Betreff
Amtliche Schülerzahlen zum 01./20.10.2022
Vorlage
40/135/2022
Aktenzeichen
IV/40-1
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Grundschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie am Sonderpädagogischen Förderzentrum und an der Schule für Kranke werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Entwicklung der Schülerzahlen kann den beigefügten Tabellen entnommen werden.

 

1.    Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen (Grund-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien)

 

Die Entwicklung der Schülerzahlen an den staatlichen und kommunalen allgemeinbildenden Schulen in den vergangenen Jahren zeigt sich in der Stadt Erlangen wie folgt:

 

An den allgemeinbildenden Schulen konnten im Schuljahr 2016/2017 insgesamt 11.028 Schüler*innen gezählt werden In den vergangenen 6 Jahren ist die Gesamtschülerzahl um ca. 1,8 % (+ 194) auf 11.222 Schüler*innen angestiegen.

 

Bei Betrachtung der schuljährlichen Entwicklungen ist bis zum Schuljahr 2018/2019 ein Schülerrückgang zu verzeichnen. Zwischen den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 blieben die Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt konstant und steigen seit dem Schuljahr 2021/2022 wieder an. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es einen Anstieg der Schülerzahlen um 2 % (+ 223 Schüler*innen) gegeben.

 

An den Realschulen und Gymnasien zeichnete sich im abgebildeten Zeitraum ein Schülerrückgang ab (-13 %, - 217 Schüler*innen // - 0,7 %, - 37 Schüler*innen), während die Zahlen an den Grund- und Mittelschulen gestiegen sind (+10 %, + 342 Schüler*innen // +11,1 %, + 106 Schüler*innen).

 

2.    Schülerzahlen

 

2.1 Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

An fast allen Grundschulen in Erlangen sind im Vergleich zum Vorjahr größere Schwankungen in den Schülerzahlen in den regulären Klassen zu verzeichnen. Insgesamt liegt ein Plus von 245 Schüler*innen und 8 Klassen vor. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Friedrich-Rückert-Schule (+39 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Pestalozzischule (+ 24 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Mönauschule (+ 24 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Grundschule Tennenlohe (+ 28 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Grundschule Brucker Lache (+ 21 Schüler*innen / + 1 Klasse), die Michael-Poeschke-Schule (+ 19 Schüler*innen / + 0 Klassen), die Max-und-Justine-Elsner-Schule (+19 Schüler*innen / + 1 Klasse) und die Loschgeschule (+ 23 Schüler*innen / - 1 Klasse).

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.

 

 

Die aktuelle Schülerprognose geht von steigenden Schülerzahlen an den Grundschulen bis zum Schuljahr 2024/2025 aus. Ab dem Schuljahr 2025/2026 wird ein Rückgang der Schülerzahlen prognostiziert. Im Schuljahr 2027/2028 liegen die erwarteten Schülerzahlen dann wieder etwa auf Niveau der vergangenen Schuljahre bei 3.462 Schüler*innen. In den Folgejahren ist ein Abwärtstrend der Zahlen zu erkennen.

 

2.2 Schülerentwicklung an den Mittelschulen

 

An den Mittelschulen sind die Schülerzahlen zum Schuljahr 2022/2023, bezogen auf das Schuljahr 2021/2022, insgesamt um 3 % (-33 Schüler*innen) gesunken.

 

An der Hermann-Hedenus-Mittelschule sanken die Zahlen um 8 Schüler*innen bei gleichbleibender Klassenzahl, an der Eichendorff-Mittelschule um 19 Schüler*innen (jedoch + 1 Klasse) und an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule um 6 Schüler*innen (- 2 Klassen).

 

Die Prognosewerte der Mittelschulen steigen bis zum Jahr 2030/2031 moderat auf einen Höchstwert von um die 1.200 Schüler*innen an. Danach ist wieder mit sinkenden Werten zu rechnen.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Deutschklassen bzw. Brückenklassen nicht enthalten.

