Der Entwurfsplanung für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Dechsendorf wird zugestimmt. Sie soll der weiteren Planung zugrunde gelegt werden.
Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen. Die
Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Mehrkosten in Höhe von 600.000 €
für die mittelfristige Finanzplanung bei Ref. II zu Haushalt anzumelden.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Einsatzbereitschaft und die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Dechsendorf soll für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhalten bleiben und verbessert werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Ausgangslage
Auf den Beschluss
der Vorentwurfsplanung nach DA-Bau im HFPA am 14.07.2021 (Vorlagennummer:
37/012/2021) wir verwiesen. Der Beschluss wurde dem BWA am 14.09.2021 zur
Kenntnisnahme vorgelegt.
Die
Vorentwurfsplanung wurde wie folgt weiter behandelt:
-
Baukunstbeirat
Sitzungen am 15.07.2021 und am 21.10.2021
-
Bürgerbeteiligung
im Rahmen einer Ortsbeiratssitzung am 19.10.2021
Maßnahmenbeschreibung
Lage im Stadtgebiet
Die Liegenschaft befindet sich im Erlanger Ortsteil
Dechsendorf.
Das Areal mit der Flurnummer 76/1 ist ca. 4.581 m²
groß, davon werden ca. 1.175 m² bearbeitet.
Erschlossen wird das Gelände über den Dechsendorfer
Platz im Süden und die Teplitzer Straße im Osten. Im Norden und Westen schließt
Wohnbebauung an.
Auf dem Grundstück befindet sich im Südosten das
alte Schulgebäude, welches derzeit vielfältig genutzt wird (Jugendklub,
Ortsteilbeirat, Spielgruppe, Studiobühne, Heimat- und Kulturverein,
Hausmeisterwohnung). Das Schulgebäude ist nicht Teil des Planungsumfangs und
die Zugänglichkeit muss während der Bauphase erhalten werden.
Das bestehende Feuerwehrgerätehaus befindet sich
nördlich des Schulgebäudes, im Osten des Grundstücks. Die Zufahrt bzw. der
Eingang zu diesem ist an der Teplitzer Straße. Im Westen des Schulgebäudes und
der Feuerwehrfahrzeughalle schließt eine Grünfläche sowie ein teilweise
befestigter Parkplatz an.
Westlich von diesem befindet sich eine große
Festwiese, auf der unter anderem die jährliche Stadtteilkirchweih stattfindet.
Die Planung erfolgte auch in Abstimmung mit der Abteilung Märkte, Kirchweihen
des Liegenschaftsamtes.
Allgemeine Entwurfsgedanken
Der vorliegende Entwurf basiert auf dem durch die
Feuerwehr Erlangen aufgestellten Raumbedarfsprogramm.
Nach dem Rückbau der Gebäudeteile zwischen
bestehender Fahrzeughalle und dem „Alten Schulhaus“ ist ein z-förmiger
Erweiterungsbau, südlich und westlich der Fahrzeughalle, für Umkleiden, Technik-,
Aufenthalts- und der Seminarraum zur Erfüllung des Raumbedarfs vorgesehen. Die
bestehende Fahrzeughalle sollte ursprünglich nach Umbau und Modernisierung
einen dritten Fahrzeugstand ermöglichen und im Bestand verbleiben.
Bei weiterführenden statischen Untersuchungen im
Verlauf der Entwurfsplanung stellte sich jedoch heraus, dass das bestehende
statische System und die Bausubstanz der Fahrzeughalle die Lasten der geplanten
Dachbegrünung und der Photovoltaikanlage nicht aufnehmen kann und zusätzliche
statische Maßnahmen (Stützen unterhalb der bestehenden Dachbinder) erforderlich
wären.
Die Bestandsertüchtigung und ein Ersatzneubau
wurden hinsichtlich technischer, funktionaler und wirtschaftlicher
Gesichtspunkte alternativ untersucht. Nach Abwägung der Untersuchungsergebnisse
wurde die Entwurfsplanung mit einem Ersatzneubau fortgeführt, da dieser bei
Berücksichtigung der zusätzlichen Fördermittel für einen Neubau der
Fahrzeughalle wirtschaftlicher und dieser ohne einschränkende Stützen im
Garageninnenraum herstellbar ist.
Diese Planungsanpassung hat keinen gestalterischen
Einfluss auf die mit dem Baukunstbeirat der Stadt Erlangen abgestimmten
Vorentwurfsplanung, aus der eine bauliche Trennung der Baukörper „Altes
Schulhaus“ und „Feuerwehrgebäude“ resultierte.
