Betreff
Projekt WerkRaum Erlangen
hier: Umsetzung von Prototypen (Stadtmöblierung, mobiler Tanzboden)
Vorlage
II/WA/017/2022
Aktenzeichen
II/WA
Art
Beschlussvorlage

Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Anschaffung von mobilen Stühlen für den Neustädter Kirchenplatz, des ‚Erlanger Stadtstuhl‘ für die Innenstadt, zu Sitzmöglichkeiten auf Baumeinfassungen und zu dem mobilen Tanzboden umzusetzen.

 


1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Die Stadt Erlangen hat mit dem Projekt „WerkRaum Erlangen“ im Sommer 2021 eine neue Initiative zur Belebung der Innenstadt auf den Weg gebracht. Konkret geht es darum, die Erlanger Innenstadt für alle Menschen attraktiver und lebenswerter zu gestalten.

Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu steigern, mehr Grün und vor allem mehr Leben in die Innenstadt zu bringen.

 

Das Projekt WerkRaum hat sich seit September vergangenen Jahres in mehrere Phasen gegliedert. In einem Speed-Dating zu Projektbeginn mit rund 30 Stakeholdern aus Politik, Einzelhandel, Stadtgesellschaft wurden die Bedürfnisse und Wünsche für die Innenstadt abgefragt. Nach einer sich daran anschließenden Kick-off Veranstaltung im Herbst 2021 ging es mit den vorgenannten Akteuren und den gesammelten Wünschen / Anregungen in die sog. Manufakturen zur Konkretisierung von Prototypen, um die o.g. Zielstellung mit konkreten Maßnahmen umzusetzen. Alle Veranstaltungen ergaben eindeutig, dass die Schaffung von mehr Sitzgelegenheiten, die generelle Erhöhung der Aufenthaltsqualität sowie mehr Grün in der Innenstadt als prioritär angesehen werden. Die Verortung von Prototypen vor Ort, die die vorgenannten Themen abdecken, sowie die Generierung weiterer Vorschläge fand im Zuge der Stadtspaziergänge im März 2022 statt.

 

 

 

 

 

 

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Verortung der Prototypen I neue Sitzgelegenheiten:

 

- Neustädter Kirchenplatz

 

Rund um den Neustädter Kirchenplatz bietet die vorhandene Gastronomie viele Außensitzplätze. Im konsumfreien Raum rund um den Platz stehen fest installierte Bänke zur Verfügung.

 

Mit der Aufstellung von mobilen Sitzmöbeln (speziell Stuhl April go von Vestre – Bild siehe Anlage 1, Bild 1) soll den Besucher*innen und Passant*innen die Möglichkeit gegeben werden, Sitzgelegenheiten variabel und flexibel zu nutzen, in Abhängigkeit ihrer jeweiligen Kommunikations- und Aufenthaltsbedürfnisse. Auch die Boule-Spieler vor Ort können hiervon profitieren. Die Aufenthaltsqualität des Platzes insgesamt wird ebenfalls von zusätzlichen mobilen Sitzgelegenheiten profitieren.

 

Für die Neuanschaffung von bis zu 20 Stühlen auf dem Neustädter Kirchenplatz ist mit Kosten in Höhe von ca. 10.000.- € netto zu rechnen.

 

Die Betreuung der Stühle erfolgt durch die angrenzenden Gastronomie- bzw. Einzelhandelsbetriebe. Diese werden durch die Verwaltung (Wirtschaftsförderung) im Vorfeld diesbezüglich angesprochen mit dem Ziel, sie als Partner zu gewinnen.  Sollte hier keine Mitwirkungsbereitschaft erzielt werden, wird die Verkehrssicherungspflicht (1 x tägliche Sichtkontrolle) durch eine externe Firma übernommen. Die Kosten belaufen sich auf rd. 2.000.- € brutto/Monat.

 

Erlanger Stadtstuhl:

 

Parallel wird das Projekt „Erlanger Stadtstuhl“ weiter vorangetrieben. Hierzu laufen Gespräche mit einem potenziellen Sponsor für einen Teil der (bis zu 1000) Stühle, die in der Innenstadt perspektivisch zum „freien Sitzen“ im öffentlichen Raum zur Verfügung stehen sollen. Eine abschließende Beschlussfassung erfolgt bei Konkretisierung des Projektes „Erlanger Stadtstuhl“.

