Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) berichtete in
der 99. Sitzung des Grundvertragsausschusses über die aktuellen Aktivitäten und
Zeitschienen der S-Bahnausbaupläne (vgl. Anlage 1). Im Folgenden werden die
Informationen, welche die Stadt Erlangen betreffen, zusammengefasst.
S1 Fürth – Erlangen:
Anbindung des „Fürther Bogens“ und des Mittelbahnsteigs Eltersdorf
Der Baubeginn der Hauptbauleistung ist unmittelbar an die
Planfeststellung im Mai 2020 erfolgt. Ab dem 15.04.2022 soll der neue Bahnsteig
Fürth-Klinikum (Fürth Unterfarrnbach) anfahrbar und grundsätzlich ein Takt von
drei S-Bahnen pro Stunde und Richtung (im „Stolpertakt“) möglich sein.
Der neu gebaute Mittelbahnsteig Erlangen-Eltersdorf soll ebenfalls ab dem
15.04.2022 anfahrbar sein.
Aufgrund von Baustellen sind im zweiten Halbjahr 2022 jedoch Einschränkungen im 20-Minuten-Takt zu erwarten:
- 29.06.22 – 12.09.22: Baustelle Pegnitztal mit Umleiterverkehr des Regionalexpress über die linke Pegnitzstrecke und Ausfall des Laufer S-Bahn-Taktes. Ein Pendelzugbetrieb Nürnberg – Erlangen scheitert an fehlenden Bahnsteigkanten am Hauptbahnhof Nürnberg, da die Regionalexpress-Züge der linken Pegnitzstrecke an den Bahnsteigen 2 und 3 halten müssen.
- 17.10.22 – 12.12.22: Ausfälle auf der Strecke Bamberg – Nürnberg aufgrund Umleitungsverkehr für Fern- und Güterverkehr wegen der Baumaßnahme Würzburg – Ansbach. Es sind notwendige Ausfälle zu erwarten.
- Ein stabiler 20-Minuten-Takt nach Erlangen ist daher erst ab Dezember 2022 möglich.
S1 Fürth – Erlangen: Geschwindigkeitserhöhende Maßnahmen
Die Studie zur Geschwindigkeitserhöhung im Fernverkehr
zwischen München und Berlin wurde von der Deutsche Bahn Netz AG im Dezember
2020 fertiggestellt. Eine vorgeschlagene Streckenoptimierung als
Bündelungslösung mit der S-Bahn wurde als technisch umsetzbar bestätigt. In der
Vorzugsvariante (siehe Anlage 1 Folie 5) für die S-Bahn zwischen
Fürth-Unterfarrnbach und Erlangen-Eltersdorf steht nur ein Gleis zur Verfügung,
Verspätungen können deshalb hier nicht abgebaut werden. Durch die Aufnahme der
„Maßnahmen zur zusätzlichen Fahrzeitverkürzung Nürnberg Erfurt“ in den
vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ergeben sich für den S-Bahn
Ausbau neue Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse der Planungen zur zusätzlichen
Fahrzeitverkürzung müssen in die vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig
geforderte Mängelbehebung für den S-Bahn Anteil einfließen.
Ziel ist (vorbehaltlich der Finanzierung) ein gemeinsamer
Planfeststellungsbeschluss für den Fernverkehr und die S-Bahn. Eine konkrete
Zeitschiene steht nicht fest.
S1 Fürth – Erlangen:
Güterzugtunnel
Unter Berücksichtigung der beschriebenen geschwindigkeitserhöhenden Maßnahmen ist der Nachweis für eine Wirtschaftlichkeit des Güterzugtunnels erfolgt. Das Baurecht wird bereits für Dezember 2021 erwartet und eine Inbetriebnahme ist für Ende 2029 geplant.
Bahnhof Erlangen als
Teil des „BahnhofskonzeptPlus“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI)
Das BMVI investiert in den barrierefreien Umbau und in
Modernisierungs- und Attraktivierungsmaßnahmen von Bahnhöfen. Es bestehen
mehrere Investitionsschwerpunkte, die sich je nach Größe des Bahnhofs bzw. Art
oder Umfang der Modernisierung richten.
Der Bahnhof Erlangen ist Teil des Investitionsschwerpunktes „Modernisierung von
40 kleinen und mittleren Empfangsgebäuden“. Diese Bahnstationen sollen unter
anderem neugestaltete Wartebereiche, energetisch erneuerte Dächer und Fassaden
inkl. Brandschutz oder weitreichende Barrierefreiheit erhalten.
Anlagen:
Anlage 1: Auszug Folien 99. Sitzung des VGN Grundvertragsausschusses