Durch das vom „Alten Schulhaus“ abweichende
kubistische Erscheinungsbild des Feuerwehrgerätehauses, mit Flachdach und
einheitlicher Holz-Lamellenfassade, entstehen zwei eigenständig ablesbare
Baukörper. Die durch ihre Gestaltung und Materialität optisch wahrnehmbare
Übungswand ist zur Ausbildung von Feuerwehrleuten aus dem ganzen Stadtgebiet
geplant.
Der Haupteingang zum Neubau liegt auf der Westseite
des Gebäudes. Sodass die Einsatzkräfte auf dem Parkplatz im Westen parken
können und den Haupteingang fußläufig schnell erreichen. Die Ausfahrten aus der
Fahrzeughalle sind zur Teplitzer Straße orientiert. Damit ist sichergestellt,
dass es keine Kollisionen mit eintreffenden Kammeraden und ausfahrenden
Einsatzfahrzeugen gibt.
Die Erfüllung des Stellplatzbedarfs nach Satzung
ist geplant und auf dem Grundstück möglich.
Aus Brandschutzgründen ist die südliche Wand des
Feuerwehrgebäudes zum bestehenden Schulhaus nicht mit brennbaren Materialien zu
bekleiden. Die Erweiterungsbauten mit Garderoben, Seminar- und Lagerräumen
werden in Holzbau-Modulbauweise errichtet. Die neu zu errichtenden
Fahrzeughalle wird in Beton- und Mauerwerksbauweise erstellt.
Nach Abschluss der Baumaßnahme werden drei
Fahrzeugstände sowie zeitgemäße Schulungs-, Umkleide- und Sanitärräume für insgesamt
ca. 70 Einsatzkräfte in Dechsendorf zur Verfügung stehen.
Das Feuerwehrgerätehaus wird haustechnisch mit
Strom-, Daten-, Wasser- und Abwasserleitungen neu erschlossen. Die bestehenden
Versorgungsleitungen über das angrenzende „ehemalige Schulhaus“ werden
getrennt, so dass das Gebäude unabhängig vom Nachbarbestand ist.
Die technische Gebäudeausstattung für ein
Bürgerversorgungszentrum im Katastrophenfall („Leuchtturmprojekt“) ist
enthalten. Ein Notstromaggregat ist für diese Situation vorgesehen. Zudem dient
das Feuerwehrgerätehaus der FF Dechsendorf bereits seit einiger Zeit als
Ausweichstandort für den Örtlichen Einsatzleiter mit der dazugehörigen
Unterstützungsgruppe und verschiedenen Fachberatern von anderen Fachdiensten,
wie z.B. den Rettungsdienst, Polizei und THW. Im Regelfall ist die
Hauptfeuerwache als Standort des Örtlichen Einsatzleiters mit
Unterstützungsgruppe vorgesehen und ausgestattet. Sollte aus den
verschiedensten Gründen der Standort der Hauptfeuerwache für diesen Zweck nicht
nutzbar sein, dient die FF Dechsendorf als vorgeplanter Ausweichstandort.
Auf der Fahrzeughalle und dem Schulungsraum werden
Photovoltaikmodule zur Stromgewinnung installiert. Die Beheizung des Gebäudes
erfolgt über ein energieeffizientes Wärmepumpensystem.
Über die gesetzlichen energetischen Anforderungen
hinausgehend, hat die Planung die Klimaneutralität als Ziel. Bei der
Realisierung der Baumaßnahme sind unter anderem nachwachsende Rohstoffe (Wand-
und Deckenkonstruktionen in Holzbauweise), mikroklimafördernde Dach- und
Fassadenbegrünungen, Photovoltaikanlagen, energieeffiziente Heizungssysteme,
ökologische Dämmmaterialien und versickerungsfähige Bodenbeläge im Außenbereich
vorgesehen.
Während der Betriebsphase des Gebäudes wird mehr
CO2 eingespart als durch den Energieverbrauch im Gebäude verursacht wird. Nach
gut sechs Jahren Betriebszeit sind auch die mit der Baumaßnahme verbundenen
CO2-Emissionen ausgeglichen. Über einen Zeitraum von 40 Jahren betrachtet
werden rund 141,5 Tonnen CO2 eingespart. (Für die detaillierte CO2-Bilanzierung
wird auf die Vorentwurfsplanung, Vorlagennummer: 37/012/2021 verwiesen.)
Für Gebäudebrüter werden Nistmöglichkeiten
berücksichtigt.
Die Wand- und Deckenkonstruktionen der Anbauten
werden in Holzbauweise nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Dachflächen
erhalten eine mikroklimafördernde extensive Begrünung. Die aus Holz
herzustellende Fassade wird ebenfalls mit einem begrünten Anteil versehen.
