Betreff
Belegungsüberprüfung städtischer Sporthallen 2022
Vorlage
52/086/2022
Aktenzeichen
I/52
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die Integrierte Sportentwicklungsplanung (ISEP) Erlangen im Jahr 2018 hat im Rahmen der AG Sportanlagen und -management eine Belegungsüberprüfung der städtischen Sporthallen vorgesehen.

Ziel

Die Belegung der städtischen Sporthallen und kleinen Bewegungsräume ist transparent für jeden.

Die Auslastung der städtischen Sporthallen und kleinen Bewegungsräume ist optimiert worden.

Bei den städtischen Sporthallen und kleinen Bewegungsräume wurde ein Kontrollsystem zur optimierten Nutzung entwickelt und umgesetzt.

Maßnahmen/Umsetzungsschritte

Verantwortlichkeit

Zeitraum

Finanzen

Überprüfung der tatsächlichen und aktuellen Belegung durch Schule und Sportvereine der städtischen Sporthallen

1.       Planung und Entwicklung eines Kontroll-Konzeptes mit einer rechtlichen Überprüfung der Verträge

2.       Ankündigung Kontrolle

3.       Umsetzung der Kontrolle als mögliches Projekt

 

 

Amt für Sport und Ges.-förderung initiiert Projekt

Umsetzung über Studenten*innen und Hausmeister sowie Belegungstagebücher

 

War geplant:

4. Quartal 2020/ 1. Quartal 2021

… wegen Corona verschoben

 

 

 

 

Personelle Ressourcen

Fahrtkosten

 

Das Vorgehen zur Belegungsüberprüfung wurde in zwei Arbeitsgruppensitzungen am 15. Juli 2020 und am 10. Juni 2021 abgestimmt.

Die tatsächliche Belegung der städtischen Sporthallen in Erlangen wurde vom 07. – 27. März 2022 überprüft. Ausgangspunkt waren in allen Schulsporthallen und Großsporthallen der Stadt Erlangen die maximal mögliche Nutzungszeit von Montag bis Freitag zwischen 17 und 22 Uhr. Es wurde ein zweistufiges Verfahren angewendet und getestet. Die erste Stufe war das Auslegen von Hallen-Belegungsbücher in jeder betreffenden Sporthalle bzw. Gymnastikraum. Die zweite Stufe war die Kontrolle der Eintragungen in das Hallen-Belegungsbuch. D.h., es wurde stichprobenhaft kontrolliert, ob sich die tatsächliche Anzahl an Sportler*innen der eingetragenen Sportart in der Sporthalle befinden, die im jeweiligen Hallen-Belegungsbuch angegeben wurden.

Alle geplanten und tatsächlichen Belegungspläne wurden in einer Datei zusammengeführt. Davon ausgehend wurden alle Eintragungen aus den Hallen-Belegungsbüchern und die Ergebnisse der Kontrollstichproben pro Sporthalle übertragen. Am Ende konnte damit ein Soll-Ist-Vergleich für ausgewählte Sporthallen durchgeführt werden.

Die Großsporthallen wurden von den Hausmeistern der Sporthallen überprüft. Die städtischen Schulsporthallen wurden in fünf Stadtgebiete eingeteilt und von zwei Teams mit je 2 Personen überprüft.[1] Je Team wurden die Hallen am Mo/Mi/Fr und Di/Do variierend kontrolliert. Wurde in der ersten Woche Mo/Mi/Fr, so wurde in der zweiten Woche Di/Do kontrolliert. In der dritten Woche wurden „unsichere“ und nicht eindeutige Belegungen überprüft. So konnte jede Halle mindestens 1-2 Mal in der Woche stichprobenartig im Untersuchungszeitraum überprüft werden.

Drei Sporthallen waren wegen der Flüchtlingssituation (Ukraine) geschlossen (Sporthalle am Europakanal, Sporthalle der Hedenusschule, Egon-von-Stephani-Sporthalle). Wegen zu wenigen Einträgen konnten nicht alle Hallen-Belegungsbücher (Eltersdorf, Eichendorff, Frauenaurach, Dechsendorf) zur Auswertung herangezogen werden.

Im Untersuchungszeitraum März konnte festgestellt werden, dass einige Belegungen durch das schöne Wetter nicht mehr wahrgenommen wurden. Einige Nutzungszeiten waren unbelegt, da Fußball/Leichtathletik (gemietet bis 31.3.) schon auf Außenanlagen ausgewichen sind.

