Schüler*innen bei gleichbleibender Klassenzahl, an der
Eichendorff-Mittelschule um 19 Schüler*innen (jedoch + 1 Klasse) und an der
Ernst-Penzoldt-Mittelschule um 6 Schüler*innen (- 2 Klassen).
Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen
bis zum Jahr 2030/2031 moderat auf einen Höchstwert von um die 1.200
Schüler*innen an. Danach ist wieder mit sinkenden Werten zu rechnen.
In den dargestellten Zahlen sind die
Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.
2.3
Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien
An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen
im Schuljahr 2022/2023 erneut leicht ab (- 62 Schüler*innen zum Vorjahr). Dies
entspricht einem Schülerrückgang von 4,1 %. Dieser Trend zeigte sich auch schon
in den vergangenen Jahren.
Die Zahlen an den Gymnasien sind insgesamt
gesehen im Vergleich zum Vorjahr auf 4.967 Schüler*innen (+ 73) gestiegen.
Lediglich am Albert-Schweitzer-Gymnasium (+
12 Schüler*innen / +/- 0 Klassen) und am Emmy-Noether-Gymnasium (+ 77
Schüler*innen / + 2 Klasse) sind die Schülerzahlen angestiegen. Alle anderen
Gymnasien weisen minimal gesunkene Zahlen im Vergleich zum Schuljahr 2021/2022
auf: Christian-Ernst-Gymnasium (- 5 Schüler*innen / + 1 Klasse), Fridericianum
(- 3 Schüler*innen / +/-0 Klassen), Marie-Therese-Gymnasium (- 6
Schüler*innen / - 1 Klasse) und Ohm-Gymnasium (- 2 Schüler*innen / +/- 0
Klassen).
Für die Gymnasien werden die nächsten Jahre
in der Tendenz steigende Zahlen erwartet. Der
Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als
auch Klassenmehrungen führen. Prognostiziert werden im Schuljahr 2028/2029
Schülerzahlen von bis zu 5.625 Schüler*innen. Danach ist ein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen.
In den dargestellten Zahlen sind die
Brückenklassen nicht enthalten.
3.
Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten
und ausländischen Schüler*innen
3.1
Deutschklassen
Schüler*innen mit nichtdeutscher
Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe
Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr,
maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive
und systematische Erlernen der deutschen Sprache. Im aktuellen Schuljahr wurden
stadtweit sechs Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie zwei weitere
Klassen direkt im Himbeerpalast eingerichtet. Insgesamt werden um die 138
Schüler*innen in allen Deutschklassen beschult.
Vier der gebildeten Deutschklassen wurden im
gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (2 Klassen, 32
Schüler*innen) und an der Hermann-Hedenus-Mittelschule (2 Klassen, 26
Schüler*innen) eingerichtet und werden aus Fördermitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) finanziert. Zudem wurde jeweils eine Deutschklasse an der
Adalbert-Stifter-Grundschule und an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule als
Regelklassen eingerichtet.
Die ursprünglich geplante Deutschklasse an
der Mönauschule wurde nicht eingerichtet. Die wohnortnahe Beschulung der Kinder
wurde aus pädagogischer Sicht doch der zentralen Beschulung an einem
Schulstandort vorgezogen. Kinder dieser Altersgruppen können relativ gut in den
Regelklassen integriert und hier auch gefördert werden. Zudem hilft die
Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu Kindern ihres Alters in der Wohnumgebung
ebenfalls bei der Integration weiter (siehe hierzu auch Beschlussvorlage
40/105/2022 aus dem Bildungsausschuss vom 05.05.2022).
Der Himbeerpalast dient aktuell als
Erstanlaufstelle für Asylbewerber*innen. Schulpflichtige Geflüchtete, die dort
untergebracht werden, müssen (ab einer Aufenthaltsdauer von 3 Monaten)
entsprechend auch in Erlangen unterrichtet werden. Zur Erfüllung der
Schulpflicht wurden direkt im Himbeerpalast zwei zusätzliche Deutschklassen
eingerichtet. Der Start der Beschulung ist für den 11.11.2022 vorgesehen. Nach
einer Schätzung des staatlichen Schulamts im Landkreis Erlangen-Höchstadt und
in der Stadt Erlangen sollen hier um die 50 Kinder und Jugendliche unterrichtet
werden.
