Betreff
Neubau Fahrradabstellanlage am S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße
Vorplanung nach DA-Bau 5.4
Vorlage
242/127/2022
Aktenzeichen
VI/24
Art
Beschlussvorlage

Der Vorentwurfsplanung für den Neubau der Fahrradabstellanlage am S-Bahn-Halt Paul-Gossen-Straße wird zugestimmt. Sie soll der Entwurfsplanung zugrunde gelegt werden. Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.

Die Kostenkonkretisierung in Höhe von 1.740.500 € ist zum Haushalt 2023 anzumelden.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Deckung des Bedarfs an überdachten Fahrradabstellplätzen im Bereich des Übergangs vom S-Bahn Halt Paul-Gossen-Straße zum Siemens-Campus

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Neubau einer Fahrradabstellanlage unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Bahnsteiganbindung

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

3.1 Planungsgrundlagen

 

Mit Beschluss des UVPA vom 15.06.2021 (Vorlagennummer 613/095/2021) wurden die Rahmenbedingungen für einen zweiten Zugang zur S-Bahn-Haltestelle Paul-Gossen-Straße festgelegt. Auf die Beschlussvorlage wird verwiesen.

Das Baugrundstück für die Fahrradabstellanlage liegt an der Schnittstelle zwischen dem neu geplanten Übergang und den Freiflächen des Moduls 1 im Siemens-Campus. Es ist als „Bike+Ride“ gekennzeichnete Fläche Teil des Bebauungsplans 435. Mit Fa. Siemens bestehen vertragliche Festlegungen durch einen städtebaulichen Vertrag, die im Zuge der weiteren Planung angepasst werden. Auch das Thema Kostenbeteiligung der barrierefreien Anbindung wird hier berücksichtigt.

 

Die zu errichtenden Radabstelleinrichtung sind in Zusammenarbeit mit der AG Rad entstanden. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf Praktikabilität, Handhabbarkeit und Leichtgängigkeit um eine möglichst hohe Nutzungsakzeptanz zu erreichen.

3.2 Vorplanungskonzept

 

Unter Einbindung der von der Deutschen Bahn neu geplanten Fußgängerbrücke ist die großzügig überdachte Fahrradabstellanlage als zweiseitige Anlage mit der Anordnung „Rücken an Rücken“ konzipiert. Sie verbindet die verschiedenen Höhenniveaus der Paul-Gossen-Straße, der Freianlagen des Siemens-Campus und der neuen Brücke.

 

Das eingeschossige Gebäude nimmt auf der Ostseite die barrierefreie Ausführung des vorhandenen Fuß- und Radweges von der Paul-Gossen-Straße Richtung Süden auf. Um eine durchgängige Gestaltung des Bereichs zu erreichen, wird das Pflaster der Rampe bis in die Fahrradabstellanlage hineingeführt.

Auf der Westseite wird die planerisch vorgegebene Höhe des Brückenbauwerks übernommen und verbindet diese über ein Wechselpodest zu den verschiedenen Höhenniveaus der angrenzenden Flächen. So wird die Anbindung durch eine barrierearme Rampe nach Süden (Neigung ca. 7,25% mit Zwischenpodesten nach DIN), eine nahezu ebene Fläche nach Norden und eine Treppe nach Osten hergestellt.

Der stufenlose Übergang vom S-Bahn-Halt, für den im Rahmen des Projektes der deutschen Bahn ein Aufzug geplant ist, zum Siemens-Campus wird sichergestellt.

 

Die Überdachung weist eine Länge von 85 m auf. Die Breite der Dachkonstruktion beträgt in Querrichtung etwa 6,60m. Die Lastabtragung erfolgt über mittige V-Stützen, die in Brettschichtholz geplant sind. Für die Dachkonstruktion sind beidseitig auskragende Stahlprofile vorgesehen, welche an einem in der Mittelachse verlaufenden Torsionsträger angeschlossen werden. Das Dach ist als Gründach (extensive Begrünung) mit einer PV-Anlage mit 29,9 kWp konzipiert. Die Anlage speist in das Niederspannungsnetz der Fahrradabstellanlage ein. Überschuss wird in das öffentliche Netz eingespeist. Es wird zudem eine Platzreserve für die Nachrüstung eines Speichers vorgesehen.