Ziel des Erlanger Stadtstuhls: Den Bürger*innen und Besucher*innen soll durch die eigene praktische und sinnliche Erprobung von selbst gewählten Aufenthaltsorten und -qualitäten eine neue Sicht auf und ein kreativerer Umgang mit der Erlanger Innenstadt ermöglicht werden. Dies soll auch zu einer stärkeren Identifikation mit dem innerstädtischen Raum als zentralem Ort für eine lebendige Stadt (Gesellschaft) führen.

 

Das zentrale materielle Element des Projekts ist ein robuster, wartungsarmer, nicht zu schwerer, mitnehm- und stapelbarer Stuhl, der sich durch seine einheitliche und besondere Farbgebung klar vom anderen Mobiliar der Erlanger Innenstadt abhebt. Auf diese Weise könnte der „Erlanger Stadtstuhl“ als mobiles Mobiliar auch stadtgestalterisch zu einem neuen Markenzeichen für die Erlanger Innenstadt werden. Ein Markenzeichen, das eine zusätzliche und ganz eigene Anziehungskraft erzeugen kann.

 

Die Idee des Erlanger Stadtstuhls soll mit der Erlanger Gastronomie / dem Erlanger inhabergeführten Einzelhandel weiterentwickelt werden. Die Verwaltung prüft, wie das Modell mit den mitwirkungsbereiten Akteuren umgesetzt werden kann.

 

- Nürnberger Straße

 

Auf der Hauptachse vom Rathaus- / Besiktas Platz bis auf Höhe Peek & Cloppenburg ist eine überschaubare Anzahl von fest installierten Sitzgelegenheiten vorhanden (Bänke). Um kurzfristig mehr Raum zum Sitzen und sich Aufhalten zu schaffen, wurde in Zusammenarbeit mit dem Betrieb für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung ein Prototyp einer Sitzmöglichkeit konzipiert, der auf den vorhandenen Baumumrandungen (aus Stahl) befestigt wird. Die Sitzauflagen werden gemäß DIN EN 1176 eingebaut.

 

 

Die aus Eiche gefertigten Sitzbänke können einfach, in L- oder ggf. auch U-Form auf den Stahlrohren angebracht werden (Bild siehe Anlage 1, Bild 2). In Abhängigkeit der Akzeptanz lassen sich neben den jetzt geplanten Sitzbänken auch noch zusätzliche Exemplare produzieren oder mit wenig Aufwand dann bestehende Sitzbänke leicht ummontieren (sollten sich bestimmte Standorte als weniger geeignet erweisen).

 

Die Kosten für die ca. zunächst 10 Sitz-Prototypen, die vom städtischen Eigenbetrieb selbst hergestellt werden, betragen rd. 3.000.- €.

Sollten Folgekosten für die Unterhaltung der Auflagen entstehen, werden diese durch II/WA getragen.

 

Verortung Prototyp mobiler Tanzboden I „Erlangen tanzt!“:

 

Belebung der Innenstadt heißt vor allem mehr Aktivität im öffentlichen Raum. Dabei ist die Idee entstanden, im kommenden August an ausgewählten Abenden einen „Open-air-Tanzboden“ auf dem Platz hinter dem Theater zu schaffen (Ende Wasserturmstraße, ggü. dem Botanischen Garten – Lageplan siehe Anlage 2). Hierzu soll ein Tanzboden für den Zeitraum angemietet werden.

 

Der Open-air Tanzboden wird während der spielfreien Zeit des Theaters, sprich vom 29.07. bis einschl. 21.08.2022 auf dem Platz hinter dem Theater aufgestellt. Die Bespielung erfolgt vorerst durch zwei Erlanger Tanzschulen (zugesagt, weitere Partner angefragt und in Abstimmung). Vorgesehen sind Workshops, Kurse und freies Tanzen hauptsächlich an den Wochentagen Donnerstag bis einschließlich Sonntag in der Zeit von 17.00 Uhr bis max. 22.00 Uhr. Die Einteilung erfolgt eigenverantwortlich, wobei die Tanzschule Rupprecht Gillet sich bereit erklärt, die Gesamtkoordination und -planung in Abstimmung mit der Stadtverwaltung / II/WA zu übernehmen. Die Mitwirkung weiterer Tanzgruppen ist jederzeit möglich.

 

Sanitäre Anlagen sowie der Stromanschluss werden von der Stadt Erlangen zur Verfügung gestellt.

 

Für die einmalige Installation des Tanzbodens ist mit Kosten von rd. 6.000.- € brutto zu rechnen (incl. Abbau am Ende der Periode). Für die Infrastruktur vor Ort (u.a. Toiletten, Reinigungsdienst, Strom vor Ort) sind Kosten iHv ca. 1.500.- € zu veranschlagen.