3.2
Brückenklassen
Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen
aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die
Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden kann, verfolgt Bayern einen
flexiblen und schulartunabhängigen Ansatz zur Beschulung.
An den Grundschulen findet die Beschulung
der Geflüchteten direkt in den Regelklassen mit zusätzlicher Deutschförderung nach dem
bewährten Konzept DeutschPLUS statt. Für Schüler*innen, die über keine
ausreichenden Deutschkenntnisse verfügen und daher nicht unmittelbar in einer
Regelklasse an einer weiterführenden Schule unterrichtet werden können, werden
Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen werden schulartunabhängig an
den Mittelschulen, Wirtschaftsschulen, Realschulen
und Gymnasien eingerichtet. Beide Konzepte
verfolgen das Ziel, die Schüler*innen vor allem durch den Aufbau von
Sprachkenntnissen fit für eine künftige Teilnahme am Regelunterricht zu machen.
In Erlangen wurden zum Schuljahr 2022/2023
sechs Brückenklassen eingerichtet, dort werden aktuell insgesamt 99
Schüler*innen unterrichtet. An folgenden Schulen wurde jeweils eine
Brückenklasse gebildet: Eichendorff-Mittelschule, städtische Wirtschaftsschule,
Werner-von-Siemens-Realschule, Ohm-Gymnasium, Christian-Ernst-Gymnasium und Gymnasium
Fridericianum (siehe auch die Mitteilung zur Kenntnis „Bericht zum Stand der
Brückenklassen zu Beginn des Schuljahres 2022/2023“, Vorlage: IV/BB/024/2022,
aus dem Bildungsausschuss vom 13.10.2022).
3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen
Klassen an der Berufsschule
Auch im Schuljahr 2022/2023 wurden an der
Berufsschule Erlangen wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet.
38 Schüler*innen werden in zwei Vorklassen des Berufsintegrationsjahres
(BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für
unbegleitete minderjährige Geflüchtete vorgesehen, steht aber auch anderen
berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im
Anschluss an die Vorklassen können die Schüler*innen in die Klassen des
Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind zwei BIK-Klassen
eingerichtet, in der 25 Schüler*innen unterrichtet werden.
Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein
Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres
das Regelangebot für Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung
absolvieren bzw. keine weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot
können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt
werden, möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden
Anschluss für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im aktuellen
Schuljahr zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in
denen insgesamt 51 Schüler*innen beschult werden.
Auf die Beschlussvorlage im Bildungsausschuss vom
07.07.2022 (Vorlage: 40/124/2022) wird verwiesen.
4. Schulentwicklungsplanung
Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung
werden durch das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung in enger
Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für die staatlichen und städtischen
Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt.
Diese Prognosen stellen somit ein
Steuerungsinstrument dar, mit dem mögliche Handlungsbedarf rechtzeitig erkannt
und entsprechende Maßnahmen begleitet oder durchgeführt werden können. Die
Erfassung dieser Handlungsbedarfe bzw. die Evaluation der durchgeführten
Maßnahmen obliegt der Schulentwicklungsplanung am Schulverwaltungsamt. Die
Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im Rahmen eines
Fortschreibungsberichts erläutert.
Das Schulverwaltungsamt verweist auf den
Fortschreibungsbericht 2021 der Schulentwicklungsplanung, welcher im Februar
2022 dem Bildungsausschuss (Vorlage: 40/064/2021) vorgestellt wurde. Der
nächste Bericht ist seitens des Schulverwaltungsamtes im Sommer 2023
vorgesehen.
Anlagen: Entwicklung der Schülerzahlen 2022/2023