 

 

2.3 Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

An den Realschulen nahmen die Schülerzahlen im Schuljahr 2022/2023 erneut leicht ab (- 62 Schüler*innen zum Vorjahr). Dies entspricht einem Schülerrückgang von 4,1 %. Dieser Trend zeigte sich auch schon in den vergangenen Jahren.

 

Die Zahlen an den Gymnasien sind insgesamt gesehen im Vergleich zum Vorjahr auf 4.967 Schüler*innen (+ 73) gestiegen.

 

Lediglich am Albert-Schweitzer-Gymnasium (+ 12 Schüler*innen / +/- 0 Klassen) und am Emmy-Noether-Gymnasium (+ 77 Schüler*innen / + 2 Klasse) sind die Schülerzahlen angestiegen. Alle anderen Gymnasien weisen minimal gesunkene Zahlen im Vergleich zum Schuljahr 2021/2022 auf: Christian-Ernst-Gymnasium (- 5 Schüler*innen / + 1 Klasse), Fridericianum (- 3 Schüler*innen / +/-0 Klassen), Marie-Therese-Gymnasium (- 6 Schüler*innen / - 1 Klasse) und Ohm-Gymnasium (- 2 Schüler*innen / +/- 0 Klassen).

 

Für die Gymnasien werden die nächsten Jahre in der Tendenz steigende Zahlen erwartet. Der Vollausbau G9 zum Schuljahr 2025/2026 wird an den Gymnasien zu Schüler- als auch Klassenmehrungen führen. Prognostiziert werden im Schuljahr 2028/2029 Schülerzahlen von bis zu 5.625 Schüler*innen. Danach ist  ein Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen.

 

In den dargestellten Zahlen sind die Brückenklassen nicht enthalten.

 

 

 

3.    Beschulung von Asylbewerbern, Geflüchteten und ausländischen Schüler*innen

 

3.1 Deutschklassen

 

Schüler*innen mit nichtdeutscher Muttersprache, die nach Deutschland zugewandert sind und keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben, besuchen in der Regel zunächst für ein Schuljahr, maximal für zwei Schuljahre, eine Deutschklasse. Ziel ist hierbei das intensive und systematische Erlernen der deutschen Sprache. Im aktuellen Schuljahr wurden stadtweit sechs Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen sowie zwei weitere Klassen direkt im Himbeerpalast eingerichtet. Insgesamt werden um die 138 Schüler*innen in allen Deutschklassen beschult.

 

Vier der gebildeten Deutschklassen wurden im gebundenen Ganztag an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (2 Klassen, 32 Schüler*innen) und an der Hermann-Hedenus-Mittelschule (2 Klassen, 26 Schüler*innen) eingerichtet und werden aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Zudem wurde jeweils eine Deutschklasse an der Adalbert-Stifter-Grundschule und an der Ernst-Penzoldt-Mittelschule als Regelklassen eingerichtet.

 

Die ursprünglich geplante Deutschklasse an der Mönauschule wurde nicht eingerichtet. Die wohnortnahe Beschulung der Kinder wurde aus pädagogischer Sicht doch der zentralen Beschulung an einem Schulstandort vorgezogen. Kinder dieser Altersgruppen können relativ gut in den Regelklassen integriert und hier auch gefördert werden. Zudem hilft die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu Kindern ihres Alters in der Wohnumgebung ebenfalls bei der Integration weiter (siehe hierzu auch Beschlussvorlage 40/105/2022 aus dem Bildungsausschuss vom 05.05.2022).

 

Der Himbeerpalast dient aktuell als Erstanlaufstelle für Asylbewerber*innen. Schulpflichtige Geflüchtete, die dort untergebracht werden, müssen (ab einer Aufenthaltsdauer von 3 Monaten) entsprechend auch in Erlangen unterrichtet werden. Zur Erfüllung der Schulpflicht wurden direkt im Himbeerpalast zwei zusätzliche Deutschklassen eingerichtet. Der Start der Beschulung ist für den 11.11.2022 vorgesehen. Nach einer Schätzung des staatlichen Schulamts im Landkreis Erlangen-Höchstadt und in der Stadt Erlangen sollen hier um die 50 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden.