 

So entstehen 526 Fahrradabstellplätze sowie Sonderparkflächen für z.B. Lastenfahrräder oder Fahrradanhänger. Die Räder werden in Doppelstockparksystemen und vermietbaren Doppelstockboxen untergebracht.
Die Fahrradabstellanlage ist ohne Zutrittskontrolle kostenfrei nutzbar, wobei die Fahrradboxen über ein noch zu etablierendes Buchungssystem gegen eine Gebühr angemietet werden können. Es ist vorgesehen, die jeweils unteren Boxen mit einer Lademöglichkeit für E-Bikes auszustatten.

 

Schließfächer, Akku-Lademöglichkeiten, eine Reparaturstation, ggf. ein Warenautomat für Zubehör sowie ein Lager für den Betrieb ergänzen das Angebot zu einer funktionierenden Fahrradstation - direkt „auf dem Weg“ von oder zur S-Bahn und im Auftakt zum Siemens-Campus.

 

 

3.3 Betrieb der Anlage

 

Für einen kooperativen Betrieb der baulichen Anlagen haben bereits erste Gespräche mit der GGFA im Rahmen des Beschäftigungsprojektes im Café „Hergricht“ stattgefunden.

 

 

3.4 Zeitplan

 

Erarbeitung der Entwurfsplanung

bis Juli 2022

Baubeginn

3. Quartal 2023

Baufertigstellung

2. Quartal 2024

 

 

 

 

 

 

 

 

3.4 Kosten

 

Die Kostenschätzung des Vorentwurfs setzt sich wie folgt zusammen

 

Kostengruppe

 

Kostenschätzung zum Vorentwurf

 

100

Grundstück

--- €

200

Herrichten und Erschließen

200.000 €

300

Bauwerk- Baukonstruktion

2.037.000 €

400

Bauwerk- Technische Anlagen

182.000 €

500

Außenanlagen

145.000 €

600

Ausstattung

374.000 €

700

Baunebenkosten

628.000 €

 

Gesamtkosten Bau

3.566.000 €

 

Das Ergebnis der Kostenschätzung kann zum derzeitigen Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von -10%/+30% ermittelt werden.

Bei geschätzten Gesamtkosten i. H. v. 3.566.000 € wird die Endabrechnungssumme voraussichtlich zwischen 3.209.400 € und 4.635.800 € liegen.

Gegenüber bisherigen Grobkostenannahmen ergeben sich folgende wesentliche Änderungen:

·           Bauliche Integration des zusätzlichen Zugangs zum S-Bahn-Haltepunkt Paul-Gossen-Straße,

       u.a. Mehrkosten für erforderliche Rampenkonstruktion mit Geländer: 450.000 €

·           Mehrkosten für konstruktive Maßnahmen im Dachbereich 400.000 €

·           Photovoltaikelemente auf dem Dach: 65.000 €

·           Zusätzliche Ausstattung (Schließfächer inkl. Verkabelung, Reparatursäule usw.): 150.000 €

·           Baukostensteigerungen:

Baupreisindexanpassung 2017-2021 (ca. 125 %): 460.000 €
Stahlpreissteigerung (ca. 197 %): 190.000 €

 

Die zur Finanzierung notwendigen Haushaltsmittel stellen sich wie folgt dar:

 

 

 

 

 

 

 

 bis 2021

2022

2023

2024

Gesamt

Haushalt 2022

685.500

400.000

540.000

200.000

1.825.500

VE

 

200.000

 

Stand Vorentwurf 
Ansatz Amt 24

685.500

400.000

1.200.000

1.280.500

3.566.000

Tatsächlicher
Bedarf anhand
Vorentwurf

VE

 

1.000.000

 

 

 

 

 

4.   Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

             ja, positiv*

             ja, negativ*

             nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

              ja*

              nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

5.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

 

Investitionskosten:

3.566.000 €

bei IPNr.: 546.450

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

noch nicht bezifferbar

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

 

 

Ergebnis der Zuschussprüfung

Förderung gemäß Bayerischem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG): voraussichtlich 280.000 €

Zusätzlich wird ein Zuschuss gemäß Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld „Kommunalrichtlinie“ angestrebt.

Der Baukostenzuschuss zur Rampenerschließung wird mit Fa. Siemens verhandelt.

 

Haushaltsmittel

              werden nicht benötigt

              sind in Höhe von 1.825.500 € vorhanden auf IvP-Nr. 546.450

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                    sind nicht vorhanden (Differenzbetrag von 1.740.500 €)


Anlagen:      Lageplan

                     Grundriss

                     Querschnitt

                     CO2-Bilanz