Betreff
Notfallbroschüre: Was tun im Falle eines Brownouts/Blackouts? - Antrag der AfD-Stadträte vom 15.02.2022
Vorlage
37/024/2022
Aktenzeichen
I/37
Art
Beschlussvorlage

‚Der Sachbericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.

Der Antrag 029/2022 der AfD-Stadträte vom 15.02.2022 ist damit bearbeitet.


Sachbericht:

Die Energieversorgung hat als kritische Infrastruktur eine wichtige Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Ein größerer Ausfall hätte erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit und weitere schwerwiegende Auswirkungen zur Folge. Die Stromversorgung in Erlangen kann grundsätzlich als sicher angesehen werden. Ausfallzeiten sind in nur sehr geringem Umfang vorhanden. Dennoch kann es aufgrund verschiedener Ursachen zu einem sogenannten „Blackout“ kommen. Die Zusammenarbeit des Katastrophenschutzbereiches mit den Erlanger Stadtwerken zu diesem sensiblen Thema ist sehr gut. Vor bereits fünf Jahren wurde eine gemeinsame umfangreiche Katastrophenschutzübung mit der Thematik „Blackout“ durchgeführt. Die Krisenstäbe von Stadt und ESTW haben eine größere Schadenslage im Stadtgebiet geprobt. Die jeweiligen Strukturen und Ansprechpartner sind bekannt. Im Ernstfall dürfte das Zusammenwirken von Stadt und örtlichem Energieversorgungsunternehmen reibungslos ablaufen.

Ein längerfristiger und großflächiger Stromausfall würde aber natürlich auch in Erlangen zu verschiedensten Problemen führen, die in einer Stadtratsvorlage vom 11.04.2019 beschrieben wurden.

 

Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Szenario eines länger andauernden, großflächigen Stromausfalls. In Sachen Treibstoffversorgung wurde zum Beispiel die Tankstelle am Bauhof notstromversorgt, so dass Einsatzfahrzeuge dort auch im Falle eines Stromausfalls kurzfristig betankt werden können. Mit zwei weiteren privaten Tankstellenbetreibern laufen derzeit Verhandlungen über die Zusatzausrüstung ihrer Stationen.

 

Zwischenzeitlich wurden seitens Amt 37 auch weitere Notstromaggregate beschafft, die je nach Notwendigkeit eingesetzt werden können. Neben diesen zur Verfügung stehenden leistungsfähigen mobilen Notstromaggregaten soll bei Amt 37 darüber hinaus in den nächsten Jahren für die Stadt Erlangen ein Anhänger oder ein Abrollbehälter mit einer Netzersatzanlage (200 kVA) beschafft werden.

 

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt ist die Bildung sogenannter Katastrophenschutz-Leuchttürme. Diese sollen im Falle eines Stromausfalls Anlaufstellen für die Bürgerschaft im gesamten Stadtgebiet sein. Dort können Notrufe abgesetzt und Informationen abgeholt werden. Voraussetzung ist, dass diese (im Regelfall öffentlichen) Gebäude stromtechnisch abgesichert sind. Das Bestreben ist es deshalb seit einigen Jahren, verschiedene Einrichtungen baulich mit Notstromaggregaten zu versehen. In intensiver und sehr zielführender Abstimmung mit dem Amt für Gebäudemanagement konnten hier einige Projekte auf den Weg gebracht werden. Das Bürger- und Feuerwehrgerätehaus Kriegenbrunn mit Einspeisungsmöglichkeit wurde im Jahr 2020 fertiggestellt. Weitere öffentliche Einrichtungen, wie das Feuerwehrgerätehaus in Dechsendorf, das Bürger- und Feuerwehrgerätehaus in Eltersdorf, das Stadtteilzentrum in Büchenbach und die Vierfachsporthalle im zukünftigen Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum in der Hartmannstraße, werden für die zukünftige Nutzung alle als sogenannte Leuchttürme, also als Anlaufstellen für die Bürgerschaft technisch ertüchtigt.

 

Eine wie im Antrag gewünschte Broschüre wird zum jetzigen Zeitpunkt als noch nicht sinnvoll erachtet, kann aber nach Fertigstellung der angeführten Leuchtturmprojekte eine Möglichkeit sein, die Bevölkerung zu informieren. Bis dahin stehen verschiedene Publikationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, auch im Zusammenhang mit der Vorratshaltung von Nahrungsmitteln, zum Download zur Verfügung. Die Heftung „Katastrophenalarm – Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, in dem auch das Thema Vorbereitung auf einen längeren Stromausfall thematisiert wird, wird zusätzlich am Info-Tresen des Rathauses ausgelegt.

 

 


Anlagen: Antrag 029/2022