Betreff
Aktueller Sachstand: Hebammenzentrale Erlangen & Erlangen-Höchstadt
Vorlage
52/055/2021
Aktenzeichen
I/52
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die Hebammenzentrale der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre zu einem stabilen Versorgungskonzept entwickelt. Sie wurde im Rahmen der gemeinsamen Gesundheitsregionplus von Stadt und Landkreis in einem partizipativen Prozess mit allen beteiligten Akteuren entwickelt. Der Träger der Hebammenzentrale ist der Kinderschutzbund Erlangen, wo zwei Koordinatorinnen die Aufgaben der Vermittlungszentrale und die Netzwerkarbeit ausführen. Seit 2018 wird das Projekt über das Geburtshilfe-Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert.

Durch die gezielte Planung und Vermittlung der Hebammenzentrale konnten im letzten Halbjahr 98.8% der Nutzerinnen der Hebammenzentrale eine Hebamme finden. Alle gynäkologischen und kinderärztlichen Praxen und die Frauenklinik verweisen die Schwangeren an die Hebammenzentrale. Schwangere ohne Hebamme konnten über einen Bereitschaftsdienst der Hebammen mit Hausbesuchen versorgt werden. Der Bereitschaftsdienst stellt auch kurzfristig eine reguläre Wochenbettbetreuung in Bedarfssituationen sicher. Rund 99,1% der Mütter und Neugeborenen kamen somit trotz der Corona-Pandemie in den Genuss aufsuchender Wochenbettbetreuung. Die Hebammenzentrale kann sich mit Hilfe des PC-Programms „Witch Connexion“ eine umfassende Kenntnis zur Nachfrage und zum Angebot der Hebammenleistungen in der Region verschaffen und dadurch eine bedarfsgerechte Versorgung fördern. So kann sie z. B. gezielt an neue Kolleginnen herantreten und neue Angebote initiieren, die der Nachfrage gerecht werden (z.B. zusätzliche Kurse, ein anderes Kursformat oder kurzfristige Wochenbettbetreuung). Somit erreicht die Hebammenzentrale eine Kursauslastung von 100%.

Alle freiberuflichen Kolleginnen sind engagiert an der Hebammenzentrale beteiligt. Sie werden von den Koordinatorinnen bei Terminplanungen, der Organisation von Supervision und Fortbildung und durch fachliche Beratung in der täglichen Arbeit unterstützt. Während der Corona-Pandemie konnten die Hebammen auf fachliche Unterstützung bei den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen zählen.

Aufgrund der positiven Stimmung im Netzwerk wächst die Hebammenzentrale stetig weiter. Neue Kolleginnen melden sich zügig an, und freuen sich, in ein bestehendes Netzwerk integriert zu werden und ausgelastet zu sein.

Die Hebammenzentrale ist für Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner die Anlaufstelle für

Hebammen geworden und beteiligt sich in vielen Netzwerken und an Runden Tischen. Immer häufiger erfolgen Anfragen von Schwangerenberatungsstellen, von der Jugendhilfe oder anderen familienunterstützenden Systemen. Gemeinsam mit der Zentrale werden Lösungen zum Beispiel für besonders benachteiligte, migrierte und fremdsprachige Familien gesucht.

Das Versorgungskonzept der Hebammenzentrale macht es möglich, dass Familien, Hebammen und das Netzwerk in der Region entlastet werden und Chancen für Weiterentwicklung entstehen. Denn digitale Vermittlungsportale können und werden dies nicht einmal im Ansatz leisten können.