Städtebaulicher und freiraumplanerischer Ideenwettbewerb
1. Ein städtebaulicher und
freiraumplanerischer Ideenwettbewerb für den geplanten
Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen soll weiter
vorbereitet und im Jahr 2021 auf den Weg gebracht werden.
2. Im Rahmen der nächsten Sitzung des
Forums Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und
Pflegeanstalt Erlangen am 07. Juli 2021 soll eine Öffentlichkeitsbeteiligung
zum geplanten städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb
stattfinden.
3. Die erforderlichen
Haushaltsmittel für den Ideenwettbewerb sind aktuell nicht vorhanden
und
sollen in den Jahren 2021 und 2022 bereitgestellt werden (200.000 €).
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Hintergrund und
Sachstand
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 28.10.2020 beschlossen, dass für die
Planung und den Bau des Erinnerungs- und Zukunftsortes Heil- und Pflegeanstalt
(HuPfla) Erlangen ein Wettbewerb vorbereitet werden soll.
Am 24.03.2021 hat die Auftaktsitzung des öffentlichen Forums Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen stattgefunden (siehe MzK 45/005/2021).
Die Stadt Erlangen klärt aktuell zusammen mit dem Freistaat Bayern, der Friedrich-Alexander-Universität, dem Universitätsklinikum Erlangen, dem Bezirk Mittelfranken und dem Bezirk Oberfranken die Trägerschaft des künftigen Erinnerungs- und Zukunftsorts Heil- und Pflegeanstalt Erlangen.
Ziel des städtebaulichen
und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs
Der städtebauliche und freiraumplanerische Ideenwettbewerb ist ein erster
Schritt zur Planung und Umsetzung des Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und
Pflegeanstalt Erlangen.
Ziel ist es, den historischen Ort und seine Geschichte in geeigneter Weise sichtbar und erlebbar zu machen. Besucherinnen und Besucher sollen über den Ort, die Opfer, die Verbrechen und auch die Täter aufgeklärt und informiert werden. Auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt und an geeigneten historisch relevanten Stellen im Stadtgebiet Erlangens soll über die nationalsozialistischen Krankenmorde, Zwangssterilisationen und andere damit zusammenhängende Verbrechen informiert werden. Die Orte der Täter und der Organisation der Verbrechen waren im gesamten Stadtgebiet Erlangens verteilt. Relevant für die Erinnerung ist auch der Weg der Patienten zwischen dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt und dem Güterbahnhof Erlangen, von dem aus 908 Patient*innen in die Tötungsanstalten Pirna/ Sonnenstein und Hartheim/Linz verschickt wurden.
Aufgabe des Wettbewerbs ist, einen Rahmen zu schaffen, wie an dem historischen Ort der Heil- und Pflegeanstalt und im weiteren Stadtgebiet Erlangens über die Geschehnisse aufgeklärt werden kann. Die grundlegenden historischen Informationen sollen vermittelt werden. Orte für individuelles und stilles Gedenken sollen vorgeschlagen werden und Orte für offizielle Gedenkveranstaltungen. Der künftige Erinnerungs- und Zukunftsort soll der politischen und geschichtlichen Weiterbildung von Besuchern dienen.
Wettbewerbsbereich
städtebaulicher und freiraumplanerischer Ideenwettbewerb
Der Wettbewerbsbereich umfasst das Areal der ehemaligen Heil – und Pflegeanstalt. Der weitere Betrachtungsraum ist die historische Innenstadt. Hier sollen Orte identifiziert und vorgeschlagen werden, um einen gesamtstädtischen Gedenkraum für die Opfer der Euthanasie zu schaffen.
Nach dem Rahmenkonzept für den Erinnerungs- und Zukunftsort von Dr. Skriebeleit soll das Besucherzentrum im ehemaligen Direktoriumsgebäude am Maximiliansplatz untergebracht werden und der Dokumentationsort im ehemaligen sogenannten Pflegebau an der Schwa-bachanlage.
Grundlagen des
städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs
-
Rahmenkonzept für die Schaffung eines
Erinnerungs- und Gedenkortes an die Opfer der NS-Euthanasie in Erlangen –
Vorgeschlagene Maßnahmen (Dr. Skribeleit/Scharnetzky)
- Pläne und Informationen zur historischen Anlage der Heil- und Pflegeanstalt
-
Beschreibung der identifizierbaren historischen
Orte der Euthanasie-Verbrechen in
Erlangen im Umfeld der Heil- und Pflegeanstalt zur NS-Zeit
-
Darstellung der Lebensbedingungen von Patienten
in der Heil- und Pflegeanstalt
zur NS-Zeit
-
Pläne und Informationen zu heutigen Nutzungen
auf dem Areal der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt
-
Pläne und Informationen zum Masterplan
Universitätsklinikum des Staatlichen Bauamtes und zu den aktuell im Bau
befindlichen und geplanten Gebäuden an der Schwabachanlage
(TRC 2, TRC 3, TRC 4, Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin)
Klärung Architektur, Raum- und Ausstellungskonzept in einem
zweiten Verfahren
Das architektonische Ausstellungs- und Raumkonzept für die beiden Gebäude Pflegebau an der Schwabachanlage und Direktoriumsgebäude am Maximiliansplatz soll in einem zweiten Verfahren geklärt werden aufbauend auf dem Ergebnis des städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Ein städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb für den Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen soll im Jahr 2021 vorbereitet und auf den Weg gebracht werden.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Haushaltsmittel:
Die erforderlichen Haushaltsmittel sollen im Jahr 2021 bereitgestellt werden
bzw. als Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2021.
Wettbewerbsbetreuung und Ausschreibung:
Nach Bereitstellung der Haushaltsmittel soll die Wettbewerbsbetreuung in der
zweiten Jahreshälfte 2021 an ein geeignetes Planungs- und Architekturbüro
vergeben werden. Das Büro wird den Wettbewerb vorbereiten.
Ausschreibung Wettbewerb:
Das Wettbewerbsverfahren soll nach aktuellem Zeitplan in der 1. Jahreshälfte 2022
starten.
Öffentlichkeitsbeteiligung
im Rahmen des Forums am 07.07.2021
Im Rahmen des nächsten Forums Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen ist die Öffentlichkeitsbeteiligung zum städtebaulichen Ideenwettbewerb geplant. Die Vorstellungen und Wünsche der Mitglieder des Forums werden dokumentiert. Die Dokumentation wird im Anschluss Teil der Wettbewerbsauslobung.
Einbindung künftige
Träger und Nachbarn im Umfeld:
Der Freistaat Bayern, die Friedrich-Alexander-Universität, das Universitätsklinikum Erlangen, der Bezirk Mittelfranken, der Bezirk Oberfranken und das Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin sollen in die Vorbereitung des Wettbewerbs eingebunden werden.
Der Bereich der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt befindet sich im Eigentum des Freistaats Bayern und wird vor allem durch das Universitätsklinikum genutzt.
Nach ersten Signalen des Universitätsklinikums und der FAU bestehen aktuell keine Möglichkeiten, den städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb finanziell zu unterstützen. Die Stadtverwaltung schlägt deshalb vor, dass die Kosten für den städtebaulichen und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb komplett von der Stadt Erlangen übernommen werden.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante Auswirkungen
auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind
nicht vorhanden
Haushaltsmittel in
Höhe von 200.000 € sollen im Jahr 2021und 2022
bereitgestellt
werden.
Anlagen: Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und
Pflegeanstalt Erlangen -
Städtebaulicher
und freiraumplanerischer Ideenwettbewerb