 

3.2 Brückenklassen

 

Damit geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, auch ohne ausreichende Deutschkenntnisse, rasch die Möglichkeit zum Schulbesuch eröffnet werden kann, verfolgt Bayern einen flexiblen und schulartunabhängigen Ansatz zur Beschulung.

 

An den Grundschulen findet die Beschulung der Geflüchteten direkt in den Regelklassen mit zusätzlicher Deutschförderung nach dem bewährten Konzept DeutschPLUS statt. Für Schüler*innen, die über keine ausreichenden Deutschkenntnisse verfügen und daher nicht unmittelbar in einer Regelklasse an einer weiterführenden Schule unterrichtet werden können, werden Brückenklassen eingerichtet. Die Brückenklassen werden schulartunabhängig an den Mittelschulen, Wirtschaftsschulen, Realschulen und Gymnasien eingerichtet. Beide Konzepte verfolgen das Ziel, die Schüler*innen vor allem durch den Aufbau von Sprachkenntnissen fit für eine künftige Teilnahme am Regelunterricht zu machen.

 

In Erlangen wurden zum Schuljahr 2022/2023 sechs Brückenklassen eingerichtet, dort werden aktuell insgesamt 99 Schüler*innen unterrichtet. An folgenden Schulen wurde jeweils eine Brückenklasse gebildet: Eichendorff-Mittelschule, städtische Wirtschaftsschule, Werner-von-Siemens-Realschule, Ohm-Gymnasium, Christian-Ernst-Gymnasium und Gymnasium Fridericianum (siehe auch die Mitteilung zur Kenntnis „Bericht zum Stand der Brückenklassen zu Beginn des Schuljahres 2022/2023“, Vorlage: IV/BB/024/2022, aus dem Bildungsausschuss vom 13.10.2022).

 

3.3 Berufsvorbereitung in kooperativen Klassen an der Berufsschule

 

Auch im Schuljahr 2022/2023 wurden an der Berufsschule Erlangen wieder Berufsintegrationsklassen eingerichtet. 38 Schüler*innen werden in zwei Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Geflüchtete vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerber*innen zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schüler*innen in die Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. Aktuell sind zwei BIK-Klassen eingerichtet, in der 25 Schüler*innen unterrichtet werden.

 

Seit dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorbereitungsjahres das Regelangebot für Berufsschulpflichtige, die keine Berufsausbildung absolvieren bzw. keine weiterführende Schule besuchen. Über das Vollzeitangebot können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen intensiv dabei unterstützt werden, möglichst zeitnah einen Ausbildungsplatz oder einen anderen passenden Anschluss für sich zu finden. An der Berufsschule Erlangen wurden im aktuellen Schuljahr zwei kooperative Berufsvorbereitungsklassen (BVJ/k) gebildet, in denen insgesamt 51 Schüler*innen beschult werden.

 

Auf die Beschlussvorlage im Bildungsausschuss vom 07.07.2022 (Vorlage: 40/124/2022) wird verwiesen.

 

4.    Schulentwicklungsplanung

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für die staatlichen und städtischen Erlanger Schulen Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt.

 

Diese Prognosen stellen somit ein Steuerungsinstrument dar, mit dem mögliche Handlungsbedarf rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen begleitet oder durchgeführt werden können. Die Erfassung dieser Handlungsbedarfe bzw. die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen obliegt der Schulentwicklungsplanung am Schulverwaltungsamt. Die Datengrundlage wird regelmäßig fortgeschrieben und im Rahmen eines Fortschreibungsberichts erläutert.

 

Das Schulverwaltungsamt verweist auf den Fortschreibungsbericht 2021 der Schulentwicklungsplanung, welcher im Februar 2022 dem Bildungsausschuss (Vorlage: 40/064/2021) vorgestellt wurde. Der nächste Bericht ist seitens des Schulverwaltungsamtes im Sommer 2023 vorgesehen.

 


Anlagen:        Entwicklung der Schülerzahlen 2022/2023