Der Vor- und Entwurfsplanung zur Umstellung der Technikerschule auf Fernwärmeheizung und dem Einbau von zwei Duschräumen für radfahrende Lehrer*innen, Schüler*innen mit der Zielsetzung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ wird zugestimmt.
Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Technikerschule wurde im Jahr 1890 als ehemaliges Offizierskasino
erbaut. Die Bruttogebäudefläche beträgt ca. 3.648 m². Der jährliche
Wärmeverbrauch beträgt ca. 151.000 kWh.
Das Gebäude wurde bereits im Jahr 2012 an das Fernwärmenetz der ESTW
angeschlossen, allerdings konnten bisher nur einige seitdem sanierte
Kellerräume darüber beheizt werden.
Die Beheizung der restlichen Räume erfolgt aktuell als
Direktstromheizung mit Nachtspeicher.
Die Steuerungen der Nachtspeicherheizungen sind reparaturanfällig,
teilweise defekt, die Ersatzteilversorgung ist kritisch. Die Temperaturregelung
ist mangelhaft, tagsüber sind die Räume teilweise überheizt, in den
Unterrichtsstunden am Abend immer wieder zu kalt.
Durch die hohen Temperaturen in den Nachtspeicherheizungen und den
Ventilatoren kommt es zu Staubverschwelungen und Belastungen durch Feinstaub.
Die Kosten für die Nachtspeicherheizung liegen bei ca. 46.000 €/Jahr für
den verbrauchten Strom bzw. die Unterhaltskosten durch die ESTW. Dies
entspricht ca. 0,31 €/ kWh.
Durch die Umstellung auf Fernwärme würden sich die Heizkosten um ca.
30.000 €/ Jahr reduzieren. (ca. 65 % Einsparung an Heizkosten)
Bei den berechneten Investitionskosten von ca. 455.900 € beträgt die
Amortisationszeit der Maßnahme rund 15 Jahre.
Die CO2 Bilanz ist ebenfalls positiv: Durch die Umstellung der Beheizung
von Strom auf Fernwärme reduzieren sich die jährlichen CO2 Emissionen der
Technikerschule (ohne Berücksichtigung des tatsächlich bezogenen
CO2-zertifizierten „grün-Stroms“) um 72 % von aktuell rund 80 Tonnen auf 22
Tonnen.
Für die fahrradfahrenden Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler
sollen Duschräume mit Umkleidemöglichkeiten in den Kellerräumen der
Technikerschule geschaffen werden.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Die vorhandene Nachtspeicherheizung wird demontiert. Im Kellergeschoss wird ein neuer Heizraum geschaffen, in dem die Fernwärmeübergabestation und die Heizungsverteilung untergebracht wird.
Im Zuge der Neuversorgung werden im Kellergeschoss 2 neue Dusch-/Umkleideräume errichtet.
Durch die Neuversorgungsstränge sind umfangreiche Anpassungen bzw. Ergänzungen der anschließenden Bauteile notwendig, wie:
· Anpassung des Brandschutzes; Durchführung durch die Decken und Wände,
· Ausbesserung der Wand-/Decken- und Bodenoberflächen an Bestand,
· Stilllegung der bestehenden Elektroversorgung der alten Elektrospeicheröfen inkl. Steuerungseinheiten,
· Logistische Arbeiten: Provisorisches Freiräumen der Umbaubereiche, mit anschließende Einräumung und Baufeinreinigung
Geplanter Terminablauf
· Vergabeverfahren zur Planer Auswahl für die weiteren Leistungsphasen, bis ca. Ende 2021
· Ausführungsplanung und LV-Erstellung, Winter 2021/ 2022
· Ausschreibung, Angebotsprüfung und Beauftragung, Frühjahr/ Sommer 2022
· Montagebeginn in mehreren Bauabschnitten Sommer 2022 bis Frühjahr 2023
· MSR-Technik, Isolierarbeiten, Inbetriebnahmen, Abnahmen bis Frühjahr 2023.
Kostenberechnung
1. Umstellung Fernwärmeheizung: 455.900 €
2.
Einbau Duschräume 49.000
€
Gesamtkosten 504.900 €
Aufgeteilt in die Kostengruppen nach DIN 276 ergibt sich folgende Verteilung:
davon ca. KG 300 209.700 €
KG 400 238.500 €
KG 700 56.700 €
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Die ersten Planungsschritte Vorentwurf und Kostenschätzung bzw. Entwurfsplanung mit Kostenberechnung wurden vom GME (Betriebstechnik und Bauunterhalt) bereits als Eigenplanung realisiert.
Für die Ausführungsplanung und die weiteren Planungsschritte (HOAI Phasen 5 bis 9) soll ein Ingenieurbüro für Haustechnik für die Anlagengruppen 1 Sanitär, 2 Heizung und 8 MSR-Technik beauftragt werden.
Die Planungsleistungen der baulichen Gewerke werden vom Sachgebiet Bauunterhalt als Eigenplanung erbracht.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung
des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
504.900€ |
Sk 521112 |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden im Budget 2022 auf 920673/ 11170010/ Sk 521112/
sind nicht vorhanden
Im Budget des GME sind 300.000 € für das Jahr 2022 vorgesehen, die Differenz von 204.900 € zur Gesamtsumme nach Kostenberechnung (504.900 €) werden im Arbeitsprogramm und Budget 2023 eingeplant.
Einsichtnahme durch
das Revisionsamt
Das Revisionsamt hat die
Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß
Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.
Anlagen: -