Die Hallen-Belegungsbücher wurden nicht überall ernsthaft ausgefüllt sowie zum Teil schlecht
oder falsch ausgefüllt. Oft stimmten angegebene Belegungen nicht mit der momentanen Belegung überein (z. B. andere Vereine, andere Zeiten, andere Sportart). In der dritten Woche der Überprüfung konnten noch weniger Einträge festgestellt werden. Diese Woche wurde somit aus der Auswertung herausgenommen.

Die Daten der Hallen-Belegungstagebücher wie auch die der Kontroll-Stichproben wurden nach Sporthallen differenziert in eine Tabelle eingegeben:

 

Halle

25h pro Woche

Sollzeit nach Belegung

Ist-Zeit nach Einträgen

Auslastung (Sollzeit/ 25h; in %)

Auslastung (Ist-Zeit/25h) in %

Auslastung (Belegungs­plan/Ist-Zeit) in %

Freie Stunden (Soll)

Freie Stunden (Ist)

 

Adalbert-Stifter

25

25

10,75

100%

43%

43%

0

14,25

 

ASG

25

22,5

13,25

90%

53%

59%

2,5

11,75

 

Brucker Lache

25

25

11,75

100%

47%

47%

0

13,25

 

Büchenbach-Dorf

25

25

21,50

100%

86%

86%

0

3,5

 

Dechsendorf

25

25

15,00

100%

60%

60%

0

10

 

Eichendorff

25

25

14,00

100%

56%

56%

0

11

 

Emmy-Noether-Sporthalle

25

25

25,00

100%

100%

100%

0

0

 

Fridericianum

25

21

16,50

84%

66%

79%

4

8,5

 

Max-Justine-Elsner

25

25

9,00

100%

36%

36%

0

16

 

Büchenbach-Nord

25

23,75

18,50

95%

74%

78%

1,25

6,5

 

MTG (oben)

25

25,5

14,25

102%

57%

56%

-0,5

10,75

 

MTG (unten)

25

27

24,00

108%

96%

89%

-2

1

 

Ohm-Gymnasium

25

25

14,50

100%

58%

58%

0

10,5

 

Pestalozzi

25

22,5

8,25

90%

33%

37%

2,5

16,75

 

Friedrich-Rückert

25

24,5

16,50

98%

66%

67%

0,5

8,5

 

Sponselhalle

25

25

17,50

100%

70%

70%

0

7,5

 

Tennenlohe

25

22,5

23,25

90%

93%

103%

2,5

1,75

 

Werner-von-Siemens

25

24,5

10,00

98%

40%

41%

0,5

15

 

Gesamt

450

438,75

283,50

98%

63%

65%

11,25

166,5

 

ohne Gymnastikräume

 

ohne Sporthalle Hedenus-Schule, Egon-von-Stephani-Sporthalle und Halle am Europakanal (Ukraine-Geflüchtete)

 

nicht auswertbar:

Loschge-Schule

Karl-Heinz-Hirsemann

Eltersdorf

Frauenaurach

Ottfried-Preussler

Poeschke-Schule

 

 

 

1.    Belegungsplan geplant = 25 Stunden pro Woche je Sporthalle

2.    Geschlossene und gesperrte Sporthallen aussortiert (plus nicht-auswertbare Sporthallen)

3.    Belegung nach Hallen-Belegungsbuch

4.    Tatsächliche Belegung nach Kontroll-Stichproben

Nach der Auswertung der Hallen-Belegungsbücher und der Kontroll-Stichproben konnte über alle auswertbaren Sporthallen hinweg eine durchschnittliche 65%ige Auslastung der Sporthallen für den Monat März 2022 festgestellt werden. Das liegt eher unter dem Normwert (von 74% nach Leitfaden).

Die Durchführung der Belegungsüberprüfung im zweistufigen Verfahren hat sich durchaus gewinnbringend gezeigt. Die Akzeptanz bei den Nutzenden ist gegeben. Die Untersuchung wird durch die Sportverwaltung als sinnvoll erachtet.

Der Prozess der Belegungsüberprüfung sollte evaluiert werden, um bei einer erneuten Belegungsüberprüfung eine Verbesserung der Durchführung zu erzielen. Eine evtl. digitale Lösung ist zu prüfen.

 



[1] Die Überprüfung konnte durch die Stadtverwaltung in Personal- und Sachkosten übernommen werden. Die Überprüfung hat ca 1.400 Euro in Personal plus Aufwendungen im Rahmen von Hausmeister- und Sachbearbeiter*innen Zeitstunden (insgesamt ca. 50 Stunden) benötigt. Sachkosten: Fahrtkosten