Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Seit Jahren ist die Verwaltung in ihren grundlegenden Zielen bestrebt Verkehrsanlagen und Verkehrseinrichtungen möglichst energiesparend und ressourcenschonend zu betreiben und zu unterhalten.
Neben den bekannten Projektaufgaben wie z.B. LED Umrüstung,
Dimmkonzepte, restriktiver und sparsamer Umgang mit künstlichem Lichteintrag,
wurde u.a. durch das Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplan Gas eine
nochmalige Überprüfung von kurzfristigen und effektiven Notfallmaßnahmen
geprüft.
Die Straßenbeleuchtung träg mit ca. 5 Mio. kWh Jahresstromverbrauch zu einem
nicht unerheblichen Teil zum Energieverbrauch der Stadt Erlangen bei. Ziel ist
es unter Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und der Daseinsfürsorge den
Stromverbrauch weiter zu reduzieren. Hierbei werden im Folgendem verschiedene
Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs dargestellt und bewertet.
Folgende Maßnahmen wurden herausgearbeitet und geprüft.
1. Abschaltung der städtischen
Gebäudeanstrahlungen – Bereits umgesetzt
Die städtischen Gebäudeanstrahlungen am Martin-Luther- Platz und Schlossplatz
wurden bereits ab dem 01.08.22 dauerhaft abgeschalten. Die Abschaltung wurden
in den letzten Jahren bereits häufiger im Zuge der „Earth-Night“ und der
„Earth-Hour“ praktiziert. Häufungen von Beschwerden aus der Bevölkerung sind
nicht bekannt. Die eingesparte Energie pro Jahr beträgt ca. 37.147 kWh.
2. Anpassung der Ein- und Ausschaltzeiten – Wird weiterhin geprüft
Geprüft wird eine Anpassung der zentralen Ein- und Ausschaltzeiten für die Straßenbeleuchtung. Ziel wäre es morgens die Beleuchtung bei weniger Helligkeit auszuschalten und abends erst später einzuschalten. Die Straßenbeleuchtung wird zentral durch drei Dämmerungsschalter geschalten. Konkret bedeutet dies, dass sobald zwei der drei Dämmerungsschalter die vorgegebenen Werte über- oder unterschreiten der Schaltvorgang ausgelöst wird. Da die Beleuchtungsstärke sich je nach Wetter und Jahreszeit etwa alle 5 Minuten verdoppelt, und die bisherigen Referenzwert bereits sehr energieeinsparend sind, sind aus Sicht der Verwaltung max. Anpassungen der Schaltzeiten pro Leuchtpunkt um 4-5 Minuten täglich vertretbar. Bei dieser angenommen Reduzierung der Betriebsstunden ist von einer Reduzierung des Energieverbrauchs in Höhe von ca. 29.000 kWh pro Jahr auszugehen. Grundsätzlich ist dabei nochmals zu betonen, dass bereits heute die Schaltzeiten der Stadt Erlangen im regionalen Vergleich als ambitioniert anzusehen sind und wenig Spielraum zulassen. Derzeit wird noch geprüft welcher tatsächliche technische Aufwand (finanziell und personell) bei der Anpassung entstehen würde und welche Auswirkungen dies z.B. auf Fußgängerüberwege hätte, die hiervon ebenfalls betroffen sind, da diese gleichzeitig mit der Straßenbeleuchtung gesteuert werden. Da bei Fußgängerüberwegen eine strenge Mindestbeleuchtung vorgeschrieben ist müsste die Anpassung durch ein aufwendiges Messprogramm begleitet werden. Unabhängig von dem Notfallplan Gas wird die Verwaltung die Maßnahmen weiterhin prüfen und sofern in der Abwägung aller Punkte vertretbar, umsetzen und zu gegebener Zeit informieren.
Da auch gerade diese
Dämmerungszeiten als nicht unkritisch einzustufen sind, und die Effekte eher
gering sind, wird diese Maßnahme zwar weiter geprüft aber nicht priorisiert
behandelt.
3. Abschaltung von Leuchtstellen – Wird weiterhin geprüft
Eine weitere Möglichkeit der Energieeinsparung ist die Abschaltung einzelner Straßen- und Wegeabschnitte in den aus verschiedenen Gründen eine Beleuchtung nicht mehr zwingend erforderlich wäre.