Nicht mehr standsichere Bäume, die gefällt werden
müssen, werden durch Ersatzpflanzungen mit widerstandsfähigen Baumarten
ersetzt.
Mit der Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses wird
die vorhandene und akzeptierte Struktur um den Kirchweihplatz für die Zukunft
gestärkt und neu hervorgehoben.
Ein modernisierter Anlaufpunkt für Nachwuchskräfte
der Feuerwehr mit zeitgemäßer Gebäudetechnik wird in Kombination mit
umweltbewusster Bauweise geschaffen.
Eine Einbringung des Projektes in die Sitzung der
Kunstkommission „Kunst am Bau“ ist am 01.06.2022 vorgesehen. Ein erforderlicher
Kostenanteil für „Kunst am Bau“ wurde in der Kostengruppe 600
berücksichtigt.
Weiterer
Planungs- und Bauablauf
- Genehmigungs-,
Ausführungsplanung und Ausschreibungsphase: bis Ende 2022
- Bauausführung: ab
Frühjahr 2023
- Geplante
Inbetriebnahme: 2. Quartal 2024
Kosten:
Die Kostenberechnung des Entwurfs setzt sich wie folgt
zusammen:
Kostengruppe |
Bezeichnung |
Gesamtbetrag
brutto |
200 |
Herrichten
und Erschließen |
46.469,29 € |
300 |
Bauwerk
- Baukonstruktionen |
1.622.541,80 € |
400 |
Bauwerk
- Technische Anlagen |
587.085,92 € |
500 |
Außenanlagen |
415.364,16 € |
600 |
Ausstattung
(Kunst am Bau) |
27.000,00 € |
700 |
Baunebenkosten |
587.880,17 € |
|
Gesamtkosten |
3.286.341,32 € |
|
Zur
Aufrundung |
3.658,68 € |
|
Gesamtkosten gerundet: |
3.290.000,00 € |
Das Ergebnis der Kostenberechnung kann zum derzeitigen Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von -5%/+15% ermittelt werden.
Bei geschätzten Gesamtkosten i. H. v. 3.290.000 € wird die Endabrechnungssumme voraussichtlich zwischen 3.125.500 € und 3.783.500 € liegen.
Die Mehrkosten von 600.000 € zur Kostenschätzung
der Vorentwurfsplanung resultieren, zu einen aus allgemeinen Preissteigerungen,
Neubau der Fahrzeughalle, erhöhtem Aufwand im Bereich der Außenanlagen KG 500
(Grundstücksentwässerung, Pflanzungen, befestigte Flächen) und der daraus resultierenden
Erhöhung der Planungskosten KG 700.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Bauliche Umsetzung der Ausführungsplanung durch Ausschreibung und Vergabe der Leistungen nach VOB/A und VOB/B; Ausführung der Bauleistungen nach VOB/C.
Projektsteuerung durch Amt 24/GME
Projektleitung durch Sachgebiet Bauunterhalt 242-1 in Zusammenarbeit mit dem Sachgebieten Elektrotechnik 242-2 und Versorgungstechnik 242-3. Die Planungsleistungen werden aus Kapazitätsgründen extern vergeben.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
3.290.000 € |
bei IPNr.: 126.408 |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
|
Ergebnis der
Zuschussprüfung:
Der Freistaat
Bayern fördert die Schaffung von 3 Stellplätzen in Rahmen eines
Feuerwehr-Neubaus mit 195.800 €. Förderantrag wird durch Amt 37gestellt. (Die
Schaffung eines zusätzlichen Stellplatzes im Zuge einer Sanierung würde mit
lediglich 30.300 € gefördert werden).
Zudem war
beabsichtigt, die Förderung der Maßnahme nach BEG EG 40 zu beantragen. Es wurde
mit Fördermitteln von 180.000 € gerechnet. Die Förderung des EG 40 Standards
wurde jedoch vorerst gestoppt. Bei Wiederaufnahme des Förderprogramms wird eine
Förderung angestrebt.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden bei IPNr.: 126.408: 2.690.000 €
sind nicht vorhanden: 600.000 €
Die restlichen Haushaltsmittel werden zum Investitionshaushalt 2024 angemeldet:
600.000 €
Einsichtnahme durch das Revisionsamt
Das Revisionsamt hat die Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.
Anlagen:
Anlage 1 Lageplan
Anlage 2 Luftbild
Anlage 3 Grundriss Bestand
Anlage 4 Grundriss EG
Anlage 5 Ansichten
Anlage 6 Perspektiven
Anlage 7 Gründach + PV
Anlage 8 Außenanlagen