 

Verortung Grün in der Innenstadt:

 

Der vielfache Wunsch nach einer Grünoase kann in der Kürze der Zeit leider nicht umgesetzt werden. Mit dieser Zielsetzung wird derzeit verwaltungsintern die Prioritätenliste zur Entsiegelung von Plätzen erarbeitet (eine der Sofortmaßnahmen des Klimaaufbruch-Beschlusses von 2020). Hierbei werden u.a. auch der Kurt-Eisner-Platz, der Besiktas-Platz und der Martin-Luther-Platz betrachtet. Ziel ist perspektivisch die Entsiegelung einer Platzfläche in der Innenstadt (z.B. am Hugenottenplatz, Marktplatz, Martin-Luther-Platz, Besiktas Platz oder weitere Flächen am Rathausplatz).

 

Im Vorgriff wurden die bestehenden Naschgärtla (Hochbeete – Bild siehe Anlage 1, Bild 3) in der Altstadtmarkpassage neu bepflanzt und laden zum Naschen und Ernten ein. Die laufende Pflege, insbesondere laufende Gießarbeiten, werden derzeit vom Lesecafé I Frau Dr. Claudia Schorcht koordiniert und übernommen.

 

Kosten hierfür rd. 650.- €.

 

 

 

Verortung Prototypen Schaffung von Aufenthaltsqualität I Erweiterung Fußgängerzone Südliche Stadtmauerstraße:

 

Auf Höhe des Anwesens Hauptstraße 1 (Freilauf Outdoor & Vaude Store) findet im Kreuzungsbereich Südliche Stadtmauerstraße / Nürnberger Straße / Hauptstraße reger Park-, Parksuch- und Durchgangsverkehr statt. Von der Schuhstraße aus östlicher Richtung kommend, beginnt die Fußgängerzone bereits an der Kammererstraße, Lieferverkehr ist von 18.30 Uhr bis 10.30 Uhr frei. Aufgrund der durchgängigen Sichtachse zur Goethestraße wird die Nürnberger Straße im Bereich des Gebäudes Hauptstraße 1 häufig von PKWs in beiden Richtungen überfahren.

 

Von Westen aus der Goethestraße kommend, ist die Südliche Stadtmauerstraße als Verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen, die Fußgängerzone beginnt erst auf Höhe des Anwesens Nürnberger Straße 1. Dies suggeriert entlang des Gebäudes Hauptstraße 1 Parkflächen, welche tagsüber unerlaubterweise gut genutzt werden. Für diesen Bereich gilt ein Parkverbot.

 

Vor diesem Hintergrund wird zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in diesem Bereich die Fußgängerzone bis zum Ende des Anwesens Hauptstraße 1 ausgeweitet. Hierzu erfolgt eine sachgerechte Beschilderung und eine physische Durchfahrtssperre durch Absperrpfosten.
Der Lieferverkehr (insbesondere die Abfahrt) wird hierdurch nicht beeinträchtigt. Die von der Kammererstraße kommenden Lieferfahrzeuge können auf Höhe der Nürnberger Straße Richtung Henkestraße ausfahren und dort dann in beide Richtungen abbiegen. Die anliegenden Händler haben bestätigt, dass dies auch heute schon regelmäßig der Fall ist.

 

Die Umsetzung der Maßnahme wurde bereits von der Verwaltung angestoßen (siehe MzK UVPA vom 26.04.2022).

 

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

        Zur Verstetigung der Prototypen und Neuentwicklung weiterer Projekte wird der WerkRaum Erlangen in die zweite Runde gehen. Die Begleitung erfolgt zunächst bis 30.09.2022 weiterhin durch die Agentur Stadt + Handel Beckmann und Föhrer Stadtplaner PartGmbB, Hörder Hafenstr. 11, 44263 Dortmund. Über eine darüber hinaus gehende Kooperation wird nach Umsetzung und Evaluierung der bisherigen Arbeit entschieden und das Mandat ggf. angepasst und ergänzt.

 

4.    Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

                ja, positiv*

                ja, negativ*

                nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

                 ja*

                 nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

 

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

5.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

   rd. 13.000 €

bei IPNr.:

Sachkosten:

   rd. 18.500 €

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                               bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                         sind nicht vorhanden


Anlagen:             Anlage 1 – Bilder
                               Anlage 2 – Lageplan mobiler Tanzboden