Die Abschaltung nicht mehr
erforderlicher Anlagen wurde bereits bei der Beleuchtung der oberen Parkdecks
am Parkhaus des Großparkplatz umgesetzt. Diese beiden Parkdecks sind aufgrund
des schlechten Zustandes bereits für den Parkverkehr gesperrt und benötigen
daher keine Beleuchtung.
Aktuell wird die Abschaltung der Beleuchtung in der Münchner Straße zwischen
Werner-von-Siemens-Str. und bis zum Anfang des Großparkplatzes, sowie der als
Hochstraße ausgebildete Teil der Werner-von-Siemens-Str. geprüft. Diese
Straßenzüge werden i.d.R. nur vom motorisierten Verkehr benutzt. Konflikte mit
anderen Verkehrsarten (Fuß-/Rad-/ und Parkverkehr sind nicht zugelassen) und
weitgehend ausgeschlossen. Auch eine Beleuchtung zur Schaffung eines sicheren
Stadtraumes ist in diesen Straßenabschnitten nicht gegeben, da diese anbaufrei
sind.
Eine mögliche Abschaltung wird mit den betroffenen Dienststellen
(Straßenverkehrsbehörde, Polizei, Mobilitätsplanung, etc.) hinsichtlich der
Verkehrssicherheit besprochen und kann bei geringer Auswirkung auf die
Verkehrssicherheit umgesetzt werden. Ein Rückbau soll vorerst nicht stattfinden
um die Möglichkeit einer Wiederinbetriebnahme zu erhalten. Die eingesparte
Energie hängt von der Anzahl der Abschaltungen und der verbauten
Leistungsaufnahme ab und ist im Hinblick auf den Gesamtenergieverbrauch als
gering einzustufen.
Ein nur zeitweises Abschalten von Leuchtstellen in den Nachtstunden kann auf
Grund der bestehenden Situation bei den Kabelanlagen und den Schaltstellen
nicht ohne grundlegende technische Umbauarbeiten durchgeführt werden. Dies wäre
nur nach einer Umrüstung auf LED einfach möglich.
4. Reduzierung weiterer Lichtquellen – Prüfung durch den Betreiber
Einen Teil der Lichtleistung in
der Stadt macht private bzw. „öffentliche“ aber nicht
verkehrssicherheitsrelevante Beleuchtung aus. Insbesondere im Bereich der
Schaufenster- und Werbebeleuchtung besteht Einsparpotential.
An der Stromversorgung der Straßenbeleuchtung sind Einrichtungen der
Stadtreklame und Informationstafeln und auch die Weihnachtsbeleuchtung
angeschlossen deren Überprüfung durch den Betreiber angefragt werden soll.
5.
Verstärkte Umsetzung von
Erneuerungsmaßnahmen – Zu verstärkende Maßnahme
Um wirklich langfristig und maßgeblich Energie zu sparen und gleichzeitig die Sicherheit und Lebenskultur in der Stadt zu erhalten, ist es unumgänglich die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel in Verbindung mit dem beschlossenen Dimmkonzept dringend und deutlich zu verstärken.
Als positives Beispiel kann die Umrüstung der Beleuchtung an der Licht-Stelle Georg-Marshall-Platz angeführt werden:
Mit dem Austausch der Strahler
durch LED Technik sinkt der Jahresverbrauch von 5.829kWh auf 1.085 kWh pro
Jahr. Die prozentuale Einsparung zu den alten Strahlern liegt bei ca. 81%.
Neben der Energieeinsparung wurde gleichzeitig eine Verbesserung der
Beleuchtung vor Ort erreicht. Blendungen und Streulicht wurden weitgehend
reduziert.
Um langfristige deutliche Energieeinsparung zu erzielen und gleichzeitig die Straßenbeleuchtungsanlage zu erhalten sind ausreichend Ressourcen an Haushaltsmitteln und Personal bereitzustellen. Die entsprechenden Anträge hat die Verwaltung in den Stellenplan 2023 eingestellt.
Anlagen: